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Vorlage - 197-1/2018  

 
 
Betreff: Gebäudesanierung des Kreisberufsschulzentrums Schwäbisch Gmünd
- Beschluss über Ausweichräume für die Generalsanierung
Status:öffentlich  
  Bezüglich:
197/2018
Federführend:Geschäftsbereich Hochbau und Gebäudewirtschaft   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Bildung und Finanzen Vorberatung
Kreistag Entscheidung
16.10.2018 
Sitzung des Kreistags ungeändert beschlossen   

Antrag der Verwaltung

 

Der Kreistag beschließt:

 

  1. Für die Durchführung der Gebäudesanierung des Kreisberufsschulzentrums Schwäbisch Gmünd in vier großen Bauabschnitten ist die Bereitstellung von rund 3.800 m² Ausweichfläche erforderlich. Zur Deckung des Platzbedarfs wird auf dem Areal des Kreisberufsschulzentrums Schwäbisch Gmünd eine Modulanlage auf der bestehenden Buswendeschleife aufgestellt.

 

  1. Der Ostalbkreis erwirbt die Modulanlage „In der Krähe“ von der derzeitigen Eigentümerin, der Firma Grinbold-Jodag GmbH (Dischingen), zum Preis von 1.939.700 €. Zusammen mit den Kosten für die Herstellung der Fundamente und Medienanschlüsse, die Umsetzung der Modulanlage und den notwendigen Innenausbau zu Theorie-, Verwaltungs- und Fachräumen entsteht ein Gesamtaufwand für die Interimsunterbringung von rund 4.900.000 €.

 

  1. Die Verwaltung wird beauftragt, die vorbereitenden Arbeiten und die Umlegung der Busspur zeitnah durchzuführen. Die erforderlichen Finanzmittel werden aus dem Haushaltsplanansatz für die Generalsanierung des Hauptgebäudes bereitgestellt.

 

 

Anmerkung:Der Ausschuss für Bildung und Finanzen hat sich in seiner Sitzung am 02.10.2018 einstimmig für den Erwerb der Modulanlage ausgesprochen.

 

 

 

 

 

 


Sachverhalt/Begründung

 

Ausgangslage

 

Das Hauptgebäude des Kreisberufsschulzentrums Schwäbisch Gmünd bedarf einer umfassenden Generalsanierung.

 

In der Sitzung des Kreistags vom 19.12.2017 wurde die Verwaltung zur Beauftragung des Architekturbüros KTL-Architekten (Rottweil) für die Leistungsphasen 5-9 ermächtigt.

 

Auf Grund der langjährigen Erfahrungen des Architekturbüros KTL-Architekten mit Generalsanierungen im Schulbau wurden weitere Schadstoffproben veranlasst.

 

Das Ergebnis der Beprobung ergab, dass in einigen Bauteilen Schadstoffe enthalten sind, von denen jedoch bei Belassung des gegenwärtigen Zustandes keine Gefahr ausgeht. Mögliche Gefährdungen könnten sich jedoch dann ergeben, wenn Eingriffe in diese Bauteile erfolgen. Dahingehend wurde entschieden, dass im Rahmen einer Generalsanierung alle belasteten Bauteile entfernt werden, um mit Abschluss der Sanierungsmaßnahme ein schadstofffreies Gebäude zu erhalten.

 

Am 17.09.2018 und 24.09.2018 wurden am Kreisberufsschulzentrum Schwäbisch Gmünd Informationsveranstaltungen bezüglich der Schadstoffbeseitigung für Schüler- und Lehrerschaft und Eltern durchgeführt.

 

 

Auswirkungen der Schadstofffunde auf den weiteren Bauverlauf

 

Ursprünglich war die Durchführung der Sanierung des Hauptgebäudes des Kreisberufsschulzentrums Schwäbisch Gmünd in 18 Bauabschnitten vorgesehen. Die Planung sah vor, dass die Bereitstellung von Ausweichräumen innerhalb des Schulgebäudes sowie mit der Herstellung der Erweiterungsräume im Erdgeschoss organisiert hätte werden können.

 

Durch das Vorhandensein von Schadstoffen und die erforderlichen Schutzvorkehrungen bei den Sanierungsarbeiten bedarf das Sanierungskonzept größerer Bauabschnitte.

 

Aus diesem Grund wurde ein neues Sanierungskonzept mit vier Quadranten in Übereinstimmung mit den vier Lüftungszentralen entwickelt. Dabei beschreibt ein Quadrant jeweils alle Räume vom Untergeschoss bis ins erste Obergeschoss inklusive Lüftungszentrale und Technikräumen.

 

Durch diese größeren Bauabschnitte müssen nun Ausweichräume für 31 Klassenzimmer, fünf Fachräume sowie Lehrerzimmer und Räume für die Verwaltung geschaffen werden. Dies entspricht rund 2.900 m² Nutzfläche zzgl. Verkehrsflächen, Technik- und Sanitärräumen. Somit müssen ca. 3.800 m² Ausweichfläche bereitgestellt werden.

 

 

Geeignete Ausweichräume

 

Da im Schulgebäude selbst kein Platz für Ausweichklassenzimmer vorhanden ist, muss der Platzbedarf anderweitig gedeckt werden. Hierzu bietet sich die Aufstellung einer Modulanlage an. Unter Berücksichtigung der Liefertermine und Kosten kommt nur eine gebrauchte Anlage in Betracht.

 

 

Modulanlage in der Krähe

 

Bei der Recherche nach geeigneten Ausweichräumen hat sich der glückliche Umstand ergeben, dass in Schwäbisch Gmünd eine für den Raumbedarf sehr gut passende, dreigeschossige Modulanlage existiert, die ab dem 01.01.2019 verfügbar ist.

 

ModulanlageStraßenmeisterei GD

 

Abb.1: Aktueller Standort der Modulanlage

 

Auf drei Stockwerken besteht die Anlage überwiegend aus Großraumbüros, die mit vertretbarem Aufwand zu Klassenräumen umgebaut werden können. Die Anlage verfügt über fünf Treppenhäuser und eine flächendeckende Brandmeldeanlage. Die Wärmeversorgung erfolgt über Erdgasthermen. Auch die IT-Technik ist vorhanden und könnte für schulische Zwecke genutzt werden. Außerdem sind neben Damen- und Herren-WCs jeweils auch barrierefreie Toiletten sowie Nebenräume (kleinere Büros, Besprechungsräume, Technik, Lager etc.) vorhanden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Abb.2: Außenansicht Modulanlage

 

Diese Modulanlage stellt daher die Ideallösung für die notwendige Schaffung von Ausweichräumen dar. Mit den Schulleitungen fanden hierzu bereits mehrere Besichtigungs- und Abstimmungstermine statt. Für die bis 31.12.2018 vermietete Modulanlage gibt es weitere Interessenten, weshalb der Ostalbkreis eine zügige Entscheidung treffen muss.

 

Der vom Eigentümer geforderte Preis für die Modulanlage von 1.939.700 € ist der Marktlage angemessen. Eine neue Modulanlage in dieser Dimension würde rund 6,5 Mio. € kosten.

 

 

Lage der Modulanlage auf dem Schulcampus

 

Um einen störungsfreien Schulbetrieb zu ermöglichen, müssen sich die Ausweichräume in unmittelbarer Nähe des Schulgebäudes befinden.

 

Der Standort der Modulanlage wurde in Abstimmungen und Vor-Ort-Terminen mit dem Vermessungsamt und dem Baurechtsamt der Stadtverwaltung Schwäbisch Gmünd, den Stadtwerken Schwäbisch Gmünd, dem Anlageneigentümer sowie den Schulleitungen hinsichtlich der Geländehöhe, der beiden Zugänge und der Lage der Abwasserleitungen untersucht. Als einziger Standort eignet sich die bestehende Bushaltestelle und Wendeschleife für Busse.

 

 

Abb. 3: Platzierung Modulanlage auf dem Schulcampus

 

Durch die einzig mögliche Platzierung der Containeranlage auf der bestehenden Buswendeschleife müssen Bushaltestelle und die Wendeschleife für Busse in den nördlichen Bereich des Parkplatzes verlegt werden.

 

 

Abb. 4: Lage neue Buswendeplatte und Stellplätze

 

 

Vergleich zwischen dem Eigenerwerb und einer Mietlösung

 

Der Erwerb und das Versetzen der Modulanlage an das Kreisberufsschulzentrum Schwäbisch Gmünd sowie die notwendigen Umbauarbeiten von Großraumbüros zu Theorie-, Verwaltungs- und Fachräumen wird einen Finanzbedarf von rund 4,9 Mio. € verursachen.

 

Die Verwaltung hat deshalb Überlegungen angestellt, ob nicht eine Mietlösung wirtschaftlicher sein könnte als der Eigenerwerb und dadurch der Haushalt entlastet werden könnte. Deshalb wurde Kontakt mit der S-Projektverwaltungsgesellschaft Ostalb mbH, einem Unternehmen der Kreissparkasse Ostalb, aufgenommen.

 

Nach diversen Abstimmungen und rechtlichen Prüfungen wie zum Beispiel eines möglichen Vorsteuervorteils der S-Projektverwaltungsgesellschaft Ostalb mbH (S-Projekt) ist die Verwaltung jedoch zu der Erkenntnis gelangt, dass diese Vorteile einer Mietlösung in der vorliegenden Konstellation nicht gegeben sind.

 

Am 28.09.2018 hat die S-Projekt dem Ostalbkreis ein Mietangebot über eine Laufzeit von 10 Jahren unterbreitet. Basierend auf einem Finanzbedarf von 4,9 Mio. € würde bei einer zehnjährigen Mietdauer die Jahresmiete 564.000 € betragen.

 

Die derzeitigen Konditionen eines KfW-Kommunalkredites mit einer Laufzeit über 10 Jahre sind jedoch bei einer Zinshöhe von 0,42 % p.a. sehr günstig. Über den Zeitraum von 10 Jahren entsteht so ein Zinsaufwand von 113.190 € bei einer Annuität aus Zins und Tilgung von jährlich durchschnittlich rund 501.300 €.

 

Der Eigenerwerb und die Finanzierung über einen KfW-Kommunalkredit ist daher jährlich um rund 60.000 € günstiger als die zunächst angedachte Mietlösung.

 

Die Verwaltung empfiehlt deshalb den Erwerb der Modulanlage durch den Ostalbkreis.

 

 

Notwendige vorbereitende Maßnahmen

 

Mit der Sanierung des Schulgebäudes soll im Juni 2019 begonnen werden. Dies setzt voraus, dass in den Osterferien 2019 mit der Auslagerung der Klassenzimmer begonnen werden kann. Unter Berücksichtigung des erforderlichen Zeitfensters von mindestens drei Monaten für die Umbauarbeiten, müsste die Modulanlage spätestens im Februar 2019 versetzt werden.

 

Damit dieser Zeitplan gehalten werden kann, muss mit den notwendigen vorbereitenden Maßnahmen für die Fundamente der Modulanlage, die Herstellung der Anschlüsse für Wasser/Abwasser, Strom und Erdgas sowie für die Fahrbahnarbeiten zur Verlegung der Buswendeplatte und Stellplätze sofort begonnen werden. Diese Ausgaben sind bei den Kosten für Erwerb, Versetzen und Umbaumaßnahmen nicht enthalten.

 

Aktuell werden die Kosten für die vorbereitenden Arbeiten und Verlegung der Buswendeplatte ermittelt. Die Ausgaben dafür kommen noch zu den oben genannten Kosten hinzu. Es ist mit einem Aufwand von geschätzt 890.000 € zu rechnen. Es ist vorgesehen, dass diese Kosten über die bisher bereitgestellten Mittel für die Sanierungsmaßnahme finanziert werden.

 

 


Finanzierung und Folgekosten

 

Modulanlage

 

Das Versetzen auf das Hardt, die notwendigen Umbauarbeiten von Großraumbüros zu Klassenräumen und der Erwerb der Modulanlage wird einen Finanzbedarf von rund
4,9 Mio. € verursachen. Kosten in dieser Höhe für die Interimsunterbringung waren bisher nicht eingeplant, da bisher von weniger Ausweichräumen ausgegangen wurde.

 

Nach der interimsweisen Benutzung der Modulanlage durch den Ostalbkreis ist es denkbar, die Modulanlage an Ort und Stelle für weitere Nutzer bereitzustellen und auf diese Weise einen Bildungs- bzw. Wissenscampus am Kreisberufsschulzentrum Schwäbisch Gmünd zu entwickeln.

 

 

Notwendige vorbereitende Maßnahmen

 

Die Kosten für die notwendigen vorbereitenden Maßnahmen können aus dem Haushaltsplanansatz für die Generalsanierung des Hauptgebäudes bereitgestellt werden.

 

 

Gesamtkosten Generalsanierung

 

Eine aktualisierte Kostenübersicht für die Generalsanierung basierend auf den neuen Erkenntnissen der aufgefundenen Schadstoffe wird bis zur Sondersitzung des Ausschusses für Bildung und Finanzen im Kreisberufsschulzentrum Schwäbisch Gmünd am 27. Oktober 2018 ermittelt.

 

 

 


Anlagen

 

-

 

Sichtvermerke

 

Geschäftsbereichsleiter

__________________________________________

 

Bihr

 

 

Dezernat I     

__________________________________________

 

Wolf

 

 

Dezernat II

__________________________________________

 

Kurz

 

 

Landrat

__________________________________________

 

Pavel

 

Stammbaum:
197/2018   Gebäudesanierung des Kreisberufsschulzentrums Schwäbisch Gmünd - Beschluss über Ausweichräume für die Generalsanierung   Geschäftsbereich Hochbau und Gebäudewirtschaft   Beschlussvorlage
197-1/2018   Gebäudesanierung des Kreisberufsschulzentrums Schwäbisch Gmünd - Beschluss über Ausweichräume für die Generalsanierung   Geschäftsbereich Hochbau und Gebäudewirtschaft   Beschlussvorlage