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Antrag der Verwaltung
Der Ausschuss für Umweltschutz und Kreisentwicklung stimmt dem vorgestellten Maßnahmenpaket zu und beauftragt die Verwaltung zusammen mit der Unternehmerschaft dieses zum 15. Juni 2025 umzusetzen.
Sachverhalt/Begründung
Im Rahmen der Haushaltsberatungen 2025 beauftragte der Kreistag in seiner Sitzung vom 17. Dezember 2025 die Verwaltung eine „Einsparvorgabe von schwach nachgefragten Linien in Höhe von 2 % bis zu 2,5 % der gesamten Fahrplankilometer im Ostalbkreis“ umzusetzen, mit dem Ziel den ÖPNV-Zuschussbedarf zu mindern.
Der Geschäftsbereich Nachhaltige Mobilität forderte die Unternehmerschaft darauf hin auf, entsprechende Vorschlage zu erarbeiten. Diese konnten sowohl die Betriebsleistung umfassen, als auch sonstige Überlegungen zum Inhalt haben. Entscheidend ist eine plausible, konkretisierte und tatsächliche Einsparwirkung.
In der Sitzung des Ausschusses für Umweltschutz und Kreisentwicklung am 18. Februar 2025 wurde über den Sachstand der bis dato vorliegenden Maßnahmen und Überlegungen berichtet sowie deren Umsetzung vorgeschlagen. Der Ausschuss beschloss einstimmig eine umfassende Konkretisierung der Maßnahmen und eine erneute Vorlage zur Beschlussfassung in der Sitzung am 29. April 2025.
Um das nun vorliegende Gesamtpaket effizient zu erörtern und vorzuberaten, fand am 11. April 2025 eine außerplanmäßige, nicht öffentliche Sitzung, des zuständigen Ausschusses statt.
Die Umsetzung der skizzierten Maßnahmen ist für den regulären, sogenannten kleinen Fahrplanwechsel am 15. Juni 2025 geplant. Diese Vorlaufzeit wird u.a. benötigt, um die innerbetrieblichen Anpassungen bei der Unternehmerschaft vorzunehmen, die Kommunikation gegenüber Fahrgästen und Schulen sicherzustellen und das erforderliche Fahrplan-Genehmigungsverfahren durchzuführen.
Vorgaben
Um dem Sparansatz Rechnung zu tragen, war es der Verwaltung wichtig, zunächst das Einsparziel als solches zu erreichen. Darüber hinaus sollten die Auswirkungen für die Fahrgäste so gering als möglich gehalten werden. Insofern stellte sich bei allen Überlegungen die Frage, wie viele ÖPN-Nutzerinnen und Nutzer z.B. von Streichungen betroffen und inwieweit Alternativen vorhanden sind.
Ziel der Verwaltung war es auch darauf zu achten, dass sich die Auswirkungen der Einsparmaßnahmen möglichst gleichmäßig auf das gesamte Gebiet des Landkreises verteilen und dass alle Busunternehmen ihren Anteil hierzu beisteuern.
Gemäß der Datenlieferung der Unternehmen wurde die jeweiligen, individuellen Fahrplankilometer (Bezugsjahr 2023) als Grundlage herangezogen. Diese wurden mit dem Wert 3,57 Euro/km hochgerechnet, um die Einsparung in Euro bemessen zu können. Der Betrag 3,57 Euro resultiert aus der Wirtschaftlichkeitsberechnung 2023 (Gesamterträge im Verhältnis zu den Fahrplankilometern).
Somit ergaben sich in Summe rund 823.000 Euro an Einsparzielen:
Darüber hinaus möchte die im Anhang beigefügte Abbildung einen Eindruck darüber zu vermitteln inwieweit die Maßnahmen kreisweit räumlich wirken. Dies kann selbstverständlich nur eine Näherung darstellen. Für eine umfängliche Illustration sind die graphischen Möglichkeiten erschöpflich.
Hierfür wird auf die verschriftliche Darstellung der einzelnen Unternehmen im Folgenden verwiesen:
Stadtbus Gmünd Severin Abt GmbH & Co. KG 1. Ende der Vertragsvergütung Verstärkerfahrten Heubach zum BSZ: Hierbei handelt es sich um Verstärkerfahrten zur Linie 1. Es muss gewährleistet sein, dass alle Schüler mit den bestehenbleibenden Fahrten der Linie 1 befördert werden können. Daher wird die Firma Stadtbus diese Fahrten aufgrund der ermittelten Fahrgastzahlen weiter durchführen. Stattdessen werden andere Linien gestrichen:
• Fahrt 07:55 Uhr Weißenstein – Gmünd (Linie 2) • Fahrt 13:35 Uhr Deinbach – Mutlangen (Linie 66) • Fahrt 16:04 Uhr Deinbach – Mutlangen (Linie 66) • Fahrt 16:30 Uhr Mutlangen – Deinbach (Linie 66) • Fahrt 16:49 Uhr Deinbach – Mutlangen (Linie 66) • Fahrt 17:15 Uhr Mutlangen – Deinbach (Linie 66) Einsparung von 48.000 €/Jahr. 2. Umstrukturierung des Verkehrs an Samstagen: Durch Fahrplanreduzierungen können Umläufe eingespart werden. Daher werden auf den Linien 4, 4a, 5, 5b, 6 und 7, vor allem am Samstag Angebotsreduzierungen vorgenommen. Einsparung von 8.000 €/Jahr.
3. „Ticket Corner“ Schwäbisch Gmünd: Die aktuellen Rahmenbedingungen für den „Ticket Corner“ werden von Stadtbus Gmünd als ungenügend eingeschätzt. Durch die Zentralisierung vertrieblicher Aufgaben bei OstalbMobil und der neuen Ticketwelt (D-Ticket!) sei der Sinn und Zweck des Ticket Corners nicht mehr gegeben. Einsparung von 120.000 €/Jahr.
Stadtbus Gmünd präferiert diesen Einschnitt in die Service-Leistung für die Gmünder Bevölkerung gegenüber reduzierter Fahrplanleistung. Dieser Ansatz, wenngleich bedauerlich, findet die Unterstützung der Landkreisverwaltung.
Omnibusunternehmen Beck + Schubert GmbH & Co. KG 1. Summe der Einzelmaßnahmen nach Bedarfsermittlung: Fahrtenpaarumstellung, Entfall von Fahrten
Linie 104: Umstellung des ersten Fahrtenpaars am Morgen von Montag bis Freitag um 4:15 Uhr von Ebnat nach Oberkochen und zurück auf Bedarfsverkehr. Nachfrage nur 1-3-mal in der Woche. Einsparung von 8.800 €/Jahr. Entfall der Fahrt um 16:32 Uhr ab Oberkochen Goethestraße an Schultagen. Alternative Möglichkeit mit Taktfahrt 8 Minuten später. Fahrgäste nach Niesitz müssen dann in Ebnat umsteigen. Der Umstieg wird durch ein anderes Fahrzeug gewährleistet. Fahrt ab 16:18 Uhr ab Ebnat an Schultagen entfällt umlaufbedingt ebenfalls. Taktfahrt besteht hier 14 Minuten früher. Nach aktuellen Zählungen können die Fahrgäste der entfallenen Fahrten in die Taktfahrten integriert werden. Schichtrandlage. Einsparungen von 14.900 €/Jahr. Entfall der Fahrt um 18:04 Uhr ab Ebnat von Montag bis Freitag sowie der Rückfahrt um 18:30 Uhr ab Oberkochen Südwerk. Ersatz für die Hinfahrt besteht mit der Linie 106 und Umstieg in Unterkochen. Bei der Rückfahrt bestehen Fahrten um 18:02 und 19:02 Uhr. Geringe Nachfrage. Schichtrandlage. Einsparung von 26.500 €/Jahr. Entfall der Fahrt um 15:20 Uhr ab Oberkochen an Freitagen. An Freitagen gibt es kein Nachmittagsunterricht. Die Taktfahrt verkehrt 15 Minuten später. Einsparung von 2.900 €/Jahr. Linie 5: Umstellung der ersten Fahrt am Morgen von Montag bis Freitag um 4:34 Uhr ab Oberkochen Bahnhof auf Bedarfsverkehr. Nachfrage nur 1-3-mal in der Woche. Einsparung von 5.300 €/Jahr.
2. Übergabe des VGA-BusPunkts in Aalen an OstalbMobil (20.000 Euro) Die Gesamteinsparung beläuft sich somit auf 78.400 Euro.
Betz Omnibusverkehr Fahrtenstreichung Das Unternehmen betreibt die Linie 21 Weilerstoffel - Waldstetten - Schwäbisch Gmünd. Hier wird von Montag bis Freitag der erste Kurs ab 5:45 Uhr bzw. retour gestrichen. 15 Minuten später besteht eine Fahrtenalternative.
Friedrich Müller Omnibusunternehmen GmbH Einsparung von einzelnen Fahrten mit wenig Nachfrage Die Firma Friedrich Müller (FMO) ist nach der Fusion mit der Regiobus Stuttgart der größte ÖPNV-Anbieter im Landkreis und vor allem in den ländlichen Gebieten kreisweit tätig. Das Unternehmen nahm eine umfassende Bedarfs- und Nachfrageanalyse vor und legte der Verwaltung ein Bündel an Einzelmaßnahmen vor und begründete diese zur Zufriedenheit.
Da es sich um nicht weniger als 43 Maßnahmen handelt, befindet sich die Gesamtübersicht im Anhang beigefügt.
Omnibus Grötzinger GmbH Einstellung von zwei Fahrten auf der Linie 295: Diese Fahrten zwischen Heidenheim und Schwäbisch Gmünd sind mit zwei bis sieben Fahrgästen schwach nachgefragt.
Einsparung von 16.500 €/Jahr.
Lang Omnibusverkehr GmbH Einstellung von Fahrten Die Fahrten der Linie 196 „Hüttlingen – Seitsberg“ um 12:10 Uhr an Schultagen (Alternative um 12:30 Uhr) und um 16:20 Uhr an Schultagen (Alternative um 16:00 Uhr und 16:45 Uhr) werden gestrichen. Hierbei handelt es sich um ca. 80 % Leerkilometer.
OK.go Mobilitäts AG 1. Reduzierung Fahrzeuge und Personal beim StadtLandBus Entgegen der ursprünglichen Überlegung aus dem Winter soll die im März 2004 eingeführte zusätzliche Angebotsstunde aufgrund der hohen Nachfrage nicht zurückgenommen werden. Stattdessen wird die Fahrzeuganzahl von fünf auf vier reduziert. Dies wird ggf. dazu führen, dass nicht immer allen Fahrtenwünschen entsprochen werden kann. Einsparung von 65.000 Euro
2. Umwandlung von Fahrten in Randlage beim Stadtbus Ellwangen in Rufbus-Angebot Einsparung von 12.000 Euro
3. Übernahme Verkehr Lorch Durch die Übernahme und die Neuorganisation verkehrlicher Leistungen in Lorch ergeben sich geringere Kosten als durch den alten Betreiber.
Einsparung von 80.000 Euro.
OVA Omnibus Verkehr Aalen 1. Taktänderung Unterkochen: Seit der Baustelle in Unterkochen wird dort ein 30-Minuten-Takt gefahren (vorher 20-Minuten-Takt). Durch Ausweitung des Regionalverkehrs auf der Achse Aalen - Unterkochen in den letzten Jahren, kann durch eine Abstimmung der Fahrten ein besseres Angebot auf der Hauptachse erreicht werden. Lediglich die Bereiche abseits der Hauptachse hätten dann ein leicht schlechteres Angebot. Einsparung von 87.000 €/Jahr.
2. Einstellung Freizeitbus: Der Freizeitbus fährt von April bis Oktober an Sonn- und Feiertagen je vier Mal nach Bartholomä und zum Tiefen Stollen. Durch die Einstellung würde Bartholomä am Sonntag keinen ÖPNV mehr haben. Einsparung von 23.000 €/Jahr.
3. Anpassung Thermalbadlinie: Werktags (bei 30-Minuten-Takt) Umwandlung einer Fahrt pro Stunde der Linie 51 (Triumphstadt) in Linie 56 (Thermalbad und Triumphstadt). Entfall der Linie 57(Thermalbad). Dies hätte für die Bewohner der Triumphstadt den Nachteil, dass sie auch werktags einmal pro Stunde einen Umweg (5 Minuten) fahren müssten. Thermalbadbesucher müssten auf der Rückfahrt ebenfalls eine Fahrtverlängerung durch die Triumphstadt akzeptieren. Einsparung von 100.000 €/Jahr.
4. VGA BusPunkt: Übertragung VGA BusPunkt auf OstalbMobil. 8.000 € Minderausgabe Umlage, 12.000 € Personalkosten. Einsparung von 20.000 €/ Jahr.
Rühle-Gold eGbR Schwach nachgefragte Kurse: Durch die Einstellung der schwach, bis gar nicht nachgefragten Kurse am Samstag bzw. Sonntag ergibt sich eine Einsparung von 5.500 Euro
Omnibus Rupp GmbH Stadtbus Neresheim: Durch gestiegene Nachfrage und damit verbundenen Mehreinnahmen kann der Zuschussbedarf, welcher derzeit 73.600 Euro/Jahr beträgt, reduziert werden. Einsparung von 9.200 €/ Jahr.
Weis Reisen GmbH Keine Inrechnungstellung der neuen Verbindung Saverwang-Schleifhäusle Auf ausdrücklichen Wunsch der Kommune und Landkreisverwaltung bedient die Firma Weis den Neuler Teilort Saverwang ohne Kostenkompensation. Hierdurch spart der Landkreis ca. 20.000 Euro/Jahr ein
Sonstiges: Darüber hinaus regt die Verwaltung an, den Vertrag mit der Taxi-Zentrale Aalen für die Erbringung einer Verbindung werktags um 22:45 Uhr ab Aalen ZOB nach Untergröningen zu kündigen. Hierfür fallen, je nach Nachfrage, ca. 25.000 Euro bis 28.000 Euro (je Fahrtgast bis zu 71 Euro) im Jahr an. Bis Abtsgmünd findet ein paralleler Linienbusverkehr statt. Sollte eine relevante Nachfrage bestehen, würde die Verwaltung mit der Firma Omnibus Müller in Gespräche treten die Fahrt nachfrageorientiert zu verlängern.
In Summe ergibt sich durch die vorgeschlagenen Maßnahmen ein potenzielles Einsparvolumen von ca. 1.048.100 Euro.
Finanzierung und Folgekosten
Das vorgeschlagene Maßnahmenpaket macht sich in geringeren Ansprüchen der Unternehmen in der Haushaltsstelle „Aufwendungen für Fahrpreiskooperationen“ bemerkbar. Anlagen
Anlage 1: Darstellung der Einsparmaßnahmen im Ostalbkreis Anlage 2: Darstellung der Einsparmaßnahmen der Firma Omnibus Müller Sichtvermerke
gez. Gelhaus, GB Nachhaltige Mobilität gez. Wagenblast, i.V. Forstenhäusler, Dezernat VII gez. Kurz, Dezernat II gez. Dr. Bläse, Landrat
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