Antrag der Verwaltung

Kenntnisnahme.

Sachverhalt/Begründung

Das Jahr 2022 war wegen des Ukraine Kriegs und des zum 01.06.2023 stattgefundenen Systemwechsels der Geflüchteten ins Sozialgesetzbuch II für das Jobcenter Ostalbkreis ein herausforderndes Jahr. Die Arbeitslosenquote im SGB II lag zum Jahresende bei 1,7 %. Die Zahl derjenigen, die in Arbeit und Ausbildung vermittelt wurden, ist gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken. Im Jahr 2022 wurden insgesamt 1.726 Personen in den 1. Arbeitsmarkt integriert. Von September 2016 bis September 2022 war ein deutlicher Zuwachs an sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten um 10.572 zu erkennen.

Die Integrationsarbeit war im Jahr 2022 geprägt von geschäftspolitischen Herausforderungen durch den Ukraine Krieg und der Arbeit mit besonderen Zielgruppen am Arbeitsmarkt. Menschen mit multiplen Handicaps und/oder schwierigem persönlichen Lebensumfeld benötigen mehr als zuvor die Hilfe und Unterstützung des Jobcenters. Die Kunden wurden in ihrer Individualität und Vielfalt durch die Maßnahmen im Arbeitsmarktprogramm in ihrer beruflichen Integration unterstützt. Dem zunehmenden Fach- und Arbeitskräftemangel in Ostwürttemberg wurde durch neue Projekte sowie mehr Qualifizierung und Weiterbildung begegnet. Einen Schwerpunkt bildete hier die Initiative „Zukunft Ostwürttemberg“. Im Rahmen dieser Initiative wurde das Projekt „Unsere Jobs – Ihre Chance“ von den Landkreisen Heidenheim und Ostalbkreis sowie der Agentur für Arbeit Aalen und Südwestmetall entwickelt. Ziel des Projekts ist es, möglichst viele (wieder) ungelernte arbeitsuchende Menschen mit Unternehmen zusammenzubringen, die aktiv nach qualifizierten Arbeitskräften suchen. Die Betriebe bieten Arbeitsplätze an und qualifizieren die Menschen im Rahmen eines Beschäftigungsverhältnisses.

Ein weiterhin wichtiges Thema des Jahres 2022 war die berufliche Integration von Langzeitarbeitslosen. Im Januar 2022 waren 1.580 Menschen, in der Zuständigkeit des Jobcenters, von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen. Mit Abschluss des Kalenderjahres 2022 ist die Anzahl der Langzeitarbeitslosen auf 1.474 gesunken. Durch gezielte Arbeitgeberkontakte des Jobcenters war es möglich, die Bereitschaft bei Arbeitgebern zu erhöhen, langzeitarbeitslosen Leistungsberechtigten eine Chance auf eine Arbeitsstelle zu geben.

Der Zugang der ukrainischen Geflüchteten in den Rechtskreis SGB II seit Juni 2022 stellte das Jobcenter Ostalbkreis vor eine große Herausforderung. Im Dezember 2022 waren 1.569 ukrainische erwerbsfähige Leistungsberechtigte und 832 nichterwerbsfähige Leistungsberechtigte (z.B. Kinder unter 15 Jahren) gemeldet. Diese verteilten sich auf insgesamt 1.122 Bedarfsgemeinschaften.

Ab Herbst 2022 war das Jobcenter Ostalbkreis mit den Vorbereitungen zur Umsetzung des neuen Bürgergeld-Gesetzes, das zum 1. Januar 2023 in Teilen in Kraft treten sollte, beschäftigt. Die Einführung des Bürgergeldes ist eine umfangreiche Reform der Grundsicherung für Arbeitsuchende. Die Grundsicherung wird dadurch grundlegend weiterentwickelt und an die Entwicklungen des Arbeitsmarktes sowie die Lebensumstände der Menschen angepasst. Mit dem Bürgergeld sollen die dauerhafte Integration in Arbeit und die Verbesserung der Arbeitsmarktchancen durch Qualifizierung und Berufsausbildung stärker in den Fokus rücken. Im ersten Schritt erfolgte eine Erhöhung der Regelleistungen sowie der Wegfall des Vermittlungsvorrangs. Im zweiten Schritt werden ab dem 1. Juli 2023 die weiteren wesentlichen Veränderungen für die Integrationsarbeit sowie geänderte Freibetragsregelungen in Kraft treten.

Neben einer Reihe von Statistikdaten werden im Geschäftsbericht 2022 die Schwerpunkte der Integrationsarbeit, die Tätigkeitsfelder und Digitalisierungsprojekte des vergangenen Jahres, die Zusammenarbeit mit Gremien und Organisationen und die organisatorischen Belange detailliert dargestellt.

Finanzierung und Folgekosten

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Anlagen

Geschäftsbericht 2022 des Jobcenters

Sichtvermerke

gez. Koch, Geschäftsführer

gez. Urtel, Dezernat V

gez. Kurz, Dezernat II

gez. Dr. Bläse, Landrat