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Vorlage - 175/2021  

 
 
Betreff: Bericht über die Schüleranmeldezahlen für das Schuljahr 2021/2022 im Vollzeit- und Teilzeitbereich und über die Lehrerversorgung an den Beruflichen Schulen im Ostalbkreis
Status:öffentlich  
Federführend:Geschäftsbereich Bildung und Kultur   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Bildung und Finanzen Kenntnisnahme
28.09.2021 
Sitzung des Ausschusses für Bildung und Finanzen zur Kenntnis genommen   
Anlagen:
Anlage 1: Schülerentwicklung im Teilzeit- und Vollzeitbereich im Ostalbkreis
Anlage 2: Übersicht über die Lehrerversorgung

Antrag der Verwaltung

 

Der Ausschuss für Bildung und Finanzen nimmt den Bericht über die Schüleranmeldezahlen für das Schuljahr 2021/2022 im Vollzeit- und Teilzeitbereich und über die Lehrerversorgung an den Beruflichen Schulen im Ostalbkreis zur Kenntnis.

 

 

 

 


Sachverhalt/Begründung

 

1. Ausgangslage

 

Als Fortführung der 2006 begonnenen Information über die Entwicklung der Schülerzahlen im Vollzeit- und Teilzeitbereich an den Beruflichen Schulen im Ostalbkreis wird auch 2021 diese Sitzungsvorlage dem Ausschuss für Bildung und Finanzen zur Kenntnis gegeben. Zum siebten Mal werden auch die Schülerzahlen der vier Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ), der früheren Sonderschulen, dargestellt.

 

2. Schülerzahlen der Schulen in der Trägerschaft des Ostalbkreises:

 

a) Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ)

 

Die Schülerzahlen haben sich vom Jahr 2010 an wie folgt entwickelt:

 

Jahr

Insgesamt

2010

561

2011

541

2012

523

2013

526

2014

493

2015

502

2016

549

2017

573

2018

608

2019

621

2020

639

Vorläufige Zahlen

2021

636

 

Schule

vorl.

Schüler-

zahlen

2015

vorl.

Schüler-

zahlen

2016

vorl. Schülerzahlen

2017

vorl. Schülerzahlen

2018

vorl. Schülerzahlen

2019

vorl. Schülerzahlen

2020

vorl. Schülerzahlen

2021

Klosterbergschule Schwäbisch Gmünd

127

139

149

167

169

170

170

Jagsttalschule Westhausen

144

147

156

157

171

169

167

Schloss-Schule Wasseralfingen

114

122

118

125

108

114

107

Heideschule Mutlangen

  92

117

125

134

152

164

170

Schule am Ostalb-Klinikum Aalen

  12

  12

  12

  12

  10

    9

10

Schule am Stauferklinikum Mutlangen

    6

  12

  12

  12

  12

  12

12

Summe SBBZ

495

549

572

607

622

638

636

 

 

Der Trend der steigenden Schülerzahlen im Bereich der SBBZ‘s stagniert derzeit. Die Schulleitungen unserer SBBZ stellen fest, dass die Eltern die Fördermöglichkeiten für ihre Kinder in einem SBBZ erkennen und deshalb die Beschulung in einem SBBZ der inklusiven Beschulung bevorzugen. Die hohe Zahl der Schülerinnen und Schüler an der Klosterbergschule erfolgte durch Kinder, welche den Schulkindergarten durchlaufen haben und durch Kinder mit Migrationshintergrund. Der erneute Anstieg der Schülerzahlen bei der Heideschule ist auf den verbesserten Erstkontakt mit den Eltern durch die Arbeit der vor wenigen Jahren eingerichteten Frühförderung zurückzuführen.

 

Um den Bedarf an Schulplätzen im Bereich der körperlichen und motorischen Entwicklung abzudecken, hat der Ostalbkreis als Schulträger der Jagsttalschule Westhausen den Antrag auf Einrichtung dieses Förderschwerpunktes beim Ministerium für Jugend, Kultus und Sport Baden-Württemberg gestellt. Das Staatliche Schulamt Göppingen unterstützt den Antrag. Die Entscheidung über die Einrichtung steht noch aus.

 

 

b) Berufliche Schulen

 

Die Schülerentwicklung im Teilzeit- und Vollzeitbereich hat sich vom Jahr 2009 an

wie folgt entwickelt:

 

Jahr

Teilzeit

Vollzeit

Insgesamt

2009

7.046

4.884

11.930

2010

6.854

4.773

11.627

2011

6.568

4.545

11.113

2012

6.459

4.510

10.969

2013

6.529

4.707

11.236

2014

6.323

4.745

11.068

2015

6.304

4.776

11.080

2016

6.121

4.729

10.850

2017

6.086

4.613

10.699

2018

6.003

4.347

10.350

2019

6.088

4.159

10.247

2020

5.958

4.143

10.101

vorläufige Zahlen 2021

5.808

4.002

9.810

 

Siehe hierzu auch die beigefügte Grafik.

 

Teilzeitbereich

Der seit 2010 anhaltende kontinuierliche Rückgang der Schülerzahlen im Teilzeitbereich konnte zwar 2019 gestoppt werden und stieg im Schuljahr 2019/2020 um 85 Auszubildenden mehr als im Vorjahr, allerdings reduzierte sich die Zahl der Auszubildenden bereits im Schuljahr 2020/2021 um 130 auf 5.958. Aufgrund der recht schwierigen Lage im Bereich der Wirtschaft aufgrund der Corona-Pandemie sinkt die Zahl im aktuellen Schuljahr weiter. Die derzeitigen Anmeldezahlen liegen bei insgesamt 5.808 Auszubildenden.

 

Immer mehr haben die Betriebe Schwierigkeiten, geeignete Bewerber zu finden. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen können ihre Ausbildungsplätze immer schwerer besetzen. Dies zeigen auch die Ausbildungszahlen im Bereich der IHK und im Bereich des Handwerks. In Zusammenarbeit mit den Beruflichen Schulen und der Agentur für Arbeit Aalen führt der Ostalbkreis jährlich Ausbildungsplatzmessen in Aalen (Februar 2021 digital) und Ellwangen (wenn dies das Pandemiegeschehen zulässt, wird diese Messe am 20. November 2021 in Präsenz stattfinden) durch. Von Seiten der ausstellenden Betriebe erfahren diese Messen eine immer größer werdende Nachfrage. Auch viele Städte und Gemeinden, allgemein bildende Schulen und Betriebe führen Veranstaltungen zur Berufsorientierung und zur Kontaktaufnahme mit den Ausbildungsbetrieben und den Beruflichen Schulen durch. All diese Maßnahmen tragen dazu bei, dass sich die Schulabgänger rechtzeitig über Ausbildungsmöglichkeiten und Ausbildungsangebote informieren können. Durch Schnupperpraktika wird den Schülern darüber hinaus die Möglichkeit gegeben, ihre Fähigkeiten und Neigungen auszuloten. Aufgrund Corona waren jedoch diese Maßnahmen nicht oder nur in geringer Form spätestens seit Mitte März 2020 möglich. Zum neuen Schuljahr werden deshalb von der IHK Ostwürttemberg und der Agentur für Arbeit Nachvermittlungsversuche angeboten. Die Zahlen können daher frühestens Ende Oktober verlässlich veröffentlicht werden.

 

Der einjährige, vollschulische Bildungsgang im Übergangsbereich der Beruflichen Schulen mit der Bezeichnung AV dual (duale Ausbildungsvorbereitung) wird seit dem Schuljahr 2017/2018 flächendeckend im Ostalbkreis angeboten. Zielgruppe von AV dual sind Jugendliche, die im Anschluss an die allgemeine Schulpflicht noch Förderbedarf haben, um eine Ausbildung beginnen zu können. Die Schülerzahlen im AV dual sind insgesamt stabil.

 

Änderungen bei den Bildungsangeboten

Die Beruflichen Schulen des Ostalbkreises haben wiederum flexibel auf die veränderte Situation reagiert und neue Ausbildungsgänge eingerichtet bzw. Änderungen vorgenommen:

 

Am Kreisberufsschulzentrum Ellwangen wurde in Kooperation mit dem Kolping Bildungswerk erstmals im Schuljahr 2019/2020 das Sozialwissenschaftliche Gymnasium mit dem Profil Gesundheit und Pflege angeboten. Die Schülerzahl lag bereits im Schuljahr 2020/2021 bei 31 und erhöhten sich zum aktuellen Schuljahr auf 40.

 

Die am 01.08.2020 neu gestartete generalistische Pflegeausbildung (dreijährig) wird ebenfalls am Kreisberufsschulzentrum Ellwangen angeboten. Die zweijährige Pflegehelferausbildung für Migranten wird in Ellwangen und auch an der Agnes-von-Hohenstaufen-Schule Schwäbisch Gmünd angeboten.

 

Zum Schuljahr 2021/2022 erfolgte nun in enger Abstimmung mit dem Regierungspräsidium Stuttgart und dem Kreisberufsschulzentrum Ellwangen die Teilung dieses in zwei selbstständige Schulen, der Gewerblich-kaufmännischen Schule Ellwangen und der Gewerblich-hauswirtschaftlichen Schule Ellwangen. Die Besetzung der Stellen der Schulleitungen und der Stellvertretungen erfolgten rechtzeitig zum Schuljahresbeginn.

 

Vollzeitbereich

Die Schülerzahl im Vollzeitbereich ist im Vergleich zum Vorjahr um 141 Schülerinnen und Schüler auf 4.002 Schülerinnen und Schüler zurückgegangen. Wir gehen jedoch davon aus, dass diese Schülerzahl aufgrund geburtenstärkerer Jahrgänge in wenigen Jahren wieder steigen wird.

 

Zum Teil konnten nicht mehr so viele Eingangsklassen an den Beruflichen Gymnasien im Ostalbkreis gebildet werden wie im Vorjahr. Auch sind in einigen Profilen nicht alle Plätze belegt. Für die Bewerber für die Beruflichen Gymnasien und der Berufskollegs wurde wiederum das „Online-Bewerberverfahren (BewO) im Ostalbkreis durchgeführt. So wurden bereits im Frühjahr die Halbjahreszeugnisse der Bewerber gesichtet und bei Vorliegen der Voraussetzungen eine vorläufige Zusage an die Bewerber herausgegeben. Nach Vorlage der Abschlusszeugnisse wurden Ende Juli die endgültigen schriftlichen Zusagen an die Bewerber versandt.

 

Im aktuellen Schuljahr setzen sich die Schülerzahlen im Vollzeitbereich wie folgt zusammen:

 

 

Berufliches Schulzentrum Aalen

 

Schule,

Vollzeitschüler

insgesamt

Gymnasium

vorl. Schüler-zahlen 2020

vorl. Schüler-zahlen

2021

weitere

schulische

Ausbildungen

vorl. Schüler-zahlen

2020

vorl. Schüler-zahlen

2021

Technische Schule

Aalen

Technisches

Gymnasium, Profil

- Gestaltungs- und

  Medientechnik

- Informationstechnik

- Technik und

  Management

- Mechatronik

 

 

 

  66

  50

 

  35

  44

 

 

 

 

  69

  56

 

  41

  37

VABO

 

AV dual

 

Einjährige

Berufsfachschule

 

Zweijährige

Berufsfachschulen

 

Zweijähriges

Berufskolleg

 

Einjähriges

Berufskolleg

 

Fachschulen

 

Technische

Oberschule

  22

 

  27

 

 

159

 

 

  72

 

 

  45

 

 

  76

 

254

 

 

  21

   8

 

  32

 

 

169

 

 

  78

 

 

  45

 

 

  54

 

210

 

 

  21

 

871   /   820

 

195

203

 

676

617

Kaufmännische

Schule Aalen

Wirtschaftsgymnasium, Profil:

- Wirtschaft

- Internationale Wirtschaft

 

 

 

153

  39

 

 

 

160

  53

 

Zweijährige

Berufsfachschule

 

Einjährige

Berufskollegs

 

Wirtschaftsoberschule

 

  64

 

 

132

 

  25

 

 

  55

 

 

123

 

  24

413   /   415

 

192

213

 

221

202

Justus-von-Liebig-

Schule Aalen

Biotechnologisches

Gymnasium

 

Ernährungswissen-schaftliches

Gymnasium

 

Sozialwissenschaft-

liches Gymnasium

 

  57

 

 

 

  51

 

 

147

 

  58

 

 

 

  55

 

 

153

Vollzeit Berufsschule

Agrarwirtschaft

 

VAB-O

 

AV dual

 

BVE

 

Zweijährige

Berufsfachschulen

 

Einjähriges

Berufskolleg

 

Zweijähriges

Berufskolleg

 

Sozialoberschule

 

  16

 

    8

 

  64

 

  12

 

 

  79

 

 

  58

 

 

  13

 

  31

 

  16

 

  13

 

  81

 

  12

 

 

  53

 

 

  35

 

 

  11

 

  37

536   /   524

 

255

266

 

281

258

Summe Berufliches Schulzentrum Aalen

642

682

 

1.178

1.077

 


Berufliches Schulzentrum Ellwangen

 

Schule

Vollzeitschüler

insgesamt

Gymnasium

vorl. Schüler-zahlen

2020

vorl. Schüler-zahlen

2021

weitere

schulische

Ausbildungen

vorl. Schüler-zahlen

2020

vorl. Schüler-zahlen

2021

Gewerblich-Kaufmännische Schule Ellwangen

Technisches

Gymnasium, Profil:

- Gestaltungs-

  und Medientechnik

- Umwelttechnik

- Mechatronik

 

 

 

  70

    9

  191)

 

 

 

  71

    0

    6

 

AV dual

 

Einjährige

Berufsfachschule

 

Zweijährige

Berufsfachschule

 

Einjähriges

Berufskolleg I

 

Einjähriges

Berufskolleg II

 

Einjähriges BKFH

 

    0

 

 

  62

 

 

  69

 

 

  93

 

 

  49

 

  21

  19

 

 

  59

 

 

  48

 

 

  54

 

 

  59

 

  27

392   /   343

 

  98

  77

 

294

266

Gewerblich-Hauswirtschaftliche Schule Ellwangen

Sozial- und gesund-heitswissenschaft-liches Gymnasium

Profil: Gesundheit

 

 

 

 

  31

 

 

 

  40

BVE

 

VAB-O

 

AV dual

 

Zweijährige

Berufsfachschulen

 

Einjähriges

Berufskolleg

 

Zweijährige

Berufskollegs

    7

 

  22

 

  22

 

 

  46

 

 

  12

 

 

126

    7

 

  18

 

  30

 

 

  52

 

 

  10

 

 

120

266  /   277

 

  31

  40

 

235

237

Summe Berufliches Schulzentrum

Ellwangen

129

117

 

529

503

 

1) Die Eingangsklasse darf nicht mehr gebildet werden.

 

 

 

Berufliches Schulzentrum Schwäbisch Gmünd

 

Schule,

Vollzeitschüler

insgesamt

Gymnasium

vorl. Schüler-zahlen

2020

vorl. Schüler-zahlen

2021

weitere

schulische

Ausbildungen

vorl. Schüler-zahlen

2020

vorl. Schüler-zahlen 2021

Gewerbliche Schule Schwäbisch Gmünd

Technisches

Gymnasium, Profil:

- Gestaltungs-

  und Medientechnik

- Informationstechnik

- Technik und

  Management

- Mechatronik

 

 

 

  79

  53

 

  57

  37

 

 

 

  85

  62

 

  55

  41

VAB-R

 

VAB-O

 

AV dual

 

Einjährige

Berufsfachschulen

 

Zweijährige

Berufsfachschulen

 

Einjährige

Berufskollegs

 

Zweijähriges

Berufskolleg

 

Dreijähriges

Berufskolleg

 

Fachschulen

  14

 

  14

 

  30

 

 

  85

 

 

  71

 

 

  52

 

 

  53

 

 

  35

 

  40

    9

 

  13

 

  32

 

 

  76

 

 

  87

 

 

  31

 

 

  46

 

 

  44

 

  38

620   /   619

 

226

243

 

394

376

Kaufmännische

Schule

Schwäbisch Gmünd

Wirtschaftsgymnasium, Profil:

- Wirtschaft

- Internationale Wirtschaft

- Finanzmanagement

 

 

111

  63

  39

 

 

  92

  68

  50

Zweijährige

Berufsfachschule

 

Einjährige

Berufskollegs

 

Zweijähriges

Berufskolleg

 

123

 

 

115

 

 

  47

 

103

 

 

  93

 

 

  47

498   /   453

 

213

210

 

285

243

Agnes-von-Hohenstaufen-Schule

Schwäbisch Gmünd

Ernährungswissen-schaftliches

Gymnasium

 

Sozialwissenschaft-

liches Gymnasium

 

Sozialwissenschaft-

liches Gymnasium

Profil: Gesundheit

 

 

  67

 

 

166

 

 

 

  69

 

 

  72

 

 

159

 

 

 

  79

BVE

 

AV dual

 

VAB-R

 

VAB-O

 

Zweijährige

Berufsfachschulen

 

Einjährige

Berufskollegs

  15

 

  15

 

  16

 

  15

 

 

108

 

 

  80

  14

 

  30

 

  13

 

  15

 

 

  90

 

 

  79

551   /   551

 

302

310

 

249

241

Berufliches Schulzentrum

Schwäbisch Gmünd

741

763

 

928

860

 

 

 

Von Seiten der Agentur für Arbeit Aalen wird mitgeteilt, dass in der Summe im Ostalbkreis in diesem Vermittlungsjahr 2.483 Ausbildungsplätze zur Verfügung stehen. Dies sind 678 Ausbildungsplätze weniger (- 21,4 %) als im Vorjahr. Im Vermittlungsjahr 2020 standen im Ostalbkreis 3.161 Ausbildungsplätze zur Verfügung was eine prozentuelle Veränderung von -1,6 % zu 2019 bedeutet. Derzeit gibt es noch 693 (Vorjahr: 818) nicht besetzte Ausbildungsstellen. Die Zahl der BewerberInnen (1.686) verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 124 (- 6,9 %). Nach Einschätzung der Agentur für Arbeit werden voraussichtlich viele offene Ausbildungsstellen nicht besetzt werden können. Die Corona-Pandemie hat die Lage auf dem Ausbildungsmarkt weiter verschärft. Ein endgültiges Ergebnis kann jedoch erst Ende Oktober vorgelegt werden, da erst dann das Berichtsjahr der Agentur für Arbeit endet.

 

 

Mit Beginn des neuen Ausbildungsjahres, Anfang September, berichtet die IHK Ostwürttemberg, dass die bei ihr eingetragenen Ausbildungsverträge für den Bereich des Ost-albkreises um 52 (- 4,6 %) auf 1.068 (Vj.1.120) zurückgegangen sind. Die Ausbildungszahlen sind nur vorläufig zu verstehen, denn die IHK verzeichnet nach wie vor einen Eingang an Ausbildungsverträgen. Zudem wird die Agentur für Arbeit, die Handwerkskammer Ulm und die IHK im September noch eine Matchingaktion starten, bei der noch versucht wird, Azubis zu gewinnen. Deshalb sollte sich die Zahl im Oktober noch erhöhen. Für Ostwürttemberg insgesamt ergibt sich aktuell ein Rückgang der Ausbildungsverträge um 5,1 % von 1.506 auf 1.429 bisher abgeschlossener Verträge (Stand 31.08.2021).

 

Wie die Kreishandwerkerschaft Ostalb berichtet, sind für den Bereich des Ostalbkreises bei der Handwerkskammer Ulm insgesamt 500 neue Ausbildungsverträge eingegangen. Im vorangegangenen Ausbildungsjahr beliefen sich die neu eingetragenen Ausbildungsverhältnisse zu diesem Zeitpunkt auf 498. Dies stellt eine Steigerung um 0,4 % gegenüber dem Vorjahr dar. Darüber hinaus ist aber nicht auszuschließen, dass zum Ende des Vermittlungsjahres, Ende September 2021, noch in geringem Umfang weitere Ausbildungsverhältnisse eingegangen werden. Diesen 500 neu eingegangenen Ausbildungsverhältnissen stehen aktuell noch 138 (Vj. 217) offene Stellen im Handwerk gegenüber. Für Ostwürttemberg insgesamt ergibt sich aktuell ein Rückgang der Ausbildungsverträge um 2,14 % von 702 auf 687 bisher abgeschlossener Verträge (Stand 31.08.2021).

 

Die Demographie ist neben Corona ein Faktor, der dazu führt, dass immer weniger Ausbildungsverhältnisse begründet werden. Die Neigung der Jugendlichen in Corona-Zeiten einen Ausbildungsplatz anzunehmen hat abgenommen. Der Zugang zu handwerklicher Ausbildung war im Frühjahr zudem erschwert. Die Schülerinnen und Schüler konnten während der Corona-Hochphase keine Praktika absolvieren, keine Berufsmessen besuchen und hatten keine Angebote zur Berufsorientierung in der Schule. Die Betriebe bieten weiterhin eine hohe Zahl an Ausbildungsplätzen an, dies zeigen die offenen Ausbildungsstellen.

 

 

3. Lehrerversorgung:

 

Zu Beginn des neuen Schuljahres führte die Verwaltung bei den Beruflichen Schulen des Ostalbkreises eine Umfrage bezüglich der Lehrerversorgung durch. Von den Schulen wurden die in der Anlage 2 aufgeführten Zahlen zur Lehrerversorgung mitgeteilt. Aus der Übersicht ergibt sich, dass aufgrund der Stellenzuweisungen sich das Deputatedefizit im neuen Schuljahr, im Vergleich mit dem Vorjahr leicht erhöht hat. Insgesamt fehlen 9,8 Deputate (Vorjahr: 9,3 Deputate) an den Beruflichen Schulen des Ostalbkreises für eine vollständige Unterrichtsversorgung.

 

Die vier Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren des Ostalbkreises berichten von einer Lehrerversorgung im aktuellen Schuljahr, die weitgehend den Pflichtbereich abdeckt. Dies wird durch die Aussage des Staatlichen Schulamtes Göppingen, dass es einen besonderen Fachkräftemangel an Sonderpädagogen gebe, unterstrichen.

 

Allgemein haben die Schulen nach wie vor Probleme, geeignete Bewerber zu finden. Es stehen nicht genügend ausgebildete Lehrer zur Verfügung, da junge Lehrer vermehrt Anstellungen in den Ballungsräumen suchen und Spezialisten für Technik, Gewerbe oder Betriebswirtschaftslehre häufig in die Wirtschaft abwandern. Ähnlich trifft dies bei den beiden SBBZ mit dem Förderschwerpunkt Sprache zu. Hier können, wenn überhaupt, die Stellen zum Teil nur mit befristet eingestellten oder abgeordneten Grundschullehrern/-innen besetzt werden. Von Junglehrern/-innen wird der ländliche Bereich als Arbeitsort immer weniger gewählt.

 

 

4. Fazit:

 

Nach den vorliegenden Zahlen hat sich die Ausbildungsplatzsituation für Ausbildungsplatzsuchende im Ostalbkreis im aktuellen Jahr - coronabedingt - etwas verschlechtert, nachdem bis 2019 festzustellen war, dass die Zahl der nicht vermittelten Bewerberinnen und Bewerber auf nahezu Null zurückgegangen war. Durch die weitsichtige und vorausschauende Planung des Ostalbkreises und seiner Beruflichen Schulen konnten nahezu alle SchülerInnen in schulischen Angeboten versorgt und einer verbesserten Qualifizierung zugeführt werden. Wie bereits aufgeführt, wird noch weiterhin über Nachvermittlungen versucht, möglichst viele Jugendliche zu versorgen.

 

Leider muss aber auch festgestellt werden, dass die Betriebe noch immer Schwierigkeiten haben, die angebotenen Ausbildungsplätze mit geeigneten Bewerbern zu besetzen. Auch zukünftig ist es immens wichtig, dass Sondermaßnahmen aller, an der beruflichen Bildung beteiligten Akteure, greifen, um einen Fachkräftemangel entgegen zu wirken.

 

Auch zukünftig wird der Ostalbkreis in enger Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit, den Kammern, den Innungen und den Schulleitungen dafür Sorge tragen, dass die Jugendlichen einen Ausbildungs- bzw. einen Schulplatz erhalten, um eine erfolgreiche Ausbildung starten zu können.

 


Finanzierung und Folgekosten

 

Keine.

 

 

 

 


Anlagen

 

Anlage 1: Schülerentwicklung im Teilzeit- und Vollzeitbereich im Ostalbkreis

Anlage 2: Übersicht über die Lehrerversorgung

 

 

Sichtvermerke

 

gez. Freytag, Geschäftsbereichsleiterin

gez. Kurz, Dezernat I

gez. Dr. Bläse, Landrat

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Anlage 1: Schülerentwicklung im Teilzeit- und Vollzeitbereich im Ostalbkreis (16 KB)    
Anlage 2 2 Anlage 2: Übersicht über die Lehrerversorgung (28 KB)