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Vorlage - 228/2024  

 
 
Betreff: Weiterentwicklung des Gründungsökosystems in der Raumschaft
Schwäbisch Gmünd
Status:öffentlich  
Federführend:Stabsstelle Wirtschaftsförderung, Europabüro, Kontaktstelle Frau und Beruf   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Finanzen, Bildung und Digitalisierung Vorberatung
02.12.2024 
Sitzung des Ausschusses für Finanzen, Bildung und Digitalisierung ungeändert beschlossen   
Kreistag Entscheidung
17.12.2024 
Sitzung des Kreistags ungeändert beschlossen   
Anlagen:
Gesellschaftsvertrag init Innovationsgesellschaft mbH

Antrag der Verwaltung

 

Der Ausschuss für Finanzen, Bildung und Digitalisierung empfiehlt / der Kreistag beschließt:

 

1. Der Ostalbkreis begrüßt und unterstützt die Gründung der „in:it Innovationsgesellschaft mbH“ mit dem Sitz in Schwäbisch Gmünd.

 

2. Der Gründung der „in:it Innovationsgesellschaft mbH“ wird zugestimmt.
 

3. In die Gesellschaft wird ein Stammkapital in Höhe von 25.000 € eingebracht, welches zu 10 % vom Ostalbkreis übernommen wird.
 

4. Die Verwaltung wird beauftragt und ermächtigt, den in der Anlage 1 beigefügten Gesellschaftsvertrag abzuschließen.
 

5. Sofern unerhebliche Änderungen des Gesellschaftsvertrags, die z. B. bei der Eintragung des Gesellschaftsvertrags in das Handelsregister oder bei der Genehmigung durch das Regierungspräsidium notwendig werden, wird die Verwaltung ermächtigt, diese vorzunehmen und dem Kreistag darüber nachträglich zu berichten.
 

6. Die Beschlussfassung des Kreistags erfolgt vorbehaltlich der Zustimmung aller Gesellschafter der „in:it Innovationsgesellschaft mbH“ in ihren jeweiligen Gremien.

 

 

 

 

 


Sachverhalt/Begründung

 

 

  1. Hintergrund

In den vergangenen Jahren konnte der Ostalbkreis in Zusammenarbeit mit weiteren regionalen Akteuren attraktive, dezentral angesiedelte Strukturen der Gründungsförderung aufbauen. Die unterschiedlichen Strukturen entstanden auf Basis der Initiative von einzelnen Kommunen bzw.  Hochschulen und unter Zuhilfenahme von unterschiedlichen Förderprogrammen auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene. Sie adressieren damit gezielt lokale Bedarfe, Besonderheiten und Interessenlagen und spiegeln zugleich durch ihre Genese und Zweckbindung der Mittel die Schwerpunktsetzung einzelner Förderaufrufe wider.

 

Die vielfältigen Strukturen der Gründungsförderung im Ostalbkreis, entstanden als gezielte Antwort auf die unterschiedlichen Förderaufrufe sowie lokalen Bedarfe und Besonderheiten, sollen im nächsten Entwicklungsschritt systematisiert, stärker miteinander vernetzt und aufeinander abgestimmt werden. Das Ziel ist es, die bestehenden Insellösungen zu einem effektiven, ganzheitlichen Gründungsökosystem fortzuentwickeln. Im Folgenden werden die bestehenden Strukturen der Gründungsförderung im Ostalbkreis beschrieben und die weiterführende Entwicklungskonzeption des Gründungsökosystems Ostalb dargelegt und begründet.

 

  1. Strukturen der Gründungsförderung in der Raumschaft Aalen

Das Gründungsökosystem der Raumschaft Aalen basiert auf zwei Säulen: den Aktivitäten der Hochschule Aalen zur Vermittlung von gründungsrelevanten Kompetenzen und zur Stärkung der regionalen Kultur der Selbstständigkeit sowie den gründungsfördernden Infrastrukturen des Innovationszentrums Aalen.

 

Die Hochschule Aalen gehört aktuell bekanntlich deutschlandweit zu den besten Hochschulen auf dem Gebiet der Gründungsförderung. Im aktuellen Ranking des Gründungsradars erreicht die Hochschule Aalen den dritten Platz unter den mittelgroßen Hochschulen und bewegt sich damit in ihrer Vergleichsgruppe zum zweiten Mal in Folge unter den TOP 3 Gründungshochschulen in Deutschland. Der Aufbau von gründungsfördernden Angeboten der Hochschule startete bereits im Jahr 2016 mit der Teilnahme am Förderprogramm des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg „Gründungskultur in Studium und Lehre“. Die Projekte „Spinnovation“ und „Spinnovationplus“ als Verbundvorhaben der Hochschule Aalen, der Hochschule Reutlingen und der Hochschule für Medien Stuttgart wurden in der 1. und 2. Tranche mit insgesamt 2,3 Mio. € gefördert. Die Weiterentwicklung der Angebote und Strukturen der Gründungsförderung an der Hochschule Aalen erfolgte ab 2019 im Rahmen des Projekts „SpinnovationNET“ mit Unterstützung des Förderprogramms des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) „EXIST-Potenziale“ mit einem Fördervolumen von 1,5 Mio. €.

 

Dank der Landes- und Bundesförderung konnte die Hochschule zahlreiche curriculare und außercurriculare Angebote für die Zielgruppe der Studierenden und Gründungsinteressierten entwickeln und verankern. Die Vorarbeiten mündeten in der Entscheidung zur Schaffung einer zentralen Einrichtung der Hochschule - des Gründungscampus der Hochschule Aalen - die alle Projekte, Angebote und Strukturen der Gründungsförderung unter einer Dachmarke versammelt und bündelt. Strategisches Ziel der Hochschule ist es im nächsten Schritt, die Potenziale, die sich aus der Spitzenforschung der Hochschule ergeben, mit der Gründungsförderung zu vernetzen, um nicht nur Studierende, sondern auch Mitarbeitende, Professorinnen und Professoren für technologieorientierte (Aus-)Gründungen zu gewinnen. Mit der Entscheidung des BMWK, das Förderprogramm „EXIST“ nicht fortzuführen, ist zwar eine wichtige finanzielle Stütze für die Weiterentwicklung der Angebote der Hochschule Aalen entfallen. Der Hochschule gelang es jedoch, auf Basis eigener Mittel die entstandene Einrichtung in der Kernstruktur zu sichern und zusätzliche Fördermittel im Rahmen des Verbundprojekts „StartupSÜD+“ (s. Erläuterung weiter unten) zu gewinnen. Die Kreissparkassenstiftung stärkt darüber hinaus den Gründungscampus der Hochschule Aalen durch die Förderung einer Mitarbeiterstelle. Die einzustellende Person soll insbesondere als Bindeglied zwischen den lokalen Gründungsaktivitäten im Ostalbkreis fungieren und das Angebot für Gründungsinteressierte in den Bereichen Information, Austausch und Unterstützungsangebote weiter ausbauen.

 

Die Zweite Säule des Gründungsökosystems Aalen bilden die Gründungszentren Inno-Z Inkubator sowie Inno-Z-AAccelerator, die gemeinsam von der „Innovationszentrum Aalen Betreibergesellschaft mbH“ mit Sitz in Aalen betrieben werden. Das Gründungszentrum Inno-Z-Inkubator entstand als ein Leuchtturmprojekt der EU-Förderperiode 2007-2013 mit einer 60%-Förderung der Investitionskosten durch Landes- und EFRE-Mittel. Es wird aktuell partnerschaftlich von der Hochschule, der Stadt Aalen und dem Ostalbkreis betrieben und verfolgt das Ziel, innovative Start-ups in der Gründungsphase zu unterstützen. Neben dem Inno-Z-Inkubator betreibt die Innovationsgesellschaft auch den Inno-Z-AAccelerator in dem Gebäude des ehemaligen IHK-Bildungszentrums in der Blezingerstraße 15. Der AAccelerator zielt nicht nur auf die Förderung von Gründergeist und Gründungen ab, sondern auch auf die Erweiterung der Möglichkeiten für Scale-ups und etablierte Unternehmen. So besteht im AAccelerator auch die Möglichkeit zur temporären Anmietung von Büroflächen für etablierte Unternehmen. Aktuell sind die Kapazitäten beider Gründungszentren vollumfänglich ausgelastet. Mit dem Umzug des Digitalisierungszentrums Ostwürrtemberg (digiZ) im Laufe des kommenden Jahres in das neu entstehende Investorengebäude des Digital Innovation Space (DIS) am Waldcampus der Hochschule Aalen, wird jedoch ein Teil der Fläche im AAccelerator für Vermietung an Start-ups und Scale-ups wieder freigestellt.

 

Die Verstetigung und Weiterentwicklung des Gründungsökosystems Aalen vollzieht sich aktuell entlang folgender Leitlinien. Der Gründungscampus der Hochschule Aalen soll in Zukunft die zentrale Einrichtung zur Förderung der Kultur der Selbstständigkeit und zur Vermittlung der gründungrelevanten Kompetenzen in der Raumschaft Aalen bilden. Das Dienstleistungsspektrum des Gründungscampus soll dabei gezielt in Richtung der gesamten Hochschulgemeinschaft ausgebaut werden, um auch das Potenzial für technologieorientierte Gründungen durch Mitarbeitende, Professorinnen und Professoren zu erschließen. Dabei gilt es, den Gründungscampus noch stärker mit den Gründungszentren - dem Inno-Z-Inkubator und dem Inno-Z-Aaccelerator - zu verflechten. Darüber hinaus soll die weitere Vernetzung des Gründungsökosystems Aalen auf drei Ebenen vorangetrieben werden: Auf der Ebene des Gründungsökosystems Ostalb (in Zusammenarbeit mit dem Gründungsökosystem in der Raumschaft Schwäbisch Gmünd), auf der Ebene der Start-up-Region Ostwürttemberg sowie im Rahmen des Hochschulverbunds StartupSÜD+.

 

 

 

  1. Strukturen der Gründungsförderung in Schwäbisch Gmünd

Das Gründungsökosystem in der Raumschaft Schwäbisch Gmünd basierte bisher ebenfalls auf zwei Säulen: den gründungsfördernden Strukturen und Aktivitäten der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd im Rahmen des Projekts „goHfG“ und dem von der Stadt Schwäbisch Gmünd getragenen Gründungszentrum „in:it co-working lab“. Mit dem Ende der BMWK-EXIST-Förderung für das Projekt „goHfG“ und dem geplanten Umzug von Teilen der Stadtverwaltung Schwäbisch Gmünd in den Gmünder Hof am Marktplatz in Schwäbisch Gmünd entstand jedoch der konkrete Anlass, die Gesamtstruktur der Gründungsförderung in der Raumschaft Schwäbisch Gmünd zu überprüfen und ggf. neu aufzustellen. Dabei galt es, im Zuge dieser Prozesse auch die aktuell im Entstehen befindlichen weiteren Gründungszentren: INC'BEAT am fem Forschungsinstitut und CHAL an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd mitzudenken und in das Gesamtkonzept aufzunehmen.

 

Die INC'BEAT („Innovation Community for Better Engineering and Advanced Technologies“) ist ein Projekt des fem Forschungsinstituts, das aktuell in Schwäbisch Gmünd umgesetzt wird. Das Vorhaben zielt darauf ab, in einem Teil der dem fem zur Verfügung stehenden Labor- und Büroflächen ein vollumfassendes Technologieökosystem entstehen zu lassen, in dem Start-Ups und etablierte Unternehmen gemeinsam die vorhandene Infrastruktur nutzen, Kooperationen umsetzen, neue Projekte realisieren und gleichzeitig von der direkten Nähe des Forschungsinstituts und seiner Netzwerke profitieren können. Die derzeit im Aufbau befindliche Infrastruktur hat aufgrund ihrer direkten Anbindung an modernste Forschungsumgebung deutliche Alleinstellungsmerkmale. Für die Flächen liegen bereits konkrete Mietanfragen von regionalen Start-ups und etablierten Unternehmen vor.

 

Die CHAL („Creative Hall Assisted Living“, „Kreativwerkstatt für digital unterstütztes Leben im Alter“) der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd ist ein vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus gefördertes EFRE-Projekt, das es der Pädagogischen Hochschule ermöglichen soll, die Vernetzung der Pflege- und Gesundheitsstudiengänge der PH mit KMUs, Start-ups und weiteren Marktakteuren vor allem aus der Gesundheitswirtschaft voranzutreiben. Im Fokus sollen hier Forschung und Transfer zur Erhaltung und Verbesserung der Lebensqualität im Alter durch digitale Innovationen stehen. Das Gebäude, in dem die Kreativwerkstatt attraktive Räume für die Umsetzung künftiger Projekte, Forschungs- und Entwicklungsaufgaben gewinnen wird, entsteht aktuell als Projekt der Infrastrukturgesellschaft des Ostalbkreises (IGO). Projektpartner der CHAL sind alle drei Hochschulen im Ostalbkreis: die Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd (federführend), die Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd und die Hochschule Aalen.

 

Bei der Weiterentwicklung des Gründungsökosystems in Schwäbisch Gmünd gilt es, die beiden neuen Infrastrukturen von Anfang an mitzudenken und in eine koordinierte Gesamtstruktur für die Raumschaft Schwäbisch Gmünd einzubeziehen. Dies kann nur durch eine stärkere Verflechtung mit den bereits etablierten Strukturen der Gründungsförderung in Schwäbisch Gmünd erfolgen:

 

Die Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd hat im Rahmen des Projekts „goHfG“ in den letzten Jahren ein einzigartiges System der akademischen Gründungsförderung aufgebaut. Dieses basiert auf den rund 500 Semester- und Abschlussarbeiten, die an der Hochschule pro Semester von den Studierenden vorgelegt werden. Im Rahmen des Projekts werden die in den Semesterausstellungen präsentierten Arbeiten von erfahrenen Scoutingteams gesichtet mit dem Ziel, marktnahe Ideen und motivierte Teams zu identifizieren, auszuzeichnen und für die Gründungsphase vorzubereiten. Mit der Auszeichnung erhalten die potenziellen Gründungsteams einen kostenlosen co-working Platz im in:it, dem Gründungszentrum der Stadt Schwäbisch Gmünd. Die BMWK-Förderung für das Projekt und damit für die umfassenden gründungsfördernden Aktivitäten der Hochschule lief im Jahr 2024 aus. Der Hochschule ist es jedoch trotz der finanziellen Herausforderungen gelungen, zentrale Teile des Projekts mit internen Mitteln der Hochschule zu sichern, die Vernetzung mit dem überregionalen Netzwerk „StartupSÜD+“ zu erreichen und die gemeinsame Antragstellung im Förderprogramm „INSPIRE BW Hubs“ voranzutreiben (s. Punkt 5).

 

Das in:it co-working lab, aktuell angesiedelt in der Robert-von-Ostertag-Straße 4, ist ein von der Stadt Schwäbisch Gmünd im Jahr 2018 gegründetes Start-up-Zentrum. Grundlage hierfür war der Auftrag des Gemeinderats an die Stadtverwaltung, ein Zentrum für die Unterstützung von Start-ups und Existenzgründenden zu etablieren. Im in:it werden derzeit vorwiegend Arbeitsplätze im Großraumbüro und in wenigen Einzelbüros angeboten. Die Stadt Schwäbisch Gmünd plant, den Sitz des in:it in den Gmünder Hof am Marktplatz 6 zu verlegen, was die Erweiterung der Nutzfläche und die Bereitstellung einer größeren Zahl von Einzelbüros ermöglicht.

 

  1. in:it Innovationsgesellschaft mbH

Zur Verstetigung, Abstimmung und Fortentwicklung der einzelnen Vorhaben, Projekte und Infrastrukturen der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd, des fem Forschungsinstituts, der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd, der Hochschule Aalen und der kommunalen Partner, planen die Partner, die institutionenübergreifende Zusammenarbeit in der Raumschaft Schwäbisch Gmünd auf dem Gebiet der Gründungsförderung zu intensivieren.  Als koordinierende Klammer soll hierfür eine Gesellschaft unter dem Namen „in:it Innovationsgesellschaft mbH“ gegründet werden. Gegenstand und Aufgabe der Gesellschaft ist die Förderung und Weiterentwicklung des Gründungsökosystems in Schwäbisch Gmünd.  Dies umfasst die Beratung und Betreuung der Start-ups die Organisation von Veranstaltungen, Workshops und Vernetzungsformaten und die Durchführung von weiteren gründungsunterstützenden Aktivitäten.

 

Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt 25.000 €. Folgende Anteile sollen dabei erworben werden:

 

Stadt Schwäbisch Gmünd 50 %  12.500 €

Landkreis Ostalbkreis 10 %    2.500 €

fem Schwäbisch Gmünd 10 %     2.500 €

HfG Schwäbisch Gmünd 10 %    2.500 €

PH Schwäbisch Gmünd 10 %    2.500 €

Hochschule Aalen 10 %    2.500 €

 

Der Entwurf des Gründungsvertrags für die „in:it Innovationsgesellschaft mbH“ liegt als Anlage bei.

 

Die laufenden Kosten für den Betrieb der „in:it Innovationsgellschaft mbH“ werden von der Stadt Schwäbisch Gmünd getragen. Sie beinhalten die Personalkosten für eine Mitarbeitendenstelle, die die operativen Aktivitäten der Gesellschaft (Betreuung der Start-ups, Organisation von Veranstaltungen, Workshops und Vernetzungsformaten) umsetzen soll. Der Ostalbkreis beteiligt sich an den laufenden Kosten für den Betrieb der „in:it Innovationsgesellschaft mbH“ mit einem Betrag von 17.500 Euro pro Jahr über die Laufzeit von fünf Jahren (2025-2029).

 

  1. Regionale und überregionale Vernetzung

Die Gründungsökosysteme der Raumschaft Aalen und der Raumschaft Schwäbisch Gmünd bilden einen Teil der Start-up Region Ostwürttemberg, die neben den Akteuren aus dem Ostalbkreis weitere Akteure aus dem Landkreis Heidenheim einschließt. Die übergeordneten Aktivitäten der Start-up Region Ostwürttemberg werden von der IHK Ostwürttemberg koordiniert. Die Region Ostwürttemberg wurde bereits mehrmals, zuletzt 2024 als „Gründungsfreundliche Kommune“ ausgezeichnet. Beim Landeswettbewerb „Start-up BW Local“ des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, kam die Region zuletzt mit ihrem Konzept in der Kategorie „Nachfolge“ unter die letzten drei und zählt zu den Finalisten des Wettbewerbs.

 

Auf der Regionsebene werden die Maßnahmen zur Neuordnung des gesamten Gründungsökosystems Ostwürttemberg im Rahmen der Offensive „Zukunft Ostwürttemberg“ abgestimmt. Unter dem ZO-Ziel 4 wurde die Fortentwicklung der Zukunftsstrukturen im Start-Up-Bereich vereinbart. Auf der regionalen Ebene wird damit das Ziel verfolgt, die Gründungsökosysteme der einzelnen Raumschaften zu vernetzen und zu einer leistungsfähigeren regionalen Einheit zusammenzuführen.

 

Die Hochschule Aalen und die Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd sind darüber hinaus in das überregionale Start-up Netzwerk „StartupSÜD+“ eingebunden. Bei dem Netzwerk „StartupSÜD+“ handelt es sich um ein Verbundprojekt der Universität Ulm, der Technischen Hochschule Ulm, Hochschule Biberach, der DHBW Heidenheim, der Hochschule Aalen und der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd, das im Rahmen des Förderprogramms „INSPIRE BW Hubs“ vom Ministerium für Wissenschaft und Kultur Baden-Württemberg gefördert wird. Das Vorhaben verfolgt primär das Ziel, Technologiepotenziale der Hochschulen zu heben und in technologiebasierte Gründungen zu überführen.

 

  1. Schlussbemerkungen und Bewertung

Die bisherigen Erfahrungen sowohl in der Raumschaft Aalen als auch in der Raumschaft Schwäbisch Gmünd haben gezeigt, dass Hochschulen den zentralen Dreh- und Angelpunkt der lokalen Gründungsökosysteme bilden. Die Hochschulen sind die primäre Quelle für technologieorientierte Start-ups oder Gründungsvorhaben mit höchst innovativen Produkten, Dienstleistungen oder Geschäftsmodellen, von denen größte Beiträge zu disruptiven Veränderungen und Wachstum erwartet werden. Darüber hinaus sorgen die Hochschulen mit ihren zahlreichen, öffentlichkeitswirksamen Projekten und Veranstaltungen für die Stärkung der regionalen Gründungskultur und einer Kultur der Selbstständigkeit. Diese Maßnahmen sind zwingend notwendig: Internationale Vergleiche zeigen, dass der Gründergeist in Deutschland aktuell eher schwach ausgeprägt ist und die Gründungsbereitschaft bzw. die Gründungsquoten nicht nur hinter jenen der angelsächsischen Gesellschaften liegen, sondern auch unterhalb der entsprechenden Niveaus in den Niederlanden, Österreich oder Schweden.

 

Eine starke Verbindung und Vernetzung der kommunalen Einrichtungen und Infrastrukturen mit den Aktivitäten, Maßnahmen und Projekten der Hochschulen und der Forschungseinrichtungen muss vor diesem Hintergrund weiter vorangetrieben werden. Die Gründung der „in:it Innovationsgesellschaft GmbH“ soll explizit dem Zweck dienen, die Aktivitäten aller forschungsnahen Akteure im Ostalbkreis mit dem Gründungsökosystem der Raumschaft Schwäbisch Gmünd eng zu verflechten.

 


Finanzierung und Folgekosten

 

In die Gesellschaft wird ein Stammkapital in Höhe von 25.000 € eingebracht. Der Ostalbkreis bringt sich mit einem Geschäftsanteil von 10 % mit einem Nennbetrag von 2.500 € in die „in:it Innovationsgesellschaft mbH“ ein.

 

Die laufenden Kosten für den Betrieb der „in:it Innovationsgellschaft mbH“ werden von der Stadt Schwäbisch Gmünd getragen. Der Ostalbkreis beteiligt sich an den laufenden Kosten für den Betrieb der „in:it Innovationsgesellschaft mbH“ mit einem Betrag von 17.500 Euro pro Jahr über die Laufzeit von fünf Jahren (2025-2029).

 

Die Mittel sind über das „Grüne Deckblatt“ in die Haushaltsplanung aufgenommen.

 


Anlage

 

Gesellschaftsvertrag in:it Innovationsgesellschaft mbH

 

 

Sichtvermerke

 

gez. Hahn, Stabsstelle 02

gez. Dr. Haverkamp, Stabsstelle 02

gez. Kurz, Dezernat II

gez. Dr. Bläse, Landrat

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Gesellschaftsvertrag init Innovationsgesellschaft mbH (154 KB)