Bürgerinformationssystem
Antrag der Verwaltung
Sachverhalt/Begründung
In der Sitzung des Ausschusses für Bildung und Finanzen am 05.05.2020 wurde zuletzt ausführlich über den Baufortschritt der Generalsanierung des Hauptgebäudes am Kreisberufsschulzentrum berichtet. Der Ausschuss für Bildung und Finanzen tagte am 22.06.2020 in der Mensa des Kreisberufsschulzentrums Schwäbisch Gmünd. Im Rahmen der Sitzung wurde der Baufortschritt im ersten Bauabschnitt in Augenschein genommen.
A - Aktueller Baufortschritt
Der Umzug der Gewerblichen Schule im Juli 2020 in die sanierten Räumlichkeiten des Hauptgebäudes markiert den Abschluss des ersten Abschnitts der Generalsanierung am Kreisberufsschulzentrum Schwäbisch Gmünd.
Dank kompetenter und engagierter Firmen, einem leistungsstarken Planerteam, einer zielgerichteten Abstimmung des Geschäftsbereichs Hochbau und Gebäudewirtschaft als Bauherrenvertretung mit den Schulleitungen und der engen Zusammenarbeit mit den Geschäftsbereichen Bildung und Kultur sowie Information und Kommunikation konnte trotz der Einschränkungen der Corona-Pandemie der erste Bauabschnitt innerhalb des Kostenrahmens sowie innerhalb der gesetzten Fristen fertiggestellt werden. Der Schulbetrieb startete planmäßig am 14.09.2020.
Im Rahmen einer Vor-Ort-Begehung haben auch Vertreter des Regierungspräsidiums Stuttgarts die sehr gute kosten- und termingerechte Umsetzung der Generalsanierung gelobt und zum Ausdruck gebracht, dass diese Baumaßnahme für weitere Sanierungen von Schulgebäuden im laufenden Betrieb als Vorbild dienen könne.
Der aktuelle Baufortschritt ist mit Fotoaufnahmen in der Anlage 2 dokumentiert.
B - Anstehende Arbeiten
Mit dem Rückumzug aus der Modulanlage in den fertiggestellten ersten Bauabschnitt wurde die Auslagerung des Schulbetriebs für den zweiten Bauabschnitt möglich.
Nach dem Umzug konnten die vorbereitenden Maßnahmen durchgeführt werden: Einrichtung der Baustelle, Stellen der Staubwände, Trennen der Medien HLSE als Vorbereitung für die Schadstoffsanierung).
Abb. 1: Darstellung der vier Bauabschnitte Mit Beginn der Sommerferien konnte fristgerecht mit der Schadstoffsanierung des zweiten Bauabschnitts begonnen werden. Hierbei werden unter Einhaltung aller sicherheitsrelevanten Schutzmaßnahmen sämtliche Deckenverkleidungen, Bodenbeläge, Innenwände, Kabel, Dämmauflagen und Rohrverkleidungen vollständig ausgebaut. Aktuell erfolgen die Freimessungen (Nachweis, dass alle Schadstoffe beseitigt wurden).
Die Messungen ergaben, dass alle Schadstoffe beseitigt wurden. Mit dieser sog. Freimessung konnte mit der eigentlichen Generalsanierung des zweiten Bauabschnitts Mitte November begonnen werden. Zunächst erfolgt der Einbau der neuen Fensterelemente. Im Anschluss erfolgt der Innenausbau wie beim ersten Bauabschnitt.
C - Aktueller Kostenstand
In der als Anlage 1 beigefügten Gesamtübersicht zum Kostenstand werden neben der Kostenberechnung und dem Kostenanschlag/Auftragssumme auch die für alle vier Bauabschnitte bis 2023 zu erwartenden Mehrkosten bzw. Nachträge beziffert und dargestellt. Dabei sind alle Themen und Erkenntnisse berücksichtigt, die sich bei der konkreten Ausführung der Bauarbeiten im ersten Bauabschnitt ergeben haben. Dies ermöglicht eine Prognose zur Kostenentwicklung der Gesamtmaßnahme über alle vier Bauabschnitte hinweg bis in das Jahr 2023.
Die Gesamtkostenprognose (inklusive Nebenkosten und Honorare), die bereits die beauftragten Nachträge (1.050.249 €) sowie die über alle vier Bauabschnitte zu erwartenden Mehrkosten (1.112.623 €) berücksichtigt, beläuft sich auf 40.414.999 €, womit der Gesamtkostenansatz in der Kostenberechnung (40.858.000 €) derzeit um 443.000 € (rund 1,1 %) unterschritten ist.
Die Kostenunterschreitung von 443.000 € oder rund einem Prozent des Kostenrahmens wird als Reserve benötigt, da auch in den Bauabschnitten 2-4 nach der jeweiligen Schadstoffsanierung und dem Rückbau auf die Rohbauinstallation (innerhalb der jeweiligen Bauabschnitte) noch Unvorhergesehenes auftreten kann.
Im zweiten Bauabschnitt stehen die Werkstätten und einzelne Fachräume (Goldschmiede, Heizung / Lüftung / Sanitär, Friseure, Physik) im Vordergrund. Der dritte Bauabschnitt erstreckt sich auf drei Geschosse und beinhaltet die im Untergeschoss befindlichen Lehrküchen der Agnes-von-Hohenstaufen-Schule. Im vierten Bauabschnitt steht die zweigeschossige Aula (Haupteingangsbereich mit Foyer) im Fokus.
Zum jetzigen Zeitpunkt sind bereits 99 % der Leistungen für die Gesamtsanierungsmaßnahme über alle vier Bauabschnitte vergeben. Da somit nahezu alle Leistungen über den Gesamtzeitraum öffentlich ausgeschrieben und vergeben wurden, ist eine hohe Preissicherheit gegeben, da Preissteigerungen in diesen Auftragssummen bereits von den Unternehmen einkalkuliert wurden.
Noch auszuschreiben und zu vergeben sind kleinere Gewerke bzw. Leistungen wie Bauverfugung, Beschlagsarbeiten, Druckluft und das Leitsystem mit einer Gesamtsumme von rund 230.000 €. Der Umfang der einzelnen Gewerke liegt jeweils deutlich unter 200.000 € und damit in der Vergabezuständigkeit der Verwaltung.
Weiterer Sanierungsaufwand
Neben der Generalsanierungsmaßnahme des Hauptgebäudes fallen beim Beruflichen Schulzentrum Schwäbisch Gmünd weitere größere Maßnahmen im Rahmen der laufenden Gebäudeunterhaltung an. Dabei handelt es sich um die Ertüchtigung der beiden Innenhöfe zwischen Werkstätten und Hauptgebäude, um die Sanierung der Grundleitungen und die Erneuerung der Niederspannungshauptverteilung.
A - Innenhöfe zwischen Werkstätten und Hauptgebäude
Zwischen den Werkstätten und dem Hauptgebäude liegen zwei identische Innenhöfe, die ertüchtigt werden müssen. Die Innenhöfe dienen in erster Linie der Entfluchtung der Räume des Hauptgebäudes (zweiter baulicher Rettungsweg) und können auch zu Aufenthaltszwecken genutzt werden.
Beide Innenhöfe waren bisher extensiv und pflegeleicht bepflanzt. Durch die Erneuerung der Fassade, die notwendige Gerüststellung sowie die Anschlussarbeiten im Sockelbereich besteht bei beiden Innenhöfen die Notwendigkeit, diese zu ertüchtigen.
Ziel ist es, mit geringem Aufwand und pflegeleichter Begrünung einen Mehrwert zu schaffen. Eine Grobkonzeption des Geschäftsbereichs Hochbau und Gebäudewirtschaft ist in der Anlage 3 dargestellt.
Beide Innenhöfe sind jeweils rund 47 m lang und umfassen eine Gesamtfläche von rund 700 m². Die Lage der beiden Innenhöfe zwischen Hauptgebäude (Generalsanierungsmaßnahme bis 2023) und Werkstätten ist auf der als Anlage 4 beigefügten Luftbildaufnahme ersichtlich. Zum Zeitpunkt der Aufnahme hatten die Bauarbeiten für den ersten Bauabschnitt gerade begonnen und das Fassadengerüst sowie der Gerüstturm mit Lastenaufzug waren bereits aufgestellt.
Abb. 2: Aktuelle Ansicht Innenhof
Weiteres Vorgehen
In Abstimmungsgesprächen mit den Schulleitungen würde die Verwaltung die Grobkonzeption besprechen und finalisieren. Nach Freigabe der Planung ist die Ausschreibung über den Jahreswechsel vorgesehen. Die Arbeiten sollen innerhalb des zweiten Bauabschnitts im Frühjahr / Sommer 2021 durchgeführt werden. In diesem Zeitraum ist die Zugänglichkeit der Innenhöfe über die Baustellenzufahrt gegeben.
Für die Gestaltung der beiden Innenhöfe sind im Haushaltsplanentwurf 2021 Finanzmittel von 245.000 € durch die Verwaltung vorgesehen.
B - Grundleitungssanierung
Parallel zur Generalsanierungsmaßnahme müssen die gebrochenen Grundleitungen (Abwasser und Niederschlagswasser) im Hauptgebäude mit Hilfe des sog. Inlinerverfahrens saniert werden.
Die Maßnahme wird parallel zu den vier Bauabschnitten der Generalsanierungsmaßnahme durch den Geschäftsbereich Hochbau und Gebäudewirtschaft durchgeführt.
Die Finanzierung erfolgt aus Mitteln des laufenden Bauunterhalts und ist im Haushaltsplan berücksichtigt. Die Kosten für den ersten Bauabschnitt betrugen rund 130.000 €, für den zweiten Bauabschnitt ist mit Kosten von rund 109.000 € zu rechnen. Für die ersten beiden Bauabschnitte entspricht dies Kosten von rund 240.000 €. Für die Gesamtmaßnahme Grundleitungssanierung BA 1-4 wird mit Kosten von 420.000 € gerechnet.
C - Erneuerung Niederspannungshauptverteilung
Die Elektroverteilung des gesamten beruflichen Schulzentrums muss erneuert werden.
Bereits durchgeführt wurde die Erneuerung der Mittelspannungsschaltanlage. Die mechanische Funktionsfähigkeit der Mittelspannungsschaltanlage aus dem Jahr 1972 war nicht mehr gegeben.
Daher erfolgte in den
Abb. 3: Erneuerte Mittelspannungsschaltanlage
Unabhängig von der Generalsanierungsmaßnahme ist die Niederspannungshauptverteilung (elektrotechnisch auf dem Stand des Jahres 1975) zu erneuern.
Hierfür sind im Haushaltsplanentwurf 2021 Mittel in Höhe von 200.000 € vorgesehen.
Derzeit werden zusammen mit dem Planungsbüro LDS Stockhammer Ingenieure (Aalen) die Planungsgrundlagen ermittelt.
Die Erneuerung der Niederspannungshauptverteilung ist in den Sommerferien 2021 vorgesehen, da der gesamte Schulkomplex rund zwei Wochen stromlos geschaltet werden muss. In dieser Zeit werden Kompensationsmaßnahmen getroffen, um den Baustellenbetrieb der Generalsanierung und den Notbetrieb (Verwaltung, EDV) aufrecht zu erhalten.
Finanzierung und Folgekosten
Der Gesamtinvestitionsaufwand für die Generalsanierung des Hauptgebäudes in Höhe von 39.988.000 € ist und wird in den Haushaltsplänen 2019-2024 etatisiert. Inklusive der Digitalisierung des kompletten Beruflichen Schulzentrums Schwäbisch Gmünd ist ein Gesamtaufwand in Höhe von 40.858.000 € zu finanzieren.
Der Ostalbkreis erhält von Bund und Land einen Gesamtzuschuss von 12.000.000 €. Dadurch sind planmäßig noch 28.858.000 € durch den Kreishaushalt zu finanzieren.
Die Verwaltung hat für die Erweiterungsflächen Nord und Ost (Hauptgebäude) beim Land Baden-Württemberg einen Antrag im Rahmen der Förderung des Kommunalen Schulhausbaus gestellt.
Wie im Abschnitt „Weiterer Sanierungsaufwand“ erläutert sind weitere Maßnahmen in der Gebäudeunterhaltung durchzuführen. Für diese sind die jeweils benötigten Mittel (Innenhöfe zwischen Werkstätten und Hauptgebäude: 245.000 €, Grundleitungssanierung: 110.000 €, Erneuerung Niederspannungshauptverteilung: 200.000 €) im Haushaltsplanentwurf 2021 enthalten. Gegebenenfalls kann hier mit Zuschüssen des Landes Baden-Württemberg gerechnet werden.
Anlagen
Anlage 1: Kreisberufsschulzentrum Schwäbisch Gmünd: Generalsanierung
Anlage 2: Eindrücke des aktuellen Baufortschritts
Anlage 3: Planungskonzeption Innenhöfe zwischen Werkstätten und Hauptgebäude
Anlage 4: Luftbildaufnahme des Beruflichen Schulzentrums Schwäbisch Gmünd
Sichtvermerke
gez. Bihr, Geschäftsbereichsleiter Hochbau und Gebäudewirtschaft gez. Wolf, Dezernat I gez. Kurz, Dezernat II gez. Dr. Bläse, Landrat
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