Bürgerinformationssystem

Vorlage - 211/04  

 
 
Betreff: Eingliederung der Kontaktstelle gegen sexuellen Missbrauch des Deutschen Kinderschutzbundes Aalen in das Kreisjugendamt
Status:öffentlich  
Federführend:Sozialdezernat / Kreisjugendamt   
Beratungsfolge:
Jugendhilfeausschuss Vorberatung
18.10.2004 
Sitzung des Jugendhilfeausschusses ungeändert beschlossen   
Verwaltungs- und Finanzausschuss Entscheidung

Antrag der Verwaltung:

 

Der Jugendhilfeausschuss empfiehlt dem Verwaltungs- und Finanzausschuss folgenden Beschluss:

 

”Der Eingliederung der Kontaktstelle gegen sexuellen Missbrauch des Deutschen Kinderschutzbundes Aalen e.V. in das Kreisjugendamt ab 01.01.2005 wird zugestimmt. Gleichzeitig wird die erforderliche Personalstelle mit einem Beschäftigungsumfang von 50 % einer Vollzeitkraft ab diesem Zeitpunkt in den Personalhaushalt des Ostalbkreises eingestellt.”


Sachverhalt/Begründung:

 

I. Ausgangssituation und Allgemeines:

 

Das Jugendamt hat den gesetzlichen Auftrag, Kinder, die von Gewalt betroffen sind, zu schützen und ihnen jegliche Hilfestellung zukommen zu lassen. In allen Fällen, in denen Kinder misshandelt oder sexuell missbraucht werden, ist ein sensibles, umsichtiges und fachlich versiertes Vorgehen mit dem Ziel des bestmöglichen Schutzes und Hilfeangebotes unabdingbare Voraussetzung.

 

Bereits seit 1995 haben sich die Kreisgremien mehrfach ausführlich mit der Thematik ”Sexuelle Gewalt an Kindern” beschäftigt.

 

In Anlehnung an eine vom Aalener Arbeitskreis ”Sexueller Missbrauch an Mädchen und Jungen” entwickelte Konzeption, wurde zum 01. Juli 1996 eine ”Beratungs- und Kontaktstelle gegen sexuellen Missbrauch” beim Deutschen Kinderschutzbund Aalen e.V., eingerichtet. Diese Kontaktstelle wurde mit einer Teilzeitfachkraft in einem Beschäftigungsverhältnis von 50 % und einer Teilzeitverwaltungskraft mit einem Beschäftigungsumfang von 25 % ausgestattet.

 

Die gesamten Personalkosten werden vom Ostalbkreis getragen und sind im Jugendhilfehaushalt 2004 mit insgesamt 37.938 € eingeplant. Für das Jahr 2005 sind vorläufig finanzielle Mittel in Höhe von 39.110 € vorgesehen.

 

 

II. Arbeitsinhalte der Kontaktstelle gegen sexuellen Missbrauch:

 

Zu Beginn ihrer Tätigkeit wurde der Leistungskatalog der Kontaktstelle wie folgt definiert:

 

 - Koordinierung und Weiterentwicklung der im Ostalbkreis bestehenden Beratungs- und Hilfsangebote,

 

 - Vernetzung der mit dem Thema ”Sexueller Missbrauch” befassten Institutionen, Einrichtungen und Fachkräfte,

 

 -  Öffentlichkeits- und Präventionsarbeit und

 

 -  erste Anlaufstelle für von sexuellem Missbrauch betroffene Kinder und deren Angehörige.

 

Neben der Aufgabenstellung ”Koordination, Weiterentwicklung und Vernetzung” betätigt sich die Kontaktstelle bereits seit Jahren als erste Anlaufstelle für Betroffene und mit Prävention- und Öffentlichkeitsarbeit. Dabei ist ein besonderer Arbeitsschwerpunkt die Durchführung von Fachveranstaltungen in Kindergärten und Schulen, sowie Veranstaltungen für Fachkräfte und Multiplikatoren.

 

Insbesondere an den Grundschulen der Raumschaft Aalen/Ellwangen wurden in den vergangenen Jahren mit dem Projekt ”Mut zur Stärke” beispielhafte Präventionsver-anstaltungen umgesetzt:

 

 

Schuljahr

1999/2000

Schuljahr

2000/2001

Schuljahr

2001/2002

Schuljahr

2002/2003

Schuljahr

2003/2004

Gesamt

Schulen

4

10

17

12

16

59

Klassen

12

28

37

22

33

132

Kinder

262

676

851

524

706

3019

Eltern

ca. 240

ca. 450

ca. 500

ca. 305

ca. 325

1820

Lehrkräfte

15

29

42

24

34

144

 

Auch für das Schuljahr 2004/2005 ist die Durchführung des Projekts ”Mut zur Stärke” für 17 Schulen mit 33 Klassen geplant.

 

Weitere Präventionsveranstaltungen fanden in den vergangenen Jahren im Vorschulbereich (27), an weiterführenden Schulen (22), in Form öffentlicher Vorträge (27) und im Zusammenhang mit der Fortbildung für Fachkräfte (32), statt.

 

Ergänzt wird die tägliche Arbeit durch Mitgestaltung der Fachkreise ”Arbeitskreis gegen sexuelle Gewalt Schwäbisch Gmünd” (3 bis 4 Mal im Jahr), ”Arbeitskreis gegen sexuelle Gewalt Aalen” (3 bis 4 Mal im Jahr) und den ”Arbeitskreis Beratung” (5 bis 6 Mal im Jahr).

 

 

III. Derzeitige Situation und Empfehlung der Verwaltung:

 

In den Anfangsjahren der Kontaktstelle standen Koordinierungs- und Vernetzungsaufgaben, sowie Öffentlichkeitsarbeit und Prävention im Vordergrund. Nachdem diese strukturellen Aufgaben zwischenzeitlich “Routine” geworden sind, fanden mehrere Gespräche zwischen dem Landratsamt und dem Vorstand des Deutschen Kinderschutzbundes Aalen e.V. statt, bei denen es insbesondere um eine sinnvolle und effektive Neuausrichtung der Kontaktstelle ging. Gemeinsam wurde dabei die Vorstellung entwickelt, die Kontaktstelle vor dem Hintergrund ihrer engen Zusammenarbeit mit Fachdiensten des Landratsamtes in das Kreisjugendamt einzugliedern.

 

Die Verwaltung sieht in einem solchen Schritt, konkret in der organisatorischen Zuordnung zur Psychologischen Beratungsstelle des Ostalbkreises, Synergieeffekte. In vielen Beratungsfällen, aber auch bei der Projektarbeit in Schulen und Kindergärten kann die fachliche Kompetenz der Kontaktstelle gebündelt werden mit den Erfahrungen und dem Fachwissen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kreisjugendamtes. Durch eine Zusammenführung werden Ressourcen und Wege gespart und der fachliche Austausch wird forciert.

 

Die Verwaltung spricht sich daher für eine Eingliederung der Kontaktstelle gegen sexuellen Missbrauch in das Kreisjugendamt aus.

 

 


Finanzierung und Folgekosten:

 

- Die Finanzierung der Personalstelle mit einem Beschäftigungsumfang von 50 % erfolgt über den Personalhaushalt. Die Eingruppierung bleibt einer Stellenbewertung durch die Bewertungskommission vorbehalten.

 

- Durch die Einsparung der Kosten der bislang bezuschussten Teilzeitverwaltungskraft ergeben sich freie Haushaltsmittel in Höhe von rd. 10.000 €.

 


Anlagen:

 

keine

 

 

 

 

Sichtvermerke:

 

 

Fachamt  __________________________________________________

   Dauser

 

Fachdezernent  __________________________________________________

   Rettenmaier

 

Hauptamt  __________________________________________________

   Wolf

 

Kämmerei  __________________________________________________

   Hubel

 

Landrat   __________________________________________________

   Pavel

Stammbaum:
211/04   Eingliederung der Kontaktstelle gegen sexuellen Missbrauch des Deutschen Kinderschutzbundes Aalen in das Kreisjugendamt   Sozialdezernat / Kreisjugendamt   Beschlussvorlage
211-1/04   Eingliederung der Kontaktstelle gegen sexuellen Missbrauch des Deutschen Kinderschutzbundes Aalen in das Kreisjugendamt   Sozialdezernat / Kreisjugendamt   Beschlussvorlage