Bürgerinformationssystem
Antrag der Verwaltung
Sachverhalt/Begründung
Kaufmann/-frau für Digitalisierungsmanagement
Von Google Maps über Virtual Reality bis hin zum Videocall übers Smartphone: Die Digitalisierung hat unser Leben in den letzten Jahren und Jahrzehnten enorm verändert. Das Thema Digitalisierung betrifft aber nicht nur große Unternehmen und Konzerne - auch in kleinen und mittelständischen Betrieben sind digitale Kompetenzen wichtig. Der Kaufmann für Digitalisierungsmanagement (früher: Informatikkaufmann) ist deshalb ein gefragter Fachmann. Er verbindet kaufmännisches Fachwissen mit IT-Know-how und weiß, wie man wirtschaftlichen Nutzen aus der Digitalisierung schlägt. Er managet die Digitalisierung von Geschäftsprozessen und macht das Unternehmen zukunftsfähig.
Info: Die Ausbildung zum Informatikkaufmann gibt es so nicht mehr. Jetzt heißt die Ausbildung Kaufmann für Digitalisierungsmanagement. Sie ist eine der neuen IT-Berufe und löst die alte Ausbildung nicht nur vom Namen her und von seinen Inhalten ab - es kommen auch neue Schwerpunkte dazu.
Was macht ein Kaufmann für Digitalisierungsmanagement?
Kaufmann/-frau für IT-Systemmanagement
Ob Hardware, Software oder Services: Der Kaufmann für IT-Systemmanagement (kurz auch KfIS genannt) ist Experte für den Vertrieb von IT-Dienstleistungen. Durch sein kaufmännisches Fachwissen und sein Branchen-Know-how weiß er genau, wie er die Dienstleistungen am besten vermarktet und an den Kunden bringt. Außerdem kümmert er sich um die Administration und das Management von IT-Systemen. Er ist der klassische Branchenkaufmann bzw. die -kauffrau für den IT-Bereich.
Info: Der Kaufmann für IT-Systemmanagement ist ein neuer Ausbildungsberuf, der ab August 2020 die Ausbildung zum IT-Systemkaufmann ersetzt. Neben dem Namen ändern sich durch die Neuordnung auch einige Ausbildungsinhalte. So fließen beispielsweise Inhalte vom Informatikkaufmann in die Ausbildung ein - der wird ebenfalls umstrukturiert.
Was macht ein Kaufmann für IT-Systemmanagement?
Wie bei allen anderen IT-Berufen, die 2020 eine neue Ausbildungsordnung erhalten, spielen auch beim Kaufmann für IT-Systemmanagement die Themen Datenschutz und IT-Sicherheit eine deutlich wichtigere Rolle als bisher. Außerdem beschäftigen sich Kaufleute für IT-Systemmanagement mit folgenden Aufgaben.
Kooperation der Kaufmännischen Schule Aalen mit der Technischen Schule Aalen - Synergieeffekte in der Einführungsphase – Überschneidung der Bildungspläne
Neben den an der Kaufmännischen Schule Aalen vorhandenen Fachlehrkräfte bietet sich insbesondere in der Einführungsphase ein erhebliches Potential für Synergien bezüglich personeller, sachlicher und räumlicher Ressourcen.
Den kaufmännischen IT-Berufen liegt eine gemeinsame Basis berufsübergreifender Kompetenzen mit den technischen IT-Berufen (Fachinformatiker und Fachinformatikerin, IT-System-Elektroniker und IT-System-Elektronikerin) zugrunde.
Die gemeinsame Beschulung der technischen und kaufmännischen IT-Berufe in der Grundlagenausbildung kann in der Startphase auch bei geringen Ausbildungszahlen ressourcenschonend erteilt werden.
Qualifizierte Lehrkräfte und Fachräume
An der Kaufmännische Schule Aalen stehen ausreichend ausgebildete Fachlehrkräfte mit Berufserfahrung zur Verfügung. Diese können auch bei einer gemeinsamen Beschulung in der Aufbauphase die Technische Schule Aalen entlasten. Bei steigenden Schülerzahlen kann der Unterricht sukzessive mehr und mehr eigenständig durchgeführt werden. Die kaufmännischen Berufsschüler hätten die Möglichkeit von den bereits eingerichteten Fachräumen (Übungsfirma) oder der Industrie-4.0-Anlage zu profitieren. Gemischte Klassen würden einen vielfältigen berufsübergreifenden Austausch (technisch-kauf-männisch) ermöglichen. Kaufmännische Lehrkräfte könnten ihre Erfahrungen mit Unternehmenssoftware (z.B. SAP, Microsoft-Navision) einbringen.
Zusammenarbeit mit Bildungsträgern und Berufsberatung
Die Kaufmännische Schule Aalen ist Bildungspartner der Hochschule Aalen und hat Zugang zu deren umfangreichen Bildungsangeboten und den Ressourcen der Hochschule. Außerdem bietet der AAcelerator und das DigiZ mit seinen Angeboten in unmittelbarer Nachbarschaft im ehemaligen IHK-Gebäude sehr gute Möglichkeiten der Zusammenarbeit. Durch die bestehende enge Verzahnung mit der Studien- und Berufsberatung der Hochschule bzw. der Agentur für Arbeit bietet sich die Gelegenheit Schulabgänger/innen und Studienabbrecher/innen einen Übergang in die digitale Berufs- und Arbeitswelt bei einer Ausbildung im Ostalbkreis zu ermöglichen.
Einführung der Bildungsgänge im Ostalbkreis
Am 20. Oktober 2022 fand am Beruflichen Schulzentrum in Aalen eine Informationsveranstaltung über die mögliche Neueinrichtung der Ausbildungsberufe Kaufmann/Kauffrau für Digitalisierungsmanagement und Kaufmann/Kauf-frau für IT-Systemmanagement für interessierte Betriebe aus dem Ostalbkreis statt.
Die Vorstellung dieser beiden neuen Ausbildungsberufe war aus Sicht der Verwaltung sehr erfolgreich und gab für die teilnehmenden Betriebe Aufschluss über die Inhalte dieser Ausbildungsberufe.
In der anschließenden Diskussion hat sich gezeigt, dass die Betriebe die Möglichkeiten der Zusammenarbeit der beiden Schulen am zentralen Standort Aalen positiv bewerten und insbesondere große Vorteile in der gemeinsamen Nutzung der vorhandenen räumlichen, sachlichen und personellen Ressourcen im 1. Lehrjahr und darüber hinaus sehen.
Zusammenfassung
Die Einrichtung der kaufmännischen IT-Berufe an der Kaufmännischen Schule Aalen stellt - ergänzend und in Kooperation mit den Angeboten an der Technischen Schule Aalen - eine zukunftsweisende Erweiterung der Berufsbildungsmöglichkeiten im Ostalbkreis dar. Dieses kann ressourcenschonend realisiert werden. Hierdurch kann das Potential für Ausbildungsbetriebe und-stellen erhöht und dem Fachkräftemangel in den digitalen Berufen aktiv entgegengewirkt werden.
Die Verwaltung ist davon überzeugt, dass das kaufmännische Know-how der Kaufmännischen Schule Aalen in Kooperation mit dem fundierten technischen Know-how der Technischen Schule Aalen dazu beiträgt, dass die angedachten Ausbildungsberufe qualitativ hochwertig hier im Ostalbkreis beschult werden können. Gemeinsam mit den Schulleitungen hat die Verwaltung deshalb die Absicht der Einrichtung dieser Bildungsgänge mit Schreiben vom 28.10.2022 dem Regierungspräsidium Stuttgart angezeigt, damit dies rechtzeitig im Prozess eingebunden ist.
Finanzierung und Folgekosten
Die Ausstattung ist in den Schulen bereits vorhanden bzw. wird über das Schulbudget abgedeckt.
Anlagen
Anlage 1: Informationsflyer Anlage 2: Übersicht Lernfelder
Sichtvermerke
gez. Freytag, Geschäftsbereichsleiterin gez. Kurz, Dezernat II gez. Dr. Bläse, Landrat
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