Bürgerinformationssystem
Antrag der Verwaltung
Der Ausschuss für Umweltschutz und Kreisentwicklung nimmt vom Bericht der Verwaltung Kenntnis.
Sachverhalt/Begründung
In Zusammenhang mit der Fortschreibung des Nahverkehrsplans sollen die einzelnen Teilräume im Ostalbkreis überplant werden. Ein Ziel ist dabei die Umsetzung eines kreisweiten Taktverkehrs unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Für den Bereich Härtsfeld werden zudem folgende spezifischen Anforderungen berücksichtigt:
Die Förderrichtlinie „Regiobus“ formuliert strikte Vorgaben für die Förderung der Regiobus-Projekte. Ein förderfähiges Regiobus-Konzept auf der Achse Neresheim - Aalen beinhaltet unter anderem die Aspekte eines durchgängigen einheitlichen Linienweges sowie ein Bedienungsangebot eines Stundentaktes an allen Verkehrstagen von 5 Uhr (Montag - Freitag), 6 Uhr (Samstag) bzw. 7 Uhr (Sonntag) bis 23 Uhr. Eine Ausdünnung in der Schwachverkehrszeit auf einen Zwei-Stundentakt ist nicht möglich.
Bezüglich der Linienführung wären unter Berücksichtigung des vorgegebenen Umwegfaktors zwei Optionen möglich: Neresheim - Ebnat - Waldhausen - Aalen oder Neresheim - Ebnat - Unterkochen -Aalen.
Das Gutachterbüro NahverkehrsBeratung Südwest (NBSW) hat für den Raum „Härtsfeld/Oberkochen“ ein Gesamtkonzept entwickelt, das die vorgegebenen Regiobus-Standards auf dem Linienweg Aalen - Waldhausen - Ebnat - Elchingen - Neresheim berücksichtigt. Weiterhin beinhaltet dieses Konzept Aspekte eines „kreisweiten Stundentaktes“ unter Berücksichtigung betrieblicher und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen. Für die Orte Ebnat und Waldhausen ist ein Halbstundentakt in Richtung Aalen dargestellt.
Im Zusammenhang mit dem Mobilitätspakt ist der Stadtverkehr in Oberkochen im Halbstundentakt vorgesehen sowie die Stärkung der Relation vom Härtsfeld in Richtung Oberkochen im Stundentakt berücksichtigt. Durch konsequente Verknüpfung mit der Schiene sowie der Angebote untereinander können weitere Synergien genutzt werden. Um die Schülerverkehre zu optimieren und Fahrzeuge einzusparen wurde von der NBSW vorgeschlagen, den Schulbeginn der Schulen in Neresheim auf 8 Uhr zu verlegen.
Ziel war und ist es, ein Gesamtkonzept in Zusammenarbeit mit den dort verkehrenden Verkehrsunternehmen umzusetzen (vgl. auch „verbindliche Zusage der Unternehmen - ÖPNV neu denken“).
Im Zeitraum von Dezember 2020 bis Februar 2021 fanden intensiven Abstimmungsgespräche mit dem Verkehrsunternehmen Beck+Schubert statt.
Das Unternehmen sah die Umsetzbarkeit des Konzeptes der NBSW als kritisch an und hat darauf aufbauend eine eigene Konzeption entwickelt, welche einige Aspekte des Gesamtkonzeptes der NBSW beinhaltet und mit den betrieblichen Möglichkeiten eines mittelständischen Unternehmens umgesetzt werden kann. Eine Verlegung der Schulzeiten ist darin nicht vorgesehen.
Im Kern wird angestrebt:
Montag - Freitag im Tagesverkehr (ca. 5:00 - 20:00 Uhr):
Montag - Freitag im Abendverkehr (20:00 - 0:00 Uhr):
Samstag
Sonntag
Die Regiobuslinie hat in diesem Konzept drei unterschiedliche Linienwege: Montag bis Freitag im Tagesverkehr würde die Linie konsequent über Unterkochen verkehren, im Abendverkehr verkehrt die Linie über Waldhausen bis Ebnat. Der Bereich zwischen Ebnat und Neresheim wäre mit einem Umstieg in Ebnat auf einen Bedarfsbus angebunden. Am Wochenende würde die Linie zwischen Aalen und Elchingen über Waldhausen verkehren und dann in einer Schleife die Orte Dorfmerkingen - Weilermerkingen - Ohmenheim - Neresheim (inkl. Kloster) - Stetten anfahren und zurück über Waldhausen nach Aalen.
Die Fahrpläne von Beck+Schubert zur Regiobuslinie wurde am 10.03.2021 an die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) mit der Bitte um Vorprüfung gesendet. Am 22.03.2021 wurde der Verwaltung von der NVBW das Ergebnis dieser Vorprüfung vorgelegt. Lediglich der Fahrplan von Montag bis Freitag im Tagesverkehr entspricht den Vorgaben der Regiobus-Förderrichtlinie. Der Abendverkehr ab 20 Uhr wurde aus zwei Gründen abgelehnt: geänderte Streckenführung gegenüber dem Tagesverkehr und keine durchgehenden Fahrten bis Neresheim. Der Wochenendverkehr weicht ebenfalls vom Linienweg im Tagesverkehr Montag - Freitag ab und kann deshalb nicht gefördert werden. Darüber hinaus wird durch die Schleife über Dorfmerkingen auch der vorgegebene Umwegfaktor gegenüber dem Direktweg nicht erreicht. Ebenso ist eine Ausdünnung auf einen Zweistundentakt nicht zulässig.
Im Ergebnis muss festgehalten werden, dass das Konzept von Beck+Schubert in seiner jetzigen Form aus diversen Gründen keine Förderung als Regiobus erhalten kann.
Bewertung
Das Konzept für den Bereich Härtsfeld/Oberkochen stellt grundsätzlich jedoch eine deutliche Verbesserung des bisherigen ÖPNV-Angebotes auf dem Härtsfeld und in Oberkochen dar. Der heutige weitgehend bedarfsorientierte Verkehr, der im Wesentlichen auf den Schulverkehr ausgerichtet ist, würde durch eine konsequente Vertaktung und Verknüpfung eine nachdrückliche qualitative Aufwertung erhalten.
Die wirtschaftliche Bewertung des Konzeptes von Beck+Schubert muss jedoch ohne die Landesförderung zum Regiobus erfolgen. Die hierzu zu erstellende finanzielle Kalkulation des Unternehmens steht noch aus. Hierüber wird in der Sitzung mündlich berichtet.
Weiteres Vorgehen
Bei Vorliegen der vollumfänglichen finanziellen Rahmenbedingungen und finanziellen Auswirkungen ist eine zeitnahe Diskussion über die Umsetzbarkeit und Tragfähigkeit des ÖPNV-Konzeptes Härtsfeld (zzgl. Oberkochen) auch in Hinblick auf die Auswirkungen auf andere Teilräume des Landkreises (insbesondere in Bezug auf die Bedienstandards) zu führen. Analoges gilt für die grundsätzliche Frage ob es sinnvoll erscheint weiter mit der Förderkulisse „Regiobus“ zu arbeiten oder sich davon losgelöst einer Weiterentwicklung der Raumschaft zu widmen. Finanzierung und Folgekosten
Keine
Anlagen--- Sichtvermerke
gez. Gehlhaus, Geschäftsbereich Nachhaltige Mobilität gez. i. V. Forstenhäusler, Dezernat VII gez. Kurz, Dezernat II gez. Dr. Bläse, Landrat |
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