Bürgerinformationssystem
Antrag der Verwaltung
Sachverhalt/Begründung
Das Kreisberufsschulzentrum Ellwangen wurde im Jahr 1978 eröffnet und besteht aus dem Hauptgebäude, dem Werkstattbereich und dem Innovationszentrum für Anlagen- und Energietechnik. Im Jahr 2004 wurde der Erweiterungsbau und im Jahr 2007 dessen Aufstockung in Betrieb genommen. Zum Schuljahr 2021/2022 wurde das Kreisberufsschulzentrum in die Gewerblich-Kaufmännische Schule und die Gewerblich-Hauswirtschaftliche Schule aufgeteilt. Beide Beruflichen Schulen zusammen besuchen 1.756 Schülerinnen und Schüler.
In den letzten Jahren wurden im gesamten Trinkwasserleitungsnetz Undichtigkeiten und Reduzierungen der Leitungsquerschnitte infolge von Materialablagerungen festgestellt. An mehreren Waschbecken kam es in Folge von Rostablagerungen zum Austritt von verfärbtem Wasser.
Das gesamte Trinkwasserleitungsnetz wird regelmäßig gespült, um die Schmutzrückstände und Verkalkungen in den Rohrleitungen zu verringern. Die freigesetzten Verunreinigungen führen jedoch zu regelmäßigen Verstopfungen der Armaturen und aufwändigen Reparaturmaßnahmen. Der Wasserverbrauch und damit die Bewirtschaftungskosten erhöhen sich durch die Leitungsnetzspülungen außerdem deutlich.
Daher wurde das Ingenieurbüro Renz (Schorndorf) mit der Ausarbeitung eines Sanierungskonzepts des Trinkwassernetzes beauftragt. Das ausgearbeitete Sanierungskonzept wurde unter energetischen und haustechnischen Aspekten geprüft und weiterentwickelt. Das Konzept beinhaltet die komplette Erneuerung des Trinkwasserleitungsnetzes durch neue Leitungen in den Bereichen Hauptgebäude und Werkstatt.
Es ist vorgesehen, das Netz vom Hausanschluss beginnend in Fließrichtung zu sanieren, so dass keine Schmutzpartikel aus dem bestehenden Netz in bereits sanierte Leitungsabschnitte eingetragen werden können. Statt der bisher verbauten Stahlrohre soll die neue Installation mit Edelstahlrohren ausgeführt werden. Die Maßnahme soll in zwei Bauabschnitten in den Jahren 2022 (BA 1) und 2023 (BA 2) umgesetzt werden.
Parallel zur Trinkwassernetzsanierung sollen die WC-Anlagen saniert werden. Auf Grund des alters- und nutzungsbedingten Verschleißes sind diese zu erneuern. Im Zuge der zeitgemäßen Gestaltung werden wassersparende Armaturen eingebaut und die automatischen Intervallspülungen abgeschafft, um den Wasserverbrauch zu reduzieren.
Ausschreibungsverfahren: Erneuerung Trinkwasserleitungsnetz (1. Bauabschnitt)
Nach Fertigstellung der Planungs- und Abstimmungsarbeiten durch das Ingenieurbüro Renz wurde die öffentliche Ausschreibung der Arbeiten für das Gewerk Sanitärarbeiten im Mai 2021 durchgeführt. Zum Submissionstermin ging jedoch trotz intensiver Bewerbung seitens der Verwaltung kein Angebot ein.
Zur erneuten Ausschreibung im September 2021 sind an der Submission am 27.10.2021 zwei Angebote für die Arbeiten im 1. Bauabschnitt eingegangen.
Nach fachlicher und rechnerischer Prüfung wurde das Angebot der Firma Kunzl & May (Dinkelsbühl) als das wirtschaftlichste Angebot mit 624.658 € festgestellt.
Das Ingenieurbüro Renz ist in der von der Verwaltung fortgeschriebenen Kostenberechnung von Kosten in Höhe von 526.324 € ausgegangen. Das wirtschaftlichste Angebot mit 624.658 € liegt damit 18,7 % über diesem Ansatz.
Angesichts der ersten erfolglosen Ausschreibungsrunde und der nun eingegangen zwei Angebote ist bei einer erneuten dritten Ausschreibungsrunde kein wirtschaftlicheres Ergebnis zu erwarten.
Die Verwaltung empfiehlt deshalb, die Arbeiten an die wirtschaftlichste Bieterin, die Firma Kunzl & May (Dinkelsbühl), zum Angebotspreis von 624.658 € zu vergeben.
Maßnahmenbeschreibung und Ausführung der Arbeiten
Vorbehaltlich des Vergabebeschlusses würden die ersten vorbereitenden Maßnahmen im Februar 2022 starten und die Erneuerung des Trinkwasserleitungsnetzes abschnittsweise im laufenden Schulbetrieb ausgeführt werden. Die Erneuerung der Trinkwasserleitungen wird organisatorisch so umgesetzt, dass die Klassenräume nur sehr geringfügig tangiert werden und der Schulbetrieb stattfinden kann. Bei der Sanierung von einzelnen WC-Anlagen kann auf andere WC-Anlagen im Gebäude ausgewichen werden.
Die Gesamtmaßnahme wird sich auf den Zeitraum 2022-2023 erstrecken. Die Arbeiten für den zweiten Bauabschnitt sollen im Jahr 2022 ausgeschrieben werden.
Die Kosten für die Sanierung der WC-Anlagen (Abbruch, abgehängte Decken, Bodenbeschichtung, Wandverkleidungen, WC-Trennwände, Putz- und Malerarbeiten, Schreinerarbeiten und Trockenbauarbeiten) belaufen sich auf ca. 300.000 € pro Bauabschnitt.
Die dafür notwendigen Ausschreibungen liegen nach dem anstehenden Vergabebeschluss in der Zuständigkeit der Verwaltung.
Die voraussichtlichen Gesamtkosten der Erneuerung des Trinkwasserleitungsnetzes inklusive der Sanierung der WC-Anlagen und Nebenarbeiten betragen rund 1.964.658 €.
Finanzierung und Folgekosten
Für die Erneuerung des Trinkwasserleitungsnetzes und die parallele Sanierung der WC-Anlagen mit einem zuschussfähigen Gesamtkostenaufwand von 1.994.000 € hat das Land Baden-Württemberg einen Zuschuss von 1.090.000 € (55 %) gewährt.
Im Haushaltsplanentwurf 2022 sind Mittel in Höhe von 744.000 € für die Maßnahme Trinkwasserleitungsnetz und begleitende Sanierungsmaßnahmen vorgesehen.
Anlagen
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Sichtvermerke
gez. Bihr, Geschäftsbereichsleiter gez. Wolf, Dezernent I gez. Kurz, Dezernat II gez. Dr. Bläse, Landrat
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