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Antrag der Verwaltung
a) den testierten Jahresabschluss zum 31.12.2020 mit einem Jahresüberschuss von 2.242.090,70 € festzustellen und zu genehmigen b) der Vorabgewinnausschüttung im Januar 2021 von 1.000.000,00 €
c) entsprechend dem Vorschlag des Aufsichtsrats der GOA die Firma Dr. Erhart GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Bad Wörishofen, mit der Prüfung des Jahresabschlusses 2021 sowie mit der Prüfung nach § 53 HGrG zu beauftragen.
4. Der Kreistag ermächtigt Frau Gabriele Seefried in der Gesellschafterversammlung der GOA der Entlastung der Geschäftsleitung und des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2020 zuzustimmen.
Sachverhalt/Begründung
Die beiliegende Abfallbilanz (Anlage 1) zeigt die angefallenen Abfallmengen des Jahres 2020 getrennt nach Abfallarten und gibt die jeweiligen Entsorgungswege an. Alle Abfälle, die keiner sonstigen Verwertung zugeführt werden konnten, wurden in den Müllverbrennungsanlagen Würzburg und Ulm thermisch verwertet bzw. in der Gewerbeabfallaufbereitungsanlage der GOA (GAA) aufbereitet.
Vergleicht man die Abfallmengen 2020 mit dem Vorjahr, so ist festzustellen, dass sowohl beim Hausmüll (+1.720 to) wie auch beim Sperrmüll (+1.320 to) eine deutliche Zunahme der Abfallmengen zu verzeichnen ist. Die Anzahl der Sperrmüllabholungen und Selbstanlieferungen von Sperrmüll hat sich entsprechend erhöht. Grund hierfür ist die Corona-Situation.
Die angefallene Bioabfallmenge hat sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich um 1.262 to erhöht. Der Anstieg der Menge lässt sich einerseits auf die coronabedingte Situation zurückzuführen, andererseits lässt es ebenfalls auf ein steigendes Niveau bei der Trennung von Bio- und Restmüll schließen.
Im Jahr 2020 reduzierte sich die Altpapiermenge im Vergleich zum Vorjahr um 874 to. Der Mengenrückgang dürfte auf die zunehmende Digitalisierung zurückzuführen sein. Innerhalb der Sammelsysteme wurden über die Wertstoffhöfe und die Blaue Tonne anteilig mehr Mengen erfasst. Diese Verschiebung wurde durch die zeitweise coronabedingte Absage von Vereinssammlungen verursacht. Die Anzahl der bereitgestellten „Blauen Tonnen“ hat leicht zugenommen. Zwischenzeitlich beträgt die Anschlussquote der Haushalte an die „Blaue Tonne“ rund 80 Prozent.
Auch im Bereich Verkaufsverpackungen ergab sich ein deutlicher Anstieg um rund 7,1 %, welcher ebenfalls auf die Corona-Situation zurückzuführen ist.
Die Grünschnittmengen haben sich im Jahr 2020 um 984 to gegenüber dem Vorjahr erhöht.
Im Bereich des Elektronik-Schrotts wurde wie im Vorjahr ein leichter Rückgang der Menge verzeichnet. Gleichzeitig stieg die Anzahl der Abholungen. Die Abholung durch den Eilservice blieb konstant.
Im Bereich Erdaushub und Bauschutt sind die Mengen im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken. Auf der Deponie Herlikofen wurden coronabedingt wesentlich geringere gewerbliche Mengen angeliefert.
Die stark gestiegene Anzahl der Anfragen am Abfalltelefon ist auf die im Jahr 2020 beschlossene Änderung der Abfallwirtschaftssatzung zum 01.01.2021 zurückzuführen. Durch die Begrenzung der Müllsackveranlagung auf 2-Personenhaushalte sowie der Einführung der Mindestleerungen kam es zu zahlreichen Anrufen.
Im Hinblick auf das Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) ist in der Abfallbilanz 2020 die Verwertungsquote für Haushaltsabfälle angegeben. Nach § 14 Absatz 2 KrWG soll die Recyclingquote für Siedlungsabfälle ab dem 01. Januar 2020 mind. 65 % betragen. Mit einer Quote von 71,6 % wurde auch im Jahr 2020 diese gesetzlich geforderte Quote leicht übertroffen. Von den insgesamt 140.054 Tonnen Hausabfällen wurden 100.297 Tonnen wiederverwertet und 39.757 Tonnen in den Müllverbrennungsanlagen thermisch verwertet.
Die in Anlage 1 dargestellten Zahlen zeigen einen gesamthaften Überblick über die Abfallmengen im Jahr 2020.
1. Allgemeines
Das Jahr 2020 war für die GOA trotz der Corona-Krise ein wirtschaftlich zufriedenstellendes Geschäftsjahr mit einem positiven Jahresergebnis von 2.242.090,70 €.
Von der anhaltend erfolgreichen Arbeit der GOA konnte auch der Landkreis profitieren und die Abfallgebühren konnten weiterhin stabil gehalten werden.
Im Geschäftsjahr 2020 wurden Investitionen in Sachanlagen in Höhe von insgesamt 4.973 T€ vorgenommen. Es wurde insbesondere in Baumaßnahmen (Neubau Wertstoffhof Schwäbisch Gmünd-Gügling, Ausbau des Standortes Ellert), IT-Hardware und die Beschaffung moderner Fahrzeuge investiert. Auch wurden die Assets und das Grundstück der ehemaligen Fa. Marso Umwelt GmbH erworben.
Zum 31.10.2020 beendete Herr Henry Forster seine Geschäftsführertätigkeit. Bis zum 31.12.2020 wurden Herr Bernd Hörger und Herr Karl Kurz als Interimsgeschäftsführer benannt. Zum 01.01.2021 übernahm Herr Arne Grewe die Geschäftsführung.
Der Aufsichtsrat wurde im Geschäftsjahr ständig und zeitnah in fünf Sitzungen über den allgemeinen Geschäftsverlauf durch die Geschäftsleitung informiert. Alle Entscheidungen, die in seine Zuständigkeit fallen, wurden vom Aufsichtsrat umfassend beraten und die anstehenden Beschlüsse gefasst.
Der Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang - wurde unter Einbeziehung der Buchführung und des Lageberichts, unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Durchführung von Abschlussprüfungen, geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Außerdem wurde die Prüfung der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung und der wirtschaftlichen Verhältnisse nach § 53 Haushaltsgrundsätzegesetz durchgeführt. Nach dem Ergebnis der Prüfung sind gegen den Jahresabschluss keine Einwendungen zu erheben.
Der Jahresabschluss und der Geschäftsbericht für das Geschäftsjahr 2020 wurden dem Aufsichtsrat von der Geschäftsleitung vorgelegt. Die Empfehlung des Aufsichtsrates wird in der Sitzung mündlich bekannt gegeben.
2. Das Geschäftsjahr 2020
2.1 Umsatz- und Auftragsentwicklung
Der Umsatz betrug im Berichtsjahr 44.853 T€ (Vj. 45.469 T€) und verringerte sich damit im Vergleich zum Vorjahr um rd. 0,6 Mio. €. Dieser Umsatzrückgang ist hauptsächlich aufgrund der coronbedingten Situation auf den gewerblichen Bereich zurückzuführen. Der Umsatzanteil des Ostalbkreises stieg auf 39,5 % an (Vj.35,6 %). 2.2 Investitionen
Im Geschäftsjahr 2020 wurden Investitionen in Höhe von insgesamt 4.973 T€ vorgenommen. Neben dem Ausbau des Wertstoffhofes Schwäbisch Gmünd-Gügling, und dem Ausbau des Standortes Ellert wurde in neue IT-Hardware und moderne Fahrzeuge investiert. Zudem wurden die Assets und das Grundstück der ehemaligen Fa. Marso Umwelt GmbH erworben.
2.3 Finanzierungsmaßnahmen
Die Finanzierung der Investitionen erfolgte über Bankkredite und über den Cashflow.
2.4 Personal- und Sozialbereich
Die Zahl der Mitarbeiter (ohne Aushilfen und Auszubildende) betrug zum Ende des Berichtsjahres 339 (Vj. 328). Im Berichtsjahr wurden 9 (Vj. 9) junge Menschen als Bürokaufleute, Fachkräfte für Abfallwirtschaft und Kfz-Mechatroniker ausgebildet. Weitere 67 Mitarbeiter waren auf den Wertstoffhöfen, im Reinigungsdienst und saisonal zusätzlich weitere 37 Mitarbeiter für die Betreuung der Grünabfallcontainer als Aushilfen geringfügig beschäftigt.
Für die Aus- und Fortbildung der Mitarbeiter wurden rd. 60 T€ (Vj. 112 T€) aufgewendet. An den insgesamt 61 Schulungsveranstaltungen haben insgesamt 381 Mitarbeiter teilgenommen.
3. Lage des Unternehmens
3.1 Vermögenslage
Das Eigenkapital beläuft sich zum 31.12.2020 auf 19.816 T€ (Vj. 19.073 T€). Die Veränderung gegenüber dem Vorjahr resultiert aus dem Jahresüberschuss 2020 in Höhe von 2.242 T€, einer weiteren Gewinnausschüttung in Höhe von 500 T€ für das Jahr 2019 sowie einer Vorabgewinnausschüttung in Höhe von 1.000 T€ für 2020. Die Eigenkapitalquote beträgt 47,7 % (Vj. 44,4 %). Der Deckungsgrad B (herangezogen wurden alle Bankdarlehen plus 50 % der Rückstellungen) beträgt 99,2 % (Vj. 103,7 %).
Die Abschreibungen erfolgen grundsätzlich linear. In wenigen Ausnahmefällen wurde, abweichend von der linearen AfA, mengenmäßig bezogen auf das Verfüllvolumen der Deponien sowie auf ein langfristiges Anlieferkontingent abgeschrieben.
3.2 Finanzlage
Die Gesellschafter und die Geschäftsleitung legen Wert auf eine gute Kapitalausstattung, welche für Stabilität und nachhaltige Finanzstrukturen sorgt. Einvernehmlich werden deshalb kontinuierlich Teile der Jahresüberschüsse thesauriert.
Die Liquidität 2. Grades betrug zum Ende des Berichtsjahres 87,4 % (Vj.110,4 %). Die Zahlungsfähigkeit war stets uneingeschränkt sichergestellt.
Der Cashflow (Gewinn nach Steuern + AfA) beläuft sich auf 6.179 T€ (Vj. 6.376 T€).
3.3 Ertragslage
Das Ergebnis 2020 weist, wie bereits erläutert, einen Gewinn von 2.242 T€ (Vj. 2.565 €) nach Steuern aus.
Ergebnis des laufenden Betriebs 3.137 T€ Sonstige betriebliche Aufw./Erträge + 114 T€ Finanzergebnis - 92 T€ Steuern vom Einkommen und Ertrag - 917 T€ Jahresüberschuss 2.242 T€
In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen/Erträgen sind folgende größere Posten enthalten:
Entnahme sonstige Leistungen + 91 T€ Sonstige Nebenerlöse + 80 T€ Schadensaufwendungen - 138 T
4. Ausblick
Das Jahr 2021 hat aufgrund der verschärften Kontaktbeschränkungen eher verhalten begonnen. Die gewerblichen Aktivitäten lagen unter den Planvorgaben. Üblicherweise steigen Umsätze und Erlöse traditionell im 2. Quartal.
Die Preise für Sekundärrohstoffe haben sich nach einem schwachen Jahr 2020 teilweise deutlich erholt. Auch die Prognose für 2021 lässt auf einen positiven Verlauf hoffen.
Risiken ergeben sich nach wie vor aus der ungewissen Zukunft in Folge der Corona-Krise. Die Mengen an Gewerbeabfall, Altpapier und anderen Stoffen lagen zu Jahresbeginn unter dem Vorjahresniveau. Nach wie vor befindet sich zum Schutz der Gesundheit ein Teil der Belegschaft in mobiler Arbeit. Zu den finanziellen Auswirkungen kann aufgrund der ungewissen Corona-Situation zum Zeitpunkt der Erstellung des Berichtes keine verlässliche Angabe gemacht werden.
Chancen ergeben sich aus den neuen Zielen, die sich Management und Mitarbeiter gesetzt haben. Dazu gehören:
- Umstrukturierung der Verwaltung und Standorte, um noch effektiver und mit klareren Kompetenzen und Verantwortungen zu agieren
- Ausbau des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM)
- Sanierung der Kunststoffdichtungsbahn auf der Deponie Reutehau zur Steigerung des Restverfüllvolumens
- Sanierung von ehemaligen Hausmülldeponien (z.B. Schwäbisch Gmünd-Wetzgau)
- Erweiterung der Deponien für DK I-Material
- Fortführung des Bodenmassenmanagements zur Verminderung des Deponieeinbaus zugunsten anderer Verwertungsmöglichkeiten
- Schaffung zusätzlicher Lagerflächen auf den Deponiestandorten
- Schaffung neuer Entsorgungswege für Ersatzbrennstoffe auf Basis langjähriger Lieferverträge
- Integration des neuen ERP-Systems in die Unternehmenskultur
- Verschiedene neue Projekte für künftige Technologien bei der Aufbereitung von biogenen Materialien und Kunststoffen
- Erweiterung der Dienstleistungen im Bereich Problemstoffe
Unter Einbeziehung und Bewertung aller vorgenannten Aspekte geht die Geschäftsleitung für 2021 von einer gleichbleibenden Umsatz- und Gewinnentwicklung aus.
5. Prüfung des Jahresabschlusses 2020
5.1 Gegenstand der Prüfung
Die Dr. Erhart GmbH hat zur Prüfung des Jahresabschlusses 2020 folgendes ausgeführt:
„Im Rahmen des uns erteilten Auftrags haben wir gemäß § 317 HGB die Buchführung, den nach deutschen Rechnungslegungsvorschriften aufgestellten Jahresabschluss und den Lagebericht auf die Einhaltung der einschlägigen gesetzlichen Vorschriften und der sie ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags geprüft. (…)
Bei der Prüfung beachteten wir auftragsgemäß die Vorschriften des § 53 Abs. 1 Nr. 1 und 2 Haushaltsgrundsätzegesetz (HGrG) und die Grundsätze für die Prüfung von Unternehmen nach § 53 HGrG. Unsere Berichterstattung über die Erweiterung der Abschlussprüfung nach § 53 HGrG erfolgt unter Beachtung des IDW Prüfungsstandards 720 in der Fassung vom 09.09.2010.“
5.2 Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers
„Wir haben den Jahresabschluss der Gesellschaft im Ostalbkreis für Abfallbewirtschaftung mbH (GOA) - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang, einschließlich der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020 geprüft. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für die Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzanlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 und vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung dar.
Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt.
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.
Finanzierung und Folgekosten
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Anlagen
Anlage 1: Abfallbilanz des Ostalbkreises 2020 Anlage 2: Bilanz zum 31.12.2020 Anlage 3: Gewinn- und Verlustrechnung 2020
Sichtvermerke
gez. Bernhard, Geschäftsbereich Controlling und Beteiligungsmanagement gez. Grewe, GOA gez. Kurz, Dezernat II gez. Dr. Bläse, Landrat
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