Bürgerinformationssystem
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Antrag der Verwaltung
2. Der Ausschuss für Umweltschutz und Kreisentwicklung stimmt dem weiteren Vorgehen sowie der vorgeschlagenen Finanzierung der geplanten Maßnahmen für die Dauer von drei weiteren Jahren zu.
Sachverhalt/Begründung
Aufgrund der zunehmenden Verunreinigung des öffentlichen Raumes durch wilde Müllablagerungen haben die Städte und Gemeinden des Ostalbkreises, der Ostalbkreis und die Gesellschaft im Ostalbkreis für Abfallbewirtschaftung mbH (GOA) die gemeinsame Initiative „Saubere Ostalb“ ins Leben gerufen. Unter dem Motto „Umwelt verpflichtet alle“ wurde die Initiative zum 01.08.2019 gestartet. Die Laufzeit des Projektes wurde zunächst auf drei Jahre begrenzt. Der Ausschuss für Umweltschutz und Kreisentwicklung hat mit Beschluss vom 11.10.2022 einer Verlängerung um drei weitere Jahre bis zum 31.07.2025 zugestimmt.
In Absprache mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern des Ostalbkreises wurde eine Projektgruppe gegründet, welche zukünftige Maßnahmen erörtert und festlegt.
1. Projektbericht „Saubere Ostalb“
Abfallkümmerer und wilde Müllablagerungen
Seit August 2019 sind drei Abfallkümmerer im Ostalbkreis aktiv. Die Abfallkümmerer fahren täglich unterschiedliche Touren in ihren Gebieten und beseitigen illegale Müllablagerungen an Glascontainerstandplätzen sowie Grüncontainerstandorten. Außerdem gehen eine Vielzahl von Meldungen über gesichteten Müll in der Umwelt täglich von Gemeinden, Forstleitern, Bürgern und ehrenamtlichen Müllpaten ein und werden mit den 3,5t Fahrzeugen fachgerecht der Entsorgung zugeführt. Dabei handelt es sich inzwischen nicht „nur“ um Säcke, Möbelstücke, Kartons, Elektrogeräte oder verstreute Windeln, sondern teilweise um gewichtige Bauschuttablagerungen oder Berge von Altreifen. Im vergangenen Jahr wurde sogar ein Diebeslager entdeckt. Kann eine Müllablagerung nicht allein beseitigt werden, nimmt der Abfallkümmerer selbständig Kontakt mit Bauhofmitarbeitern vor Ort auf. Diese Zusammenarbeit funktioniert bestens.
Die „wilden Müllablagerungen“ sind nach wie vor ein ernstes Problem für unsere Umwelt und betrugen im Jahr 2024 über 224 t allein durch Abholung der drei Fahrzeuge der Sauberen Ostalb. Die Abfallkümmerer durchsuchen jeden Fund nach Hinweisen auf einen Verursacher und dokumentieren einen solchen ggfs. mit beweiskräftigem Fotomaterial, mit dem die Saubere Ostalb dann zur Anzeige beim zuständigen Ordnungsamt schreitet. Nach eigenem Abwägen kontaktiert der Abfallkümmerer in schweren Fällen direkt zuständige Beamte oder Müllsheriffs.
In Brennpunktgebieten sind die Abfallkümmerer vereinzelt verstärkt im Einsatz. Sie sind zu vereinbarten Zeiträumen in den Straßen unterwegs und beraten, coachen und korrigieren. Aktuell finden in Schwäbisch Gmünd im Stadtteil Hardt verstärkt Aktionen und Bemühungen statt, bezüglich Bereitstellung und Entsorgung der Biobeuteltonne.
Unsere ehrenamtlichen Müllpaten werden von ihnen eingewiesen und beraten sowie mit Material beliefert. Auch bei der Kreisputzete sind die Abfallkümmerer mit ihren Fahrzeugen dabei. Unterjährig finden Termine und Events des Bereiches nachhaltige Bildung statt, bei denen die Abfallkümmerer bei Bedarf mitwirken. Beispiele hierfür sind Müllsammelaktionen mit Gruppen, Wochenmarktstände und im vergangenen Jahr bei drei große Live-Events.
Schilder gegen „Littering“
Um auf die Vermüllung unserer Umwelt und dessen Auswirkungen aufmerksam zu machen, wurden von der Sauberen Ostalb Schilder „Unbeliebte Naturbewohner“ an alle 42 Gemeinden im Ostalbkreis verteilt. Diese sind wetterbeständig und zum Aufstellen an Wanderwegen, Waldparkplätzen oder Grillstellen geeignet. Nachbestellen kann jede Gemeinde auf eigene Kosten.
Müllpaten
Müllpaten sind ehrenamtliche Bürgerinnen und Bürger, die in ihrer direkten Umgebung oder während Spaziergängen Müll aufsammeln und diesen einer ordnungsgemäßen Entsorgung zuführen. Alle hierzu nötigen Arbeitsmittel wie Greifzange, kostenlose grüne Müllsäcke, Warnweste und Handschuhe erhalten sie von den Abfallkümmerern. Bei der Entsorgung des Mülls sind die Abfallkümmerer behilflich und weisen die Müllpaten in die Verhaltensregeln zum Einsammeln von Müll in der Flur ein.
Stand 07.04.2025 sind im Ostalbkreis 809 ehrenamtliche Müllpaten gemeldet.
Am 19. März 2025 wurden erstmalig 10 besonders herausragende Müllpaten in den Kategorien Quantität, Multiplikator/pädagogischer Ansatz und Innovationen geehrt und erhielten einen Preis. Einen Sonderpreis für den Einsatz ab Beginn der Kampagne gab es.
Eine Müllpatenauszeichnung soll es zukünftig einmal jährlich geben.
Gemeinsame Netzwerke von Müllpatengruppen sind aktuell im Aufbau und die Stadt Ellwangen hat auf ihrer Homepage eine neue Seite „Ehrenamt finden“ eingerichtet. Hier ist das Ehrenamt der Müllpatenschaft zu finden.
Örtliche Verteilung der Müllpatenanzahl
Nachhaltige Bildung und Netzwerkarbeit
Unsere Bildungs-/ Beratungs-/ und Führungsangebote sind durch positive Mundpropaganda inzwischen zu einem großen Teil „Selbstläufer“. Meist sind Buchungen bereits drei Monate im Voraus zu planen. Workshops oder Projekttage in Grundschulen, sonderpädagogischen Schulen, Gemeinschaftsschulen, Realschulen und Gymnasien sowie Kindergärten sind fester Bestandteil im Programm der Sauberen Ostalb. In Zusammenhang mit dem Unterricht findet häufig auch eine Beratung und Anregung der Lehrer oder Schulleiter zu effektive Trennsystemen in Klassenzimmern statt. Dies ist ein wichtiger Punkt für die Nachhaltigkeit der vermittelten Inhalte.
Zusätzlich werden in Bildungseinrichtungen für Erwachsene, Stadtteilquartieren, Vereinen und Nachbarschaftsinitiativen Projekte organisiert oder Vorträge veranstaltet. Mehrere Gemeinschaftsunterkünfte für Flüchtlinge melden sich wiederholt für Workshops, in Co-Moderation mit einer Übersetzerin.
Multiplikatorenschulungen finden für Erzieher am St. Loreto und für angehende Grundschullehrer an der pädagogischen Hochschule in Schwäbisch Gmünd statt.
Netzwerke Aktiv im Austausch und der Zusammenarbeit ist die Saubere Ostalb mit der Hochschule Aalen, Bildungsbüro Landratsamt, Volkshochschulen, BUND, im Klimaschutzbeirat, explorinho Aalen, Unverpackt Laden Schwäbisch Gmünd, Haus Lindenhof, „Gmünd von Morgen“, muelltrennung-wirkt.de u.v.m.
Ferienprogramm extra
Infostand Wochenmarkt In Aalen stattgefunden. In Mutlangen im Mai terminiert – folgt auch in anderen Ortschaften.
Erstklässleraktion 2024 Insgesamt wurden 105 Schulen im Ostalbkreis mit 3.564 Trinkflaschen beliefert
Bundesweite Aktion „Deutschland trennt. Du auch?“ – individuell im Ostalbkreis „Der Ostalbkreis trennt. Du auch?“ Im Juni letzten Jahres wurden im Rahmen einer bundesweiten Initiative drei große Live-Events organisiert und veranstaltet. Ziel war die korrekte Mülltrennung öffentlich zu thematisieren, um damit ein effektives Recycling zu ermöglichen und so zur Nachhaltigkeit sowie dem Klimaschutz beizutragen.
Gemeinsam mit Herrn Landrat Dr. Bläse sowie den Oberbürgermeistern Herrn Dambacher, Herrn Arnold und Herrn Brütting konnten wir mit diesen Veranstaltungen insgesamt fast 1.000 Schüler erreichen und zum Mitmachen bewegen.
Unterflurcontainer für die Erfassung von Altglas und Dosen
Mit Beginn der gemeinsamen Initiative „Saubere Ostalb“ wurde vereinbart, dass zur Erhöhung des Komforts für die Bürgerschaft in den Städten und Gemeinden 20 Unterflurcontainer für Altglas und Dosen eingerichtet werden können. Für die Einrichtung dieser 20 Unterflurcontainerstandorte wurden folgenden Konditionen vereinbart: Die Kommune stellt einen geeigneten Standplatz zur Verfügung und führt die nötigen Tiefbauarbeiten auf eigene Kosten durch. Die Gestellung und Leerung der Behälter übernimmt die GOA. Mittlerweile wurden alle 20 Unterflurcontainerstandorte für die Erfassung von Altglas und Dosen umgesetzt.
Aufgrund der durchweg positiven Resonanz und der deutlichen Verbesserung des Stadtbildes sowie der hygienischen Verhältnisse hat der Ausschuss für Umweltschutz und Kreisentwicklung mit Beschluss vom 12.06.2024 der Finanzierung von weiteren Unterflurcontainern für die Erfassung von Altglas und Dosen zu folgenden Konditionen zugestimmt:
die Kommune stellt einen geeigneten Standplatz zur Verfügung Finanzierung Erdarbeiten und Betonschacht: 100 % Kommune Finanzierung Sicherheitsplattform, Sammelbehälter, Fußgängerplattform, Einwurfsäule, Revisionsöffnung, Einwurfklappe: 1/3 GOA, 1/3 Ostalbkreis, 1/3 Kommune Sofern der neu geschaffene Unterflurcontainerstandplatz mehr als einen bereits bestehenden oberirdischen Containerstandplatz ersetzt, werden die entfallenen Kosten für diese weiteren Standplätze berücksichtigt vorerst keine Beschränkung der Anzahl an weiteren Unterflurcontainerstandorten
Hier werden aktuell in Hüttlingen, Lippach und Schwäbisch Gmünd zusätzliche Unterflurcontainer Standplätze für Glas fertiggestellt und in Betrieb genommen. Eine weitere Anfrage liegt von Ellwangen/Rotenbach vor.
Ein deutlicher Anstieg seitens einiger Wohnbaugesellschaften an Unterflurcontainern ist zu verzeichnen, die von diesen zu finanzieren sind.
Bereitstellung von Bioabfällen
Am 01.10.2024 startete die Entsorgung des Bioabfalls über die Biobeuteltonne und die Leerung mit neuen Seitenladerfahrzeugen sowie die Umstellung auf Papierbeutel statt Plastikbeutel. Hintergrund hierfür war, neben der Sauberkeit, unter anderem eine Gesetzesänderung, wonach die Sammlung von Bioabfall in Plastikbeuteln nicht mehr zugelassen ist. Um die Qualität des Bioabfalls zu gewährleisten, muss der Papierbeutel bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Die Verwendung von Papierbeuteln anderer Anbieter ist daher nicht gestattet. Weiter werden mit dem Erwerb der Biobeutel, wie bisher auch, ein Teil der Leerungsgebühren finanziert.
Aufgrund der Abfuhr der Biobeuteltonne mit Seitenladern kommt es vor allem in Brennpunktgebieten zu Irritationen bezüglich der Bereitstellung. Beispielhaft ist hier der Stadtteil Hardt, Schwäbisch Gmünd zu nennen. Hier wurden in einer gemeinsamen Straßenbegehung mit Vertretern der Stadt, der Wohnbaugesellschaft und der GOA neue Abstellflächen für die Biobeuteltonne eruiert. In Bildanleitungen – um dies sprachlich universell darzustellen – sind diese Möglichkeiten verarbeitet worden und sollen in den Hauseingängen für alle Anwohner anzuschauen sein. Zusätzlich wird über einen längeren Zeitraum der Abfallkümmerer der Sauberen Ostalb am Abfuhrtag in den Straßen des Stadtteils Hardt unterwegs sein, um zu beraten, anzuleiten und Tipps zu geben. Dies wird über eine Anwohner-App bekannt gegeben, so dass die Bürger über die Termine informiert sind.
Aufgrund der verstärkten Nachfrage nach kleineren Papierbeuteln für den Bioabfall werden die offiziellen Bio-Papierbeutel nun in einer weiteren Größe angeboten. Die kleineren 5-Liter Beutel eignen sich hervorragend für 1- oder 2-Personenhaushalte oder für Haushalte, in denen weniger Bioabfall anfällt. Bei besonders nassen Bioabfällen, die bisher eine Woche in dem Papierbeutel gesammelt werden, kann es vorkommen, dass sich zu viel Feuchtigkeit bildet und der Papierbeutel reißt oder durchweicht. Hier kann der 5-Liter Papierbeutel Abhilfe schaffen, indem beispielsweise zwei kleine Beutel pro Woche genutzt werden. Somit bildet sich weniger Feuchtigkeit und der Papierbeutel bleibt stabiler. Ein 10-er Pack der neuen 5-Liter-Papierbeutel kostet 1,80 € und kann bei den GOA-Agenturen gekauft werden.
2. Verlängerung und Finanzierung des Projektes
Für die Projektinhalte Öffentlichkeitsarbeit und Abfallkümmerer wurde ein jährliches Gesamtbudget in Höhe von 310.000 € netto angesetzt.
Die Kosten werden wie folgt auf die Beteiligten umgelegt: 30 % Landkreis 30 % GOA 40 % Städte und Gemeinden nach Einwohnerzahl
Die Kosten für Umschlag und Verwertung der eingesammelten Abfälle übernimmt der Ostalbkreis zu 100%. Die Kosten für zentrale Ansprechpartner für die Kampagne sowie das pädagogische Konzept teilen sich der Ostalbkreis und die GOA je zur Hälfte.
In Absprache mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie der GOA wird vorgeschlagen, das Projekt um drei weitere Jahre, bis zum 31.07.2028, zu verlängern.
Finanzierung und Folgekosten
Der Landkreis beteiligt sich am Gesamtbudget (Öffentlichkeitsarbeit und Abfallkümmerer) in Höhe von ca. 310.000 € netto mit 30 %. Dies entspricht jährlich rund 93.000 € netto. Des Weiteren werden die Kosten für Umschlag und Verwertung zu 100 % vom Ostalbkreis übernommen. Die Kosten für zentrale Ansprechpartner für die Kampagne sowie das pädagogische Konzept teilen sich der Ostalbkreis und die GOA je zur Hälfte. Die Kostenbeteiligung an den Projektkosten läuft bis zum 31.07.2028.
Anlagen
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Sichtvermerke
gez. Bernhard, Geschäftsbereich gez. Gstöttner, GOA mbH gez. Kurz, Dezernat II gez. Dr. Bläse, Landrat
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