Antrag der Verwaltung

1. Die Schlussabrechnung für den Neubau des Katzenhauses am Tierheim Dreherhof inklusive der weiteren Maßnahmen Quarantänestation und barrierefreie WC-Anlage Hauptgebäude wird mit Gesamtkosten von 583.975,20 € anerkannt.

2. Der überplanmäßigen Ausgabe in Höhe von 42.515,20 € wird zugestimmt.

Sachverhalt/Begründung

Das Tierheim Dreherhof wurde 1981 errichtet, um den Tierschutz im Ostalbkreis zu fördern und eine öffentliche Aufgabe für alle Städte und Gemeinden des Ostalbkreises zu erfüllen. Das Tierheim wird vom Tierschutzverein Ostalb e.V. auf Grundlage des Pacht- und Betreibervertrages vom 30.07.2012 betrieben.

Eigentümer des Tierheims Dreherhof ist der Ostalbkreis. Bereits in den Jahren 2002-2003 wurden umfangreiche Umbau- und Sanierungsmaßnahmen durchgeführt.

Der Ausschuss für Umweltschutz und Kreisentwicklung hat am 22.09.2015 das Tierheim Dreherhof besichtigt und in der anschließenden Sitzung die Planungsfreigabe für den Neubau des Katzenhauses erteilt. Das bestehende Katzenhaus war an seine Kapazitätsgrenze gestoßen und von schlechter Bausubstanz, weshalb sich der Ausschuss auf Vorschlag der Verwaltung für einen Neubau aussprach.

Mit der Planung der Neubaumaßnahme wurde das Architekturbüro Koch Architektur Generalplaner GmbH (Ellwangen) beauftragt.

Der Vorentwurf und das Raumprogramm wurden gemeinsam mit dem Tierschutzverein Ostalb e.V. und in enger Abstimmung mit dem Geschäftsbereich Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung weiterentwickelt.

Der Ausschuss für Umweltschutz und Kreisentwicklung hat am 05.04.2016 auf Grundlage der Planung und Kostenberechnung des Architekturbüros Koch vom 09.12.2015 über 411.162 € die Baufreigabe für den Neubau des Katzenhauses erteilt.

Im Haushaltsplan 2017 wurden Finanzmittel in Höhe von 482.700 € für die Gesamtmaßnahme „Neubau Katzenhaus, Quarantänestation, barrierefreie WC-Anlage Hauptgebäude“ bereitgestellt.

Der Ostalbkreis hat für den Neubau des Katzenhauses einen Landeszuschuss in Höhe von 100.000 € und für die Maßnahme Quarantänestation einen Landeszuschuss in Höhe von 10.000 € erhalten.

Neubau des Katzenhauses

Am 09.02.2017 fand der Eröffnungstermin für das 1. Ausschreibungspaket (rund 60 % der Bauleistung) statt. Auf Grund der starken Baukonjunktur fand nur ein geringer Preiswettbewerb statt. Gegenüber der Kostenberechnung waren bereits Mehrkosten von rund 38.000 € zu verzeichnen. In der Sitzung des Ausschusses für Umweltschutz und Kreisentwicklung am 21.03.2017 hat Herr Landrat Pavel die Mitglieder darüber informiert.

Weitere Mehrkosten von 26.388 € ergaben sich aus Zusatzmaßnahmen, die in der Kostenberechnung vom 09.12.2015 nicht berücksichtigt waren:

Bei der Neubaumaßnahme Katzenhaus waren die Auswirkungen der überhitzten Baukonjunktur deutlich spürbar. Es ergaben sich extrem lange Lieferzeiten, beispielsweise drei Monate für die Lieferung von Betonfertigteilen für die Außenwände und Decken, weshalb der Rohbau erst verspätet fertiggestellt werden konnte.

Im Bauverlauf ergaben sich weitere im Vorfeld nicht absehbare Mehrkosten. So hatte ein Teilbereich der vorhandenen Grundleitung ein Gegengefälle, welches korrigiert werden musste. Dafür mussten Kosten von rund 5.000 € aufgewandt werden.

Im Baufreigabebeschluss vom 05.04.2016 wurde festgehalten, dass die Ausstattung des Katzenhauses vom Tierschutzverein getragen werden soll. Bei der Realisierung des Neubaus und dessen Einrichtung wurden jedoch 16 Kleintierkäfige zum Preis von 26.427 € durch den Landkreis beschafft und als Erstausstattung zu den Baukosten des Katzenhauses gezählt. Dadurch konnten diese Aufwendungen als förderfähiger Aufwand beim Zuschuss für die Quarantänestation berücksichtigt werden. Im Gegenzug übernahm der Tierschutzverein in Eigenregie Aufwendungen für das Außengehege, für eine Edelstahl-Futterküche sowie für die Rekultivierung der Außenanlage in Höhe von 23.055 €. Die hierfür vom Tierschutzverein gesammelten und eingesetzten Spenden stammen u.a. aus einer Baustein-Aktion.

Auf Grund der beschriebenen Mehrkosten durch die starke Baukonjunktur, durch bauliche Änderungen und entfallene Eigenleistungen betragen die Baukosten des neuen Katzenhauses inklusive Quarantänestation und barrierefreier WC-Anlage im Hauptgebäude  583.975,20 €. Der im Haushaltsplan 2017 bereitgestellte Kostenrahmen von 482.700 € wurde um 101.275,20 € (rund 21 %) überschritten.

Bauverlauf

Der Abbruch des alten Katzenhauses erfolgte im April 2017. Der Neubau des Katzenhauses startete mit den Fundamentarbeiten im Mai 2017.

Die Ausführung des Neubaus erfolgte als massive Beton-Fertigteil-Konstruktion.

Die Fertigbetonbauteile wurden bis September 2017 aufgerichtet. Das extensiv begrünte Flachdach konnte im Januar 2018 fertiggestellt werden. Im April 2018 konnte nach rund einjähriger Bauzeit das neue Katzenhaus in Betrieb genommen werden.

Prüfungsergebnis

Die Rechnungsprüfung des Ostalbkreises hat die Gesamtmaßnahme „Neubau Katzenhaus, Quarantänestation, barrierefreie WC-Anlage Hauptgebäude“ mit Prüfbericht vom 26.05.2020 geprüft. Auf Grund der Prüfung wurden die Baukosten mit 583.975,20 € festgestellt.     

Finanzierung und Folgekosten

Die Baukosten des neuen Katzenhauses inklusive Quarantänestation und barrierefreier WC-Anlage im Hauptgebäude betragen 583.975,20 €. Der Ostalbkreis hat vom Land Baden-Württemberg über das Förderprogramm Tierheime für den Neubau des Katzenhauses einen Zuschuss über 100.000 € und für die Quarantänestation einen Zuschuss über 10.000 € erhalten. Aus beim Tierschutzverein Ostalb e.V. eingegangenen Vermächtnissen und Spenden konnte der Tierschutzverein für den Neubau des Katzenhauses weitere 163.260 € zur Verfügung stellen.

Gesamtkostendarstellung

Für den Ostalbkreis verblieb nach Abzug des Landeszuschusses von 110.000 € und der Beteiligung des Tierschutzvereins Ostalb e.V. über Vermächtnisse und Spenden in Höhe von 163.260 € ein Aufwand von 310.715,20 € für die Gesamtmaßnahme Neubau Katzenhaus, Quarantänestation und barrierefreie WC-Anlage.

Im Haushaltsplan 2017 wurden für die Gesamtmaßnahme 482.700 € bereitgestellt. Die Einnahmen waren mit 114.500 € (Landeszuschüsse) und 100.000 € (Vermächtnisse) veranschlagt. Der geplante Finanzierungsbedarf betrug demnach 268.200 €.

Mit den Baukosten von 583.975,20 € wurde der Ausgabenansatz um 101.275,20 € überschritten. Gleichzeitig konnte jedoch bei den Einnahmen durch Zuschüsse Dritter in Höhe von 273.260 € gegenüber den Planansätzen (214.500 €) eine Verbesserung von 58.760 € erzielt werden, weshalb der Finanzierungsbedarf letztendlich 310.715,20 € beträgt. Es liegt somit eine überplanmäßige Ausgabe in Höhe von 42.515,20 € vor, die zur Genehmigung vorgeschlagen wird.

Sichtvermerke

gez. Bihr, Hochbau und Gebäudewirtschaft

gez. Busan, Rechnungsprüfung

gez. Wolf, Dezernat I

gez. Kurz, Dezernat II

gez. Pavel, Landrat