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Vorlage - 128/06  

 
 
Betreff: Erweiterung des Kreisberufsschulzentrums Schwäbisch Gmünd für den Metzgerei- und Bäckereibereich
Status:öffentlich  
Federführend:Geschäftsbereich Gebäudemanagement Beteiligt:D e z e r n a t I
    Geschäftsbereich Schulen und Bildung
Beratungsfolge:
Schul- und Kulturausschuss Vorberatung
26.09.2006 
Sitzung des Schul- und Kulturausschusses ungeändert beschlossen   
Kreistag Entscheidung

Antrag der Verwaltung

Antrag der Verwaltung

 

Der Kreisschul- und Kulturausschuss empfiehlt dem Kreistag:

 

1.Die Verwaltung wird beauftragt, in enger Abstimmung mit der Schulleitung durch das Regierungspräsidium Stuttgart eine Raumbedarfsberechnung für die Bereiche Ernährung (Metzgerei und Bäckerei) durchzuführen und die zukünftige Nutzung der jetzigen Ernährungswerkstätten zu ermitteln.

 

2. Die Verwaltung wird beauftragt, auf der Grundlage der Raumbedarfsberechnung durch das Regierungspräsidium Stuttgart die Planung zur Erweiterung der Werkstätten durch das Architekturbüro Prof. Ostertag und Vornholt, Stuttgart, durchzuführen und den Kreisgremien zu berichten.

Sachverhalt/Begründung

Sachverhalt/Begründung

 

1.Ausgangslage:

 

Aufgrund der Veränderung der Schülerzahlen im Voll- und Teilzeitbereich, der Einrichtung zusätzlicher Vollzeitschulen, der Einführung des EDV-Unterrichts, der Neufassung der Lehrpläne und der Neufassung der Berufsfelder wurde 1991/1992 mit den Schulleitungen und dem damaligen Oberschulamt Stuttgart der Raumbedarf für das Kreisberufsschulzentrum Schwäbisch Gmünd neu berechnet. In seiner Sitzung am 28. März 1995 hat der Kreistag die Verwaltung beauftragt, im Rahmen einer Gesamtkonzeption die Erweiterung des Kreisberufsschulzentrums Schwäbisch Gmünd planerisch darzustellen und die Grundsatzplanung des Architekturbüros Prof. Ostertag, Stuttgart, weiterzuentwickeln und eine abschnittsweise Realisierung zu erarbeiten.

 

In seiner Sitzung am 18. Juni 1996 hat der Kreistag folgender Gesamtkonzeption zugestimmt:

 

1. Bauabschnitt:

16 Klassenräume, Nebenräume, Schüleraufenthaltsräume1.280 m²

2. Bauabschnitt:

Naturwissenschaft/Werkstätten1.044 m²

 

3. Bauabschnitt:

Fachpraktischer Unterricht, Informationsbereich,

Lehrer- und Verwaltungsbereich1.930 m²

Ergibt somit vom Oberschulamt eine anerkannte Programmfläche mit4.254 m²

 

4. Bauabschnitt:

Fachschulen für Leiterplattentechnik und Galvanotechnik,2.100 m²

Berufskolleg Formgebung, Schmuck und Geräte

 

Die Entscheidung über Zeitpunkt und Realisierung der Bauabschnitte 2 - 4 blieb damals, auch im Hinblick auf die weitere Entwicklung des Kreisberufsschulzentrums und die finanzielle Situation des Landkreises, vorbehalten.

 

Der 1. Bauabschnitt konnte 1998 mit 16 Klassenräumen und dem Umbau von

3 vorhandenen Klassenräumen zu naturwissenschaftlichen Fachräumen mit einer Gesamtprogrammfläche von 1.350 m² übergeben werden.

 

2.Inhaltliche Veränderung der geplanten Bauabschnitte:

 

In seiner Sitzung am 27. Juli 1999 hat der Kreistag aufgrund der Notwendigkeit

von dringend benötigten Klassenräumen eine Änderung der vorgesehenen Bauabschnitte beschlossen. In Abstimmung mit dem damaligen Oberschulamt Stuttgart, den Schulleitungen und der Verwaltung wurde der ursprünglich vorgesehene 3. Bauabschnitt dem 2. Bauabschnitt vorgezogen. So wurden im 2. Bauabschnitt Klassenräume für fachpraktischen Unterricht, Informationsbereich, Schülerbücherei, Lehrer- und Verwaltungsbereich mit insgesamt 1.931 m² Programmfläche genehmigt. Der 2. Bauabschnitt wurde im Dezember 2002 seiner Bestimmung übergeben.

 

3.Werkstatterweiterung für den Bereich Ernährung:

 

Der Kreisschul- und Kulturausschuss hat in seiner Sitzung am 12. April 2005 die Werkstätten besichtigt und die Verwaltung beauftragt, ein Konzept zu erarbeiten.

 

a)Schülerzahlen

 

Im Berufsfeld Ernährung und Hauswirtschaft werden an der Gewerblichen Schule Schwäbisch Gmünd die Berufe Bäcker/in, Fleischer/in, Bäckerei- und Fleischereifachverkäufer/in ausgebildet. Der Vergleich mit anderen Schulen im Regierungsbezirk Stuttgart zeigt, dass die Gewerbliche Schule Schwäbisch Gmünd aufgrund der Schülerzahlen die zweitgrößte Ernährungsabteilung nach Stuttgart aufweist (siehe Tabelle).

 

Schule

Bäcker

Fleischer

Bäckerei-

fachverkäufer/in

Fleischerei-

fachverkäufer/in

Summe

Stuttgart

221

69

305

178

773

Göppingen

 

52

 

18

70

Ludwigsburg

85

27

106

56

247

Backnang

94

49

98

42

283

Heilbronn

103

41

149

75

368

Künzelsau

90

42

67

48

247

Crailsheim

 

26

15

18

59

Bad Mergentheim

46

16

29

31

122

Schw.Gmünd

154

64

104

84

406

 

b)Einzugsbereich

 

Die Schüler/innen der o.g. Berufe kommen aus der gesamten Region Ostwürttemberg und aus Teilen der Region Stuttgart an die Schule. Es sind dies der Ostalbkreis, der Landkreis Heidenheim und für die Bäckerauszubildenden zusätzlich der Landkreis Göppingen. Die Ausbildung dauert 3 Jahre.

 

c)Dringlichkeit der Erweiterung

 

Im Rahmen des Neubaus des Kreisberufsschulzentrums Schwäbisch Gmünd 1976 wurden Werkstätten für Metzger und Bäcker mit 260 qm eingerichtet. Der Theorieunterricht findet im anderen Teil der Schule, außerhalb des Ernährungsbereiches, statt. Die Werkstätten sind an die hygienischen Anforderungen anzupassen. Die Installationsrohre liegen offen, das Dach ist undicht, Wasserkondensation, die WCs sind für die Allgemeinheit zugänglich, der Kühlraum ist zu klein, eine Klimatisierung fehlt, keine Lagermöglichkeiten für Rohstoffe, der Fußboden entspricht nicht den Vorschriften (Rutschgefahr). Gleichzeitig müssen die Voraussetzungen für einen modernen Unterricht neu geschaffen werden.

 

d)Schülerentwicklung

 

Die Schülerzahlen waren in der Vergangenheit mit leichten Schwankungen immer auf einem ähnlichen hohen Niveau. Seit dem Schuljahr 2003/2004 bis heute ist eine steigende Tendenz zu verzeichnen.

 

Schülerzahlen in den Nahrungsberufen seit 2001 an der Gewerblichen Schule Schwäbisch Gmünd:

 

Schuljahr

Bäcker/in

Fleischer/in

Bäckereifach-

verkäufer/in

Fleischerei-

fachverkäufer/in

Summe

2001/02

165

45

125

88

423

2002/03

154

53

115

71

393

2003/04

153

53

110

65

381

2004/05

154

64

104

84

406

2005/06

169

65

111

92

437

 

Für die Zukunft wird weiterhin eine stabile bzw. leicht steigende Schülerzahl erwartet. Dies ist vor allem dadurch zu begründen, dass in der Region Ostwürttemberg überdurchschnittlich viele selbständige Metzgerei- und Bäckereibetriebe existieren, die auch überdurchschnittlich viele Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen.

 

Nach Auskunft des Geschäftsbereiches Veterinärwesen und Verbraucherschutz zeichnet sich die Region gerade auch dadurch aus, dass zunehmend landwirtschaftliche Betriebe dazu übergehen, ihre Produkte selbst zu vermarkten. So entstanden viele Hofmetzgereien, Backstuben und Hofläden. Diese Entwicklung wird sich voraussichtlich fortsetzen und ist gerade vor dem Hintergrund zunehmender Skandale in der industriellen Nahrungsmittelproduktion sicher zu begrüßen. Gerade die Produktion in kleinen Gewerbebetrieben erfordert auch in Zukunft die Ausbildung und die Beschäftigung ausgebildeter Kräfte. Ein für den Arbeitsmarkt der Region sehr positiver Effekt dieser Entwicklung.

 

Um einen modernen Unterricht im Bereich Ernährung zu gewährleisten, ist der Bau einer neuen Werkstatt mit Theorieräumen für Bäcker und Metzger erforderlich. Der Bau soll nördlich der jetzigen Werkstätten erfolgen (s. Anlage).

 

4.Zusätzlicher Raumbedarf von 2 Theorieräumen:

 

Seit der Raumbedarfsberechnung des damaligen Oberschulamtes 1992 mussten durch die Lehrplanrevisionen mit der Einführung von Lernfeldunterricht in immer mehr Berufsfeldern Technologielabors eingerichtet werden. Dazu war es erforderlich, Theorieräume im Hauptgebäude und in den Neubauten in Labors umzurüsten. Diese Räume fehlen nun für den Theorieunterricht (siehe Tabelle).

 

Einrichtung von Computer- und Technologielabors:

 

Raum

Nutzung

Schulart / Fach

G 38

Computerraum

Technisches Gymnasium GMT + T

G39

Computerraum

Technisches Gymnasium GMT + T

G 55

Informationstechnik Labor

Technisches Gymnasium IT

G 56

Informationstechnik Labor

Technisches Gymnasium IT

G 102

CNC-Labor

Metalltechnik

G 112

SPS-Labor

Metall Elektronik

G 114

Handhabungstechnik

Metall- und Elektrotechnik

G 115

Computerraum / CAD

Nahrungsberufe, Schneiderinnen

G 141

Kfz-Labor

Kfz-Mechatroniker

G 147

Meachatroniker Labor

Mechatroniker

 

 

Auch im Werkstattbereich wurden in den ehemaligen reinen Metallwerkstätten zusätzliche und andere Nutzungen notwendig. Der weitere Ausbau des Lernfeldunterrichts erforderte weiteren Werkstattraum.

 

Multifunktionale Nutzung von Werkstätten heute:

 

Raum

ehemalige Nutzung

neue Nutzung

G 69

Kfz-Mechaniker

Kfz-Mechaniker + BVJ

G 70

Metall

Kfz + Metall + BVJ

G 72

Metall

Metall + BVJ

G 78

Schmieden

Schmieden + Härten + Werkstoffprüfung

G 80

Härten

Montage Installationstechnik + BVJ

G 81

Werkstoffprüfung

Kunststofftechnik wesentlich erweitert

G 83

Metall

CNC-Drehen + Hydraulik + Steuerungstechnik

G 83A

Metall

CNC - Fräsen

G 88

Metall

Metall + Werkzeugbau + Montage

G 91

Metall

Metall + Qualitätssicherung

 

 

Durch die Umwidmung der oben dargestellten Räume und dem Anstieg der Schülerzahlen bei den Vollzeitschulen hat die Schule dringenden Bedarf von weiteren Theorieräumen. Die enge Verzahnung von Theorie und Praxis nach den Erfordernissen des Lernfeldunterrichts soll durch 2 an die neuen Werkstätten im Ernährungsbereich angrenzende Theorieräume ermöglicht werden.

 

Die Verwaltung wird das Erfordernis von 2 zusätzlichen Theorieräumen im Rahmen der Raumbedarfsberechnung durch das Regierungspräsidium Stuttgart ermitteln lassen.

 

5.Zukünftige Nutzung der 2 freiwerdenden Werkstätten:

 

Schon die ursprüngliche Raumbedarfsberechnung des Oberschulamtes Stuttgart von 1992 sowie die darauf resultierende Planung ging von einer Werkstatterweiterung an der Gewerblichen Schule Schwäbisch Gmünd aus. Die Basis der damaligen Berechnungen war die 1. Neuordnung der Metall und Elektroberufe. Aus dem Fachpraxisunterricht wurde zunehmend Technologiepraktikum und Laborunterricht. Mit der 2. Neuordnung und der Einführung der Lernfeldkonzeption in der Berufsschule (Metall und Elektro) mit neuen Inhalten und Methoden, wurden erneut Veränderungen in Bezug auf Räume und Einrichtungen notwendig. Neu wird derzeit auch das Berufsfeld Nahrung nach Lernfeldern strukturiert, wodurch sich der Raumbedarf in den Werkstätten der Schule weiter erhöht.

 

Die ehemals reinen Metallwerkstätten werden heute wie beschrieben bereits multifunktional genützt, das heißt, in einer Werkstatt müssen mehrere Berufsfelder bzw. unterschiedliche technische Themen unterrichtet werden. Dadurch kommt es zwangsläufig zu Engpässen und Überschneidungen. Die beiden frei werdenden Werkstätten werden deshalb dringend für die Entlastung der Metall- und Elektrowerkstätten benötigt.

 

Für die weiterhin sachgerechte Förderung der BVJ-Schüler und die Einführung einer weiteren Klasse nach dem Kooperationsmodell ab dem neuen Schuljahr macht eine Werkstatt für Blech- und Holzbearbeitung erforderlich.

 

Werkstatt 1:AnlagenmechanikerBlechbearbeitung

BVJHolzbearbeitung

 

Werkstatt 2:Elektronik-Energie undElektroinstallation

Gebäudetechnik

 

Auch durch den Gewinn zweier Werkstätten für das BVJ, Metall- und Elektrobereich, sind zwingende Gründe für den Erweiterungsbau der Nahrungswerkstätten gegeben.

 

Die Verwaltung wird im Benehmen mit der Schulleitung, dem Regierungspräsidium Stuttgart und der Stadt Schwäbisch Gmünd die Planung mit dem Architekturbüro Prof. Ostertag und Vornholt abstimmen mit dem Ziel, eine rasche Raumberechnung zu erhalten. Dem Schul- und Kulturausschuss wird darüber ausführlich berichtet.

 

Finanzierung und Folgekosten

Finanzierung und Folgekosten

 

Im Haushaltsplan 2006 ist bei der Haushaltsstelle 2.2430.940601 eine erste Planungsrate in Höhe von 200.000,00 € für die Erweiterung des Metzgerei- und Bäckereibereichs eingestellt.

 

Anlagen

Anlagen

 

Pläne zur Erweiterung des Nahrungsbereiches

 

 

 

Sichtvermerke

 

Geschäftsbereich__________________________________________________

LangerHöschle

Dezernent__________________________________________________

Wolf

Dezernat II__________________________________________________

Hubel

Landrat__________________________________________________

Pavel

Stammbaum:
128/06   Erweiterung des Kreisberufsschulzentrums Schwäbisch Gmünd für den Metzgerei- und Bäckereibereich   Geschäftsbereich Gebäudemanagement   Beschlussvorlage
128-1/06   Erweiterung des Kreisberufsschulzentrums Schwäbisch Gmünd für den Metzgerei- und Bäckereibereich   Geschäftsbereich Gebäudemanagement   Beschlussvorlage