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Vorlage - 075/2021  

 
 
Betreff: Realisierung der Ortsumfahrungen im Zuge der Landesstraße 1060
sowie
Darstellung geeigneter Maßnahmen zur Bewältigung der zu erwartenden Entwicklung bis zur Landesgrenze
Status:öffentlich  
Federführend:Geschäftsbereich Verkehrsinfrastruktur   
Beratungsfolge:
Kreistag
27.04.2021 
Sitzung des Kreistags geändert beschlossen   

Antrag der Verwaltung

 

Der Kreistag nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.

 

Der Kreistag beantragt, mit den Planungen für die Ortsumfahrungen Röhlingen und Zöbingen zu beginnen. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Sachverhalt/Begründung

 

Vorbemerkung

 

Die L 1060 von Nördlingen über Ellwangen nach Schwäbisch Hall quert auf 45 km Länge den Ostalbkreis und verbindet dabei Ober- und Mittelzentren. Entsprechend hoch sind die Verkehrsmengen auf der L 1060, insbesondere was den Schwerverkehr anbelangt. Durch die nahegelegene Verknüpfung mit der BAB A7 haben die über die L 1060 erschlossenen Industrie- und Gewerbeflächen eine hohe Lagegunst. Mit der Erweiterung dieser Gebiete und der begrüßenswerten Ansiedlung zukunftsträchtiger und arbeitsplatzschaffender Betriebe wird sich das Verkehrsaufkommen zukünftig noch weiter erhöhen. Betroffen davon sind die an den Ortsdurchfahrten der L 1060 wohnenden Bürgerinnen und Bürger, für die die sehr hohen LKW-Verkehrsbelastungen eine sehr hohe Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität darstellen.

 

Deshalb hatte der Ostalbkreis im Herbst 2020 beim Verkehrsministerium beantragt, im Zuge der Fortschreibung des Generalverkehrsplans Baden-Württemberg entsprechende Umfahrungsstrecken im Zuge der L 1060 in den Maßnahmenplan aufzunehmen.

 

Das Ministerium für Verkehr hat am 25.11.2020 die Ergebnisse der Evaluierung des Maßnahmenplans des Generalverkehrsplans Baden-Württemberg vorgestellt. Neu aufgenommen wurden als Neubaumaßnahmen unter dem Oberbegriff "L 1060- Ortsumfahrungen L 1060 bei Ellwangen" die Ortsumfahrungen von

 

  • Eggenrot
  • Röhlingen
  • Zöbingen.

 

 

Projekte

 

L 1060 Ortsumfahrung Eggenrot

Die Ortsumfahrung Eggenrot soll auf etwa 1,4 km Länge nordöstlich um die Ortslage herumgeführt werden. Eine Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2012 veranschlagte die Gesamtkosten auf 4,6 Mio. €. Die durchschnittlichen Verkehrsmengen in der Ortsdurchfahrt Eggenrot betrugen im Jahr 2019 rund 5.000 KFZ/Tag, wovon allerdings 670 Fahrzeuge/Tag Schwerverkehr waren.

 

L 1060 Ortsumfahrung Röhlingen

Die durchschnittlichen Verkehrsbelastungen werktags in der Ortsdurchfahrt Röhlingen betrugen in der Analyse 2020 der Verkehrsuntersuchung zur B29n rund 12.100 KFZ/Tag, die Anzahl der Schwerverkehrsfahrzeuge 1.240 KFZ/Tag. In einer von der Stadt Ellwangen beauftragten Machbarkeitsstudie von 2010 wurden verschiedene Varianten aufgezeigt, die Röhlingen beginnend an der L 1029 von Süden kommend im Westen und Norden umfahren, um dann östlich in die L 1060 zurückzuführen. Je nach Variante liegen die Baulängen zwischen 4,03 km und 5,23 km, die damals geschätzten Kosten betragen zwischen 25 und 30 Mio. €.

 

L 1060 Ortsumfahrung Zöbingen

Die durchschnittlichen Verkehrsbelastungen werktags in der Ortsdurchfahrt Zöbingen betrugen in der Analyse 2020 der Verkehrsuntersuchung zur B 29n rund 7.900 KFZ/Tag, die Anzahl der Schwerverkehrsfahrzeuge lag bei 940 KFZ/Tag. In einer von der Gemeinde Unterschneidheim beauftragten Machbarkeitsstudie von 2011 wird eine ca. 2,7 km lange Umgehungsstrecke mit Kosten von 10 -12 Mio. € aufgezeigt, die Zöbingen im Norden umfährt.

 

 

Planung

 

Mit der Aufnahme der Projekte in den Maßnahmenplan ist aus Sicht des Landes deren Bauwürdigkeit festgestellt. Die Aufnahme der Projekte zum jetzigen Zeitpunkt erkennt gleichzeitig ihre Dringlichkeit an, sodass mit einer konkreten Planung begonnen werden kann.

 

Den Beginn des Planungsprozesses hat Herr Landrat Dr. Bläse gegenüber Herrn Verkehrsminister Winfried Hermann und Herrn Regierungspräsident Wolfgang Reimer für die besonders dringlichen Ortsumfahrungen von Röhlingen und Zöbingen mit Schreiben vom 24.03.2021 beantragt. Gleichzeitig wurden die ersten Ergebnisse der Verkehrsuntersuchung zur B 29n Röttingen - Nördlingen vorgelegt. Diese zeigen, dass die Planung der B 29n und der L 1060 im Bereich Röhlingen und Zöbingen unabhängig zu betrachten sind. Die Notwendigkeit und Dringlichkeit der Projekte der L 1060 werden durch die Realisierung der B 29n - gleich welche Variante realisiert wird - nicht in Frage gestellt. Damit ist der von Verkehrsminister Hermann aufgeworfene Vorbehalt ausgeräumt.

 

Die Planungen für die L 1060 Ortsumgehungen von Röhlingen und Zöbingen müssen nun - und das ist der Antrag des Ostalbkreises - begonnen werden. Der Ostalbkreis wird mit seiner Verwaltung den Planungsprozess positiv und unterstützend begleiten.

 

 

Bereich östlich von Zöbingen

 

Für den östlichen Bereich der L 1060 in Kerkingen, ltzlingen, Dirgenheim und Benzenzimmern ist der Bau von Ortsumgehungen derzeit nicht vorgesehen.

 

Hier müssen die negativen Folgen des Durchgangsverkehrs durch niederschwellige Maßnahmen gemildert werden. Verkehrsrechtliche Maßnahmen sowie eine konsequente Überwachung der Geschwindigkeiten können die Verkehrssicherheit erhöhen, die Immissionssituation verbessern und insgesamt zur einer Verkehrsberuhigung führen. Über solche Schritte wird die Landkreisverwaltung mit dem Regierungspräsidium sprechen, da dort die Finanzierungs- und Genehmigungsverantwortung liegt.

 


Finanzierung und Folgekosten

 

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Anlagen

 

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Sichtvermerke

 

gez. Weiß, Geschäftsbereich Verkehrsinfrastruktur

gez. Kurz, Dezernat II

gez. Dr. Bläse, Landrat