Bürgerinformationssystem

Vorlage - 210/2022  

 
 
Betreff: Förderung von Projekten in Entwicklungsländern
Status:öffentlich  
Federführend:Geschäftsbereich Soziales   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Soziales und Gesundheit Entscheidung
08.12.2022 
Sitzung des Ausschusses für Soziales und Gesundheit ungeändert beschlossen   

Antrag der Verwaltung

 

1. Kenntnisnahme zu I.

 

2. Zustimmung zu den Verwaltungsvorschlägen unter II.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Sachverhalt/Begründung

 

I. Ausgangssituation und Allgemeines

 

Der Ostalbkreis fördert seit Jahrzehnten Projekte in Entwicklungsländern.

 

Mit Hilfe des Ostalbkreises konnten bereits unzählige Projekte verwirklicht werden. Es wurden beispielsweise Kinderheime und Schulen errichtet. Ebenso wurden mit den Geldern die Infrastruktur und das Gesundheitswesen vor Ort ausgebaut und gestärkt.

 

Dass die Hilfe dort ankommt, wo sie dringend gebraucht wird, haben wir einer Vielzahl von gemeinnützigen Initiativen aus unserer Region zu verdanken, die sich mit großartigem Engagement und selbstlosem Einsatz zum Teil bereits seit vielen Jahren unermüdlich dafür einsetzen, die Lebensbedingungen für Menschen in Entwicklungsländern zu verbessern.

 

Seit diesem Jahr hat der Ostalbkreis entsprechend dem Beschluss des Ausschusses für Soziales und Gesundheit vom 09.12.2021 sein Engagement in der Entwicklungshilfe neu ausgerichtet und bewusst den Schwerpunkt Afrika gesetzt. Unabhängig davon werden jedoch weiterhin förderwürdige Projekte auf anderen Kontinenten unterstützt.

 

Im Zuge der Einführung des Schwerpunkts Afrika wurden standardisierte Antragsunterlagen entwickelt.

 

Im Kreishaushalt 2022 sind zur Förderung von Hilfsprojekten in Entwicklungsländern erneut 60.000 € eingestellt. Hinzu kommen 40.000 € für Hilfsprojekte in Krisengebieten.

 

Über die Vergabe der Fördermittel hat ein Begleitgremium, bestehend aus Vertretern der Kreistagsfraktionen und der Verwaltung, beraten.

 

Für das Afrikafest der Stadt Heubach - Projekt „Entwicklungszusammenarbeit auf kommunaler Ebene“ - wurden im Jahr 2022 bereits 8.000 € und für die „Küche der Barmherzigkeit in Eriwan, Armenien - Projekt „Hoffnungsvolle und gesunde Kinder“ - 4.000 € bewilligt.

 

Das Afrikafest der Stadt Heubach wurde im Juni 2022 ausgerichtet. Am 24.06.2022 vormittags hat das Fest mit einer Azubi-Konferenz (Firmen aus Heubach, die Ausbildungsplätze anbieten, Schüler der Oberstufe, Jugendliche, Vertreter aus der afrikanischen Republik Senegal und der Kommune Gambia) begonnen. Man wollte die Attraktivität für Ausbildungsplätze steigern und die Zusammenarbeit erörtern. Wichtige Themen waren der Azubi- und Jugendaustausch sowie die Zusammenarbeit im Wirtschaftsbereich. Am Abend hat sich ein entwicklungspolitischer Empfang für die Gäste aus Senegal und Gambia mit einem Impuls zum Thema „Entwicklungszusammenarbeit auf kommunaler Ebene“ angeschlossen. Teilgenommen haben auch Vertreter der Verwaltungsgemeinschaft und der Städte und Gemeinden des Ostalbkreises.

 

Das Afrikafest der Stadt Heubach ist als Pilotverfahren, dem andere Kommunen folgen können, zu sehen. Eine weitere Vernetzung zu den Partnerkommunen in Afrika und den Kommunen im Ostalbkreis soll unterstützt werden.

 

Die „Küche der Barmherzigkeit“ in Armenien existiert bereits seit 25 Jahren. Das Projekt des DRK-Landesverbandes hat seine Wurzeln in Schwäbisch Gmünd, wo sich ein großer und engagierter Freundeskreis um notleidende Menschen in der armenischen Hauptstadt Eriwan kümmert. Die Ziele der „Küche der Barmherzigkeit“ sind die Verminderung der sozialen Auffälligkeiten und die Verbesserung des sozial-psychologischen Zustandes der Bedürftigen. Die Bedürftigen bekommen täglich ein heißes und kalorienreiches Essen, wobei auch die Möglichkeit geschaffen wird, sich miteinander zu unterhalten und auszutauschen.

 

Das Projekt „Hoffnungsvolle und gesunde Kinder“ der „Küche der Barmherzigkeit“ läuft im Mai 2023 aus. Damit für die Kinder auch weiterhin die notwendige Hilfe (Lebensmittel, schulische Bildung und Ausbildung) gewährleistet werden kann, ist die Fortführung des Projekts erforderlich.

 

 

II. Neue Förderanträge

 

Derzeit liegen der Verwaltung folgende neue Zuwendungsanträge vor:

 

1.  Förderantrag von Frau Christel Trach-Riedesser, Hüttlingen, für ein Hilfsprojekt

  in Burkina Faso

 

Mit großem Engagement unterstützt Frau Christel Trach-Riedesser seit 40 Jahren kirchliche Einrichtungen in Burkina Faso. Das Land gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Viele Menschen stehen Schlange, um eine Handvoll Hirse zum Überleben zu bekommen. In den letzten Jahren dienten die eingehenden Spendengelder insbesondere dazu, Menschen vor dem Hungertod zu bewahren. Neben dieser Grundversorgung kümmern sich die Projektpartner von Frau Trach-Riedesser auch um die Bildung bzw. Ausbildung junger Menschen. Weitere Projekte im Rahmen der Gesundheitsversorgung konnten erfolgreich umgesetzt werden.

 

Aktuell soll ein medizinisches Labor für das Hospital in Saaba eingerichtet werden. Derzeit können kranke Menschen in der Region Saaba in seltenen Fällen stationär aufgenommen und behandelt werden, allerdings ist eine medizinisch-biologische Diagnostik vor Ort nicht möglich. Zur Blutentnahme und -diagnose müssen die Patienten unter oft sehr schwierigen Bedingungen in die Hauptstadt Ouagadougou gelangen.

 

Die Kongregation der Brüder der Heiligen Familie wollen hier Abhilfe schaffen und dem Hospital ein medizinisch-biologisches Labor zur Seite stellen, das die Diagnostik übernehmen kann. Vor allem Menschen ohne Krankenversicherung - das ist der Großteil der Einwohner - werden davon profitieren, da lange und langwierige Wege wegfallen.

 

Die Gesamtkosten belaufen sich auf 10.000 €.

 

Das Begleitgremium schlägt vor, das aktuelle Projekt von Frau Trach-Riedesser in Burkina Faso mit 8.000 € zu unterstützen.

 

 

2.  Förderantrag des Vereins HILFE FÜR TOGO e. V., Waldstetten, für den Bau ei-  nes Schulgebäudes

 

Der gemeinnützige Verein HILFE FÜR TOGO e. V. in Waldstetten engagiert sich seit 1994 in dem westafrikanischen Land. Ziel ist die nachhaltige Unterstützung der Menschen in Togo. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der Verbesserung der Lebensumstände in den Bereichen Bildung, Landwirtschaft, Infrastruktur, Wasserversorgung sowie Medizin und Hygiene.

 

Das aktuell anstehende Projekt des Vereins sieht die Erweiterung des Schulzentrums in Notze um ein Gebäude mit vier Klassenzimmern für ca. 300 Schüler vor. Das Gebäude soll mit sanitären Anlagen und einer Solaranlage ausgestattet werden. Infolge des Baus ist auch eine Aufforstung erforderlich.

 

Das Schulzentrum in Notze umfasst eine Primärschule, ein College und ein Lycee (entspricht einer Grund-/Hauptschule, Realschule und Gymnasium). Inzwischen besuchen über 1.000 Schüler die Schule. Rund 300 Schüler sind in einem sehr guten Gebäude untergebracht. Zwei weitere Schulgebäude sind baufällig und müssen ersetzt werden. An Tagen mit Regen ist der Schulbetrieb dort nicht möglich, da das Dach zum Teil komplett kaputt ist.

 

Im Ausbildungsbereich des Schulzentrums finden aktuell 119 junge Menschen einen Ausbildungsplatz. Mit Hilfe des geplanten Bauvorhabens kann auch die praktische Ausbildung umgesetzt werden. Mit Aufforstungsprogrammen wird für die Probleme des Klimawandels und dessen Auswirkungen sensibilisiert.

 

Die Kosten für das Bauvorhaben belaufen sich auf rund 51.000 €.

 

Das Begleitgremium schlägt vor, das Hilfsprojekt in Notze mit 20.000 € zu fördern.

 

 

3.  Förderantrag des Vereins Hope for Africa, Tannhausen, für die Errichtung eines                Help Centers für Straßenkinder in Nakuru, Kenia

 

Begleitend zu dem seit 2019 existierenden Schulprojekt in Nakuru soll ein Help Center für Straßenkinder errichtet werden. In diesem Center sollen bis zu 50 Straßenkinder täglich erreicht werden. Die Versorgung im Help Center bezieht sich auf die Grundbedürfnisse wie Nahrung, Kleidung und Körperhygiene sowie ärztliche Grundversorgung. Eine vorübergehende Übernachtungsmöglichkeit für Notfälle soll ermöglicht sein. Flankierend dazu sollen die Kinder durch einen Sozialarbeiter begleitet und betreut werden. Eine Rückführung in bestehende Familienkonstellationen soll ebenfalls angestrebt werden.

 

Durch Kooperation, insbesondere mit der Hope of Africa School, soll ein Umfeld geschaffen werden, das die Kinder auffängt, bevor sie in Suchtmitteln wie Alkohol und Klebstoff ihre einzige Perspektive sehen. Das langfristige Ziel des Help Centers ist die Ertüchtigung der Straßenkinder, um ein autonomes und selbstbestimmtes Leben zu führen. Eine strukturierte und organisierte Hilfe mit einhergehenden Veränderungen der persönlichen Lebenssituation soll langfristig die Kriminalitätsrate zur Beschaffung von Lebensmitteln und Produkten des täglichen Lebens senken.

 

Die Projektkosten betragen 20.000 €.

 

Das Begleitgremium schlägt vor, das Projekt mit 8.000 € zu unterstützen.

 

 

4.  Förderantrag der Kocherburgschule in Aalen-Unterkochen für ein Bildungspro-  jekt in Addis Abeba, Äthiopien

 

Die Kocherburgschule in Aalen-Unterkochen unterstützt mit Hilfe von Spenden die Bildungseinrichtung ENPA (Education for Needy People Association) in Addis Abeba. Die private Bildungseinrichtung wurde 2009 gegründet und wird ausschließlich von privaten Spendengeldern finanziert. Rund 200 Kinder alleinerziehender Mütter und Väter aus ärmsten Verhältnissen im Alter von 3 bis 7 Jahren werden umfassend gefördert und unterrichtet sowie auf den Wechsel in die nächste Schule vorbereitet. Zusätzlich erhalten

sie dreimal in der Woche eine Mittagsmahlzeit. Um die Kosten dafür - trotz der hohen Inflation in Äthiopien - im Griff zu behalten, wurde die Schule durch einen Hühnerstall, eigene Kühe und einen Gemüsegarten ergänzt.

 

Mit dem aktuellen Projekt soll die Finanzierung für die Anschaffung einer Kuh, die Fertigstellung des Stalls sowie die Beschaffung von Spielgeräten für den Außenbereich sichergestellt werden. Durch Aktionen an der Kocherburgschule sollen Spenden generiert werden. Kosten für die Mittagsverpflegung in der ENPA werden weitestgehend von der Kocherburgschule und privaten Sponsoren getragen. Im Juli 2023 will die Schule eine Evaluation des Projekts durchführen mit dem Ziel der Weiterführung im Schuljahr 2023/2024.

 

Die Projektkosten betragen 5.500 €.

 

Das Begleitgremium schlägt vor, das Projekt der Kocherburgschule in Addis Abeba mit 2.000 € zu unterstützen.

 

 

5.  Förderantrag des Vereins Haus der Hoffnung - Hilfe für Nepal e. V., Schwä-  bisch Gmünd, für ein Freizeitprojekt

 

Der Verein Haus der Hoffnung - Hilfe für Nepal e. V. mit Sitz in Schwäbisch Gmünd ist eine von Frau Ellen Dietrich initiierte Privatinitiative, die seit 1998 insbesondere schulische und ausbildungsbezogene Projekte in Nepal unterstützt. Der Verein betreut und versorgt zusammen mit einer französischen Partnerorganisation Kinder- und Jugendliche im Alter zwischen 2 und 20 Jahren, die Voll- bzw. Halbwaisen sind oder aus bedürftigen Familien stammen. Die Kinder kommen aus weit entlegenen Gegenden Nepals. Viele leben in vom Verein angemieteten Häusern in Kathmandu. Ziel des Vereins ist es, den Kindern eine Schulausbildung bzw. Ausbildung zu vermitteln, die sie befähigt, sich als Erwachsene selbst zu versorgen.

 

Für eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung fehlt es den Kindern und Jugendlichen derzeit noch an entsprechenden Möglichkeiten. Ihre Lieblingssportart ist Fußball. Der Verein mietet daher immer wieder einen Sportplatz mit Rundumnetz und Überdachung an. Dies ist jedoch bei den vielen Gruppen (insg. 150 Kinder und Jugendliche) äußerst kostspielig. Auch müssen die Kinder und Jugendlichen an der stark befahrenen Ringroad (Hauptstraße - hohe Abgasbelastung) entlanglaufen, um den Sportplatz zu erreichen, was nicht ungefährlich ist.

 

Die Kinder und Jugendlichen sollen nun auf einem Sportplatz in der Nähe der Häuser des Vereins (weniger Begleitpersonal notwendig) öfters und langfristig kostengünstiger Fußball spielen können. Um jedoch die angrenzenden Wohnhäuser vor unkontrolliert fliegenden Bällen zu schützen, soll der Platz mit einem Ballfangnetz umschlossen werden. Dieser robuste und zuverlässige Schutz ist sehr kostspielig.

 

Wer nicht Fußball spielen will, kann auf den Freiflächen auch anderen Sportarten (Tischtennis, Badminton usw.) nachgehen.

 

Die Projektkosten betragen 9.800 €.

 

Das Begleitgremium schlägt vor, das Projekt mit 500 € zu unterstützen.

 

 

6.  Förderantrag des Vereins Menschen im Dialog e. V., Neresheim, für das Projekt                Fortbildung von „Early Child Development (ECD)“-Lehrkräfte in Manaslu, Nepal

 

Der Verein Menschen im Dialog e. V. wurde 2017 in Neresheim gegründet. Ziel des Vereins ist die Schaffung zusätzlicher Perspektiven für benachteiligte Menschen in armen Ländern, damit diese eine Möglichkeit bekommen, ihr Leben aus eigener Kraft selbst zu gestalten. Seit seiner Gründung konnte der Verein bereits zahlreiche Projekte im Bereich der Gesundheitsförderung, Bildung, Berufsausbildung und Lernhilfe umsetzen.

Das aktuelle Projekt soll die Fortbildung für „Early Child Development (ECD)“-Lehrkräfte

sicherstellen. Seitens der lokalen Regierung in der Manaslu-Region Nepals werden mehr und mehr Räumlichkeiten für ECD (vergleichbar mit Kindergärten) geschaffen sowie Personal (Lehrkräfte) bereitgestellt. Es mangelt jedoch an weiteren Mitteln für Lern- und Spielmaterial. Damit sich Unterricht und Betreuung kindgerecht gestalten lassen, werden altersgerechte Schul- und Spielsachen benötigt.

 

Die Räumlichkeiten im Himalaya-Gebirge sind darüber hinaus äußerst einfach gehalten und vor allem nicht kälteisoliert. Es müssen Isolationsmatten installiert und Teppichböden verlegt werden.

 

Vor Ort wird häufig festgestellt, dass die staatlichen Lehrkräfte für ihre Aufgabenstellung im Bereich ECD schlecht oder überhaupt nicht ausgebildet sind. Der Verein pflegt seit Jahren Kontakt zur Milijuli-School in Kathmandu, deren Lehrkräfte durchgängig vom Early Childhood Education Centre (ECEC) ausgebildet werden und beeindruckende Arbeit leisten. Hieraus ist die Idee entstanden, in der Chumnubri-Region eine Fortbildung für alle ECD Lehrkräfte zusammen zu organisieren. Die Fortbildung wird vom ECEC angeboten. Die Kosten für 5 Tage Training für 20 Lehrkräfte, durchgeführt von zwei

Trainerinnen, belaufen sich auf ca. 1.800 €. Eine weitere geplante Maßnahme im Rahmen der ECD Initiative ist die Ausstattung der Shree Nava Jyoti Schule in Gorkha Bazar mit Spielgeräten. Die Schule trägt ihrerseits ihren Teil in Form von Arbeitskraft, Zement, Befestigungsmaterial etc. für die Installation des Spielplatzes bei. Die Kosten für die Spielgeräte belaufen sich auf ca. 3.200 €.

 

Die Projektkosten belaufen sich auf insgesamt 5.000€. Die Hälfte der Kosten wird aus Spenden des Vereins finanziert.

 

Das Begleitgremium schlägt vor, das Projekt mit 1.000 € zu fördern.

 

 

7.  Förderantrag des Vereins Freundeskreis Indienhilfe e. V., Aalen, für den Bau

  eines Berufsausbildungszentrums in Chindukur, Andhra Pradesh, Südindien

 

Der Verein organisiert und unterstützt seit Jahren humanitäre Projekte im südindischen Bundesland Andhra Pradesh. Der Verein wird von verschiedenen Kirchengemeinden und Schulen unterstützt. Der 1. Vorsitzende, Herr Friedrich Hägele, war selbst mehrmals in Indien, um sich persönlich ein Bild von der Wirksamkeit der Hilfen zu machen.

 

Der Verein engagiert sich insbesondere für die Grundversorgung von Menschen der untersten Kasten in Indien und für den Bau und Betrieb von Schulen, in denen vorwiegend Ordensschwestern unterrichten.

 

Das aktuelle Projekt sieht den Bau eines Berufsausbildungszentrums in Chindukur vor. Das Zentrum soll Jugendliche nach dem Schulabschluss die Chance geben, einen Beruf zu erlernen (z. B. Elektriker, Schreiner etc.). Des Weiteren sollen Frauen zu Näherinnen ausgebildet werden können. Das Berufsausbildungszentrum soll für ein Einzugsgebiet von 36 Dörfern in der Umgebung von Chindukur ausgerichtet werden. Es wird 100 Jugendlichen und 60 Frauen eine Ausbildungsmöglichkeit geboten.

Projektträger ist die Ordensgemeinschaft der Holy Spirits Fathers, welche auch für das Schulpersonal sorgen wird.

 

Der Freundeskreis Indienhilfe e. V. hat mit Hilfe von Spenden bereits zahlreiche Projekte (Ernährungsprojekte in Dörfern, medizinische Projekte, Bildungsprojekte, Bau von Behinderteneinrichtungen, Ausbildung von Sonderschullehrern, „awearness-programs“ für Frauen, Altenheim mit Hospizdienst, Wohnhäuser für arme Familien, Child-Care-Programme) erfolgreich umgesetzt.

 

Die Gesamtkosten des Bauprojekts belaufen sich auf 80.000 €.

 

Das Begleitgremium schlägt vor, das Projekt mit 4.500 € zu unterstützen.

 

 

8.  Förderantrag des Vereins Indienpartnerschaft e. V., Schwäbisch Gmünd, für das                Projekt Stipendienfonds für Krankenpflegeschülerinnen

 

Seit vielen Jahren ist der evangelische Kirchenbezirk Schwäbisch Gmünd mit seinem Verein Indienpartnerschaft e. V. verbunden mit dem Dr. Sommervell Memorial Hospital in Karakonam im Süden des indischen Bundesstaates Kerala. Dort leben rund 34 Millionen Menschen. Das Hospital befindet sich in Trägerschaft der Kirche Südindiens. Es umfasst 500 Betten, 2 Krankenpflegeschulen und ist Lehrkrankenhaus mit Spezialisierungen.

 

Der Verein möchte mit dem Projekt „Stipendienfonds“ Krankenpflegeschülerinnen aus mittellosen Familien unterstützen. Jede Schülerin bemüht sich, aus ihrer Familie und Verwandtschaft die Kosten aufzubringen. Die Schule prüft Möglichkeiten und Bedarf - wo es nötig ist, vermittelt sie ein Stipendium. Die Schülerinnen kommen aus sehr armen Verhältnissen. Sie gehören meist der Bevölkerungsgruppe der dalits, der untersten Kaste in der indischen Gesellschaft, an. Als Frauen sind sie in Indien deutlich schlechter gestellt als Männer. Durch das Projekt bekommen sie die Möglichkeit zu einer Krankenpflegeausbildung und damit eine berufliche Perspektive, eine sinnvolle Tätigkeit und ein Einkommen. In der Krankenpflege im Dr. Sommervell Hospital, das Zentralkrankenhaus einer ganzen Region ist und auch in der Corona-Pandemie heftig gefordert war, wird Pflegepersonal dringend gebraucht. Zum Krankenhaus gehören auch mobile Teams, die vor Ort in die Dörfer fahren.

 

Die Kirche Südindiens ist ein Zusammenschluss von 5 ursprünglich unterschiedlichen Kirchen und ist eine wachsende Kirche. Neben dem gottesdienstlichen Leben hat diese Kirche einen deutlichen Schwerpunkt im Gesundheitswesen, in der Bildung, Sozialarbeit, Unterstützung von Frauen und Behindertenarbeit bei sozial schwachen und ausgegrenzten Menschen unabhängig von Religionszugehörigkeit.

 

Das Begleitgremium schlägt vor, das Projekt mit 3.000 € zu unterstützen.

 

 

9.  Antrag des Vereins zur Förderung des Schulprojektes „Cartagena e. V.“, Mut-  langen

 

Im April 2005 wurde der Verein zur Förderung des Schulprojektes Cartagena Mutlangen gegründet. In den Elendsvierteln der Großstadt Cartagena in Kolumbien hat der Verein seither vielfältige Hilfestellungen für Slumkinder geleistet und es ihnen ermöglicht, in geordneten Strukturen Bildung, Betreuung und Erziehung zu erfahren.

 

Die bisherige Schule wurde zum Studienzentrum umstrukturiert. Die Betreuer und Lehrer suchen die Familien in dem Slum „Villa Corelca“ im Süden von Cartagena vor Ort auf und bewerben das Studienzentrum, welches gut fußläufig für die Kinder zu erreichen ist.

 

Täglich finden rund 130 Kinder im Studienzentrum „Centro Educativo - AMOR SIN FRONTERAS“ Betreuung in Form von Unterricht, Hausaufgabenhilfestellung, Förderunterricht, Nachhilfe in Englisch und religiöser Erziehung. Des Weiteren erhalten die Kinder ein warmes Mittagessen, sauberes Trinkwasser, Ruhe- und Spielmöglichkeiten. Die Kinder sind von 7:00 Uhr morgens bis 17:00 Uhr am Nachmittag versorgt und betreut. Für die Eltern der Kinder bedeutet die ganzheitliche Betreuung eine große Hilfestellung. Sie haben dadurch die Möglichkeit einer Beschäftigung nachzugehen oder im Studienzentrum Arbeiten (Putzdienste, Mithilfe in der Küche usw.) zu verrichten. In der eingerichteten psychosozialen Beratungsstelle können die Familien bei Problemen die Hilfe von Psychologen und Lehrkräften in Anspruch nehmen. Verschiedene Projekte zum Umweltschutz und bewussten Umgang mit den Ressourcen werden initiiert.

 

Leider hinterlässt die Corona-Pandemie nach wie vor Spuren - sämtliche Kosen sind explodiert, Steuererhöhungen machen es den Menschen nahezu unmöglich, erschwingliche Lebensmittel zu kaufen und ihren Lebensunterhalt zu finanzieren.

 

Das Begleitgremium schlägt vor, die Fortführung des Schulprojekts mit 1.000 € zu unterstützen.

 


Finanzierung und Folgekosten

 

Die Zuwendungen bezüglich II. werden aus dem Kreishaushalt, Anlage 9, finanziert.

 

 

 

 

 

 

 


Anlagen

 

---

 

 

Sichtvermerke

 

gez. Urtel, Dezernat V

gez. Kurz, Dezernat II

gez. Dr. Bläse, Landrat