Bürgerinformationssystem
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Antrag der Verwaltung
Der Ausschuss für Soziales und Gesundheit nimmt den Bericht über den aktuellen Stand des Pilotprojektes Ehrenamtskarte im Ostalbkreis zur Kenntnis und unterstützt die Weiterführung des Projekts, im Rahmen einer zeitweiligen Weiterfinanzierung durch das Land Baden-Württemberg, bis zur Entscheidung einer landeseinheitlichen Einführung.
Sachverhalt/Begründung
Über 30 Millionen Menschen engagieren sich in Deutschland ehrenamtlich, auch im Ostalbkreis hat das Ehrenamt eine lange Tradition. Ohne die zahlreichen ehrenamtlich Engagierten würde unsere Gesellschaft nicht funktionieren. Das Ehrenamt stabilisiert unsere Gesellschaft und unsere Demokratie. Baden-Württemberg soll als Ehrenamtsland gestärkt und das bürgerschaftliche Engagement gewürdigt werden - so heißt es im Koalitionsvertrag unserer Landesregierung. Mit der Einführung einer landesweiten Ehrenamtskarte Baden-Württemberg soll diese Wertschätzung zum Ausdruck gebracht werden. Der Ostalbkreis hatte sich Ende Oktober 2022 für die modellhafte Erprobung der Ehrenamtskarte beworben. Als einer von vier Standorten wurde der Ostalbkreis neben den Städten Freiburg und Ulm sowie dem Landkreis Calw für die im Jahr 2023 gestartete Modellphase zur Erprobung der Ehrenamtskarte des Landes Baden-Württemberg ausgewählt. Die Ehrenamtskarte ergänzt unser bisheriges Wertschätzungskonzept perfekt. Seit dem 1. August 2023 können ehrenamtlich Engagierte die Ehrenamtskarte bei der Landkreisverwaltung beantragen. Im Auftrag des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration sollen im Modellzeitraum Erfahrungen gesammelt und nach einer Evaluation der Weg für die geplante Einführung der Ehrenamtskarte in der Fläche bereitet werden. Der Modellzeitraum endet am 30. Juni 2024. Das Land Baden-Württemberg steht einer landesweiten Einführung positiv gegenüber. Deshalb wurde eine Übergangszeit bis März 2025 vereinbart, in der das Land Baden-Württemberg eine weitere Finanzierung gewährt, damit in den Modellstandorten das Projekt, bis zu einer eventuellen landeseinheitlichen Einführung, weitergeführt werden kann. Der Ostalbkreis wird die Modellphase daher bis 31. März 2025 verlängern.
Wer hat einen Anspruch auf die Ehrenamtskarte? Anspruchsberechtigt ist, wer in den letzten 12 Monaten mindestens 200 Stunden ehrenamtlich und gemeinwohlorientiert im Ostalbkreis engagiert war; bei projektbezogenem Einsatz sind es mindestens 100 Stunden. Bei Engagement in verschiedenen Vereinen oder Organisationen können die Stunden aufsummiert werden. Einen garantierten Anspruch auf Ausstellung der Ehrenamtskarte haben Mitglieder in taktischen Einsatzeinheiten des Katastrophenschutzes wie z.B. Feuerwehren, Rettungsdienste wie DRK, Johanniter, Malteser, THW etc. Wer eine „Juleica“-Card besitzt oder einen Freiwilligendienst absolviert, ist ebenfalls per se anspruchsberechtigt.
Ehrenamtskarten im Ostalbkreis Im Ostalbkreis konnten während der Modellphase bislang insgesamt 4.460 Ehrenamtskarten (Stand 10. Juni 2024) ausgegeben werden. Mehr als die Hälfte der Ehrenamtskarten wurden an Mitglieder in taktischen Einsatzeinheiten der Feuerwehren und Rettungsdienste ausgegeben. Danach folgen die Einsatzbereiche Sport und Bewegung, der soziale Bereich, Kultur und Musik sowie der kirchliche Bereich. Das Durchschnittsalter liegt bei 42 Jahren. Die Geschlechterverteilung liegt bei rund 70 % männlich und 30 % weiblich.
Welche Vergünstigungen gibt es? Die Akquise von Einrichtungen, die Ermäßigungen gewähren (sogenannte Akzeptanzstellen), erfolgte in enger Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden im Ostalbkreis. So gewähren zahlreiche Freizeiteinrichtungen im Ostalbkreis Vergünstigungen, wie z.B. kommunale Hallenbäder, Freibäder und Museen. Auch Sportvereine, die Volkshochschulen und kulturelle Einrichtungen sind als Vertragspartner mit im Boot. Bei OstalbMobil wird ein Rabatt auf das Deutschlandticket und das D-Jugendticket Baden-Württemberg gewährt. Insgesamt 44 Akzeptanzstellen (Stand 10. Juni 2024) konnten im Ostalbkreis gewonnen werden. Eine Übersicht aller Akzeptanzpartner findet sich auf der Homepage des Ostalbkreises unter der Rubrik Ehrenamtskarte. Mit der Ehrenamtskarte sind auch Vergünstigungen in den Einrichtungen der anderen Modellstandorte möglich. Eine Übersicht hierzu gibt es auf der Homepage des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg.
Die Resonanz der ehrenamtlich Engagierten auf die Ehrenamtskarte ist durchweg positiv. Mit dem Pilotprojekt Ehrenamtskarte hat das Land Baden-Württemberg den Gedanken der Anerkennung und Wertschätzung des ehrenamtlichen Engagements gestärkt. Durch eine landesweite Einführung können alle ehrenamtlich Engagierten im Land nur profitieren und das Land bringt den zahlreichen ehrenamtlich Engagierten ihre Dankbarkeit zum Ausdruck. Die Landesregierung bzw. Regierungsfraktion steht der Ehrenamtskarte äußerst positiv gegenüber (so zuletzt Fraktionsvorsitzender Manuel Hagel gegenüber dem Landkreistag Baden-Württemberg).
Finanzierung und Folgekosten
Das Land Baden-Württemberg erstattet den Modellregionen die anfallenden Personalkosten. Hierfür hat der Ostalbkreis für den Modellzeitraum (1. August 2023 bis 30. Juni 2024) insgesamt 91.200 € erhalten. Für die Weiterführung des Projekts bis 31. März 2025 gewährt das Land Baden-Württemberg eine Übergangsfinanzierung bis zu 40.000 € nach Vorlage eines Kosten- und Finanzierungsplans der jeweiligen Modellkommune. Mit diesem Betrag können die anfallenden Personalkosten größtenteils gedeckt werden. Die Kosten für die Ausstattung (Drucker, Ehrenamtskarten) werden vom Land Baden-Württemberg übernommen.
Anlagen
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Sichtvermerke
gez. Oswald, Büro Landrat gez. Kurz, Dezernat II gez. Dr. Bläse, Landrat |
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