Bürgerinformationssystem
Antrag der Verwaltung: Der Bericht über Schulübergänge von Grundschulen auf Haupt- und Realschulen sowie Gymnasien im Ostalbkreis wird zur Kenntnis genommen. Sachverhalt/Begründung: 1. Sachverhalt Vor kurzem wurden in den Medien die jüngsten Zahlen des Statistischen Landesamtes zu den Übergängen am Ende von Klasse 4 an die weiterführenden Schulen veröffentlicht. Von den 3540 Viertklässlern, die 2004 im Ostalbkreis in eine Grundschule gingen, besuchen 1058 Buben und Mädchen (29,9 %) seit den Sommerferien die Hauptschule, 1336 die Realschule (37,7 %) und 1127 das Gymnasium (31,8 %). Damit liegt das Gymnasium vor der Hauptschule – und der Ostalbkreis voll im Landestrend steigender Übergangsquoten ans Gymnasium. Trotzdem ist die Quote der Kinder, die auf ein Gymnasium wechselten im Ostalbkreis unterdurchschnittlich – sie liegt um 4,3 Prozentpunkte unter dem Landeswert (siehe Anlage 1 - Zeitungsbericht). Zur genaueren Analyse des Sachverhalts müssen die regionalen Daten aufgelistet und miteinander verglichen werden. Außerdem müssen die Unterschiede zwischen den Schuljahren 2002/2003 und 2003/2004 geprüft werden. Die Gründe für diesen besonderen Vergleich liegen in der flächendeckenden Einführung des achtjährigen Gymnasiums ab dem Schuljahr 2004/2005, die eine Veränderung der Schulartwahl vermuten lässt. In jedem Fall spielen die Überlegungen der Eltern bezüglich der Schulwahl eine wichtige Rolle. Die in unserem Bildungssystem vorgesehene Möglichkeit eines „zweiten Bildungsweges“ verlangen außerdem eine veränderte Sichtweise der in der Statistik ausgewiesenen Prozentwerte der Übergangsquoten ans Gymnasium. Schülerinnen und Schüler, die an den Realschulen den Bildungsabschluss der „Mittleren Reife“ erfolgreich absolviert haben, können auf dem Weg über die Beruflichen Gymnasien (ab Klasse 11) eine fachgebundene Hochschulreife erlangen. Dieses „Fachabitur“ genießt im Rahmen der verschiedenen Bildungswege eine große Akzeptanz. 2. Übersicht zu den
Bildungsempfehlungen Kl. 4 im Vergleich zur tatsächlichen Schulartwahl aus den
Schuljahren 2002/2003 und 2003/2004, gegliedert nach Raumschaften im
Einzugsgebiet von Realschulen und Gymnasien 3. Realschulübergang nach
Klasse 10 ans Berufliche Gymnasium und Normalgymnasium sowie Schulartwechsel
vom Gymnasium in die Realschule bzw. von der Realschule in die Hauptschule im
Schuljahr 2003/2004 4. Elternargumente für die Wahl der Realschule nach Klasse 4 trotz Bildungsempfehlung Gymnasium Gründe und Motive der Eltern für
die Wahl der Realschule trotz gymnasialer Bildungsempfehlung: · Kurze Fahrstrecke oder sehr gute Busverbindung · Realschule am Ort · Sorge bezüglich der hohen Anforderungen im achtjährigen Gymnasium · Angst vor Leistungsdruck im Gymnasium · Sichere Schullaufbahn, positive Erfahrungen mit älteren Geschwistern, die die Realschule durchlaufen haben · Knapper Notendurchschnitt bei der Gymnasialempfehlung · Sichere Schullaufbahn mit Realschulabschluss und anschließendem Besuch eines beruflichen Gymnasiums Für die Wahl der Realschule trotz gymnasialer Bildungsempfehlung besitzen die Überlegungen zum Schulweg der Kinder bei den Eltern oberste Priorität. Die Belegung der Omnibusse, die Fahrtdauer auf dem Schulweg und die Möglichkeit, in der Mittagspause nach Hause zu gehen, sind wichtige Argumente bei dieser Entscheidung. Gründe und Motive der Eltern für
die Wahl einer bestimmten Realschule Besonderes Profil: · Musikzug der Adalbert-Stifter-Realschule Schwäbisch Gmünd · Mädchenrealschule St. Gertrudis Ellwangen · Franz-von-Assisi-Realschule Waldstetten · Verbundschule (Grund-, Haupt- und Realschule als Organisationseinheit, z. B. in Abtsgmünd, Lauchheim, Neresheim) 5. Auswertung Bildungsgänge nach Klasse 4 5.1. Ergebnisse aus den Übergangswerten der einzelnen Raumschaften Raumschaft Aalen
Von 41,7 % Gymnasialempfehlungen wurden2003 nur 35,6 % angenommen. Der Übergang der Schüler mit Gymnasialempfehlung erhöhte den Realschulübergang von 28,1 % auf 34,2 %. Die
Zahlen im Jahr 2004 sind weitgehend identisch. Von 40,7 % Gymnasialempfehlungen
wurden nur 33,0 % angenommen. Der Übergang der Schüler mit
Gymnasialempfehlung erhöhte den Realschulübergang von 28,0 % auf
34,2 % Raumschaft Abtsgmünd
Von 39,1 % Gymnasialempfehlungen wurden nur 20,7 % angenommen. Der Übergang der Schüler mit Gymnasialempfehlung erhöhte den Realschulübergang von 21,8 % auf 39,1 % im Jahr 2003. Die Zahlen im Jahr 2004 stellen sich deutlich anders dar. Von 43,0 % Gymnasialempfehlungen wurden nur 25,8 % angenommen. Der Übergang der Schüler mit Gymnasialempfehlung erhöhte den Realschulübergang von 25,0 % auf 34,2 % Raumschaft
Bopfingen/Lauchheim/Westhausen Von 34,0 % Gymnasialempfehlungen wurden 2003 nur 25,6 % angenommen. Der Übergang der Schüler mit Gymnasialempfehlung erhöhte den Realschulübergang von 30,2 % auf 40,4 %. Die Zahlen im Jahr 2004 sind ähnlich. Von 37,5 % Gymnasialempfehlungen wurden nur 27,2 % angenommen. Der Übergang der Schüler mit Gymnasialempfehlung erhöhte den Realschulübergang von 26,9 % auf 37,8 % Raumschaft
Ellwangen
Von 42,9 % Gymnasialempfehlungen wurden 2003 nur 30,0 % angenommen. Der Übergang der Schüler mit Gymnasialempfehlung erhöhte den Realschulübergang von 24,5 % auf 37,2 %. Die
Zahlen im Jahr 2004 weisen andere Werte aus. Von 37,5 % Gymnasialempfehlungen
wurden nur 33,7 % angenommen. Der Übergang der Schüler mit
Gymnasialempfehlung erhöhte den Realschulübergang von 24,8 % auf
36,1 %. Die
ausgeprägten Profile der beiden Ellwanger Realschulen spielen bei diesen
Übergangszahlen eine wichtige Rolle. So ist St. Gertrudis als kirchliche
Privateinrichtung eine reine Mädchenschule. Außerdem hat die Schule inzwischen
einen Gymnasialzug eingerichtet. Die Eugen-Bolz-Realschule profiliert sich seit
zwei Jahren mit einem breit gefächerten Themenangebot sowie mit einem
erfolgreichen Ganztagesbetrieb an zwei Wochentagen. Diese besonderen
Situationen stärken die beiden Realschulen deutlich. Raumschaft
Neresheim Von 38,0 % Gymnasialempfehlungen 2003 wurden nur 29,0 % angenommen. Der Übergang der Schüler mit Gymnasialempfehlung erhöhte den Realschulübergang von 28,0 % auf 35,0 %. Die Zahlen im Jahr 2004 haben sich im Vergleich zum Vorjahr verändert. Von 44,0 % Gymnasialempfehlungen wurden nur 39,3 % angenommen. Der Übergang der Schüler mit Gymnasialempfehlung erhöhte den Realschulübergang von 25,0 % auf nur 31,0 % Raumschaft Rosenstein – Lautern
Von 42,2 % Gymnasialempfehlungen wurden 2003 nur 31,9 % angenommen. Der Übergang der Schüler mit Gymnasialempfehlung erhöhte den Realschulübergang von 24,8 % auf 35,9 %. Die Zahlen im Jahr 2004 haben sich im Vergleich zum Vorjahr unwesentlich verändert. Von 42,0 % Gymnasialempfehlungen wurden nur 33,9 % angenommen. Der Übergang der Schüler mit Gymnasialempfehlung erhöhte den Realschulübergang von 25,4 % auf 34,5 % Raumschaft Schwäbisch Gmünd
Von 39,8 % Gymnasialempfehlungen wurden 2003 nur 28,6 % angenommen. Der Übergang der Schüler mit Gymnasialempfehlung erhöhte den Realschulübergang von 26,1 % auf 37,8 %. Die Zahlen im Jahr 2004 haben sich im Vergleich zum Vorjahr durch eine Betonung der Bildungsempfehlung Gymnasium verändert. Von 43,1 % Gymnasialempfehlungen wurden nun 30,9 % angenommen. Der Übergang der Schüler mit Gymnasialempfehlung erhöhte jedoch auch den Realschulübergang von 26,5 % auf 39,8 %. Raumschaft Schwäbisch Gmünd Nord – Schwäbischer Wald
Von 36,5 % Gymnasialempfehlungen wurden 2003 nur 22,5 % angenommen. Der Übergang der Schüler mit Gymnasialempfehlung erhöhte den Realschulübergang von 34,7 % auf 49,5 %. Die Zahlen im Jahr 2004 haben sich im Vergleich zum Vorjahr nivelliert. Von 37,1 % Gymnasialempfehlungen wurden nun 27,0 % angenommen. Der Übergang der Schüler mit Gymnasialempfehlung erhöhte den Realschulübergang von 34,4 % nur noch auf 43,9 %. 5.2. Ergebnisse aus den Übergangswerten im Gesamtbereich Von 40,0 % Gymnasialempfehlungen wurden nur 29,7 % angenommen. Der Übergang der Schüler mit Gymnasialempfehlung erhöhte den Realschulübergang von 27,4 % auf 38,1 % im Jahr 2003. Die Gesamtzahlen im Jahr 2004 haben sich im Vergleich zum Vorjahr leicht verändert. Von den deutlich höheren Gymnasialempfehlungen (43,0 %) wurden nun 32,6 % angenommen. Der Übergang der Schüler mit Gymnasialempfehlung stabilisierte den Realschulübergang von gleichbleibend 27,5 % auf 38,0 %. Der Vergleich der Gesamtübersicht über zwei Schuljahre macht deutlich, dass trotz einer erhöhten Anzahl von Gymnasialempfehlungen in 2004 der Realschulübergang unverändert stabil geblieben ist. 5.3. Ergebnisse im Vergleich zu den Werten des Statistischen
Landesamtes Die Einzeldarstellung für den Ostalbkreis zeigt, dass die Anzahl der Gymnasialempfehlungen im Landesdurchschnitt mit den Landkreisen Böblingen, Ludwigsburg und Reutlingen gleich zu setzen sind. Die etwas niedrigere Platzierung des Ostalbkreises im Landesvergleich ergibt sich also nicht durch eine geringere Anzahl von gymnasialen Bildungsempfehlungen, sondern durch die unter Punkt 4 genannten Gründe wie Schulweg, Schulprofil oder sichere Schullaufbahn. Die in der Pressemitteilung genannten Überlegungen werden durch die Befragung im Ostalbkreis bestätigt. Ferner wurde aber auch deutlich, dass die Eltern zunehmend den Weg über die Realschule zum beruflichen Gymnasium suchen. 6. Auswertung Bildungsgang im Anschluss an Klasse 10 der Realschule 23,6 %
(308) aller Schüler aus den Abschlussklassen der öffentlichen Realschulen im
Ostalbkreis haben 2004 die Schule verlassen, um anschließend ein Berufliches
Gymnasium zu besuchen. Auch hier sind die Standorte entscheidend. Einzelne
Schüler aus dem Raum Ellwangen besuchen inzwischen das Berufliche Gymnasium in
Crailsheim; es gibt aus dem Raum Schwäbisch Gmünd auch Schüler, sich für einen
Schulbesuch in Schorndorf entschieden haben. Mit
diesen Schülern liegt die Gesamtzahl der Gymnasialabsolventen im Ostalbkreis
2004 also deutlich höher. Fügt man zu den Übertrittszahlen an das
Regelgymnasium nach Klasse 4 noch die Übertrittszahlen an die Beruflichen
Gymnasien nach Klasse 10 der Realschule hinzu, so erhöht sich der Wert des
Statistischen Landesamtes für den Ostalbkreis von 31,8 % auf 49,6 %. Innerhalb
der sechs Realschul-Klassenstufen gab es 2004 weitere Bewegungen bei den
Schülerübergängen: ·
7 Schüler aus den
Realschulen wechselten an ein Regel-Gymnasium. ·
125 Schüler aus den
Gymnasien wechselten an eine Realschule. ·
62 Schüler wechselten
von einer Realschule an die Hauptschule. Damit
wird deutlich, dass die ursprünglichen Bildungsempfehlungen am Ende von
Klasse 4 im Verlauf der weiteren Schullaufbahn eines Schülers in allen
Schularten noch eine starke Korrektur erfahren. Dem mittleren Bildungsgang der
Realschule kommt dabei offensichtlich eine besonders große Bedeutung zu. Anlagen: 4 Sichtvermerke: Stock Dezernat II __________________________________________________ Hubel Dezernat I __________________________________________________ Landrat __________________________________________________ Pavel
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