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Vorlage - 043/2023  

 
 
Betreff: Vergabe einer Digitalen Kreisentwicklungsstrategie für den Ostalbkreis
Status:öffentlich  
Federführend:Geschäftsbereich Digitalisierung und Organisation   
Beratungsfolge:
Kreistag Entscheidung
14.03.2023 
Sitzung des Kreistags geändert beschlossen   

Antrag der Verwaltung

 

Der Kreistag beschließt, das Zentrum für Digitale Entwicklung GmbH (ZDE) in Westhausen mit der Erstellung einer Digitalen Kreisentwicklungsstrategie für den Ostalbkreis zu beauftragen.

 


Sachverhalt/Begründung

 

Der Ostalbkreis steht, wie alle Verwaltungen und Unternehmen und die Gesellschaft allgemein, in einem digitalen Veränderungsprozess. Diese digitale Transformation ist einerseits große Herausforderung, andererseits gleichzeitig auch mit großen Chancen verbunden.

Der Ausschuss für Bildung und Finanzen hat in der Sitzung am 3.6.2019 (Sitzungsvorlage 109/2019) die Gesamtstrategie „Digitale Zukunftskommune – Die Landkreisverwaltung 2025 +“ zur Kenntnis genommen. Der Schwerpunkt der bisherigen Strategie lag insbesondere in den internen Prozessen der Ladkreisverwaltung sowie in der Umsetzung der digitalen Bereitstellung von Verwaltungsdienstleistungen im Rahmen des Onlinezugangsgesetzes (OZG).  Das Handlungsfeld „Digitale Region/Open Data“ dieser Digitalisierungsstrategie war bislang unberührt. Die eingangs erwähnte digitale Transformation betrifft Bürgerinnen und Bürger, die Städte und Gemeinden sowie auch die Wirtschaft mit allen Betrieben und Unternehmen des Landkreises. Im Wettbewerb der Regionen ist eine erfolgreiche Umsetzung von Digitalisierung von ganz entscheidender Bedeutung. Die Digitalisierung von Kommunen und Regionen ist komplex und verändert sich rasant, beschleunigt wurde diese zusätzlich durch die Corona-Pandemie. Besonders in den letzten drei Jahren zeigte sich, wie wichtig die Digitalisierung für die Bevölkerung sowie die Wirtschaft in einer Region in Bezug auf digitale Dienstleistungen in der Verwaltung ist. Aber auch die Verwaltung selbst muss sich den Anforderungen von Mitarbeitenden an digitale Prozesse und flexible Arbeitsstrukturen stellen. Bei Fach- und Führungskräften, aber auch bei jungen Familien und online-affinen Seniorinnen und Senioren, sind digitale Services in Verbindung mit Nachhaltigkeitsthemen und Gigabit-Infrastrukturen die wichtigsten Kriterien für deren Standortentscheidung. Digitalisierung ist deshalb eine echte Querschnittsaufgabe für alle Bereiche der Kreisverwaltung sowie der Städte und Gemeinden des Ostalbkreises.

 

Zusätzlich hat der umfassende Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien in unserem Alltag sowie die dadurch steigende Vernetzung zu einer erhöhten Erwartungshaltung an digitale Services geführt. Gerade während der Corona-Pandemie hat die Nutzung digitaler Anwendungen stetig zugenommen (vgl. DIGITAL INDEX 2020/2021).

 

Dies verstärkt den fundamentalen Wandel der Arbeits- und Lebenskultur um ein Vielfaches. Die öffentlichen Verwaltungen müssen sich an diese neuen Realitäten anpassen, um ihren Gestaltungsauftrag nicht zu verlieren und die Aufgaben sachgerecht erfüllen zu können.

Aus der Erkenntnis, dass die Digitalisierung selbst ein stetiger Prozess des Wandels ist, in dem eine entsprechende Strategie für alle beteiligten Akteure wegweisend wie hilfreich ist, sollte nach Überzeugung der Verwaltung für den Ostalbkreis eine Digitale Kreisentwicklungsstrategie erarbeitet werden.  Hierbei sollen die Städte und Gemeinden, die Wirtschaft und auch die Bürgerschaft und Kreispolitik aktiv mit einbezogen werden. Es gilt den digitalen Wandel im Ostalbkreis gemeinsam und proaktiv zu gestalten und dafür Zielvorstellungen zu entwickeln und angesichts knapper Ressourcen die richtigen Prioritäten zu setzen. Zudem können daraus auch Erkenntnisse gewonnen werden, in der Zukunft auf Veränderungen schnell zu reagieren und die richtigen Anpassungen vorzunehmen.


Rahmenkonzept der geplanten Strategie

 

Es wird vorgeschlagen, die Kreisentwicklungsstrategie in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Digitale Entwicklung GmbH in Westhausen (ZDE) zu erstellen und das zwischenzeitlich bundesweit bekannte und zertifizierte Unternehmen mit der Erarbeitung eines digitalen Kreisentwicklungskonzepts zu beauftragen.

 

In mehreren Arbeits- und Projektschritten soll als Ziel eine Datenplattform für den Ostalbkreis entstehen, über die für die Kommunen, die Betriebe und Unternehmen wie auch die Bevölkerung individuell relevanten Informationen abrufbar sind. Im Focus stehen hier insbesondere die Bereiche Klimaschutz, Mobilität, Bildung und Teilhabe. Weitere Zielfelder sind Flächen- und Leerstandsmanagement, Informationen rund um die medizinische Versorgung bis hin zur Freizeitgestaltung. Ausgehend vom Ist-Zustand der Digitalisierung und von bestehenden Konzepten und Zielen des Ostalbkreises werden ebenfalls die Bundes- und Landesziele beleuchtet und im Hinblick auf die Förderfähigkeit von Maßnahmen berücksichtigt. Regionale Strategien finden im Rahmen eines einheitlichen Zielhorizonts für den Ostalbkreis Eingang in die Digitale Kreisentwicklungsstrategie.

 

Die ZDE wird dabei mit einer Projektgruppe aus den maßgeblichen Bereichen der Landkreisverwaltung (insbesondere aus den Bereichen Mobilität, Bau und Umwelt, Wirtschaft und Digitalisierung) aufbauend auf dem aktuellen Stand der Digitalisierung sowie auf Basis von Interviews mit Multiplikatoren aus den Kommunen die Zielkonzeption für den Ostalbkreis entwickeln.

 

Ebenso ist im Lauf der Erarbeitung der digitalen Kreisentwicklungsstrategie eine Bürgerbeteiligungsplattform vorgesehen, um neben Teilhabemöglichkeiten in Präsenz ebenso weitere Zielgruppen einzubinden und zu beteiligen. Interne und externe Workshops flankieren den Prozess.

 

Damit verbunden erfolgt auch die Schulung von Multiplikatoren aus verschiedenen Bereichen der Kreisverwaltung als Botschafter für die Digitale Kreisentwicklungsstrategie für den Ostalbkreis durch den zertifizierten Abschluss als Smart City Experten (IHK). Know-How wird so intern aufgebaut, gebunden und weiterentwickelt.

 

Die ZDE hat dabei bundesweit hinsichtlich der IHK-zertifizierten Qualifizierung von Experten ein Alleinstellungsmerkmal und verfügt in Westhausen über hochmoderne adäquat ausgestattete Schulungsräume. Darüber hinaus sollen über die Expertise der ZDE für die jeweils beteiligten Akteure Fördermöglichkeiten zur Umsetzung von Maßnahmen und der Synapse mit laufenden Projekten für bestmögliche Mehrwerte identifiziert werden.

 


Finanzierung und Folgekosten

 

Die Erstellung der Digitalen Kreisentwicklungsstrategie für den Ostalbkreis durch das Zentrum für Digitale Entwicklung GmbH in Westhausen (ZDE) erfordert einen Kostenaufwand in Höhe von 125.000 €.

 


Anlagen

 

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Sichtvermerke

 

gez. Däuble, Digitalisierung und Organisation

gez. Wolf, Dezernat I

gez. Kurz, Dezernat II

gez. Dr. Bläse, Landrat