Antrag der Verwaltung

Der Ausschuss für Bildung und Finanzen beauftragt die Verwaltung, die für die Teilung des Kreisberufsschulzentrums Ellwangen erforderlichen Baumaßnahmen umzusetzen.

Sachverhalt/Begründung

Das Kreisberufsschulzentrum Ellwangen mit rd. 1.700 Schülerinnen und Schülern in über 100 Klassen und der Bandbreite an Fachspezifika fordert von einer Schulleitung ein enormes Wissen und organisatorisches Geschick, das in der heute notwendigen Detailschärfe nicht vorhanden sein kann. In den letzten Jahren wurde darüber hinaus die Abteilungsleiterebene aufgrund personeller Ressourcen weiter reduziert. Diese Situation führte dazu, dass Gespräche mit dem Regierungspräsidium Stuttgart und dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport geführt wurden, um die aktuelle Situation und die Herausforderung für eine einzelne Schulleitung zu verbessern.

Die Profile des Kreisberufsschulzentrums Ellwangen mit den Bereichen Gewerbliche Schule, Kaufmännische Schule sowie dem Bereich Pflege und Gesundheit, umfassen eine enorme Bandbreite an Schwerpunkten. Die Ausbildungsberufe sind sehr vielseitig und reichen von E-Commerce über Medizinisch-technische Assistentinnen und Assistenten, Umweltschutztechnische Assistentinnen und Assistenten, Pharmazeutisch-technische Assistentinnen und Assistenten und Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte, Justizfachangestellte und Handwerk 4.0 bis hin zu den Neuerungen der Generalistischen Pflegeausbildung, dies im Teilzeitbereich, aber auch über zahlreiche Berufskollegs und Profile von Beruflichen Gymnasien im Vollzeitbereich.

Die Verwaltung hat deshalb mit dem Regierungspräsidium Stuttgart sowie dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg Überlegungen angestellt, wie das Kreisberufsschulzentrum Ellwangen zukünftig aufgestellt werden könnte. Deshalb wurde angedacht, dass eine Teilung des Kreisberufsschulzentrums Ellwangen in eine Gewerbliche Schule mit Gesundheit mit rd. 1.000 Schülerinnen und Schülern und in eine Kaufmännische- und Pflegeschule mit rd. 700 Schülerinnen und Schülern möglich wäre. Die Beschulung an der Gewerblich-kaufmännischen Schule wird in den Bereichen Metall, Elektro und Wirtschaft erfolgen. An der Gewerblich-hauswirtschaftlichen Schule werden die Bereiche Gesundheit, Pflege/Altenpflege, Naturwissenschaften und Hauswirtschaft unterrichtet. Synergien zwischen Gesundheit und Pflege sind ein ganz wesentliches Merkmal. Durch diese Lösung könnte auch die Funktionsstellen mit Schulleiter, stellvertretendem Schulleiter und sonstigen Leitungsfunktionen geheilt werden.

Der Ostalbkreis als Schulträger hat daher, wie in der Sitzung des Ausschusses für Bildung und Finanzen am 21.07.2020 und des Kreistags am 28.07.2020 beschlossen, einen Antrag auf Teilung des Kreisberufsschulzentrums Ellwangen in eine Gewerblich-hauswirtschaftliche Schule und in eine Gewerblich-kaufmännische Schule beim Ministerium für Kultus, Jugend und Sport gestellt. Dieser Antrag wurde mit Schreiben vom 05. März 2021 genehmigt. Die Bildungsgänge werden entsprechend der Anlage aufgeteilt. Die Auflistung war Grundlage für die Abstimmungen in der Gesamtlehrerkonferenz vom 09.11.2020 (Zustimmung mit 78 von 96 Stimmen bei 16 Enthaltungen) und in der Schulkonferenz vom 10.11.2020 (einstimmig). Die Schulleiterstellen werden durch das Kultusministerium ausgeschrieben.

Die Aufteilung in zwei eigenständige Berufliche Schulen hat auch raumorganisatorische Auswirkungen. Klassenräume werden weiterhin gemeinsam genutzt. Allerdings ist die Neuorganisation der Räume für die Verwaltung, die Schulleitung sowie deren Stellvertretung erforderlich. Da das Kreisberufsschulzentrum in der Vergangenheit bereits einmal aus zwei eigenständigen und getrennten Schulen bestand, kann auf die Grundstrukturen früherer Jahre zurückgegriffen werden. Diese Grundstrukturen bilden die Basis, werden jedoch an die heutigen Standards angepasst. Darüber hinaus sind Modernisierungsmaßnahmen erforderlich.

Mit der Teilung der Verwaltung zum Schuljahr 2021/2022 und der damit verbundenen Bereitstellung zusätzlicher Räume für die Schulleitung und die Stellvertretung müssen im Bestand neben der Neuorganisation, die bestehenden Räume der Verwaltung im 1. Obergeschoss des Kreisberufsschulzentrums in Ellwangen renoviert werden und die entsprechenden Datenleitungen verlegt werden. Vom Umbau betroffen sind ca. 761 m² Nettogrundfläche. Hierfür erforderlich ist ein vorgezogener Baubeginn. Geplant ist, dass erste Maßnahmen bereits in den Osterferien begonnen werden können.

Die Schulleitung sowie das Kollegium wurden bei der neuen Zuordnung der Räumlichkeiten maßgeblich beteiligt, alle Entwürfe wurden gemeinsam entwickelt und abgestimmt.

Geplante Maßnahmen:

Abbruch- und Rückbauarbeiten, Versetzen von Innenwänden, Einbau neuer Systemtrennwände, Einbau von mobilen Trennwänden, Sanierung der Bodenbeläge, Einbau neuer Decken inkl. energiesparender Beleuchtung, Anpassung des Leitsystems, Verkabelung/datentechnische Anbindung der Räume und der Einbau von Teeküchen.

Der Großteil der erforderlichen Arbeiten sind zwingend in 2021 mit Gesamtkosten in Höhe von 275.000 Euro umzusetzen. Der Einbau neuer Decken inkl. energiesparender Beleuchtung kann in einem zweiten Schritt in 2022 umgesetzt werden.

Für die Neuorganisation wird eine Förderung aus dem Schulbausanierungsprogramm erwartet. Erfahrungsgemäß kann mit einer Förderung in Höhe von ca. 50 % gerechnet werden. Dem vorzeitigen Baubeginn wurde bereits zugestimmt.

Finanzierung und Folgekosten

Die Maßnahmen werden über die Haushaltsstelle Bauunterhalt finanziert.

Anlagen

Aufteilung der Bildungsgänge

Sichtvermerke

gez. Freytag, GB Bildung Kultur

gez. Bihr, GB Hochbau und Gebäudewirtschaft

gez. Kurz, Dezernat II

gez. Dr. Bläse, Landrat