Sachverhalt/Begründung
Bereits seit 2007 besteht die Berufsorientierungsmaßnahme ZUKUNFT als erfolgreiches, verlässliches und konstantes Unterstützungssystem beim Übergang von der Schule in den Beruf. ZUKUNFT wird sowohl von Schulen, Eltern und Betrieben als auch von den Schülerinnen und Schülern selbst als wichtige Unterstützungsmaßnahme wahrgenommen und beeinflusst nachhaltig die Berufswahl der Jugendlichen. Jahrelange Erfahrungen, regelmäßige Evaluationen und die inzwischen überregionale Aufmerksamkeit bestätigen darüber hinaus den Erfolg des Projekts am Übergang Schule-Beruf. Die jährliche Verbleibserfassung durch das Bildungsbüro sowie seit 2017 auch durch das Statistische Landesamt in den Modellregionen zur Neugestaltung des Übergang Schule-Beruf, weisen eine hohe Übergangsquote in eine Ausbildung aus. Hier lag der Ostalbkreis im Schuljahr 2021/2022 mit 40,1 % an der Spitze im Vergleich zum Durchschnitt von 27,1 % der anderen 29 Modellregionen in Baden-Württemberg. In der Kreistagssitzung im Mai 2023 wurden die aktuellen Zahlen zu den Übergängen im Ostalbkreis an den allgemeinbildenden und Beruflichen Schulen vorgestellt. Übergangszahlen in Ausbildung von über 40 % wären ohne das in den Schulen zusätzliche Unterstützungsangebot für die Schülerinnen und Schüler sicherlich nicht möglich.
ZUKUNFT ist ein Unterstützungsangebot zur Berufsorientierung an den Werkreal-, Gemeinschafts- und Realschulen in den Klassen 8 bis 10 im Ostalbkreis. Umgesetzt wird ZUKUNFT an den Schulen vorwiegend von Bildungsbegleiterinnen und Bildungsbegleitern, die bei zertifizierten Bildungsträgern angestellt sind. Es ist eine ergänzende Maßnahme zu den vor allem im Schulfach „Wirtschaft, Berufs- und Studienorientierung (WBS)“ enthaltenen Themen zur beruflichen Orientierung sowie zu den Angeboten der Agentur für Arbeit. ZUKUNFT (damals noch als Projekt) besteht bereits seit dem Jahr 2007 und wurde am 16. Juli 2018 in der Sitzung des Ausschusses für Bildung und Finanzen als kreisweite Maßnahme verstetigt.
ZUKUNFT soll dazu beitragen, die Chancen der Schülerinnen und Schüler an Werkreal-, Gemeinschafts- und Realschulen hinsichtlich eines erfolgreichen Übergangs in den Beruf zu verbessern. Mit ZUKUNFT erfahren die Zielsetzungen „Kein Abschluss ohne Anschluss“ sowie „Keine(r) darf verloren gehen“ eine konkrete Umsetzung, die weit über den Landkreis hinaus viel Beachtung erfährt.
Das Leistungsspektrum des Kreisangebots enthält Stunden für die allgemeine Berufsorientierung (punktuelle Hilfen in Bewerbungsfragen) und für die vertiefte Berufsorientierung (intensive Begleitung und Unterstützung), für die Elternarbeit, für die aktive Nachbetreuung sowie für den Übergangsprozess Schule-Beruf. Darüber hinaus besteht für die Schulen die Möglichkeit, zusätzliche Stunden zu buchen - hierfür ist jedoch eine Eigenfinanzierung der Kommune erforderlich.
Teil der Ausschreibung ist ferner das für Gymnasiastinnen und Gymnasiasten modifizierte Unterstützungsangebot ZUKUNFTGYM. Das Angebot besteht seit dem Jahr 2016 und wird aktuell am Kopernikus-Gymnasium Aalen-Wasseralfingen, dem Peutinger-Gymnasium in Ellwangen und in Schwäbisch Gmünd am Hans-Baldung-Gymnasium sowie dem Parler-Gymnasium umgesetzt. Im Unterschied zur Umsetzung von ZUKUNFT an den anderen Schulformen liegt hier der inhaltliche Schwerpunkt vor allem in der Stärke-Schwächen-Analyse. Die Zielgruppe sind vor allem Schülerinnen und Schüler der Klassen 10, 11, 12 und 13.
Wie in den letzten Ausschreibungen auch, handelt es sich beim aktuellen Verfahren um eine europaweite Ausschreibung. Die Ausschreibung erfolgt in Losen bzw. Lospaketen, um sicherzustellen, dass möglichst für alle Schulen eine Bewerbung eingeht. Die Zuschlagskriterien orientieren sich an der Qualifikation sowie der fachlichen Eignung und Erfahrung der bietenden Bildungsträger sowie deren Mitarbeitenden.
Die bedarfsgerechte Stundenverteilung erfolgt durch das Bildungsbüro. Die Stundenzahl an den einzelnen Schulen ergibt sich aus der bisherigen Umsetzung der Maßnahme ZUKUNFT bzw. ZUKUNFTGYM, den Schülerzahlen, dem Leistungsniveau G/M an den jeweiligen Schulen sowie nach Absprache mit den Schulleitungen.
Die letzten fünf Jahre lag der Festpreis bei 40 € pro Zeitstunde und wurde im Rahmen der Ausschreibungsperiode 2019-2023 nicht angepasst.
Der Festpreis der aktuellen Ausschreibungsperiode 2024-2028 beträgt 47 € pro Zeitstunde für die ersten drei Jahre und beinhaltet alle für das Projekt anfallenden Kosten (z. B. MwSt., Fahrkosten, Unterrichtsmaterialien, Telefonkosten etc.). Dieser Festpreis wurde anhand einer Markterhebung festgelegt und ist die Mindestanforderung von regionalen Bildungsträgern, um ihre Personalkosten zu decken. Bei Ziehung der Option um weitere 2 Jahre (2027-2028) kann eine Anpassung des oben genannten aktuellen Festpreises diskutiert werden.
Vergleich aktuelle Ausschreibung zu der vorherigen Ausschreibung:
Jahr | 2019-2023 | 2024-2026 (+ 2027-2028) |
Festpreis | 40 € | 47 € |
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Anzahl allg. bild. Schulen | 21 | 23*1) |
Summe Kosten / Jahr | 262.080 € | 331.632 € |
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Anzahl Gymnasien | 4 | 4 |
Summe Kosten / Jahr | 40.320 € | 47.376 € |
Kofinanzierung Städte | 15.000 € | 15.000 €*2) |
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Gesamtkosten abzgl. Kofinanzierung | 287.400 € | 364.008 € |
Erläuterung:
*1) Insgesamt werden 23 allgemeinbildende Schulen ausgeschrieben. Im Jahr 2019 wurden die Schillerschule Aalen (bisher mit eigenem Personal abgedeckt) und die Friedrich-von-Keller-Schule Abtsgmünd nicht ausgeschrieben, daher sind es in der aktuellen Ausschreibung zwei Schulen mehr. Die restlichen sieben allgemeinbildenden Schulen im Ostalbkreis (Karl-Kessler-Schule Aalen-Wasseralfingen, Alemannenschule Hüttlingen, Schillerschule Heubach, Friedensschule Schwäbisch Gmünd-Rehnenhof, Mozartschule Schwäbisch Gmünd-Hussenhofen, Schiller-Realschule Schwäbisch Gmünd, Adalbert-Stifter-Realschule Schwäbisch Gmünd-Bettringen) werden über eigene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landratsamtes abgedeckt.
*2) Die Kofinanzierung der Städte für das Projekt ZUKUNFTGYM beträgt insgesamt 15.000 €.