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Beschlussantrag
Der Vorstand wird beauftragt, für die 1. Ausbaustufe der Photovoltaikanlagen auf den Klinikgebäuden
- Bauteil G St. Anna-Virngrund-Klinik Ellwangen - Bauteil 3 Stauferklinikum Mutlangen - Parkhaus Stauferklinikum Mutlangen
die Planungsleistungen gemäß HOAI (LP1-3) auszuschreiben.
Sachverhalt/Begründung
Die CDU-Kreistagsfraktion hat im Rahmen der Haushaltsplanberatungen für das Jahr 2021 eine konsequente Belegung von kreiseigenen Dächern mit Photovoltaikanlagen sowie die Fortführung der energetischen Sanierung des Bestandes beantragt.
Der Ostalbkreis sowie die Kliniken Ostalb verfolgen seit Jahren eine umweltfreundliche und wirtschaftliche Energiepolitik. Das bestehende Energiekonzept der Kliniken Ostalb gkAöR (vgl. jährlicher Energiebericht) sieht unter anderem auch den Betrieb von Photovoltaikanlagen für den Strom-Eigenverbrauch auf Klinikgebäuden vor.
Das Konzept zur Errichtung von Photovoltaikanlagen auf Klinikgebäuden wurde in Zusammenarbeit mit einem externen Fachingenieur unter Einbeziehung aller relevanten Dachflächen an allen drei Klinikstandorten erstellt und im Verwaltungsrat am 19.05.2020 zur Umsetzung beschlossen (siehe Vorlage Nr. 060/2020).
Die Errichtung einzelner Photovoltaikanlagen wurde im Anschluss an die Machbarkeitsstudie individuell (Kosten-Nutzenanalyse sowie Umwelteffekte) und abhängig vom Ergebnis an den jeweiligen Klinikstandorten geplant. Die Umsetzung geeigneter Maßnahmen erfolgt in mehreren Stufen anhand einer Priorisierung.
Für die Ausbaustufe 1 wurden folgende Standorte priorisiert:
Der beigefügten Anlage können die einzelnen Gebäudebezeichnungen/Bauteile entnommen werden.
Standort Ellwangen: - Gebäude G (Umsetzungsbeginn in 2021)
Die Umsetzung der Photovoltaikanlage auf Gebäude K (gleiche Wirtschaftlichkeit wie Gebäude G) kann wirtschaftlich sinnvoll erst mit der nächsten Stufe (Gebäude J) erfolgen, da hier ein neuer Einspeisepunkt erstellt werden muss.
Standort Mutlangen: - Bauteil 3 (Umsetzungsbeginn in 2021)
- Parkhaus (Umsetzungsbeginn in 2022) Die Umsetzung der PV-Anlage auf dem Parkhaus setzt die Aufstockung des Parkhauses voraus. Hierzu wird auf die separate Beratungsunterlage im Betriebsausschuss Eigenbetrieb Klinikimmobilien verwiesen (siehe Vorlage Nr. 12/2021).
Am Standort Mutlangen gibt es fünf verschiedene Einspeisepunkte. Aufgrund eines sehr aufwendigen Mess- und Zählkonzeptes (Drittverbraucher) wird der Ausbau der PV-Anlagen (Priorität 1) stufenweise vorgenommen, auch um sich an den aktuellen Stromlastgängen zu orientieren und eine wirtschaftliche Umsetzung zu gewährleisten.
Standort Aalen: Am Standort Aalen muss zunächst im Rahmen der vom Verwaltungsrat am 19.05.2020 beschlossenen PV-Konzeption mittelspannungsseitig eine Entflechtung der Stromnetze auf dem Campus erfolgen, um den durch Photovoltaikanlagen oder einem Blockheizkraftwerk erzeugten Eigenstrom auf dem gesamten Klinikareal einspeisen und verwenden zu können.
Die priorisierten Maßnahmen werden ab 2021 beginnend an den Standorten Mutlangen und Ellwangen realisiert. Die Wirtschaftlichkeit wird durch den nahezu vollständigen Eigenverbrauch des erzeugten Stroms im Klinikbetrieb erhöht. Da die Stromerzeugung und die Hauptlast des Energieverbrauchs im Klinikbetrieb tagsüber bestehen, sind Stromspeicher nicht erforderlich (nahezu 100% Eigenverbrauch). Die PV-Anlagen ergänzen sinnvoll das Eigenstromkonzept der Kliniken Ostalb. Für die priorisierten Maßnahmen der ersten Ausbaustufe wurden in der Machbarkeitsstudie folgende Kosten lt. Kostenplanung ermittelt:
Standort Ellwangen: - Gebäude G: ca. 150.000 € brutto
Standort Mutlangen: - Bauteil 3: ca. 470.000 € brutto - Parkhaus: ca. 412.000 € brutto
Gesamtinvestitionsvolumen: ca. 1.032.000 € brutto
In einem ersten Schritt sind nun die Planungsleistungen der Leistungsphasen 1-3
für die erste Ausbaustufe auszuschreiben und zu vergeben.
Finanzierung und Folgekosten
Aus steuerrechtlichen Gründen sind Investitionen in Photovoltaikanlagen von der Kliniken Ostalb gkAöR zu tätigen. Hierbei werden auch Fördermöglichkeiten (z. B. Klimaschutz Plus etc.) überprüft. Die Kliniken Ostalb gkAöR trägt die erforderlichen Investitionen im Wege einer Kreditaufnahme (z.B. KfW-Mittel), die in den Wirtschaftsplänen der Jahre 2022-2025 zu berücksichtigen sind. Im Jahr 2021 erbrachte Leistungen, z.B. die Planungsleistungen, werden von der Kliniken Ostalb gkAöR vorfinanziert.
Durch die neue Energiekonzeption ist gegenüber dem Status quo eine signifikante Reduzierung der jährlichen Stromkosten an den einzelnen Standorten zu erwarten. Über diese Einsparung können die jährlichen Kosten der Investition (Abschreibung und Finanzierung) und die Betriebskosten der Anlagen über die Laufzeit refinanziert und wie oben beschrieben ein zusätzlicher Deckungsbeitrag erwirtschaftet werden. Fördergelder oder Tilgungszuschüsse im Rahmen einer KfW-Finanzierung würden die Wirtschaftlichkeit weiter erhöhen.
Das Energiekonzept der Kliniken Ostalb setzt im Rahmen der seit 2017 vorangetriebenen standortspezifischen Energiekonzepte auf einen Mix aus dem Betrieb von Blockheizkraftwerken (BHKWs), energetischer Gebäudenutzung und -sanierung, LED-Beleuchtung, Ertüchtigung der Heizanlagen etc. und sieht eine weitere Verbesserung der Wirtschaftlichkeit sowie eine zeitgemäße Sicherstellung der energetischen Versorgung und Erreichung von Umweltzielen vor.
Als energieintensives Unternehmen haben sich die Kliniken Ostalb zum Ziel gesetzt, den Energieverbrauch und entsprechende Kosten durch Nutzung neuer Technologien effizient und umweltgerecht zu gestalten und im Ostalbkreis eine Vorreiterrolle und Vorbildfunktion einzunehmen.
Der folgende Statusbericht bietet einen Überblick über wesentlich geplante und bereits umgesetzte Maßnahmen zur Energieeinsparung, Verminderung von CO2 - Emissionen und Verbesserung der Versorgungssituation.
Bereits umgesetzte Maßnahmen:
St. Anna-Virngrund-Klinik
Erneuerung der BHKW-Anlage Ende 2015, bestehend aus zwei Modulen mit einer Gesamtleistung von 454 kW elektrisch und 700 kW thermisch. Die Anlage deckt den Strombedarf der Klinik zu rund 70% ab. Das BHKW speist noch geringe Strommengen in das Netz des örtlichen Netzbetreibers ein. Die thermische Energie wird im Winter zum Heizen, im Sommer zur Kühlung und ganzjährig zur Warmwasserbereitung der Klinik eingesetzt.
Ende 2016 erfolgte die Installation einer PV-Anlage auf dem Dach des Parkhauses. Die Anlage hat eine Leistung von 175 kWp, die Module sind Ost-West ausgerichtet. Die Anlage deckt den Strombedarf der Klinik zu weiteren rund 5% ab. Die PV-Anlage speist noch geringe Strommengen in das Netz des örtlichen Netzbetreibers ein.
Stauferklinikum
Errichtung einer BHKW-Anlage mit Aufnahme des Dauerbetriebs ab Anfang 2019. Die Anlage besteht aus einem Modul mit einer Leistung von 394 kW elektrisch und 506 kW thermisch. Die Anlage deckt den Strombedarf der Klinik zu rund 40% ab. Die thermische Energie wird im Winter zum Heizen, und ganzjährig zur Warmwasserbereitung eingesetzt.
Fassadensanierung Ostflügel: Die Fassade des Ostflügels wurde komplett energetisch saniert. Die Maßnahme wurde Ende 2019 abgeschlossen.
Ostalb-Klinikum
Beschluss des Betriebsausschuss Klinikimmobilien vom 04.04.2017 „Energiekonzept des Ostalb-Klinikums Aalen“
Weitere Vorgehensweise bei der Umsetzung des Energiekonzepts
Ausschreibung Planungsleitungen „Installation einer BHKW Anlage, zur Wärme und Stromversorgung des Ostalb-Klinikum Aalen“ Vergabeverfahren (VgV) Planungsbeginn 2021, geplanter Ausführungsbeginn 2022.
Anlagen
Potentialanalyse Ausbaustufe 1 Photovoltaikanlagen auf Klinikgebäuden (je Standort mit Lageplan, Übersicht Wirtschaftlichkeit, Vergleichsrechnung).
Sichtvermerke
gez. Heisig, Assistenz Vorstandsvorsitzender gez. Schneider, Vorstand gez. Dr. Bläse, Verwaltungsratsvorsitzender
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