Beschlussantrag

Der Verwaltungsrat der Kliniken Ostalb gkAöR beschließt die Ausführung der 2. Stufe zur Installation von Photovoltaikanlagen auf den Klinikgebäuden zur Stromerzeugung für den Eigenverbrauch.

Der Vorstand wird beauftragt, für die Klinikgebäude

-          Gebäude K St. Anna-Virngrund-Klinik Ellwangen

-          Bauteil 1+2 Stauferklinikum Mutlangen

die Planungsleistungen gemäß HOAI (LP1-3) auszuschreiben und auf Grundlage der Submissionsergebnisse einen Vergabevorschlag dem Verwaltungsrat/Betriebsausschuss zur Entscheidung vorzulegen.

Sachverhalt/Begründung

Der Ostalbkreis sowie die Kliniken Ostalb verfolgen seit Jahren eine umweltfreundliche und wirtschaftliche Energiepolitik. Das bestehende Energiekonzept der Kliniken Ostalb gkAöR (vgl. jährlicher Energiebericht) wird durch den Betrieb von Photovoltaikanlagen für den Strom-Eigenverbrauch auf Klinikgebäuden sinnvoll ergänzt und erweitert.

Das Konzept zur Errichtung von Photovoltaikanlagen auf Klinikgebäuden wurde in Zusammenarbeit mit einem externen Fachingenieur unter Einbeziehung aller relevanten Dachflächen an allen drei Klinikstandorten erstellt und im Betriebsausschuss am 19.05.2020 zur Umsetzung beschlossen (s. Vorlage Nr. 060/2020).

Die Errichtung einzelner Photovoltaikanlangen wurde im Anschluss an die Machbarkeitsstudie individuell und abhängig vom Ergebnis an den jeweiligen Klinikstandorten geplant und nach Wirtschaftlichkeits- und Umweltaspekten bewertet. Die Umsetzung geeigneter Maßnahmen erfolgt in mehreren Stufen anhand einer Priorisierung.

Mit Beschluss im Betriebsausschuss am 09.02.2021 wurden die Planungsleistungen der 1. Stufe gemäß HOAI (LP1-3) für die Standorte Ellwangen (Gebäude G) sowie Standort Mutlangen (Bauteil 3 sowie Parkhaus) ausgeschrieben (vgl. Vorlage Nr. 012/2021). Die Aufstockung des Parkhauses (s. Vorlage Nr. 133/2021) und die Baufreigabe zur Installation der PV-Anlagen (s. Vorlage Nr. 134/2021) erfolgten durch Beschluss im Betriebsausschuss am 13.07.2021. Die Vergaben sind erfolgt und die Anlagen werden nach Lieferung der PV-Module im 1. Quartal 2022 installiert und in Betrieb genommen.

Aktuell wird die Ausführung der 2. Stufe der Installation von Photovoltaikanlangen auf Klinikgebäuden vorbereitet.

Für die Ausbaustufe 2 wurden folgende Standorte priorisiert:

Standort Ellwangen:

-          Gebäude K (Kinder- und Jugendpsychiatrie): Umsetzung in 2023

• Leistungsphase 1: Grundlagenermittlung
• Leistungsphase 2: Vorplanung (Projekt- und Planungsvorbereitung)
• Leistungsphase 3: Entwurfsplanung

Standort Mutlangen:

-          Bauteil 1+2: Umsetzung in 2023

(BT 1: Kinderklinik/Kreißsäle; BT 2: Haupteingang/Onkologie)

• Leistungsphase 2 1: Grundlagenermittlung
• Leistungsphase 2: Vorplanung (Projekt- und Planungsvorbereitung)
• Leistungsphase 3: Entwurfsplanung

Standort Aalen:

Für den Standort Aalen muss bei der ursprünglich geplanten Größe/Anzahl der PV-Anlagen aus wirtschaftlicher Sicht zuerst das Stromnetz entflechtet werden, um den erzeugten Eigenstrom auf dem gesamten Klinikareal einspeisen und verwenden zu können. Ohne diese Stromnetzentflechtung kann der erzeugte Strom nur im jeweiligen Gebäude/Einspeisepunkt, auf dem die PV-Anlage installiert wird, verbraucht werden. Eine Einspeisung des Überschusses ins öffentliche Netz ist aktuell nicht wirtschaftlich, da die Herstellung des Einspeisungspunktes nur bei Realisation des Gesamt–PV-Konzeptes wirtschaftlich ist. Aus diesem Grund wird die Installation von PV-Anlagen am Standort des Ostalb-Klinikums wird zunächst bis Herbst 2022 zurückgestellt.

Standort Ellwangen:

-          Gebäude K:    ca. 150.000 €

Standort Mutlangen:

-          Bauteil 1+2:   ca. 700.000 €

Die priorisierten Maßnahmen (Stufe 2) sollen Anfang 2023 an den Standorten Mutlangen und Ellwangen realisiert werden. Die Wirtschaftlichkeit wird durch den nahezu vollständigen Eigenverbrauch des erzeugten Stroms im Klinikbetrieb erhöht. Da die Stromerzeugung und die Hauptlast des Energieverbrauchs im Klinikbetrieb tagsüber bestehen, sind Stromspeicher nicht erforderlich (nahezu 100% Eigenverbrauch). Diese Anlagen ergänzen sinnvoll das Eigenstromkonzept der Kliniken Ostalb. Dies ist vor dem Hintergrund der stark steigenden Energiepreise und der Zielsetzung der Klimaneutralität aktuell möglichst zeitnah umzusetzen.

Finanzierung und Folgekosten

Aus steuerrechtlichen Gründen sind Investitionen in Photovoltaikanlagen von der Kliniken Ostalb gkAöR zu tätigen. Hierbei werden auch Fördermöglichkeiten (z. B. Klimaschutz Plus etc.) überprüft. Die Kliniken Ostalb gkAöR trägt die erforderlichen Investitionen im Wege einer Kreditaufnahme, die in den Wirtschaftsplänen der Jahre 2022-2025 zu berücksichtigen sind. Im Wirtschaftsplan 2022 sind Kreditermächtigungen in Höhe von  1 Mio. € am Standort Stauferklinikum und 200 T€ am Standort St. Anna-Virngrund-Klinik eingestellt.

Durch die neue Energiekonzeption ist gegenüber dem Status quo eine signifikante Reduzierung der jährlichen Stromkosten an den einzelnen Standorten zu erwarten. Über diese Einsparung können die jährlichen Kosten der Investition und die Betriebskosten der Anlagen über die Laufzeit refinanziert und wie oben beschrieben ein erheblicher zusätzlicher Deckungsbeitrag erwirtschaftet werden (s. Vorlage Nr. 060/2020).  Fördergelder oder Tilgungszuschüsse im Rahmen einer KfW-Finanzierung würden die Wirtschaftlichkeit weiter erhöhen. Aktuell stehen jedoch diesem Einspareffekt deutlich höhere Energiekosten durch starke Preisanstiege (Strom- und Gaspreise) gegenüber. Für 2022 besteht noch eine Preisbindung/Garantie. Aktuell werden deshalb durch die Kliniken und den Ostalbkreis entsprechende Strategien für die weitere Zukunft entwickelt.

Anlagen

Anlage 1:

Präsentation Potentialanalyse Ausbaustufe 2 „Photovoltaikanlagen auf Klinikgebäuden“ (je Standort mit Lageplan, Übersicht, Vergleichsrechnung).

Sichtvermerke

gez. Heisig, Assistenz Vorstandsvorsitzender

gez. Schneider, Vorstand

gez. Dr. Bläse, Verwaltungsratsvorsitzender