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Vorlage - 188/2021  

 
 
Betreff: Grundsatzentscheidung über die Weiterentwicklung der Gynäkologie am Standort Ostalb-Klinikum Aalen - erforderliche bauliche Sofortmaßnahmen im Bestand aufgrund positiver Entwicklung der Geburten
Status:öffentlich  
Federführend:Eigenbetrieb Immobilien Kliniken Ostalb   
Beratungsfolge:
Gemeinsame Sitzung des Verwaltungsrats Kliniken Ostalb gkAöR und des Betriebsausschusses Klinikimmobilien Entscheidung
21.09.2021 
Sitzung des Verwaltungsrats Kliniken Ostalb gkAöR und des Betriebsausschusses Klinikimmobilien ungeändert beschlossen   

Antrag der Verwaltung

 

Aufgrund des starken Geburtenzuwachs und hohen Anteils an Sectiogeburten sowie der insgesamt steigenden stationären Fallzahlen (Versorgungsbedarf) beschließt der Verwaltungsrat Kliniken Ostalb und Betriebsausschuss Klinikimmobilien bauliche Sanierungsmaßnahmen im Bestand. Diese sind der Umbau des bestehenden Not-Sectio-OPs in einen Sectio-OP sowie die Schaffung eines vierten Kreißsaals in Anbindung an die bestehenden drei Kreißsäle am Ostalb-Klinikum.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Sachverhalt/Begründung

 

Aktuell stehen am Ostalb-Klinikum Aalen drei Kreißsäle für Entbindungen sowie ein Sectio-OP für Notfallkaiserschnitte zur Verfügung (Bauteil 9 Ebene 3). Die Gesamtgeburtenzahl beträgt inzwischen ca. 2.000 (Prognose 2021). Elektive Sectiones werden aktuell im Zentral-OP durchgeführt. Der Anteil aller Sectiones beträgt ca. 30% der Gesamtgeburten (ca. 600 Sectiones pro Jahr).

 

Das Ostalb-Klinikum Aalen verzeichnet erfreulicherweise seit Jahren eine stetige Zunahme an Geburten. (2015: ca. 1350 - 2020: ca. 1.750). Im Jahr 2021 werden voraussichtlich mehr als 2.000 Geburten am Ostalb-Klinikum stattfinden. Die Kapazitätsgrenze der drei Kreißsäle liegt bei ca. 1.350 Geburten, so dass die Kapazität der Kreißsäle zunehmend stark überschritten wird. Dies führt bereits seit geraumer Zeit zu Engpässen, so dass Patientinnen abgewiesen werden müssen, da eine entsprechende Versorgung nicht gewährleistet werden kann. Die Auflösung von Familienzimmern und das kurzfristig erforderliche Nachhauseschicken von Partnern (auch während der Nacht) führt trotz insgesamt qualitativ objektiv guter Versorgung zu Patientenunzufriedenheit und großem logistischem Mehraufwand.

 

Maßnahmen wie die Liegezeitenverkürzung von Patientinnen, Prozessoptimierung bei ambulanten Patientinnen oder auch die Auflösung von Büros (Hebammen und Arztzimmer) zugunsten von Überwachungszimmern wurden bereits durchgeführt und werden weiter optimiert.

 

Der Mehrbedarf an Zeitslots im Zentral-OP durch Fallzahlsteigerungen im Fachbereich und damit verbundenen Anteil von Schnittentbindungen verstärkt den bereits derzeit vorhandenen Engpass im Zentral-OP.  Da die Fertigstellung der Baumaßnahme Zentral-OP am Ostalb-Klinikum Aalen und damit eine Anpassung der Gesamt-Zentral-OP-Ressourcen erst in den nächsten 3-5 Jahren umgesetzt werden kann, würde ohne die baulichen Maßnahmen im Bestand der Gynäkologie ein weiterer Anstieg elektiver Sectiones und eine zusätzliche Ausweitung anderer gynäkologischer Eingriffe die Z-OPs zusätzlich zunehmend überlasten. Um diesem Umstand gerecht zu werden, müssen die genannten baulichen Maßnahmen in der Gynäkologie in den bestehenden Raumressourcen zeitnah umgesetzt werden.

 

Die bestehenden drei Kreißsäle und der Not-Sectio-OP befinden sich im Bauteil 9, Ebene 3, wo aktuell die medizinische Abteilung Gynäkologie/Geburtshilfe auf Station 39 verortet ist.

 

Geplant ist die Umwandlung des bestehenden Not-Sectio-OPs (Bauteil 9, Ebene 3) in einen vollwertigen elektiven Sectio-OP mit erforderlichen räumlichen Umfeld. Hierdurch können elektive Sectiones, die bisher im Zentral-OP durchgeführt wurden (insgesamt ca. 600 Sectiones p.a.), auch im Bereich Ebene 3 der Kreißsäle erfolgen, so dass der Zentral-OP entlastet wird. Weiterhin soll auf Ebene 3 ein vierter Kreißsaal verortet werden.

Die personelle Ausstattung des neu entstandenen Sectio-OP (mit Anästhesieteam, ärztl. Dienst, Funktionsdienst, Instrumentierende, Springer und Reinigung) ist in den Ablauf der ZOP-Planung mit aufzunehmen und kann weitgehend mit bestehendem Personal abgedeckt werden.

 

Die angedachten baulichen Maßnahmen bewirken insgesamt eine Kapazitätserweiterung im Zentral-OP mit zusätzlichem Erlöspotential.

 

Anhaltend steigende Fallzahlen, auch im Bereich der operativen Gynäkologie erfordern auch eine Anpassung der Bettenkapazität.

Zwingende Voraussetzung zur Umsetzung der Maßnahmen (Bau und Betten) ist die vollständige Wiedereröffnung der Station 38 mit Rückführung der Betten in den Bereich Innere Medizin I. Voraussichtlich kann diese im Frühjahr 2022 erfolgen.  Der Vorstand hat die Prüfung zwingend vorausgesetzter Themen (Hygiene, Personal, Bau, Kosten) und anschließender Klärung des weiteren Vorgehens am 17.03.2021 beschlossen. 

Darauf aufbauend wurde zur Erarbeitung eines Organisationskonzeptes einer am Bedarf angepassten Aufteilung knapper Bettenressourcen eine Projektgruppe einberufen. Eine Vorstellung des Konzepts im Vorstand mit anschließender Beschlussfassung sind die weiteren Schritte.

 

Mitglieder der Projektgruppe sind die Standortleitung des Ostalb-Klinikums, die Dres. Gnauert, Gölder, jeweils ein Vertreter des zentralen Baumanagements, des zentralen Organisationsmanagement und ein Vertreter des örtlichen Personalrats. Im Verwaltungsrat Kliniken Ostalb / Betriebsausschuss Klinikimmobilien soll hierüber im Dezember 2021 nach abschließender Fertigstellung und interner Abstimmung der Planungen berichtet werden.

 


Finanzierung und Folgekosten

 

Im Wirtschaftsplan des Eigenbetriebes sind insgesamt 650 T€ für die Maßnahme eingeplant. Davon sind 100 T€ bereits bereitgestellt, 250 T€ im Wirtschaftsjahr 2022 vorgesehen und die restlichen 300 T€ im Wirtschaftsjahr 2023.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

Sichtvermerke

 

gez. Prof. Dr. Solzbach, Vorstandsvorsitzender

gez. Schneider, Vorstand/ Betriebsleiter

gez. Kurz, Dezernat II

gez. Dr. Bläse, Landrat