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Antrag der Betriebsleitung:
Kenntnisnahme.
Sachverhalt/Begründung:
I. Einleitung
Das Klinikum Schwäbisch Gmünd rechnet seit dem 01.01.2003 nach den Bestimmungen des Fallpauschalengesetzes oder auch nach den so genannten DRGs (Diagnosis Related Groups) ab.
Die Umstellung auf diese neue Vergütungsform, welche ab dem 01.01.2003 wahlweise möglich war, jedoch ab dem 01.01.2004 verpflichtend ist, hat deutlichen Einfluss auf die Abläufe in der Patientenbehandlung. Dadurch dass künftig nicht mehr die Liegezeit des Patienten, sondern eine mehr oder weniger pauschale Vergütung entsprechend der Indikation des Patienten bezahlt wird, sind die Kliniken gezwungen, Behandlungsabläufe deutlich zu beschleunigen.
Dies kann nur dann geschehen, wenn unmittelbar zu Beginn der Behandlung, d. h. also bereits bei der Aufnahme des Patienten, eine hochqualifizierte Diagnostik abläuft. Um dieses Ziel zu erreichen, ist in weitaus höherem Maße interdisziplinäres Arbeiten gefragt als früher. Eine qualifizierte interdisziplinäre Diagnostik muss also bereits bei der Aufnahme des Patienten ablaufen, um umgehend Entscheidungen über die weitere Behandlung des Patienten treffen zu können.
Hierzu ist es erforderlich, dass diese interdisziplinäre Kompetenz konzentriert an einer Stelle im Hause zur Verfügung steht.
Wir haben uns deshalb im Klinikum Schwäbisch Gmünd im Rahmen unserer Baumaßnahmen dazu entschlossen, einen speziellen Bereich für die Zentrale Notaufnahme vorzusehen, welcher kurze Wege zu entscheidenden Funktionsstellen, wie beispielsweise Radiologische Abteilung, Unfallchirurgische Ambulanz, Innere Funktionsdiagnostik aufweist.
Zur Abklärung von Fragen der konzeptionellen, organisatorischen, räumlichen und personellen Ausgestaltung wurde im Rahmen der von Landrat Pavel angeregten „Zukunftswerkstatt“ eine Arbeitsgruppe gegründet, welche sich mit diesem Thema befasste.
Mitglieder dieser Arbeitsgruppe waren - Herr Dr. Claus Görner, niedergelassener Radiologie an der Stauferklinik - Frau Silvia Heisig, Leiterin der Abteilung Erlösmanagement - Frau Ursula Kurzendörfer, Pflegedienstleitung Innere Medizin - Herr Uwe Maisch, Krankenpfleger Unfallchirurgie - Herr Hartmut Müller, Leiter der Unfallchirurgischen Ambulanz - Herr Franz Xaver Pretzel, Pflegedirektor - Herr Dr. Andreas Trautmann, Facharzt Innere Medizin - Herr Oberarzt Dr. Stefan Waibel, Leiter des Geriatrischen Schwerpunkts - Herr Dr. Manfred Wiedemann, Chefarzt der Abteilung Unfall- und Wiederherstellungschirurgie.
In einer Vielzahl von Sitzungen setzte sich diese Arbeitsgruppe mit der gegebenen Aufgabenstellung auseinander. Hierzu wurden selbstverständlich auch externe Fachleute hinzugezogen. Der vorgenannte Arbeitskreis wurde unterstützt von
- Herrn Dr. Christian Pawlik, Leitender Arzt der Notaufnahme am Klinikum Augsburg - Herrn Dr. H. G. Güse, Anästhesist und Geschäftsführer der Güse medi Consult Gmbh Bremen - Herrn Oberarzt Dr. Martin Blümke, Leiter der Notaufnahme am Westküstenklinikum in Heide
Das Ergebnis der Beratungen dieser Arbeitsgruppe wurde in der Betriebsleitung vorgetragen und dort auch genehmigt.
Die Zentrale Notaufnahme versteht sich als zentrale interdisziplinäre Leistungseinheit des Klinikums. Sie ist die einzige Anlaufstelle für alle Notfall- und ungeplanten Patienten.
II. Zielsetzung
- Alle Notfallpatienten werden an einem zentralen Aufnahmeort rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr qualifiziert aufgenommen. - Die Behandlung der Patienten erfolgt nach vorgegebenen Standards. - Die Verlegung der Patienten auf Station soll möglichst schnell, spätestens jedoch nach 6 Stunden, erfolgen. - Die Entlassung der ambulanten Patienten soll ebenfalls möglichst schnell, jedoch nach ausreichender Beobachtungszeit, erfolgen. - Für die Patienten aber auch für unsere Kooperationspartner wie Rettungsdienste, niedergelassene Ärzte usw. steht die Zentrale Notaufnahme rund um die Uhr als kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung.
III. Voraussichtliches Leistungsvolumen
Entsprechend unserer Erhebungen gehen wir davon aus, dass täglich ca. 50, jährlich ca. 18.000 Patienten ambulant oder auch stationär in dieser Leistungseinheit behandelt werden.
IV. Räumliche/organisatorische Situation
Im Rahmen der Umbaumaßnahmen an der Stauferklinik konnten im freigewordenen seitherigen Laborbereich im 1. Obergeschoss
- 3 Sprechstundenzimmer - 1 Schockraum - 1 Überwachungseinheit mit Monitoring für wichtige Vitalzeichen wie Blutdruck,
eingerichtet werden.
Dieser neue Leistungsbereich ist personell mit der Krankenhausadministration (Aufnahme) vernetzt, die Arbeitsplätze werden über eine angemessene EDV-Ausstattung verfügen, um einen entsprechenden Datentransfer in andere Leistungseinheiten der Stauferklinik zu ermöglichen.
V. Personelle Situation
Die Zentrale Notaufnahme wird am 01.10.2003 mit ihrer Arbeit starten.
Die organisatorische Leitung wurde Herrn Oberarzt Dr. Waibel übertragen. Die fachärztlichen Leistungen sind jeweils durch die einzelnen medizinischen Fachabteilungen wie Unfallchirurgie, Allgemeinchirurgie, Anästhesie und Gynäkologie in den Räumlichkeiten der Aufnahmeeinheit zu erbringen.
Die Funktion der leitenden Pflegekraft wird durch Herrn Hartmut Müller übernommen werden. Der Personalbestand im pflegerischen Bereich wird zum 01.10.2003 angepasst, erforderliche Qualifikationsprogramme sind teilweise bereits erfolgt bzw. in konkreter Planung.
Durch entsprechende Arbeitszeitmodelle wird sichergestellt, dass der Personalbedarf an das zu erwartende Arbeitsvolumen angepasst ist.
VI. Maßnahmen der Qualitätssicherung
Die Zentrale Notaufnahme wird künftig das wohl wichtigste „Aushängeschild“ des Klinikums sein. Insofern hat die zielgerichtete und an den Bedürfnissen des Patienten angepasste Behandlung allerhöchste Priorität. Zur Sicherstellung von Standards und der Realisierung von so genannten Clinical Pathways (Patienten-Behandlungspfade) sowie von Notfallbehandlungsstandards wurden entsprechende Maßnahmen ergriffen.
VII. Öffentlichkeitsarbeit
Die Einrichtung der Zentralen Notaufnahme ist ein Novum innerhalb der Kliniken in der näheren Umgebung. Insofern ist sowohl hinsichtlich der Patienten als auch der niedergelassenen Ärzte sowie der Rettungsdienste und Sozialstationen eine intensive Öffentlichkeitsarbeit erforderlich.
Dies trifft auch für die klinikinterne Situation zu. Interdisziplinäre Arbeit ist bislang leider zu wenig ausgeprägt und es bedarf deshalb auch einer intensiven internen Darstellung dieser neuen Leistungseinheit.
VIII. Räumliche Lage innerhalb des Klinikums
Die Zentrale Notaufnahme liegt direkt oberhalb des Haupteingangs und der Liegend-Einfahrt. Es ist eine direkte Erschließung über Treppenhaus und Aufzug gegeben. Es besteht eine direkte räumliche Nachbarschaft zur Radiologie, Unfallchirurgischen Ambulanz, Inneren Funktionsdiagnostik und zum Ambulanten Operativen Zentrum. Die zentralen OPs unseres Klinikums liegen im 2. Obergeschoss direkt oberhalb der Zentralen Aufnahme. Es sind somit zu allen notfallmäßig wichtigen Leistungseinheiten kurze Wege gegeben.
Dies ermöglicht auch eine personelle Vernetzung mit der Unfallchirurgischen Ambulanz und dem Ambulanten Operativen Zentrum. Hierauf war im Hinblick auf die Personalkosten besonders zu achten. Näheren Aufschluss über die Lage innerhalb des Gebäudes ergibt beiliegende Planskizze.
IX. Weitergehende Aspekte
Die Stauferklinik versteht sich als ein medizinisches Leistungszentrum, welches in einem dynamischen Prozess weitergehender Vernetzung mit anderen medizinischen Leistungserbringern steht. So bestehen konkrete Aussichten darauf, dass bis ca. einem halben Jahr auch der Notfalldienst der niedergelassenen Ärzte innerhalb dieses Bereiches stattfinden könnte.
Die schriftlichen Darlegungen in dieser Vorlage werden in der Sitzung durch mündlichen Vortrag des Leiters dieser neuen Funktionseinheit, Herrn Oberarzt Dr. Waibel, und Herrn Pflegedirektor Pretzel ergänzt werden.
Anlagen:
1
Sichtvermerke:
Fachamt__________________________________________________
Fachdezernent__________________________________________________
Hauptamt__________________________________________________ Wolf
Kämmerei__________________________________________________ Hubel
Landrat__________________________________________________ Pavel |
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