Bürgerinformationssystem
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Antrag der Verwaltung
Der Ausschuss für Bildung und Finanzen nimmt den Sachbericht zu internationalen Profilen an den Beruflichen Gymnasien der Beruflichen Schulen des Ostalbkreises zur Kenntnis.
Sachverhalt/Begründung
Aufgrund des Antrags der SPD-Fraktion im Rahmen der Haushaltsplanberatungen 2023 des Ostalbkreises war zu prüfen, ob eine Möglichkeit besteht, das Angebot an den weiterführenden Beruflichen Gymnasien durch ein internationales Profil zu erweitern. So könnten Schülerinnen und Schüler neben dem deutschen Abitur auch das internationale Abitur machen. Eine internationale Bildungsstruktur wäre ein großer Standortvorteil.
An den Beruflichen Schulen im Ostalbkreis wird bereits seit dem Schuljahr 2012/2013 das Wirtschaftsgymnasium mit dem Profil Internationale Wirtschaft (WGI) angeboten. Das Wirtschaftsgymnasium umfasst die Eingangsklasse, die Jahrgangsstufe 1 und die Jahrgangsstufe 2. Das WGI vermittelt, zum Teil auch bilingual auf Englisch, die ökonomischen Inhalte des Faches Wirtschaft und trägt damit der immer stärker werdenden Internationalisierung und Globalisierung Rechnung.
Das WGI richtet sich vor allem an Schülerinnen und Schüler, die an Sprachen und an wirtschaftlichen-, interkulturellen- und Globalisierungsthemen interessiert sind. Kernfächer im WGI sind: Deutsch, Mathematik, Englisch, Volks- und Betriebswirtschaftslehre, Internationale Volks- und Betriebswirtschaftslehre, Volks- und Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzen, Italienisch B, Spanisch B.
Die wirtschaftswissenschaftlichen Unterrichtsgebiete im Profil Internationale Wirtschaft (Internationale Volks- und Betriebswirtschaftslehre, Global Studies) sind besondere Schwerpunkte. Das sechsstündige Profilfach „Internationale Volks- und Betriebswirtschaftslehre“ ist mit einem 2/3-Anteil inhaltlich identisch mit dem allgemeinen WG-Profilfach „Wirtschaft“. 1/3 des Profilfaches beschäftigt sich mit Themen der internationalen Wirtschaft. Der Unterricht im Profilfach ist bilingual, d.h. die Hälfte der Inhalte und Stunden findet jeweils in deutscher und englischer Sprache statt.
Ergänzt werden kann der Unterricht durch ein bis zu dreiwöchiges profilbezogenes Praktikum, evtl. auch mit Auslandsbezug. Der Abschluss an sich ist nicht international, aber das Zertifikat wird auf Deutsch und Englisch ausgestellt und enthält Informationen über die Fächer, die auf Englisch stattgefunden haben. Somit kann es bei Bewerbungen global eingesetzt werden.
Das WGI kann an der Kaufmännischen Schule Aalen und an der Kaufmännischen Schule Schwäbisch Gmünd belegt werden. Seit dem Schuljahr 2012/2013 entwickelten sich die Schülerzahlen wie folgt:
Auf Anfrage beim Regierungspräsidium Stuttgart erhielt die Verwaltung die Auskunft, dass es an den Beruflichen Gymnasien in Baden-Württemberg aktuell nur in der wirtschaftswissenschaftlichen Richtung ein bilinguales Angebot im Schwerpunkt Internationale Wirtschaft (WGI) gibt. Ein Berufliches Gymnasium mit internationaler Ausrichtung gibt es bisher in Baden-Württemberg noch nicht.
Internationaler Abschluss - das International Baccalaureate (IB)
Aufgrund des Antrags der SPD-Fraktion wurde geprüft, welche Möglichkeit besteht, ggfs. die bestehenden Angebote an den Beruflichen Gymnasien des Ostalbkreises durch ein internationales Profil zu erweitern.
Der Abschluss "International Baccalaureate" (IB) kann parallel zum Abitur absolviert werden. Er erhält weltweit höchste Anerkennung und kann Schülerinnen und Schülern eine besondere berufliche Perspektive in der globalisierten Welt von morgen bieten. Der Anbieter IBO ist eine private Stiftung mit Sitz in Genf. Derzeit wird dieses englischsprachige "Abitur" in ca. 150 Ländern weltweit als Hochschulzugang akzeptiert. Auch in Deutschland wird bei entsprechender Berücksichtigung der deutschen Sprache im Prüfungsprogramm der Abschluss für das Studium anerkannt. Das Programm gibt es in den Sprachen Englisch, Französisch und Spanisch, wobei in Deutschland nur der englische Zug verbreitet ist.
Deutschlandweit gibt es weniger als 100 Schulen, an denen das IB Diplom erworben werden kann. Diese Schulen sind überwiegend in privater Trägerschaft und bereiten die Schülerinnen und Schüler in der Regel bereits in Sekundarstufe I auf den internationalen Abschluss bzw. auf das Zertifikat „International Baccalaureate“ (IB) vor. Die Schulen finden sich vorwiegend im Westen und Norden Deutschlands. In Baden-Württemberg ist 2018 ein staatliches Gymnasium von der IBO als IB-Schule zertifiziert worden.
Damit das internationale Diplom an einer Schule vergeben werden darf, muss sich eine Schule zertifizieren lassen. Die Organisation IBO erhebt jährlich Gebühren von rund 8.000 € pro Schule für das Zertifikat. Hinzu kommen teure Fortbildungen für Lehrkräfte sowie notwendige Lehrmaterialien. An staatlichen Schulen übernehmen diese Kosten der Schulträger oder das Land sowie auch Sponsoren aus der Wirtschaft. Die Prüfungsgebühren müssen jeweils von den Schülerinnen und Schülern beglichen werden. An Privatschulen werden monatlich zusätzliche Gebühren von bis zu 500 € für das IB-Diplom erhoben.
International ist dieser Abschluss weit verbreitet und angesehen, erfordert jedoch ein hohes Maß an Fleiß und Einsatz von den Schülerinnen und Schülern, da vor allem im naturwissenschaftlichen Bereich auf einem höheren Niveau als das deutsche Abitur unterrichtet wird und die Prüfungen noch anspruchsvoller sind und dies somit eine Zusatzqualifikation zur allgemeinen Hochschulreife darstellt. Absolventinnen und Absolventen an deutschen Schulen erhalten die allgemeine Hochschulreife sowie das IB-Diploma.
Aufgrund der hohen Anforderungen, die einerseits eine Zertifizierung der Schule erfordert, damit dieses internationale Zertifikat angeboten werden kann sowie der Komplexität des Zertifikats an sich, ist aus Sicht der Verwaltung die Einführung des „International Baccalaureate“ (IB) an den Beruflichen Schulen des Ostalbkreises nicht zielführend. Wie bereits ausgeführt, sollten bestenfalls die Schülerinnen und Schüler, die dieses Zusatzzertifikat erwerben möchten, bereits in Sekundarstufe I darauf vorbereitet werden. An den Beruflichen Schulen ist die durchschnittliche Verweildauer an den Beruflichen Gymnasien drei Jahre, so dass davon auszugehen ist, dass aufgrund des Zuschnitts der Beruflichen Gymnasien sowie der Heterogenität der Schülerinnen und Schüler, dieses Angebot schwer umzusetzen wäre. Finanzierung und Folgekosten
Keine. Anlagen
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Sichtvermerke
gez. Freytag, Geschäftsbereichsleiterin gez. Kurz, Dezernat II gez. Dr. Bläse, Landrat
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