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Vorlage - 214/2020  

 
 
Betreff: Einführung eines Stadtbus-Systems in Neresheim
Status:öffentlich  
Federführend:Geschäftsbereich Nachhaltige Mobilität   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Umweltschutz und Kreisentwicklung Entscheidung
20.10.2020 
Sitzung des Ausschusses für Umweltschutz und Kreisentwicklung ungeändert beschlossen   
Anlagen:
City-Bus Neresheim - Fahrplanentwurf

Antrag der Verwaltung

 

  1. Der Ausschuss für Umweltschutz und Kreisentwicklung nimmt den Bericht zur Einführung des StadtBus Neresheim zur Kenntnis.
     
  2. Der Ausschuss für Umweltschutz und Kreisentwicklung beauftragt die Landkreisverwaltung mit der Umsetzung dieses Projekts in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Neresheim und dem örtlichen Busunternehmen.

 

  1. Die Stadt Neresheim wird aufgefordert, anhand geeigneter Maßnahmen den StadtBus zu fördern.

 

 

 

 

 

 

 

 


Sachverhalt/Begründung

 

Hintergrund:

 

Für einen neuen innerstädtischen Busverkehr der Stadt Neresheim auf dem Härtsfeld mit ihren derzeit ca. 3.300 Einwohnern (Gesamtstadt ca. 8.000 Einwohner) sind Finanzmittel in Höhe von 70.000 Euro im Haushalt 2020 des Ostalbkreises eingestellt.

 

Geplant ist eine Bedienung der relativ weit verstreuten Siedlungen mit verschiedenen Zielen im Stadtgebiet. Diese sind z. B. das neue Ärztehaus in der Stadtmitte, das große Einkaufszentrum im Westen der Stadt, das Seniorenzentrum im Osten der Stadt sowie das Bürgeramt am Rathaus, die Sparkasse und die Volksbank in der Stadtmitte und der Friedhof im Süden. Zu erschließen sind verschiedene Siedlungsgebiete wie z. B. der Ortskern, die Kösinger Siedlung, die ältere Siedlung um das Schulzentrum herum sowie die Neubau-Gebiete im Norden. Da sich alle Siedlungsgebiete auf der Anhöhe nördlich des Egau-Tals befinden, sind die Fußwege meist lang und beschwerlich, im Umkehrschluss aber prädestiniert für die Einrichtung eines innerstädtischen Busverkehrs.

 

Busunternehmer vor Ort ist die Firma Rupp, die bereits seit vielen Jahren einen eigenen ÖPNV-Linienverkehr nach § 42 PBefG (Personenbeförderungsgesetz) aus dem Raum Dischingen (Landkreis Heidenheim) zu den Neresheimer Schulen durchführt und für die Heidenheimer Verkehrsgesellschaft die Schüler aus den Nattheimer Teilorten Steinweiler und Auernheim sowie aus den Heidenheimer Teilorten Kleinkuchen und Großkuchen zum Schulzentrum nach Neresheim mit Grundschule, Werkrealschule, Realschule und Gymnasium befördert hat. Seit diesem Schuljahr fährt die Firma Rupp einen Teil der Fahrten auf der Linie Schweindorf-Kösingen-Neresheim im Auftrag der Firma Beck+Schubert, die diese frei gewordene Linie als Konzessionär erhalten hat.

 

Daneben ist die Firma Rupp der einzige Taxiunternehmer am Ort und versorgt die Bevölkerung mit individueller Mobilität.

 

Fahrzeug:

 

Es ist beabsichtigt einen mittelgroßen Bus (Midi-Bus mit 15 Sitzplätzen und 5 Stehplätzen, dazu barrierefrei mit 3 Plätzen für Rollstühle und Kinderwagen, einzusetzen. Grundsätzliche Erfahrungen mit mittleren Bus-Einheiten gibt es im Ostalbkreis bereits mit dem Ortsmobil in Hüttlingen sowie dem Ipf-Express in Bopfingen.

 

Tarif:

 

Die Fahrpreise wären analog zu denjenigen des Ipf-Expresses in Bopfingen. Eine Einzelfahrt kostete demnach 1 Euro, ein Monatsabo 19 Euro. Als Tarifeinnahmen wird zunächst eine jährliche Summe von etwa 10.000 Euro geschätzt.

 

Fahrplan:

 

Der Entwurfsfahrplan ist beigefügt. Neben den offiziellen Bushaltestellen im Stadtgebiet wird in den Wohngebieten der bereits in Ellwangen und Bopfingen bewährte „Halt auf Zuruf“ eingeführt

 

Nach einem erfolgreichen Start ist mittelfristig die Anpassung des Fahrplans an die derzeit noch in Planung befindliche Regiobus-Linie Aalen - Neresheim angedacht. So könnte der Anschluss an die Remsbahn (Aalen-Stuttgart), Brenzbahn (Aalen-Ulm) und Riesbahn (Aalen-Donauwörth) hergestellt werden.

Ruf-Bus-Aufbau in analoger und digitaler Form:

 

Für die Zeit von 8:30 Uhr und bis 17:30 Uhr soll ein Ruf-Bus-System über die Firma Rupp für Anschlussfahrten von der Buslinie Aalen - Neresheim - Aalen an die bekannte Benediktiner-Abtei (Kloster Neresheim) eingerichtet werden.

 

Es ist vorgesehen, dieses Ruf-Bus-System für die Wohngebiete auf die Anschlüsse der jetzigen Buslinie Aalen - Neresheim und mittelfristig auf die mögliche Regio-Bus-Linie auf dieser Strecke in den Zeitlagen 5:00 Uhr bis 8:30 Uhr und 17:30 Uhr bis 24:00 Uhr auszuweiten.

 

Die Bestellung dieser Fahrten soll zunächst telefonisch, mittelfristig zusätzlich auch elektronisch per On-Demand-App aufgebaut werden. Die Firma Rupp würde die Telefon- und App-Zentrale übernehmen und die notwendigen Bereitschaftsdienste leisten.

 

Finanzierung:

 

Im Haushalt 2020 des Ostalbkreises sind Mittel in Höhe von 70.000 Euro eingestellt. Die Kosten werden nach erster Schätzung jährlich ca. 82.000 Euro betragen. Abzüglich der geschätzten Fahrgeldeinnahmen mit jährlich ca. 10.000 Euro und einer Beteiligung der Stadt Neresheim mit 8.000 Euro p. a. verbliebe beim Ostalbkreis ein geschätzter jährlicher Aufwand von 64.000 Euro. Diese Mittel sollen analog zum Stadtbus Ellwangen oder dem Ipf-Express Bopfingen vom Landkreis über einen öffentlichen Dienstleistungsauftrag bereitgestellt werden. Sollten die Fahrgeldeinnahmen nicht den geschätzten Betrag erreichen oder sogar darüber liegen, würde die Abrechnung entsprechend differenziert ausfallen.

 

Die Stadt Neresheim ist an einer Umsetzung des Stadtbus-Konzeptes sehr interessiert und unterstützt dieses Vorhaben vollumfänglich. Dazu gehört auch mittelfristig die Einrichtung geeigneter Bushaltestellen an den zentralen Punkten in der Stadt. Diese würden zunächst einmal provisorisch eingerichtet werden.

 

Vergabe:

 

Aufgrund des geringen Volumens ist kein Ausschreibeverfahren notwendig. Um den bestmöglichen Service vor Ort zu bieten, würde der örtliche Bus- und Taxiunternehmer (Firma Rupp) die Konzession für diesen Stadtverkehr beantragen. Genehmigungsbehörde ist der Landkreis selbst. Die Firma Rupp ist in die Planungen involviert und bereit, diese Aufgabe dauerhaft und zuverlässig zu übernehmen.

 

Der überregionale Linienverkehrsbetreiber zwischen Neresheim und Aalen ist die Firma Beck+Schubert aus Aalen-Ebnat. Es wird angestrebt beide Angebote bestmöglich zu verknüpfen.

 

Weitere Planungen:

 

Der Landkreis ist derzeit in Gesprächen und Planungsprozessen hinsichtlich von möglicher Aufwertungen der bereits existierenden Stadtverkehre in Lorch und Oberkochen. Diese werden aller Vorrausicht noch bis in das kommende Frühjahr reichen. Der Ausschuss für Umweltschutz und Kreisentwicklung wird entsprechend informiert.


Finanzierung und Folgekosten

 

Die Aufwendungen mit ca. 64.000 Euro p. a. sind im Teil-Haushalt 5470 abzubilden.

 

 


Anlagen

 

City-Bus Neresheim - Fahrplanentwurf

 

 

Sichtvermerke

 

gez. Gehlhaus, Geschäftsbereich Nachhaltige Mobilität

gez. Wagenblast, Dezernat VII

gez. Kurz, Dezernat II

gez. Dr. Bläse, Landrat

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 City-Bus Neresheim - Fahrplanentwurf (27 KB)