Bürgerinformationssystem
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Antrag der Verwaltung
1. Kenntnisnahme zu I.
2. Zustimmung zu den Verwaltungsvorschlägen unter II.
Sachverhalt/Begründung
I. Ausgangssituation und Allgemeines
Der Ostalbkreis fördert seit Jahrzehnten Projekte in Entwicklungsländern.
Mit Hilfe des Ostalbkreises konnten bereits unzählige Projekte verwirklicht werden. Es wurden beispielsweise Kinderheime und Schulen errichtet. Ebenso wurden mit den Geldern die Infrastruktur und das Gesundheitswesen vor Ort ausgebaut und gestärkt.
Dass die Hilfe dort ankommt, wo sie dringend gebraucht wird, haben wir einer Vielzahl von gemeinnützigen Initiativen aus unserer Region zu verdanken, die sich mit großartigem Engagement und selbstlosem Einsatz zum Teil bereits seit vielen Jahren unermüdlich dafür einsetzen, die Lebensbedingungen für Menschen in Entwicklungsländern zu verbessern.
Der Ostalbkreis hat entsprechend dem Beschluss des Ausschusses für Soziales und Gesundheit vom 09.12.2021 sein Engagement in der Entwicklungshilfe seit dem Jahr 2022 neu ausgerichtet und bewusst einen Schwerpunkt Afrika gesetzt. Unabhängig davon werden jedoch weiterhin förderwürdige Projekte auf anderen Kontinenten unterstützt.
Im Zuge der Einführung des Schwerpunkts Afrika wurden standardisierte Antragsunterlagen entwickelt.
Im Kreishaushalt 2023 sind zur Förderung von Hilfsprojekten in Entwicklungsländern erneut 60.000 € eingestellt. Hinzu kommen 40.000 € für Hilfsprojekte in Krisengebieten.
Über die Vergabe der Fördermittel hat ein Begleitgremium, bestehend aus Vertretern der Kreistagsfraktionen und der Verwaltung, beraten.
Für die Entwicklungshilfe Heubach - Projekt „Entwicklungszusammenarbeit auf kommunaler Ebene“ wurden im Jahr 2023 bereits 2.500 € und für die Kolpingsfamilie Abtsgmünd anlässlich des Jubiläums „40 Jahre Peruhilfe“ 100 € bewilligt.
Die Stadt Heubach hat nach dem Start in 2022 auch in diesem Jahr wieder ein Afrikafest ausgerichtet. Die 2. Auflage des entwicklungspolitischen Empfangs mit Vertretern aus dem Senegal und den Ostalbkommunen hat am 19.05.2023 stattgefunden. Der Empfang stand unter dem Motto „Global denken. Lokal handeln“.
Im Rahmen des Jubiläums der Kolpingsfamilie Abtsgmünd „40 Jahre Peruhilfe“ hat der Ostalbkreis das Engagement mit einer Spende über 100 € gewürdigt. Die Peruhilfe konnte mit Hilfe von Spenden in den vergangenen Jahren die medizinische Versorgung für die arme Bevölkerung in Arequipa auf- und ausbauen. II. Neue Förderanträge
Derzeit liegen der Verwaltung folgende neue Zuwendungsanträge vor:
1. Förderantrag von Frau Christel Trach-Riedesser, Hüttlingen, für ein Hilfsprojekt in Burkina Faso
Mit großem Engagement unterstützt Frau Christel Trach-Riedesser seit über 40 Jahren kirchliche Einrichtungen in Burkina Faso. Das Land gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Viele Menschen stehen Schlange, um eine Handvoll Hirse zum Überleben zu bekommen. In den letzten Jahren dienten die eingehenden Spendengelder insbesondere dazu, Menschen vor dem Hungertod zu bewahren. Neben dieser Grundversorgung kümmern sich die Projektpartner von Frau Trach-Riedesser auch um die Bildung bzw. Ausbildung junger Menschen und Frauen.
Aktuell soll eine Nähschule in Lèna erweitert werden. In einem Vorschulzentrum sollen die Mütter der dort untergebrachten Kinder das Nähen mit der Nähmaschine erlernen, um sich später damit selbständig machen zu können. Die Frauen sind meist Analphabetinnen und in kleinbäuerlichen Strukturen zu Hause. Hunger ist an der Tagesordnung und Jobs sind nur schwer zu bekommen. Nur gute Schulabgänger haben berufliche Möglichkeiten. Im ländlichen Raum setzt sich daher immer mehr die Erkenntnis durch, dass man eine Schulausbildung braucht. Nachdem in Burkina Faso jedoch eine Schulgeldpflicht besteht, ist der Schulbesuch für viele Familien nicht finanzierbar.
Das Vorschulzentrum versucht, die Kinder schon im Kindergartenalter auf den kommenden Schulbesuch vorzubereiten. Da die Mütter ihre Kinder oft kilometerweit zum Zentrum bringen und manche auf die Rückkehr der Kinder aus der Einrichtung warten, bot sich die Möglichkeit, für diese Frauen eine Ausbildung an der Nähmaschine zu organisieren. Die Wartezeit wird sinnvoll genutzt und die Frauen können sich durch eine entsprechende Schulung und bei erfolgreichem Bestehen der Abschlussprüfung sowie der Schenkung einer Nähmaschine im Dorf selbständig machen. Sie können somit wesentlich zum Lebensunterhalt der Familie beitragen.
Die Projektkosten belaufen sich auf 33.661 €.
Das Begleitgremium schlägt vor, das aktuelle Projekt von Frau Trach-Riedesser in Burkina Faso mit 14.400 € zu unterstützen.
2. Förderantrag des Vereins HILFE FÜR TOGO e. V., Waldstetten, für die Unterstüt- zung einer Frauengruppe in Yokele
Der gemeinnützige Verein HILFE FÜR TOGO e. V. in Waldstetten engagiert sich seit 1994 in dem westafrikanischen Land. Ziel ist die nachhaltige Unterstützung der Menschen in Togo. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der Verbesserung der Lebensumstände in den Bereichen Bildung, Landwirtschaft, Infrastruktur, Wasserversorgung sowie Medizin und Hygiene.
In diesem Zusammenhang begleitet und unterstützt HILFE FÜR TOGO e. V. seit Jahren verschiedene Frauengenossenschaften vor allem im Bereich Landwirtschaft, Palmöl- und Seifenproduktion. Die Kooperation mit den Frauen in Yokele ist hierbei von großer Bedeutung. Die Frauen arbeiten täglich auf ihren Feldern am Stadtrand rund um Kpalime und finden dort oft umherstreunende Kinder. Die Kinder im Alter ab ca. 3 Jahre, die sich von dem ernähren, was sie auf den Feldern finden, sind zum Teil schon monatelang unterwegs und stammen oftmals aus Regionen ganz im Norden von Togo. Die Eltern sind zum Teil verstorben, sind aufgrund Arbeitssuche in Großstädte abgewandert oder haben sich nach Europa abgesetzt.
Die Frauen haben sich - nach Wohngegend - in drei Gruppen (je 12 Mitglieder) zusammengeschlossen und gemeinsam ein Vorstandsteam gewählt. Dieses Team koordiniert u. a. die Produktionsabläufe, Verkaufsstrategien und Schulungen. Aktuell betreuen die Frauen insgesamt 50 Kinder, die sie zusätzlich zu ihren eigenen Kindern (i. d. R. 4 bis 6), in den einzelnen Familien mit aufgenommen haben. Die Versorgung der Kinder ist vorbildlich, es werden keine Unterschiede zu den eigenen Kindern gemacht. Um neben den eigenen Kindern auch noch fremde Kinder ernähren, den Schulbesuch finanzieren und für die medizinische Betreuung sorgen zu können, sind gesicherte Verdienstmöglichkeiten notwendig.
Mit großem Engagement arbeiten die Frauen daran, die Produktion von Gemüse und Palmöl zu optimieren. Sie haben sich darauf spezialisiert, aus dem Öl normale Seife und auch hochwertige Pflegeprodukte herzustellen. Für die Optimierung der Produktion und auch der Vermarktung sind entsprechende Räumlichkeiten sowie effiziente Geräte und Maschinen erforderlich. Mit den Frauen wurde ein Investitionsplan erarbeitet, dessen Umsetzung ab Dezember 2023 geplant ist.
Die Projektkosten belaufen sich auf rund 19.000 €.
Das Begleitgremium schlägt vor, das Hilfsprojekt in Yokele mit 9.500 € zu fördern.
3. Förderantrag der Katholischen Kirche Aalen und der Stiftung Licht und Hoffnung - Eine Stiftung der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul in Unter- marchtal - für ein Hilfsprojekt in Tansania
Die Katholische Kirche Aalen unterhält seit 1994 eine Partnerschaft mit den Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul in Untermarchtal für deren Missionsarbeit in Tansania. Aktuell wird das Projekt „Hilfe für Kinder mit Hörschädigung in Ruhuwiko/Tansania“ unterstützt.
Dem Thema Hörverlust wird in Tansania generell wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Aufgrund mangelnder Ressourcen gibt es weder ein Screening-Programm noch eine angemessene Behandlung oder eine gute Ausstattung mit Hörgeräten bzw. anderen Hilfsmitteln. Besonders die Kinder leiden in den ostafrikanischen Staaten an Schwerhörigkeit. Dies ist auf das hohe Vorkommen von unbehandelten Infektionen und mangelnder Hygiene zurückzuführen. Viele Kinder im Alter von 5 bis 14 Jahren haben eine beidseitige moderate bis schwere Schwerhörigkeit. Die verschiedenen Gründe für Hörverlust sind nie ausreichend systematisch untersucht worden. Allgemein sind Meningitis, Masern, Mittelohrentzündungen und verschiedene fiebrige Erkrankungen wie Bakterieninfektionen die Hauptgründe für den Hörverlust bei Kindern. Im Jahr 1988 wurde mit der Unterstützung des Hilfswerks Misereor in Ruhuwiko eine Schule mit Internat gebaut. Heute leben dort 160 Kinder mit Hörschädigung, die den Primary School-Abschluss sowie eine Ausbildung (Sparte Schreiner/-in und Schneider/-in) absolvieren können. Viele Kinder kommen aus armen Verhältnissen und können sich häufig weder das Schulgeld noch das Fahrgeld leisten, um zweimal im Jahr in den Ferien zu ihren Familien zu reisen. Von Seiten des Staates erhält die Schule nur wenig Unterstützung für die laufenden Kosten. Der tägliche Unterhalt der Kinder mit Lebensmitteln stellt zunehmend eine größere Herausforderung dar. Mit der eigenen Farm wird ein Großteil des Nahrungsmittelbedarfs abgedeckt, jedoch müssen Öl, Bohnen und Fisch/Fleisch zugekauft werden. Die Kinder sind auf 22 Klassen aufgeteilt. Lediglich für 19 Lehrende übernimmt der Staat die Gehaltszahlung, die restlichen Gehälter für 10 Lehrende müssen über das Projekt finanziert werden.
Die Projektkosten belaufen sich auf 99.385 € - hierbei handelt es sich um das Budget für 2023 -, über Spenden konnten bereits 85.000 € akquiriert werden.
Das Begleitgremium schlägt vor, das Projekt mit 8.500 € zu unterstützen.
4. Freundeskreis Uganda, Aalen, für die Dachsanierung des Mother-House in Masaka/Uganda
Der Freundeskreis Uganda in Aalen unterstützt seit 1969 kontinuierlich verschiedene Projekte in der Diözese Masaka im Südwesten von Uganda. Der Grundsatz der „Hilfe zur Selbsthilfe“ steht hierbei im Vordergrund. Der Freundeskreis trägt sich überwiegend aus Spenden. Mit den geförderten Projekten will der Freundeskreis Uganda den Schulbesuch, den Besuch von Ausbildungsstätten und Hochschulen für ugandische Waisenkinder mittels Vermittlung von Schul- und Ausbildungspatenschaften ermöglichen. Zu den Hilfeleistungen gehören auch die Förderung von Landprojekten, die Errichtung und Unterhaltung von Brunnen zur Bereitstellung sauberen Trinkwassers und die Unterstützung für bestehende institutionelle oder soziale Einrichtungen (z. B. Schulen, Waisenhäuser, Krankenhäuser).
Mit dem aktuellen Projekt wird die Dachsanierung des Waisenhauses „Mother-House“ in Masaka umgesetzt. Das Waisenhaus wurde Anfang der 1970er Jahre mit Spenden des Freundeskreises erbaut. Im Hauptgebäude droht nun das Dach einzustürzen und es dringt Wasser ins Gebäude. Das komplette Dach und die Abflüsse müssen erneuert werden.
Die Projektkosten belaufen sich auf 10.000 €.
Das Begleitgremium schlägt vor, das Projekt mit 4.000 € zu unterstützen.
5. Förderantrag der Govinda Entwicklungshilfe e. V. für ein Bildungsprojekt in Nepal
Die Govinda Entwicklungshilfe wurde 1998 von Krankenpflegerinnen und Krankenpflegern in Aalen gegründet. Mit seinen nepalesischen Partnervereinen setzt sich Govinda für Waisenkinder, Menschen aus Bürgerkriegsgebieten und ländlichen Regionen, Benachteiligte des Kastensystems und aufgrund ethnischer Zugehörigkeit sowie aufgrund von Herkunft und Tradition benachteiligte Frauen ein.
Mit dem aktuellen Projekt soll die Bildung für 530 Schulkinder in den Dörfern Kalikatar und Bharta im Distrikt Makwanpur sichergestellt werden. Die Schulen liegen häufig in ein bis zwei Stunden Laufdistanz zu den abgelegenen Gehöften der Familien entfernt. Obwohl der Schulbesuch in Nepal kostenlos ist, können sich die meisten Eltern die notwendigen Schulmaterialien, die Schuluniform und das Mittagessen in den Schulen für ihre Kinder nicht leisten. Die Kinder werden daher häufig zur Feldarbeit und Aufsicht der kleineren Geschwister eingesetzt.
Mit dem Projekt soll die Verbesserung des Bildungsniveaus an den öffentlichen Schulen durch Unterstützung mit Lehrmitteln sichergestellt werden. Man will die Erhöhung der Anwesenheit der Kinder in der Schule und die Verringerung der Feldarbeit der Kinder erreichen. Die Ernteerträge aus einem biologischen Musterbauernhof werden zum Kochen der Mittagsmahlzeiten für die Kinder in den Schulen verwendet. Ein Schulgesundheitsprogramm beinhaltet einen monatlichen Besuch in den Schulen mit Maßnahmen und Kontrollen der Hygiene der Kinder. Es finden regelmäßig Gesundheitstrainings statt. Die Eltern werden z. B. durch die kostenlose Bereitstellung von Schulkleidung und Rucksäcken unterstützt. Die Miteinbeziehung der Eltern an „parents meetings“ ist ebenfalls ein Bestandteil des Projekts. Das Projekt ist über einen Zeitraum von drei Jahren (2023 bis 2025) angelegt.
Für das Projektjahr 2023 betragen die Kosten 21.450 €.
Das Begleitgremium schlägt vor, das Projekt mit 6.000 € zu unterstützen.
6. Förderantrag des Kath. Pfarramtes St. Otmar in Neresheim-Elchingen für die Unterstützung der St. Lawrence School in Rangareddy/Telangana (Indien)
Der Bau der St. Lawrence School im indischen Bundesstaat Telangana konnte durch das Engagement des Missionskreises der Kirchengemeinde St. Otmar in Neresheim-Elchingen finanziert werden. Die Schule wurde als inklusive Bildungseinrichtung für sozial benachteiligte Kinder erbaut. Insbesondere im ländlichen Raum bleibt Kindern aus ärmeren Familien häufig der Zugang zu schulischer Bildung verwehrt. Die Unterhaltung der Schule wird ausschließlich durch Spenden bestritten. Nachdem keine zusätzlichen Mittel für die digitale Ausstattung vorhanden sind, verfügt die Schule derzeit über keine Computer. Die Finanzierung der Lehrkräfte stellt bereits eine finanzielle Herausforderung dar.
Neben der Alphabetisierung der Kinder sollen auch die Kompetenzen, die in einer globalisierten digitalen Welt nötig sind, um teilhaben und später beruflich Fuß fassen zu können, vermittelt werden. Die Kinder sollen lernen, am Computer zu schreiben, die wichtigsten Programme zu verwenden. Darüber hinaus soll ihnen ermöglicht werden, in einem reflektierten Umgang mit digitalen Inhalten üben zu können. Die digitale Ausstattung ist nötig, da die Schüler/-innen sonst im Vergleich zu Kindern aus wohlhabenden Familien, die in besser ausgestatteten Schulen unterrichtet werden, einen Nachteil haben, der sich negativ auf die beruflichen Möglichkeiten auswirken kann.
Die Projektkosten betragen 6.000 €
Das Begleitgremium schlägt vor, das Projekt mit 2.000 € zu unterstützen.
7. Förderantrag des Kath. Pfarramtes St. Benedikt in Neuler für ein Hilfsprojekt in Ecuador
Die Kath. Kirchengemeinde Neuler unterstützt seit Jahren das Kinderheim Santa Maria de la Esperanza in Olon/Santa Elena finanziell aus Spenden. Das Kinderheim bietet Platz für 80 Kinder (Babys, Kleinkinder und Jugendliche bis 18 Jahre). Aus einem riesigen Einzugsgebiet kommen die Kinder aus Slums, abgelegenen Dörfern, der Straße, von Müllhalden - gerettet von Hunger, Krankheit, Missbrauch, Ausbeutung, Drogen und Vernachlässigung - ins Kinderheim Esperanza. Derzeit leben dort auch mehrere „Coronawaisen“. In Ecuador gibt es keine Waisenrenten oder sonstige Sozialleistungen. Die Ausgaben für Schule, Kleidung, Wäsche, Hygieneartikel, Babymilch, Windeln und Wasser müssen durch Spenden gedeckt werden.
Die aktuelle Situation ist politisch angespannt und aufgrund des Naturphänomens „El Nino“ zudem beängstigend. „El Nino“ bringt Hitze, starke Winde und heftige Tropenregenfälle. Am Hauptgebäude des Kinderheims reißt der Wind große Löcher ins Eternitdach. Das Gebäude hat keine Dachrinne und das Wasser überschwemmt schnell die Großküche, den Kühlraum, die Waschküche und die Vorratsräume, die sich im Keller befinden. Es gibt längere Stromausfälle und ein Erdrutsch ist wahrscheinlich, da sich das Kinderheim an einem unbefestigten Hang befindet. Bei starkem Regen werden immer Brücken mitgerissen und ein Einkauf auf dem 60 km entfernten Großmarkt ist nicht mehr möglich. Das Kinderheim ist dann womöglich für Wochen von der Zivilisation abgeschnitten. Es müssen daher dringend Vorkehrungen getroffen werden. Nahrungsmittelvorräte, Wasser und Gebrauchsgegenstände (z. B. Generator, Wasserpumpe, Schläuche) müssen gekauft werden.
Die Projektkosten belaufen sich auf insg. 6.500 €. Ein Betrag von 1.500 € wird aus Spenden des Vereins bereitgestellt.
Das Begleitgremium schlägt vor, das Projekt mit 3.500 € zu fördern.
8. Förderantrag der Kolpingsfamilie Abtsgmünd e. V. für ein Projekt in Peru
Im Jahr 1982 wurde die Peruhilfe ins Leben gerufen. Seither betreibt die Abtsgmünder Kolpingsfamilie dieses Hilfsprojekt, das neben der medizinischen Hilfe für die Armen und Kranken in Peru auch Sozialprojekte (u. a. Sozialfonds für Mittellose, Patenschaften, Bau eines Altenheims) beinhaltet.
Mit Unterstützung der Peruhilfe konnten in Arequipa drei medizinische Zentren in der Poliklinik Espiritu Santo Selva Alegra geschaffen werden. Diese tragen sich selbst, bei der Anschaffung von Geräten und Einrichtungen sind sie auf Spenden angewiesen. Aktuell muss ein Optikergeschäft erweitert und eingerichtet werden. Den Patienten können momentan die Brillen nur in einem Durchgang des Zentrums angepasst werden. Dort müssen auch die Untersuchungen durchgeführt werden. Von der Erweiterung würden täglich rund 2500 Patienten im Zentrum profitieren. Ziel ist auch, die langfristige medizinische Versorgung mit guter Gerätschaft sicherzustellen, vor allem mit Blick auf arme, alte und kranke Menschen. Eine staatliche Unterstützung gibt es nicht. Vom staatlichen Gesundheitssystem in Peru ist auch in den kommenden Jahren keine Besserung zu erwarten.
Die Projektkosten belaufen sich auf 10.000 €, über Spenden konnten bereits 7.000 € akquiriert werden.
Das Begleitgremium schlägt vor, das Projekt mit 2.500 € zu unterstützen.
9. Förderantrag der Peru-Gruppe Heubach e. V. für ein Projekt in Lima
Mit Begleitung der Peru-Gruppe Heubach e. V. werden seit 26 Jahren diverse Projekte (Volksküche, Kindergarten, Kinderkrippe, Kartenwerkstatt, psychologische und physiologische Betreuung von Kindern, Schutzhaus für schutzbedürftige Kinder) durchgeführt. Des Weiteren erfolgt die Koordination von Kindern, die einer zahnärztlichen Behandlung unterzogen werden bzw. in Fluoridierungsaktionen eine nachhaltige Zahnprophylaxe erfahren. Das Projekt „Zahnfee“ wird seit Jahren aus Spendengeldern der Peru-Gruppe finanziert.
Wie in vielen Entwicklungsländern haben die Kinder aufgrund falscher Ernährung Probleme mit ihren Zähnen (verfaulte Zähne, eitrige Zahnfleischentzündungen, problemhafte Zahnstellungen usw.). Zielgruppe des Projekts sind Kinder im Armenviertel von Laderas, denen es an adäquater Zahnbehandlung fehlt. Eine Zahnärztin in Lima behandelt zum halben Kostensatz dreimal wöchentlich Kinder im Auftrag der Peru-Gruppe. Die Zähne der Kinder werden zusätzlich im Rahmen von Fluoridierungsaktionen nachhaltig gestärkt, um Parodontose und Karies vorzubeugen. Im Zuge der Zahnbehandlung werden auch die Eltern über eine moderne Zahnprophylaxe und gesunde Ernährung aufgeklärt. Durch nachhaltige Zahnprophylaxe und -behandlung sowie begleitende Aufklärung wird die Konsumweise positiv beeinflusst und die Zahngesundheit wird nachhaltig gefördert.
Seit 2014 wurden 881 Behandlungen abgeschlossen, in laufender Behandlung sind über 200 Kinder und für 2023 stehen weitere 169 Kinder auf der Warteliste. Seitens der Zahnärztin könnten noch weitere Kinder kapazitätsmäßig behandelt werden. Hierfür müssen die finanziellen Mittel aufgebracht werden.
Die Projektkosten belaufen sich auf 9.000 €.
Das Begleitgremium schlägt vor, das Projekt mit 3.500 € zu unterstützen.
10. Förderantrag der Peru-Gruppe Heubach e. V. für ein weiteres Projekt in Lima
Das von der Peru-Gruppe Heubach in Laderas unterstützte Schutzhaus und die Volksküche benötigen ein neues Dach, die Fassade der Volksküche ist renovierungsbedürftig und zur Eigenversorgung der Volksküche ist ein neuer Wasseranschluss des Gemüsegartens notwendig. Zielgruppe sind die in Laderas betreuten Kinder im Vorschulalter und die Bedürftigen, die auf eine meist kostenlose warme Mahlzeit aus der Volksküche angewiesen sind. Durch das Anbieten von Gemüse, das künftig wieder im eigenen Garten erzeugt werden soll, wird eine ausgewogene Ernährung sichergestellt. Die geplanten Baumaßnahmen (Metallkonstruktionen und Alu-Zink-Bedachungsflächen) werden von ortsansässigen Handwerkerfirmen durchgeführt. Die Dächer haben dann eine Haltbarkeit von mehreren Jahren. Die Fassadenerneuerung kann durch einen erfahrenen Maler und Stuckateur erfolgen. Die Überdachungen und Fassadensanierungen helfen, die Gebäude als Teil der örtlichen Infrastruktur widerstandsfähiger gegen Starkregen zu machen. Indem die Selbstversorgung der Volksküche durch den Wiederanschluss an die Wasserversorgung verstärkt wird, wird auch die Umweltverträglichkeit verbessert, da der Einkauf von Gemüse und der damit verbundene Logistikaufwand reduziert wird.
Die Projektkosten belaufen sich auf 9.000 €.
Das Begleitgremium schlägt vor, das Projekt mit 3.500 € zu unterstützen.
Finanzierung und Folgekosten
Die Zuwendungen bezüglich II. werden aus dem Kreishaushalt, Anlage 9, finanziert.
Anlagen
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Sichtvermerke
gez. Urtel, Dezernat V gez. Kurz, Dezernat II gez. Dr. Bläse, Landra |
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