Bürgerinformationssystem

Vorlage - 085/2024  

 
 
Betreff: Gemeinsame Initiative "Saubere Ostalb"
Status:öffentlich  
Federführend:Geschäftsbereich Controlling und Beteiligungsmanagement   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Umweltschutz und Kreisentwicklung Entscheidung
12.06.2024 
Sitzung des Ausschusses für Umweltschutz und Kreisentwicklung ungeändert beschlossen   
Anlagen:
Übersicht Aufteilung Finanzierung Unterflurcontainer

Antrag der Verwaltung

 

  1. Der Ausschuss für Umweltschutz und Kreisentwicklung nimmt vom Bericht der Verwaltung zum Stand des Projekts gemeinsame Initiative „Saubere Ostalb“ Kenntnis.

 

  1. Der Ausschuss für Umweltschutz und Kreisentwicklung stimmt dem weiteren Vorgehen sowie der vorgeschlagenen Finanzierung der weiteren Unterflurcontainer für die Erfassung von Altglas und Dosen zu.

 


Sachverhalt/Begründung

 

Aufgrund der zunehmenden Verunreinigung des öffentlichen Raumes durch wilde Müllablagerungen haben die Städte und Gemeinden des Ostalbkreises, der Ostalbkreis und die Gesellschaft im Ostalbkreis für Abfallbewirtschaftung mbH (GOA) die gemeinsame Initiative „Saubere Ostalb“ ins Leben gerufen. Unter dem Motto „Umwelt verpflichtet alle“ wurde die Initiative zum 01.08.2019 gestartet. Die Laufzeit des Projektes wurde zunächst auf 3 Jahre begrenzt. Der Ausschuss für Umweltschutz und Kreisentwicklung hat mit Beschluss vom 11.10.2022 einer Verlängerung um 3 weitere Jahre bis zum 31.07.2025 zugestimmt.

 

In Absprache mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern des Ostalbkreises wurde eine Projektgruppe gegründet, welche zukünftige Maßnahmen erörtert und festlegt.

 

1. Projektbericht „Saubere Ostalb“

 

Abfallkümmerer

 

Seit August 2019 sind drei Abfallkümmerer im Ostalbkreis aktiv. Die Abfallkümmerer bringen ihr breites Knowhow und Können rund um das Thema Müllentsorgung und Abfallwirtschaft vor Ort ein und werden schnell und unbürokratisch in ihrem jeweiligen Einsatzgebiet aktiv. Sie fahren wilde Müllablagerungen nach Aufträgen an und entsorgen diese fachgerecht. Ist eine Entsorgung oder Bergung allein nicht möglich, wird gemeinsam mit dem Servicetrupp der GOA eine Lösung herbeigeführt sowie sich gegebenenfalls mit den örtlichen Bauhöfen ausgetauscht. Die Zusammenarbeit ist sehr gut. Dies ist immer wieder notwendig, da große und schwere illegale Müllablagerungen, wie Altreifen oder Bauschutt, zunehmen.

 

Die Abfallkümmerer sammeln auch spontan gesichtete Müllablagerungen auf Ihren Strecken zwischen zwei Aufträgen ein.

 

Die Vermüllung an Glascontainerstandplätzen ist nach wie vor ein großes Problem im Ostalbkreis. Hier werden einige Brennpunktstellen von den Abfallkümmerern auch mehrmals wöchentlich angefahren und kontrolliert. Der Suche nach Hinweisen zu Verursachern einzelner illegaler Müllablagerungen gehen sie gewissenhaft nach und sind in Einzelfällen erfolgreich. Zur vereinfachten Meldung gibt es direkten Kontakt zu den zuständigen Müllsheriffs. Alternativ wurden dem Bereich Saubere Ostalb von mehreren Gemeinden vereinfachte Meldeformulare zur Verfügung gestellt.

 

Unterjährig finden Termine und Aktionen des Bereichs nachhaltige Bildung statt, bei denen die Abfallkümmerer bei Bedarf mitwirken. Beispiele hierfür sind Müllsammelaktionen mit Gruppen, Wochenmarktstände und für Juni 2024 drei große Live-Events zu „Der Ostalbkreis trennt. Du auch?“.

 

Weiterhin sind die Abfallkümmerer für die Einweisung und Ausrüstungsbelieferung der Müllpaten zuständig. Im Bedarfsfall treffen sie sich mit Müllpaten zum Auffinden und Entsorgen konkreter Müllablagerungen und sind Ansprechpartner bei individuellen Anliegen.

 

 

 

Müllpaten

 

Stand 14.05.2024 sind im Ostalbkreis 741 Müllpaten gemeldet, Tendenz weiterhin steigend.

 

 

Müllpaten sind ehrenamtliche Bürgerinnen und Bürger, die in ihrer direkten Umgebung Müll aufsammeln und diesen einer ordnungsgemäßen Entsorgung zuführen. Alle hierzu nötigen Arbeitsmittel wie Greifzange, kostenlose Müllsäcke, Warnweste und Handschuhe erhalten sie von den Abfallkümmerern. Bei der Entsorgung des Mülls sind die Abfallkümmerer behilflich und weisen die Müllpaten in die Verhaltensregeln zum Einsammeln von Müll in der Flur ein.

Weiterhin melden sich häufig „Gruppenleiter“ als Müllpaten an. D.h. Erzieher und Erzieherinnen üben gemeinsam mit ihren Kindergruppen das Müllsammeln, Lehrer und Lehrerinnen mit Schulklassen, Sozialpädagogen mit Jugendtreffs, Vereinsleiter mit Mitgliedergruppen, Behindertenbetreuer mit Bewohnern, Verantwortliche in ausländischen Kulturvereinen, Quartiersmanager in Stadtteilen, Vorgesetzte mir ihren Teams, u.v.m. Diese Tatsache lässt die Spekulation für eine viel höhere Anzahl an Müllpaten zu.

 

Nachhaltige Bildung in Kitas und Schulen

 

Unterricht/Workshops

 

  • Präsenz in Grundschulen sehr stark, in Gemeinschaftsschulen oder Verbundschulen häufig, in Gymnasien seltener (positives Feedback wird weitergegeben, spricht sich rum),

 

  • Spielerische Bildung i.V.m. Müllpatenschaften in Kindergartengruppen verstärkt

(positives Feedback wird weitergegeben, spricht sich rum),

 

  • Projekte auch an Sonderschulen, wie z.B. Pestalozzischule, Konrad-Biesalski-Schule,

 

  • Workshops bei angehenden Erziehern und Jugend- und Heimerziehern am Bildungsinstitut für soziale Berufe St. Loreto, Schwäbisch Gmünd,

 

  • Kontakt zum Pädagogischen Fachseminar Schwäbisch Gmünd bzgl. Workshops angehender Fachlehrer und Müllpatenschaften,

 

  • Workshops und Ferienprogramm Quartiersmanagement Wohnbau Aalen, Treffpunkt Rötenberg Aalen,

 

  • Workshops in sonstigen Bildungsinstituten, wie z.B. AJO e.V. Aalen, Berufsausbildungswerk,

 

  • Aufbauendes Workshopprogramm a.l.s.o. in Schwäbisch Gmünd,
     
  • Präsentation Kampagne Saubere Ostalb in Gesamtschulleiterkonferenz Schwäbisch Gmünd und Aalen.

 

Vorträge

  • Frauenfrühstück interkulturell Diakonieverband Schwäbisch Gmünd
  • Gemeinschaft Edith-Stein-Haus AA-Hofherrnweiler
  • Nachbarschaftsinitiative Grauleshof (Tannenwäldle Aalen)
  • Verein „Wir in Pommertsweiler“
  • Begegnungsnachmittag Spraitbach
  • Hochschule Aalen bei den Trashdays

 


Führungen

Nachbarschaftsinitiative, Schulsozialarbeit Heubach, Kaufmännische Schule, Hochschule Aalen, Konrad-Biesalski-Schule und Schülerhort Abtsgmünd


Ferienprogramm extra
„Upcycling aus Müll/Verpackungsmaterial“ und „Mülldetektive auf den Spuren von Umweltsündern“                                                          
 

Infostand Wochenmarkt

In Aalen bereits angedacht – Folgt auch in anderen Ortschaften

 

Zusätzlich ist die Kampagne Saubere Ostalb immer besser vernetzt. Sie ist im Onlineaustausch mit ähnlichen Akteuren anderer Landkreise und Kommunen, im Klimaschutzbeirat dabei, in Sitzungen des öffentlichen Raums einzelner Gemeinden, Teilnehmer im BNNOW sowie in Verbindung mit dem Bereich nachhaltige Entwicklung der Hochschule Aalen.

 

Bundesweite Aktion „Deutschland trennt. Du auch?“ – individuell im Ostalbkreis

„Der Ostalbkreis trennt. Du auch?“

 

Vom 03.06. bis 16.06.2024 findet die bundesweite Kampagne „Deutschland trennt. Du auch?“ der dualen Systeme statt, bei der Umweltministerin Steffi Lemke als Schirmherrin fungiert. Hintergrund und Ziel dieser Kampagne ist die korrekte Mülltrennung, um damit ein effektives Recycling zu ermöglichen und so zur Nachhaltigkeit sowie dem Klimaschutz beizutragen.

 

Da diese Themen ganz im Rahmen der Bildung für nachhaltige Entwicklung stehen und unsere Bildungsregion Ostalb die Schulen im Ostalbkreis dabei begleitet, beteiligt sich der Landkreis ganz unter dem Leitspruch „Der Ostalbkreis trennt. Du auch?“ an o.g. Aktion.

 

Die Saubere Ostalb ist hier federführend Ansprechpartner. Es wurden Kampagnenmotive mit Landrat Dr. Bläse erstellt, die ab 27.05.2024 bei Handelspartnern in der ganzen Umgebung auf Werbeflächen erscheinen sowie ein Radiospot mit einem Beitrag von Landrat Dr. Bläse. Kosten hierfür trägt die bundesweite Initiative.

 

Drei große Live-Events unter Beteiligung von Landrat Dr. Bläse, den Oberbürgermeistern und Stadtverwaltungen sowie der GOA werden durchgeführt. Schulklassen aller Stadtschulen wurden eingeladen.

 

Die Veranstaltungen finden wie folgt statt:

 

Schwäbisch Gmünd   am Dienstag, 04.06.2024 ab 9 Uhr auf dem Johannisplatz

Ellwangen    am Freitag, 07.06.2024 ab 9 Uhr auf dem Marktplatz

Aalen  am Freitag, 14.06.2024 ab 9.30 Uhr auf dem Spritzenhausplatz

 

 

 

 

 

 

Nach der Eröffnung mit Landrat Dr. Bläse und dem Oberbürgermeister sowie einem kleinen Showact, können die Schulkassen Informationsstände erkunden, an Lernspielen teilnehmen und bei einer Mit-mach-Rallye für Schüler tolle Preise gewinnen. Auch ein 3,5 t Müll-Fahrzeug mit unserem Abfallkümmerer wird vor Ort sein, der Anregung zur Detektivarbeit „auf der Suche nach Müllsündern“ in der Stadt gibt.

 

 

2. Unterflurcontainer für die Erfassung von Altglas und Dosen

 

Mit Beginn der gemeinsamen Initiative „Saubere Ostalb“ wurde vereinbart, dass zur Erhöhung des Komforts für die Bürgerschaft in den Städten und Gemeinden 20 Unterflurcontainer für Altglas und Dosen eingerichtet werden können. Für die Einrichtung dieser 20 Unterflurcontainerstandorte wurden folgenden Konditionen vereinbart: Die Kommune stellt einen geeigneten Standplatz zur Verfügung und führt die nötigen Tiefbauarbeiten auf eigene Kosten durch. Die Gestellung und Leerung der Behälter wird von der GOA übernommen.

 

Mittlerweile wurden alle 20 Unterflurcontainerstandorte für die Erfassung von Altglas und Dosen umgesetzt. Diese befinden sich an folgenden Standorten:

 

 

 

 

Aufgrund der durchweg positiven Resonanz und der deutlichen Verbesserung des Stadtbildes sowie der hygienischen Verhältnisse soll die Schaffung weiterer Unterflurcontainerstandorte für die Erfassung von Altglas und Dosen ermöglicht werden. Für die Einrichtung von weiteren Standorten wurden mit den Kommunen sowie der GOA folgende Konditionen vereinbart:

 

     die Kommune stellt einen geeigneten Standplatz zur Verfügung

     Finanzierung Erdarbeiten und Betonschacht: 100% Kommune

     Finanzierung Sicherheitsplattform, Sammelbehälter, Fußgängerplattform, Einwurfsäule, Revisionsöffnung, Einwurfklappe: 1/3 GOA, 1/3 Ostalbkreis, 1/3 Kommune

     Sofern der neu geschaffene Unterflurcontainerstandplatz mehr als einen bereits bestehenden oberirdischen Containerstandplatz ersetzt, werden die entfallenen Kosten für diese weiteren Standplätze berücksichtigt

     vorerst keine Beschränkung der Anzahl an weiteren Unterflurcontainerstandorten

 

 


Finanzierung und Folgekosten

 

Pro Unterflurcontainerstandort für die Erfassung von Altglas und Dosen trägt der Ostalbkreis 1/3 der Kosten für Sicherheitsplattform, Sammelbehälter, Fußgängerplattform, Einwurfsäule, Revisionsöffnung, Einwurfklappe. Die anteiligen Kosten des Ostalbkreises belaufen sich auf ca. 6.000 € pro Standort. Die Finanzierung erfolgt über den Abfallgebührenhaushalt.

 

 


Anlagen

 

Übersicht Aufteilung Finanzierung Unterflurcontainer

 

 

 

 

Sichtvermerke

 

gez. Bernhard, Geschäftsbereich

gez. Gstöttner, Geschäftsführer GOA mbH

gez. Kurz, Dezernat II

gez. Dr. Bläse, Landrat

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Übersicht Aufteilung Finanzierung Unterflurcontainer (231 KB)