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Antrag der Verwaltung
Der Kreisschul- und Kulturausschuss hat in seiner Sitzung am 26.09.2006 einstimmig folgende Empfehlung an den Kreistag beschlossen: 1. Die Verwaltung wird beauftragt, in enger Abstimmung mit der Schulleitung durch das Regierungspräsidium Stuttgart eine Raumbedarfsberechnung für die Bereiche Ernährung (Metzgerei und Bäckerei) durchzuführen und die zukünftige Nutzung der jetzigen Ernährungswerkstätten zu ermitteln. 2. Die Verwaltung wird beauftragt, auf der Grundlage der Raumbedarfsberechnung durch das Regierungspräsidium Stuttgart die Planung zur Erweiterung der Werkstätten durch das Architekturbüro Prof. Ostertag und Vornholt, Stuttgart, durchzuführen und den Kreisgremien zu berichten. Sachverhalt/Begründung
1. Ausgangslage: Aufgrund der Veränderung der Schülerzahlen im Voll- und Teilzeitbereich, der Einrichtung zusätzlicher Vollzeitschulen, der Einführung des EDV-Unterrichts, der Neufassung der Lehrpläne und der Neufassung der Berufsfelder wurde 1991/1992 mit den Schulleitungen und dem damaligen Oberschulamt Stuttgart der Raumbedarf für das Kreisberufsschulzentrum Schwäbisch Gmünd neu berechnet. In seiner Sitzung am 28. März 1995 hat der Kreistag die Verwaltung beauftragt, im Rahmen einer Gesamtkonzeption die Erweiterung des Kreisberufsschulzentrums Schwäbisch Gmünd planerisch darzustellen und die Grundsatzplanung des Architekturbüros Prof. Ostertag, Stuttgart, weiterzuentwickeln und eine abschnittsweise Realisierung zu erarbeiten. In seiner Sitzung am 18. Juni 1996 hat der Kreistag folgender Gesamtkonzeption zugestimmt: 1. Bauabschnitt: 16 Klassenräume, Nebenräume, Schüleraufenthaltsräume 1.280 m²
2. Bauabschnitt: Naturwissenschaft/Werkstätten 1.044 m² 3. Bauabschnitt: Fachpraktischer Unterricht, Informationsbereich, Lehrer- und Verwaltungsbereich 1.930 m²
Ergibt somit vom Oberschulamt eine anerkannte Programmfläche mit 4.254 m² 4. Bauabschnitt: Fachschulen für Leiterplattentechnik und Galvanotechnik, 2.100 m² Berufskolleg Formgebung, Schmuck und Geräte Die Entscheidung über Zeitpunkt und Realisierung der Bauabschnitte 2 - 4 blieb damals, auch im Hinblick auf die weitere Entwicklung des Kreisberufsschulzentrums und die finanzielle Situation des Landkreises, vorbehalten. Der 1. Bauabschnitt konnte 1998 mit 16 Klassenräumen und dem Umbau von 3 vorhandenen Klassenräumen zu naturwissenschaftlichen Fachräumen mit einer Gesamtprogrammfläche von 1.350 m² übergeben werden. 2. Inhaltliche Veränderung der geplanten Bauabschnitte: In seiner Sitzung am 27. Juli 1999 hat der Kreistag aufgrund der Notwendigkeit von dringend benötigten Klassenräumen eine Änderung der vorgesehenen Bauabschnitte beschlossen. In Abstimmung mit dem damaligen Oberschulamt Stuttgart, den Schulleitungen und der Verwaltung wurde der ursprünglich vorgesehene 3. Bauabschnitt dem 2. Bauabschnitt vorgezogen. So wurden im 2. Bauabschnitt Klassenräume für fachpraktischen Unterricht, Informationsbereich, Schülerbücherei, Lehrer- und Verwaltungsbereich mit insgesamt 1.931 m² Programmfläche genehmigt. Der 2. Bauabschnitt wurde im Dezember 2002 seiner Bestimmung übergeben. 3. Werkstatterweiterung
für den Bereich Ernährung: Der Kreisschul- und Kulturausschuss hat in seiner Sitzung am 12. April 2005 die Werkstätten besichtigt und die Verwaltung beauftragt, ein Konzept zu erarbeiten. a) Schülerzahlen Im Berufsfeld Ernährung und
Hauswirtschaft werden an der Gewerblichen Schule Schwäbisch Gmünd die Berufe
Bäcker/in, Fleischer/in, Bäckerei- und Fleischereifachverkäufer/in ausgebildet.
Der Vergleich mit anderen Schulen im Regierungsbezirk Stuttgart zeigt, dass die
Gewerbliche Schule Schwäbisch Gmünd aufgrund der Schülerzahlen die zweitgrößte
Ernährungsabteilung nach Stuttgart aufweist (siehe Tabelle).
b) Einzugsbereich Die Schüler/innen der o.g. Berufe
kommen aus der gesamten Region Ostwürttemberg und aus Teilen der Region
Stuttgart an die Schule. Es sind dies der Ostalbkreis, der Landkreis Heidenheim
und für die Bäckerauszubildenden zusätzlich der Landkreis Göppingen. Die
Ausbildung dauert 3 Jahre. c) Dringlichkeit
der Erweiterung Im Rahmen des Neubaus des Kreisberufsschulzentrums Schwäbisch Gmünd 1976 wurden Werkstätten für Metzger und Bäcker mit 260 qm eingerichtet. Der Theorieunterricht findet im anderen Teil der Schule, außerhalb des Ernährungsbereiches, statt. Die Werkstätten sind an die hygienischen Anforderungen anzupassen. Die Installationsrohre liegen offen, das Dach ist undicht, Wasserkondensation, die WCs sind für die Allgemeinheit zugänglich, der Kühlraum ist zu klein, eine Klimatisierung fehlt, keine Lagermöglichkeiten für Rohstoffe, der Fußboden entspricht nicht den Vorschriften (Rutschgefahr). Gleichzeitig müssen die Voraussetzungen für einen modernen Unterricht neu geschaffen werden. d) Schülerentwicklung Die Schülerzahlen waren in der Vergangenheit mit leichten Schwankungen immer auf einem ähnlichen hohen Niveau. Seit dem Schuljahr 2003/2004 bis heute ist eine steigende Tendenz zu verzeichnen. Schülerzahlen in den Nahrungsberufen seit 2001 an der Gewerblichen Schule Schwäbisch Gmünd:
Für die Zukunft wird weiterhin eine stabile bzw. leicht steigende Schülerzahl erwartet. Dies ist vor allem dadurch zu begründen, dass in der Region Ostwürttemberg überdurchschnittlich viele selbständige Metzgerei- und Bäckereibetriebe existieren, die auch überdurchschnittlich viele Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen. Nach Auskunft des Geschäftsbereiches Veterinärwesen und Verbraucherschutz zeichnet sich die Region gerade auch dadurch aus, dass zunehmend landwirtschaftliche Betriebe dazu übergehen, ihre Produkte selbst zu vermarkten. So entstanden viele Hofmetzgereien, Backstuben und Hofläden. Diese Entwicklung wird sich voraussichtlich fortsetzen und ist gerade vor dem Hintergrund zunehmender Skandale in der industriellen Nahrungsmittelproduktion sicher zu begrüßen. Gerade die Produktion in kleinen Gewerbebetrieben erfordert auch in Zukunft die Ausbildung und die Beschäftigung ausgebildeter Kräfte. Ein für den Arbeitsmarkt der Region sehr positiver Effekt dieser Entwicklung. Um einen modernen Unterricht im Bereich Ernährung zu gewährleisten, ist der Bau einer neuen Werkstatt mit Theorieräumen für Bäcker und Metzger erforderlich. Der Bau soll nördlich der jetzigen Werkstätten erfolgen (s. Anlage). 4. Zusätzlicher Raumbedarf von 2 Theorieräumen: Seit der Raumbedarfsberechnung des damaligen Oberschulamtes 1992 mussten durch die Lehrplanrevisionen mit der Einführung von Lernfeldunterricht in immer mehr Berufsfeldern Technologielabors eingerichtet werden. Dazu war es erforderlich, Theorieräume im Hauptgebäude und in den Neubauten in Labors umzurüsten. Diese Räume fehlen nun für den Theorieunterricht (siehe Tabelle). Einrichtung von Computer- und Technologielabors:
Auch im Werkstattbereich wurden in den ehemaligen reinen Metallwerkstätten zusätzliche und andere Nutzungen notwendig. Der weitere Ausbau des Lernfeldunterrichts erforderte weiteren Werkstattraum. Multifunktionale Nutzung von Werkstätten heute:
Durch die Umwidmung der oben dargestellten Räume und dem Anstieg der Schülerzahlen bei den Vollzeitschulen hat die Schule dringenden Bedarf von weiteren Theorieräumen. Die enge Verzahnung von Theorie und Praxis nach den Erfordernissen des Lernfeldunterrichts soll durch 2 an die neuen Werkstätten im Ernährungsbereich angrenzende Theorieräume ermöglicht werden. Die Verwaltung wird das Erfordernis von 2 zusätzlichen Theorieräumen im Rahmen der Raumbedarfsberechnung durch das Regierungspräsidium Stuttgart ermitteln lassen. 5. Zukünftige Nutzung der 2 freiwerdenden Werkstätten: Schon die ursprüngliche Raumbedarfsberechnung des Oberschulamtes Stuttgart von 1992 sowie die darauf resultierende Planung ging von einer Werkstatterweiterung an der Gewerblichen Schule Schwäbisch Gmünd aus. Die Basis der damaligen Berechnungen war die 1. Neuordnung der Metall und Elektroberufe. Aus dem Fachpraxisunterricht wurde zunehmend Technologiepraktikum und Laborunterricht. Mit der 2. Neuordnung und der Einführung der Lernfeldkonzeption in der Berufsschule (Metall und Elektro) mit neuen Inhalten und Methoden, wurden erneut Veränderungen in Bezug auf Räume und Einrichtungen notwendig. Neu wird derzeit auch das Berufsfeld Nahrung nach Lernfeldern strukturiert, wodurch sich der Raumbedarf in den Werkstätten der Schule weiter erhöht. Die ehemals reinen Metallwerkstätten werden heute wie beschrieben bereits multifunktional genützt, das heißt, in einer Werkstatt müssen mehrere Berufsfelder bzw. unterschiedliche technische Themen unterrichtet werden. Dadurch kommt es zwangsläufig zu Engpässen und Überschneidungen. Die beiden frei werdenden Werkstätten werden deshalb dringend für die Entlastung der Metall- und Elektrowerkstätten benötigt. Für die weiterhin sachgerechte Förderung der BVJ-Schüler und die Einführung einer weiteren Klasse nach dem Kooperationsmodell ab dem neuen Schuljahr macht eine Werkstatt für Blech- und Holzbearbeitung erforderlich. Werkstatt 1: Anlagenmechaniker Blechbearbeitung BVJ Holzbearbeitung Werkstatt 2: Elektronik-Energie und Elektroinstallation Gebäudetechnik Auch durch den Gewinn zweier Werkstätten für das BVJ, Metall- und Elektrobereich, sind zwingende Gründe für den Erweiterungsbau der Nahrungswerkstätten gegeben. Die Verwaltung wird im Benehmen mit der Schulleitung, dem Regierungspräsidium Stuttgart und der Stadt Schwäbisch Gmünd die Planung mit dem Architekturbüro Prof. Ostertag und Vornholt abstimmen mit dem Ziel, eine rasche Raumberechnung zu erhalten. Dem Schul- und Kulturausschuss wird darüber ausführlich berichtet.
Finanzierung und Folgekosten
Im Haushaltsplan 2006 ist bei der Haushaltsstelle 2.2430.940601 eine erste Planungsrate in Höhe von 200.000,00 € für die Erweiterung des Metzgerei- und Bäckereibereichs eingestellt. Anlagen
Pläne zur Erweiterung des Nahrungsbereiches Sichtvermerke Geschäftsbereich __________________________________________________ Langer Höschle Dezernent __________________________________________________ Wolf Dezernat II __________________________________________________ Hubel Landrat __________________________________________________ Pavel
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