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Vorlage - 133/2024  

 
 
Betreff: Neubau Zweiter Verwaltungsstandort in Aalen - Vergabe der Rohbauarbeiten
Status:öffentlich  
Federführend:Geschäftsbereich Hochbau und Gebäudewirtschaft   
Beratungsfolge:
Kreistag Entscheidung
25.06.2024 
Sitzung des Kreistags ungeändert beschlossen   
Anlagen:
ZVSA Vergabestand 25-06-2024

Antrag der Verwaltung

 

Die Rohbauarbeiten für den Neubau des Zweiten Verwaltungsstandortes in Aalen werden an die Firma Leonhard Weiss Bauunternehmung, Satteldorf, als wirtschaftlichste Bieterin zum Preis von 9.477.763 € vergeben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Sachverhalt/Begründung

 

Der Kreistag hat am 20.12.2022 den Baufreigabebeschluss für den Neubau des Zweiten Verwaltungsstandortes der Landkreisverwaltung in Aalen auf dem ehemaligen Union-Areal gefasst. Der Beschluss erfolgte auf Grundlage der Entwurfsplanung und Kostenberechnung des Architekturbüros Hirner und Riehl (München) und der Fachplaner über 76.679.073 €.

 

Der Zweite Verwaltungsstandort bietet mit einer Bruttogrundfläche von 15.641 m² Platz für 473 PC-Arbeitsplätze des „Sozial-Landratsamtes“, da dort das Sozialdezernat als Anlaufstelle für die Bürgerinnen und Bürger untergebracht werden wird. Die übrigen Dienststellen im Aalener Stadtgebiet werden aufgegeben und in das Ostalbkreishaus sowie den Zweiten Verwaltungsstandort umziehen.

 

Die ersten beiden Gewerke Baustelleneinrichtung und Spezialtiefbau wurden durch den Kreistag am 05.03.2024 vergeben. Am 12.06.2024 fand der offizielle Spatenstich für den Neubau des Zweiten Verwaltungsstandortes statt.

Der Ausschuss für Bildung und Finanzen wurde am 18.06.2024 über die weiteren Vergaben (Personenaufzugsanlagen und Äußerer Blitzschutz) sowie den Kostenstand informiert.

 

 

Vergabe der Rohbauarbeiten

 

Auf Grund der Bedeutung des Rohbaugewerks (Ansatz in der Kostenberechnung von 9.156.492 €) wurde für die Vergabe dieser Leistung ein mehrstufiges Verhandlungsverfahren mit vorgeschaltetem öffentlichem Teilnahmewettbewerb durchgeführt.

Der Bauausschuss wurde am 25.09.2023 über das geplante mehrstufige Verhandlungsverfahren informiert und hat dieses Verfahren, welches auch für die Vergabe der Fassadenarbeiten zur Anwendung kommt, befürwortet.

In der Sitzung des Bauausschusses am 15.04.2024 wurde über den Stand der beiden Verfahren für Rohbau und Fassade im Rahmen einer Präsentation berichtet.

 

 

Ablauf des Verfahrens

 

Der vorgeschaltete öffentliche Teilnahmewettbewerb wurde am 02.11.2023 EU-weit bekanntgemacht. Zum Fristablauf für die Stellung der Teilnahmeanträge am 06.12.2023 haben sich sieben Bieter beworben. Die Teilnahmeanträge wurden hinsichtlich der zu erfüllenden Kriterien und Referenzen geprüft, um geeignete und qualifizierte Bieter für die eigentlichen Verhandlungsrunden zu erhalten.

 

Am 22.01.2024 wurden die zugelassenen Teilnehmer zur Abgabe eines Erstangebotes bis 11.03.2024 aufgefordert. Letztlich haben vier Bieter ein Erstangebot eingereicht.

 

An der ersten Runde der Präsentations- und Verhandlungsgespräche Ende März 2024 haben drei Bieter teilgenommen. In den mehrstufigen Verhandlungsrunden konnten mit allen Bietern auf Grundlage der Erstangebote Aufklärungsgespräche zur Kalkulation und zu technischen Alternativen geführt und Unklarheiten im direkten Gespräch beseitigt werden. Alle Verhandlungsrunden wurden dokumentiert und zu klärende Fragen als Aufgabenstellung für die nächste Verhandlungsrunde aufgenommen. Somit konnten Termin- und Ablaufpläne, Arbeitsprozesse und technisch mögliche alternative Ausführungsmethoden optimiert und als Grundlage für die Folgeangebote von den Bietern verarbeitet und angeboten werden.

 

Nach insgesamt drei Verhandlungsrunden folgte die Aufforderung zur Abgabe der Letztangebote bis 24.05.2024.

 

Auswertung der Verhandlungsrunden und Letztangebote

 

Die Punktevergabe und Wertung erfolgte auf Grundlage folgender Bewertungsmatrix:

 

Zuschlagskriterium

Wichtung

Vorschläge zur Optimierung des Bauablaufs

5 %

Vorschläge zur kollaborativen Abwicklung

10 %

Vorschläge Nachhaltigkeit

5 %

Alternative Ausführungskonzepte

5 %

Preis (kalkuliertes Letztangebot)

75 %

 

Die Wertung erbrachte folgende Punktzahlen und Rangfolge:

 

Platz 1: Fa. Leonhard Weiss, Satteldorf  99,38 Punkte

Platz 2: Bieter 2      96,53 Punkte

Platz 3: Bieter 3     87,24 Punkte

 

Die Fa. Leonhard Weiss Bauunternehmung GmbH & Co. KG aus Satteldorf erzielt mit 99,38 die höchste Punktzahl. Der Bieter erfüllt alle Voraussetzungen hinsichtlich Qualifikation, Referenzen und Leistungsfähigkeit und hat alle geforderten Konzepte (Optimierung Bauablauf, kollaborativee Abwicklung, Nachhaltigkeit, alternative Ausführungskonzepte) bearbeitet, vorgelegt und erfüllt.

Als Nachunternehmer für den Holzbau wurde von der Fa. Leonhard Weiss die Firma Holzbau Schlosser aus Jagstzell benannt.

Der Angebotspreis wurde hinsichtlich der einzelnen Positionen und im Gesamten auf Auskömmlichkeit geprüft und die Kostendeckung bestätigt.

 

Die Angebote der Bieter schließen wie folgt ab:

 

#

Bieter

Angebotspreis

Vergleich

1

Fa. Leonhard Weiss, Satteldorf

9.477.763 €

100,0 %

2

Bieter 2

9.837.641 €

103,8 %

3

Bieter 3

11.266.008 €

118,9 %

 

Das wirtschaftlichste Angebot mit 9.477.763 € liegt um 3,5 % über dem Ansatz in der Kostenberechnung von 9.156.492 €. Die vom statistischen Bundesamt festgestelle Baupreissteigerung zwischen Baufreigabebeschluss und Vergabezeitpunkt beträgt rund 11 %, weshalb das Wettbewerbsergebnis mit einer Preissteigerung von 3,5 % als sehr gut bewertet wird. Das Angebot liegt außerdem im Rahmen des vom Kreistag beim Baufreigabebeschluss definierten Ansatzes von 15 % für Unvorhergesehenes und Preissteigerung, weshalb die Verwaltung den Zuschlag an die Fa. Leonhard Weiss zum Angebotspreis von 9.477.763 € empfiehlt.

Aktueller Stand der Vergaben

 

Nach den ersten fünf Vergaben liegt die Auftragssumme von 11.695.578 € um 16.059 € oder 0,1 % über dem Ansatz in der Kostenberechnung von 11.679.519 €.

 

Die Übersicht zum Stand der Vergaben ist in der Anlage 1 dargestellt.

 

 

Terminplan und Bauverlauf

 

Die Baumaßnahme hat am 06.05.2024 mit der Baustelleneinrichtung begonnen. Der Spezialtiefbau und Erdbau inklusive Baugrube hat termingerecht am 03.06.2024 begonnen. Die ersten Spundwände und Bohrpfahlwände sind eingebracht. Diese Arbeiten sind für Juni bis August 2024 vorgesehen. Anschließend sollen im August die Rohbauarbeiten beginnen.

 

Die Gesamtfertigstellung ist für das erste Halbjahr 2027 vorgesehen, sodass Mitte des Jahres 2027 die erforderlichen Umzüge aus den Dienststellen in Aalen und die Inbetriebnahme des Zweiten Verwaltungsstandortes erfolgen können.


Finanzierung und Folgekosten

 

Für den Neubau des Zweiten Verwaltungsstandortes in Aalen stehen im Haushaltsplan 2024 Investitionsmittel in Höhe von 11.500.000 € bereit. Aus Vorjahren sind zudem Ermächtigungsreste von rund 6,6 Mio. € vorhanden.

Für die weitere Finanzierung des Projekts sind in der Mittelfristigen Finanzplanung für die Haushalte der Jahre 2025-2027 jeweils 6,4 Mio. € berücksichtigt.

 


Anlagen

 

Anlage 1  Übersicht zum Stand der Vergaben (25.06.2024)

 

 

 

Sichtvermerke

 

gez. Bihr, Geschäftsbereichsleiter

gez. Kurz, Dezernat II

gez. Dr. Bläse, Landrat

 

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 ZVSA Vergabestand 25-06-2024 (197 KB)