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Vorlage - 472/03  

 
 
Betreff: Vorstellung der Konzeption der Zentralen Notaufnahme am Klinikum Schwäbisch Gmünd
Status:öffentlich  
Federführend:Klinikum Schwäbisch Gmünd   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Kliniken und Gesundheit Entscheidung
30.09.2003 
Sitzung des Krankenhausausschusses      

Antrag der Betriebsleitung:

 

Kenntnisnahme.

 


Sachverhalt/Begründung:

 

I. Einleitung

 

Das Klinikum Schwäbisch Gmünd rechnet seit dem 01.01.2003 nach den Bestim­mungen des Fallpauschalengesetzes oder auch nach den so genannten DRGs (Diagnosis Related Groups) ab.

 

Die Umstellung auf diese neue Vergütungsform, welche ab dem 01.01.2003 wahl­weise möglich war, jedoch ab dem 01.01.2004 verpflichtend ist, hat deutlichen Ein­fluss auf die Abläufe in der Patientenbehandlung. Dadurch dass künftig nicht mehr die Liegezeit des Patienten, sondern eine mehr oder weniger pauschale Vergütung ent­sprechend der Indikation des Patienten bezahlt wird, sind die Kliniken gezwungen, Behandlungsabläufe deutlich zu beschleunigen.

 

Dies kann nur dann geschehen, wenn unmittelbar zu Beginn der Behandlung, d. h. also bereits bei der Aufnahme des Patienten, eine hochqualifizierte Diagnostik abläuft. Um dieses Ziel zu erreichen, ist in weitaus höherem Maße interdisziplinäres Arbeiten gefragt als früher. Eine qualifizierte interdisziplinäre Diagnostik muss also bereits bei der Aufnahme des Patienten ablaufen, um umgehend Entscheidungen über die wei­tere Behandlung des Patienten treffen zu können.

 

Hierzu ist es erforderlich, dass diese interdisziplinäre Kompetenz konzentriert an einer Stelle im Hause zur Verfügung steht.

 

Wir haben uns deshalb im Klinikum Schwäbisch Gmünd im Rahmen unserer Bau­maßnahmen dazu entschlossen, einen speziellen Bereich für die Zentrale Notauf­nahme vorzusehen, welcher kurze Wege zu entscheidenden Funktionsstellen, wie bei­spielsweise Radiologische Abteilung, Unfallchirurgische Ambulanz, Innere Funktions­diagnostik aufweist.

 

Zur Abklärung von Fragen der konzeptionellen, organisatorischen, räumlichen und personellen Ausgestaltung wurde im Rahmen der von Landrat Pavel angeregten „Zukunftswerkstatt“ eine Arbeitsgruppe gegründet, welche sich mit diesem Thema befasste.

 

Mitglieder dieser Arbeitsgruppe waren

-          Herr Dr. Claus Görner, niedergelassener Radiologie an der Stauferklinik

-          Frau Silvia Heisig, Leiterin der Abteilung Erlösmanagement

-          Frau Ursula Kurzendörfer, Pflegedienstleitung Innere Medizin

-          Herr Uwe Maisch, Krankenpfleger Unfallchirurgie

-          Herr Hartmut Müller, Leiter der Unfallchirurgischen Ambulanz

-          Herr Franz Xaver Pretzel, Pflegedirektor

-          Herr Dr. Andreas Trautmann, Facharzt Innere Medizin

-          Herr Oberarzt Dr. Stefan Waibel, Leiter des Geriatrischen Schwerpunkts

-          Herr Dr. Manfred Wiedemann, Chefarzt der Abteilung Unfall- und Wiederher­stellungschirurgie.

 

In einer Vielzahl von Sitzungen setzte sich diese Arbeitsgruppe mit der gegebenen Auf­gabenstellung auseinander. Hierzu wurden selbstverständlich auch externe Fachleute hinzugezogen. Der vorgenannte Arbeitskreis wurde unterstützt von

 

-          Herrn Dr. Christian Pawlik, Leitender Arzt der Notaufnahme am Klinikum Augsburg

-          Herrn Dr. H. G. Güse, Anästhesist und Geschäftsführer der Güse medi Consult Gmbh Bremen

-          Herrn Oberarzt Dr. Martin Blümke, Leiter der Notaufnahme am Westküsten­klinikum in Heide

 

Das Ergebnis der Beratungen dieser Arbeitsgruppe wurde in der Betriebsleitung vor­getragen und dort auch genehmigt.

 

Die Zentrale Notaufnahme versteht sich als zentrale interdisziplinäre Leistungseinheit des Klinikums. Sie ist die einzige Anlaufstelle für alle Notfall- und ungeplanten Patien­ten.

 

 

II. Zielsetzung

 

-          Alle Notfallpatienten werden an einem zentralen Aufnahmeort rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr qualifiziert aufgenommen.

-          Die Behandlung der Patienten erfolgt nach vorgegebenen Standards.

-          Die Verlegung der Patienten auf Station soll möglichst schnell, spätestens jedoch nach 6 Stunden, erfolgen.

-          Die Entlassung der ambulanten Patienten soll ebenfalls möglichst schnell, jedoch nach ausreichender Beobachtungszeit, erfolgen.

-          Für die Patienten aber auch für unsere Kooperationspartner wie Rettungsdienste, niedergelassene Ärzte usw. steht die Zentrale Notaufnahme rund um die Uhr als kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung.

 

 

III. Voraussichtliches Leistungsvolumen

 

Entsprechend unserer Erhebungen gehen wir davon aus, dass täglich ca. 50, jährlich ca. 18.000 Patienten ambulant oder auch stationär in dieser Leistungseinheit behan­delt werden.

 

 

IV. Räumliche/organisatorische Situation

 

Im Rahmen der Umbaumaßnahmen an der Stauferklinik konnten im freigewordenen seitherigen Laborbereich im 1. Obergeschoss

 

-          3 Sprechstundenzimmer

-          1 Schockraum

-          1 Überwachungseinheit mit Monitoring für wichtige Vitalzeichen wie Blutdruck,
   Puls, EKG, Atemfrequenz oder Sauerstoffsättigung mit bis zu 20 Plätzen

 

eingerichtet werden.

 

Dieser neue Leistungsbereich ist personell mit der Krankenhausadministration (Auf­nahme) vernetzt, die Arbeitsplätze werden über eine angemessene EDV-Ausstattung verfügen, um einen entsprechenden Datentransfer in andere Leistungseinheiten der Stauferklinik zu ermöglichen.

 

 

V. Personelle Situation

 

Die Zentrale Notaufnahme wird am 01.10.2003 mit ihrer Arbeit starten.

 

Die organisatorische Leitung wurde Herrn Oberarzt Dr. Waibel übertragen. Die fach­ärztlichen Leistungen sind jeweils durch die einzelnen medizinischen Fachabteilungen wie Unfallchirurgie, Allgemeinchirurgie, Anästhesie und Gynäkologie in den Räum­lichkeiten der Aufnahmeeinheit zu erbringen.

 

Die Funktion der leitenden Pflegekraft wird durch Herrn Hartmut Müller übernommen werden. Der Personalbestand im pflegerischen Bereich wird zum 01.10.2003 ange­passt, erforderliche Qualifikationsprogramme sind teilweise bereits erfolgt bzw. in konkreter Planung.

 

Durch entsprechende Arbeitszeitmodelle wird sichergestellt, dass der Personalbedarf an das zu erwartende Arbeitsvolumen angepasst ist.

 

 

VI. Maßnahmen der Qualitätssicherung

 

Die Zentrale Notaufnahme wird künftig das wohl wichtigste „Aushängeschild“ des Klinikums sein. Insofern hat die zielgerichtete und an den Bedürfnissen des Patienten angepasste Behandlung allerhöchste Priorität. Zur Sicherstellung von Standards und der Realisierung von so genannten Clinical Pathways (Patienten-Behandlungspfade) sowie von Notfallbehandlungsstandards wurden entsprechende Maßnahmen ergriffen.

 

 

VII. Öffentlichkeitsarbeit

 

Die Einrichtung der Zentralen Notaufnahme ist ein Novum innerhalb der Kliniken in der näheren Umgebung. Insofern ist sowohl hinsichtlich der Patienten als auch der niedergelassenen Ärzte sowie der Rettungsdienste und Sozialstationen eine intensive Öffentlichkeitsarbeit erforderlich.

 

Dies trifft auch für die klinikinterne Situation zu. Interdisziplinäre Arbeit ist bislang leider zu wenig ausgeprägt und es bedarf deshalb auch einer intensiven internen Dar­stellung dieser neuen Leistungseinheit.

 

 

VIII. Räumliche Lage innerhalb des Klinikums

 

Die Zentrale Notaufnahme liegt direkt oberhalb des Haupteingangs und der Liegend-Einfahrt. Es ist eine direkte Erschließung über Treppenhaus und Aufzug gegeben. Es besteht eine direkte räumliche Nachbarschaft zur Radiologie, Unfallchirurgischen Am­bulanz, Inneren Funktionsdiagnostik und zum Ambulanten Operativen Zentrum. Die zentralen OPs unseres Klinikums liegen im 2. Obergeschoss direkt oberhalb der Zentralen Aufnahme. Es sind somit zu allen notfallmäßig wichtigen Leistungseinheiten kurze Wege gegeben.

 

Dies ermöglicht auch eine personelle Vernetzung mit der Unfallchirurgischen Ambu­lanz und dem Ambulanten Operativen Zentrum. Hierauf war im Hinblick auf die Per­sonalkosten besonders zu achten. Näheren Aufschluss über die Lage innerhalb des Gebäudes ergibt beiliegende Planskizze.

 

 

IX. Weitergehende Aspekte

 

Die Stauferklinik versteht sich als ein medizinisches Leistungszentrum, welches in einem dynamischen Prozess weitergehender Vernetzung mit anderen medizinischen Leistungserbringern steht. So bestehen konkrete Aussichten darauf, dass bis ca. einem halben Jahr auch der Notfalldienst der niedergelassenen Ärzte innerhalb dieses Bereiches stattfinden könnte.

 

Die schriftlichen Darlegungen in dieser Vorlage werden in der Sitzung durch münd­lichen Vortrag des Leiters dieser neuen Funktionseinheit, Herrn Oberarzt Dr. Waibel, und Herrn Pflegedirektor Pretzel ergänzt werden.

 

 

 

 

Finanzierungen und Folgekosten:

Finanzierungen und Folgekosten:

 

     

Anlagen:

Anlagen:

 

1

 

 

Sichtvermerke:

 

Fachamt__________________________________________________

     

 

Fachdezernent__________________________________________________

     

 

Hauptamt__________________________________________________

Wolf

 

Kämmerei__________________________________________________

Hubel

 

Landrat__________________________________________________

Pavel