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Vorlage - 224/2024  

 
 
Betreff: Zwischenbericht zum Kreishaushalt 2024
Stand 22.11.2024
Status:öffentlich  
Federführend:Geschäftsbereich Kämmerei   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Finanzen, Bildung und Digitalisierung Kenntnisnahme
02.12.2024 
Sitzung des Ausschusses für Finanzen, Bildung und Digitalisierung zur Kenntnis genommen   

Antrag der Verwaltung

 

Kenntnisnahme

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Sachverhalt/Begründung

 

Der Kreistag hat am 19.12.2023 den Haushalt des Ostalbkreises für das Haushaltsjahr 2024 beschlossen. Mit der Bestätigung der Gesetzmäßigkeit des Haushalts 2024 durch das Regie- rungspräsidium Stuttgart vom 26.02.2024 wurde die Haushaltssatzung rechtskräftig. Der Gesamtergebnishaushalt weist zum 31.12.2024 ein geplantes ordentliches Ergebnis in Höhe von -12.728.810 € aus. Um das negative Ergebnis im Haushaltsverlauf möglichst zu reduzie- ren, wurden vier Arbeitsgruppen in den Bereichen Personal, ÖPNV/Schülerbeförderung, So- ziales (BTHG/Pflege) und Kliniken eingerichtet, die Einsparpotenziale aufzeigen sollen. Die Arbeitsgruppen bestehen aus Vertretern des Kreistages, der betroffenen Dezernate/ Geschäftsbereiche, der Kämmerei und dem Landrat. Ziel ist es, das Haushaltsergebnis um möglichst 6,5 Mio. € zu reduzieren. Die Verwaltung hat zu Beginn des Haushaltsjahres 2024 Haushaltsansätze in Höhe von rund 3,3 Mio. € nicht zur Bewirtschaftung freigegeben.

 

Im bisherigen Verlauf der Haushaltsbewirtschaftung haben sich folgende Sachverhalte ergeben:

 

 

Kliniken

Für die Abdeckung des Defizits der Kommunalanstalt Kliniken Ostalb gkAöR sind im Haushalt 2024 35 Mio. € berücksichtigt. Tatsächlich weisen die Kliniken Ostalb in ihrem Wirtschafts- plan ein Ergebnis von -43,5 Mio. € aus. Der Kreistag hat bei der Verabschiedung des Haus- halts des Ostalbkreises, als auch bei der Verabschiedung des Wirtschaftsplans Kliniken Ostalb, die Klinikverwaltung beauftragt 8,5 Mio. € als Zielgröße einzusparen, um den Haushalt des Ostalbkreises nicht über die für den Defizitausgleich bereitstehenden Mittel zusätzlich zu belasten. Dies hat sich aufgrund der sich nicht veränderten Rahmenbedingungen und der vorhandenen Struktur als nicht realisierbar gezeigt. Die Strukturdiskussion hat Möglichkeiten zur Ergebnisverbesserung aufgezeigt. Diese wurden vom Kreistag am 24.09.2024 beschlossen. Die aktuellen Prognosen der Kliniken ergeben für das Jahr 2024 ein erwartetes Ergebnis in Höhe von -60 Mio. € und belasten das Ergebnis mit zusätzlich 25,0 Mio. €.

 

 

Personal

Im Personaletat mit 108.676.970 € Brutto-Aufwendungen sind die tariflichen Steigerungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes mit Anhebung der Tabellenentgelte um einen Sockelbetrag von 200 € und anschließend um 5,5 % ab 01.03.2024 enthalten. Zum Zeitpunkt der Haushaltsplanerstellung ist man zudem von einer Besoldungserhöhung für die Beamten in Höhe von 4,5 % ausgegangen. Diese Steigerungen sind im Planansatz berücksichtigt.

Die Grundgehälter der Beamten wurden zum 01.11.2024 um einen Sockelbetrag in Höhe von 200 EUR angehoben; ebenso wurden die dynamischen Besoldungsbestandteile (wie Fami- lienzuschlag, Amtszulagen) ab November um 4,76 % angehoben. Die sog. Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 € je Vollzeitkraft wurde ab Januar 2024 ausbezahlt. Die rund 800.000 € für diese Prämie sind über den vorhandenen Planansatz gedeckt.

 

 

ÖPNV

Die dem Kreistag am 05.03.2024 vorgestellten ÖPNV-Konzepte zur Aufwertung der verkehr- lichen Anbindung Oberkochens mit einem Job-Shuttle-Oberkochen (Integration Werksbus-

verkehr Zeiss in den ÖPNV), einem Stadtverkehr Oberkochen und die Aufwertung der Busli- nien 106 und 107 zu einem Halbstundentakt in Waldhausen und Ebnat sowie die Linie 104 zu einem Stundentakt waren nun bis Anfang Juni 2024 umzusetzen.

Von den im Rahmen der Verabschiedung des Haushalt 2024 beschlossenen Sperrvermerken in Höhe von rund 2,5 Mio. € wurden durch die oben genannten Beschlüsse 1,25 Mio. € auf- gehoben, um die Maßnahmen in 2024 finanzieren zu können. Aufgrund der massiv steigen- den Ausgaben beim Deutschlandticket lassen sich die weiteren Einsparungen aktuell nicht realisieren.

Zum Start der Jugendtickets BW im März 2023 wurde mit einer Stückzahl von 19.500 kalku- liert, im Oktober 2023 waren es bereits über 22.000. Nach Umwandlung des Jugendti- cketsBW in das Deutschlandticket JugendBW stiegen erneut die Stückzahlen: im März 2024 waren rund 22.600 D-Tickets JugendBW verkauft, in den Folgemonaten waren es sogar über

23.500 Tickets. Der Ostalbkreis trägt pro D-Ticket Jugendticket BW einen Ausgleichsbetrag zu den Beförderungsentgelten der Verkehrsunternehmen, sowie die Preisauffüllung zum Deutschlandticket, so dass dies zu weiter steigenden Ausgaben im Bereich Fahrpreiskoope- ration führt. Von den steigenden Kundeneinnahmen durch die Deutschlandtickets profitiert allerdings nicht der Ostalbkreis, sondern diese reduzieren sogar den Nachteilsausgleich von Bund und Land im Vergleich zum Zeitraum vor der Einführung der Deutschlandtickets. Auf diese Entwicklung und die genannte Abrechnungspraxis hat der Ostalbkreis keinen Einfluss. Nach der aktuellen Mitteilung des Landes hat sich allerdings nach deren Berechnung der Nachteilsausgleich etwas erhöht, so dass der Ostalbkreis aktuell von höheren Erträgen profitieren kann. Allerdings könnte die Schlussabrechnung des Deutschlandtickets, die erst im Jahr 2026 erwartet wird, Rückforderungen des Landes auslösen.

 

Eine Teilumsetzung des Verkehrskonzeptes Schwäbisch Gmünd in Deinbach erfolgt in diesem Jahr nicht mehr. Die Finanzierung der Angebotsverbesserungen wird durch die zeitliche Stre- ckung der Umsetzung mit den bestehenden Haushaltsansätzen gegeben sein.

 

Schülerbeförderung

Die Zahl der Sonderschüler steigt kontinuierlich weiter. Dies führt unweigerlich zu zusätzlichen Fahrten und neuen Touren mit entsprechenden Mehrkosten. Zahlreiche Fahrdienste haben Vergütungserhöhungen angekündigt. Im Bereich „Schülerverkehr Lorch“ entstanden Ausgaben mit ca. 250.000 € für die Übergangslösung mit der OVG bis zur Übernahme durch OK.go am 01.09.2024. Es wird versucht durch Optimierungen diesen Mehrkosten entgegen- zuwirken.

Bei den Erträgen gibt es eine positive Entwicklung: Der Kreisfinanzausgleich wird in 2024 bei ca. 1,95 Mio. € statt der geplanten 1,2 Mio. € liegen. Die sorgfältige Tourenplanung führt zu dieser Verbesserung und somit zu rund 800.000 € Mehr-Erträgen.

 

 

Soziales

Hilfe zur Pflege

War man im Jahresverlauf 2024 aufgrund der Auswirkungen des am 01.01.2022 eingeführten Zuschusses zum pflegebedingten Aufwand davon ausgegangen, dass die in der Zukunft steigenden Kosten in der Pflege, dem Tariftreuegesetz und dem Personalbemessungsverfahren durch die kostensenkende Wirkung des Zuschusses kompensiert warden können, haben sich darüber hinaus Veränderungen ergeben. Nachzahlungen für den Zeitraum 2023 sowie Vergütungserhöhungen im ambulanten und stationären Bereich haben zu einer Abweichung von den geplanten Ausgaben geführt.

 

 

 

 

 

Eingliederungshilfe

Bei der Eingliederungshilfe wird im Haushalt 2024 mit einem Zuschussbedarf von 92,5 Mio. € gerechnet. Darin enthalten ist eine im Rahmen der Konnexität grundsätzlich zu erwartende Erstattung des Landes mit rund 10 Mio. €. Da dieser Betrag vom Land allerdings bislang nicht bestätigt wurde und aktuell nur Abschlagszahlungen in geringerer Höhe verbucht werden konnten, birgt das Erreichen der Erträge bis Jahresende eine erhebliche Unsicherheit im Haushalt.

 

Die noch nicht mit allen Einrichtungen der Eingliederungshilfe nach dem neuen Landesrah- menvertrag abgeschlossenen Vergütungssatzverhandlungen werden zu weiteren Kostenzunahmen führen. Bei der Prognose der Netto-Aufwendungen auf Jahresende wird derzeit von 96,3 Mio. € ausgegangen.

 

 

Hilfe zum Lebensunterhalt

Aktuell wird von einer leicht gestiegenen Anzahl an Hilfeempfängern ausgegangen, so dass der eingeplante Zuschussbedarf mit rund 2,7 Mio. € aufgrund der aktuellen Prognose leicht überschritten wird.

 

 

Jobcenter

Da die Anzahl der Bedarfsgemeinschaften und der bisherige Ausgabenverlauf den Planungen für 2024 entsprechen, ist aktuell davon auszugehen, dass die Planansätze eingehalten wer- den können.

Bei der Netto-Wohngeldentlastung hat sich gegenüber der Planung eine Verbesserung in Höhe von 700.000 € ergeben. Diese ist in den Prognosewerten berücksichtigt.

 

Bei den weiteren Haushaltsstellen gehen wir Stand 22.11.2024 von einer Planerfüllung aus. Vor diesem Hintergrund stellt selbst das Erreichen des geplanten negativen Ergebnisses eine große Herausforderung aller dar.

 

 

 

 

Ergebnishaushalt

 

 

 

Planansatz

derzeitiger Stand

Prognose

Personalaufwendungen

(Brutto)

108.676.970

85.022.884

106.395.070

Personalaufwendungen

(Netto)

87.459.888

69.141.550

87.024.634

Gebäudekosten

19.394.404

16.715.202

17.300.000

Sächliche Ausgaben

10.897.388

8.117.516

9.576.228

Gebühren der unteren
Verwaltungsbehörde

9.090.300

7.782.589

8.900.000

Buß-, Zwangs- und
Verwarnungsgelder

2.143.350

1.917.502

2.150.000

Grunderwerbsteuer

17.000.000 €

12.440.925

15.800.000

Schlüsselzuweisungen des
Landes

45.786.371

32.770.310

44.186.617

Beiträge des Landes für UA- und UI-Maßnahmen an Kreisstraßen

4.285.000 €

3.212.170

4.285.000 €

ÖPNV - Zuschussbedarf

16.206.323

14.764.297

16.960.562

Schülerbeförderung -
Zuschussbedarf

5.966.522 €

4.367.315

4.980.000

Sozialhilfeleistungen

113.283.024

102.094.867

118.032.000

SGB II / Jobcenter

11.032.000 €

10.990.766

10.188.000

Jugendhilfeleistungen

27.287.878

19.678.140

26.034.473

Integration und Versorgung

1.591.500 €

895.712

1.325.000 €

 

Kreisstraßen

Belagsmaßnahmen

Planansatz

einschl. Ermächtigungen

Vergabe

Kostenvoranschlag

Beseitigung von Frostschäden

250.000 €

Teile kommen erst in 2025

250.000 €

K3316 K3314 -

Utzmemmingen

460.000 €

Kommt im Zu-sammenhang mit dem Bau des Rad- und Gehweges in 2025

0 €

K3200 Kalhöfe - Baldern

600.000

Bau fertiggestellt, muss noch abgerechnet werden

600.000 €

K3216 Rattstadt - Steigberg

(Teilstück)

150.000

Entfällt, wird zur Finanzierung der Mehrkosten

(K 3253, K 3254) verwendet

150.000 €

K3296 Weilermerkingen -

Dehlingen

430.000 €

Wegen Haushaltsknappheit auf 2025 verschoben

0

 

 

Finanzhaushalt

 

 

Planansatz

derzeitiger Stand

Prognose

Erwerb beweglicher

Vermögensgegenstände

3.863.270

2.653.218

2.950.000 €

Verwaltungsgebäude Aalen, UNION-Areal

11.500.000 €

EMR     6.676.320 €

18.176.320

 

 

3.868.850

 

 

5.500.000 €

Jagsttalschule

- Fassadensanierung

2.750.000 €

EMR     1.026.130 €

3.776.130

 

7.901

 

10.000 €

Berufliches Schulzentrum

Aalen

- Fassadensanierung

3.000.000 €

EMR        913.628 €

3.913.628

 

389.962

 

500.000 €

Berufliches Schulzentrum

Ellwangen

- Brandschutzmaßnahmen

150.000 €

EMR        284.232 €

434.232

5.426

150.000

Berufliches Schulzentrum

Schwäbisch Gmünd

- Gebäude- und

Brandsanierung

1.000.000 €

EMR     2.036.522 €

3.036.522

 

 

1.050.491

 

 

1.250.000

Berufliches Schulzentrum

Schwäbisch Gmünd

- Hauptgebäude Sanierung

Flachdach

 

3.900.000 €

 

8.650

50.000 €

Berufliches Schulzentrum

Schwäbisch Gmünd

- Sanierung / Neugestaltung

Pausenhof

 

1.500.000 €

 

0 €

500.000 €

 

Breitbandversorgung

1.000.000 €

EMR  4.000.000 €

5.000.000 €

1.311.164

1.600.000 €

 

Ostalb-Klinikum

Planansatz

derzeitiger Stand

Prognose

Anpassung

Wasserversorgung

150.000 €

EMR       50.000 €

200.000

0

150.000 €

Brandschutz

100.000 €

53.000

100.000 €

IT-Strategie

500.000 €

EMR     626.000 €

1.126.000 €

1.126.000

1.126.000 €

Energiekonzept

750.000 €

750.000

750.000 €

Radiologiekonzept

600.000 €

EMR     200.245 €

800.245

0

600.000

Übergangskonzept

Zentral-OP, IMC

500.000 €

0

500.000 €

 

St. Anna-Virngrund-Klinik

Planansatz

derzeitiger Stand

Prognose

IT-Strategie

500.000 €

EMR    723.000 €

1.223.000

621.000

700.000 €

Integration Tagesklinik KJPP

150.000 €

66.000 €

150.000 €

 

Stauferklinikum

Planansatz

derzeitiger Stand

Prognose

Zentrale Notaufnahme und Onkologische Tagesklinik

100.000 €

100.000 €

100.000 €

IT-Strategie

500.000 €

EMR     638.000 €

1.138.000

821.000

1.100.000 €

Umbau Funktionsbereich Best.

(BA 2-4)

1.000.000 €

1.000.000

1.000.000 €

Ersatz Bettenwaschanlage

50.000 €

EMR      149.000 €

199.000

0 €

50.000

Erneuerung Lichtrufanlage

Stat./Bereiche

220.824 €

EMR      150.000 €

370.824

370.824

370.824

Interims-Endoskopie

200.000

200.000

200.000 €

 

 

Kreisstraßen

Ausbaumaßnahmen

Planansatz

einschl. Ermächtigungen

Vergabe

Kostenvoranschlag

K3258 Leintalradweg Täferrot - Leinzell

500.000 €

Kommt in 2025

500.000 €

K3276 RGW Waldstetten – Schw. Gmünd

540.000 €

 

Fertiggestellt, muss noch abgerechnet werden

 

540.000 €

K3281 RGW Heubach - Lautern

850.000 €

Wird aufgrund

fehlendem Grunderwerb zurückgestellt

0 €

K3292 Anschlussstelle Ober-kochen Süd

8.500.000

Planung noch im Abstimmungsprozess

500.000 €

K3313 RGW Lorch - Weitmars

930.000 €

Bau durch Stadt Lorch

Bauende 2025

2.695.000 €

Gesamtkosten mit Gemeinde und Förderung

K3316 RGW Utzmemmingen - Landesgrenze

230.000

358.859

fertiggestellt

538.000 €

davon noch abzuziehen

Zuschüsse LGVFG und ggf.

Stadt u. Land

K3320 Brücke über DB Schwabsberg

1.490.000 €

2.175.713

3.080.000 €

davon noch abzuziehen

Zuschuss nach LGVFG ca. 1.358.500 €

K3335 Beseitigung Bahnübergang Goldshöfe

590.000

Vormaßnahmen

im Bau, Gasleitung, Schüttgutboxen

1.500.000 €

 

 


Sichtvermerke

 

gez. Stocker, Geschäftsbereichsleiter

gez. Kurz, Dezernat II

gez. Dr. Bläse, Landrat