Bürgerinformationssystem
Antrag der Verwaltung
Der Ausschuss für Bildung und Finanzen empfiehlt / Der Kreistag beschließt:
Sachverhalt/BegründungDer Kreistag hat am 20.12.2022 nach Vorberatungen im Bauausschuss und dem Ausschuss für Bildung und Finanzen den Baufreigabebeschluss für den Neubau des Zweiten Verwaltungsstandortes der Landkreisverwaltung in Aalen auf dem ehemaligen Union-Areal gefasst. Der Beschluss erfolgte auf Grundlage der Entwurfsplanung und Kostenberechnung des Architekturbüros Hirner und Riehl (München) und der Fachplaner über 76.679.073 €.
Der Zweite Verwaltungsstandort bietet mit einer Bruttogrundfläche von 15.641 m² Platz für 473 PC-Arbeitsplätze des „Sozial-Landratsamtes“, da dort das Sozialdezernat als Anlaufstelle für die Bürgerinnen und Bürger untergebracht werden wird. Die übrigen Dienststellen im Aalener Stadtgebiet werden aufgegeben und in das Ostalbkreishaus sowie den Zweiten Verwaltungsstandort umziehen.
Nach dem Baufreigabebeschluss vom 20.12.2022 wurde die Genehmigungs- und Ausführungsplanung erarbeitet und der Bauantrag Anfang Juni 2023 bei der Stadt Aalen als Baurechtsbehörde eingereicht. Nach dem Satzungsbeschluss des Gemeinderats der Stadt Aalen zum Bebauungsplan „Union-Areal“ am 28.09.2023 konnte Herr Landrat Dr. Bläse am 21.12.2023 die Baugenehmigung für den Neubau des Zweiten Verwaltungsstandortes entgegennehmen. Somit sind alle Voraussetzungen erfüllt, um mit der Baumaßnahme im Mai 2024 zu beginnen.
Vergabe der Leistung Baustelleneinrichtung
Als erste Bauleistung für den Zweiten Verwaltungsstandort wurde die Einrichtung der Baustelle EU-weit im offenen Verfahren ausgeschrieben. Zum Leistungsumfang gehören Sicherungsmaßnahmen der Baustelle, die Herstellung der Hauptverteiler für Bauwasser und Baustrom sowie des Abwasser- und Kontrollschachts, die Baustellencontainer inkl. WC-Anlagen und das Aufstellen und im Bauverlauf erforderliche Umsetzen des Bauzauns.
Zum Eröffnungsermin am 09.01.2024 sind fünf Angebote eingegangen. Bei der fachtechnischen und rechnerischen Prüfung musste der rein rechnerisch günstigste Bieter wegen eines selbsterklärten Kalkulationsirrtums und fehlender und nicht nachgereichter Unterlagen ausgeschlossen werden.
Es konnten folgende vier Angebote fachtechnisch geprüft und gewertet werden:
Nach der Prüfung ist die Firma BplusL Infra Log GMbH, Limbach-Oberfrohna, mit einem Angebotspreis von 510.738 € die wirtschaftlichste Bieterin. Der Ansatz in der Kostenberechnung beträgt 333.398 €, sodass die Auftragssumme um 177.340 € bzw. 53 % über dem Ansatz liegt.
Die Baustelleneinrichtung beinhaltet das Vorhalten von Bauwasser- und Baustromverteilern sowie Baustellencontainern sowie deren Umsetzung bis in das Jahr 2027, weshalb hier die Bieter auch zukünftige Lohn- und Preissteigerungen einkalkulieren mussten. Da ein Bieterwettbewerb stattgefunden hat und die Angebote Nr. 1-3 in einer relativ geringen Spanne liegen, lässt eine Aufhebung und Neuausschreibung keine wirtschaftlicheren Preise erwarten. Zudem würden sich alle Folgegewerke zeitlich nach hinten verschieben, sodass auch der Baubeginn im Mai 2024 nicht mehr möglich wäre.
Die Verwaltung empfiehlt aus diesen Gründen die Vergabe der Baustelleneinrichtung an die Fa. B plus L Infra Log zum geprüften Angebotspreis von 510.738 € zu tätigen.
Vergabe des Spezialtiefbaus inklusive des Erdbaus zur Herstellung der Baugrube
Nach der Prüfung ist die Firma Kurt Motz Baubetriebsgesellschaft mbH, Illertissen, mit einem Angebotspreis von 1.344.336 € die wirtschaftlichste Bieterin. Der Ansatz in der Kostenberechnung beträgt 1.724.553 €, sodass die Auftragssumme erfreulicherweise um 380.217 € bzw. 22 % unter diesem Ansatz liegt.
Die Verwaltung empfiehlt die Vergabe des Spezialtiefbaus an die Fa. Kurt Motz zum geprüften Angebotspreis von 1.344.336 € zu tätigen.
Weitere Vergaben für den Zweiten Verwaltungsstandort im Jahr 2024
Bei Vergabesummen bis 400.000 € liegt die Zuständigkeit gemäß Hauptsatzung bei der Verwaltung. Die übrigen Entscheidungen werden durch die Gremien gefasst.
Weitere Vergaben im Zeitraum 2025-2026
Bei den Ansätzen in der Kostenberechnung können sich noch Verschiebungen innerhalb der Gewerke ergeben. Eine Kostenerhöhung insgesamt ergibt sich dadurch nicht. Die genannten Ansätze sind deshalb vorläufig bis zur Veröffentlichung der jeweiligen Ausschreibungen.
Bei den zukünftigen Sitzungsvorlagen zum Baufortschritt des Zweiten Verwaltungsstandortes und den zu tätigenden Vergaben wird die Verwaltung über den jeweiligen aktuellen Vergabe- und Kostenstand informieren.
Terminplan und Bauverlauf
Die Einrichtung der Baustelle und damit der Baubeginn ist für Mai 2024 vorgesehen. Die Arbeiten für den Spezialtiefbau inklusive Erdbau und Baugrube sind für Juni bis August 2024 vorgesehen. Anschließend sollen im August die Rohbauarbeiten beginnen.
Die Gesamtfertigstellung ist für das erste Halbjahr 2027 vorgesehen, sodass Mitte des Jahres 2027 die erforderlichen Umzüge aus den Dienststellen in Aalen und die Inbetriebnahme des Zweiten Verwaltungsstandortes erfolgen können. Finanzierung und Folgekosten
Für den Neubau des Zweiten Verwaltungsstandortes in Aalen stehen im Haushaltsplan 2024 Investitionsmittel in Höhe von 11.500.000 € bereit. Aus Vorjahren sind zudem Ermächtigungsreste von rund 6,6 Mio. € vorhanden. Für die weitere Finanzierung des Projekts sind in der Mittelfristigen Finanzplanung für die Haushalte der Jahre 2025-2027 jeweils 6,4 Mio. € berücksichtigt.
Anlagen
Anlage 1 Übersicht zum Stand der Vergaben (05.03.2024)
Sichtvermerke
gez. Bihr, Geschäftsbereichsleiter gez. Kurz, Dezernat II gez. Dr. Bläse, Landrat
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