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Beschlussantrag
Der Verwaltungsrat der Kliniken Ostalb gkAöR beschließt vorbehaltlich der vom Kreistag zu erteilenden Zustimmung/Der Kreistag stimmt wie folgt zu:
Sachverhalt/Begründung
Der Ostalbkreis sowie die Kliniken Ostalb verfolgen seit Jahren eine umweltfreundliche und wirtschaftliche Energiepolitik. Das bestehende Energiekonzept der Kliniken Ostalb gkAöR (vgl. jährlicher Energiebericht) kann durch den Betrieb von Photovoltaikanlagen für den Strom-Eigenverbrauch auf Klinikgebäuden sinnvoll ergänzt und erweitert werden. Hierdurch werden auch die CO2 – Emissionen deutlich verringert. Hierbei wurde anhand einer Machbarkeitsstudie und Wirtschaftlichkeitsbewertung ein zweistufiges Konzept zur Umsetzung erarbeitet.
Das Energiekonzept der Kliniken Ostalb setzt im Rahmen der seit Jahren vorangetriebenen standortspezifischen Energiekonzepte auf einen Mix aus dem Betrieb von Blockheizkraftwerken (BHKWs), energetischer Gebäudenutzung, LED-Beleuchtung, Ertüchtigung der Heizanlagen etc. und sieht eine weitere Verbesserung der Wirtschaftlichkeit sowie eine zeitgemäße Sicherstellung der energetischen Versorgung und Erreichung von Umweltzielen vor. Hierzu wurde auch das Mittelspannungsnetz am Ostalb-Klinikum im Rahmen der beschlossenen Energiekonzeption Ostalb-Klinikum Aalen im Jahr 2021 entflochten.
Das Konzept zur Errichtung von Photovoltaikanlagen (s. Anlage) wurde in Zusammenarbeit mit externen Fachingenieuren unter Einbeziehung relevanter Dachflächen an den drei Klinikstandorten erstellt. Da die Stromnutzung zum Eigenverbrauch während der Energiehauptlastzeit (07:00 bis 19:00 Uhr) erfolgt, können die jährlichen Stromkosten deutlich reduziert werden.
Erforderliche Maßnahmen, Investitionskosten und Einsparpotential gesamt an den einzelnen Standorten:
Priorität 1 – Photovoltaikanlagen auf den Klinikgebäuden mit dem größten Potential
Standort Mutlangen: - Stufenweiser Ausbau der PV-Anlagen in Abhängigkeit des gewünschten Investitionsvolumens (siehe Priorisierung); Realisierung ab 2021 - Gesamtinvestition: bis zu ca. 1,27 Mio. € - Betriebskosten: bis zu ca. 0,47 Mio. € (über 25 Jahre) - Einsparpotential Stromkosten: bis zu ca. 4,4 Mio. € (über 25 Jahre) - Einsparpotential CO2-Emissionspreis 0,54 Mio. € (über 25 Jahre) - Überschuss: bis zu ca. 3,2 Mio. € (über eine Gesamtlaufzeit von 25 Jahren)
Standort Ellwangen: - Stufenweiser Ausbau der PV-Anlagen in Abhängigkeit des gewünschten Investitionsvolumens (siehe Priorisierung); Realisierung ab 2021 - Gesamtinvestition: bis zu ca. 0,45 Mio. € - Betriebskosten: bis zu ca. 0,17 Mio. € (über 25 Jahre) - Einsparpotential Stromkosten: bis zu ca. 1,6 Mio. € (über 25 Jahre) - Einsparpotential CO2-Emissionspreis 0,2 Mio. € (über 25 Jahre) - Überschuss: bis zu ca. 1,2 Mio. € (über eine Gesamtlaufzeit von 25 Jahren)
Standort Aalen: - Zunächst Entflechtung der Stromnetze mittelspannungsseitig auf dem Campus, um erzeugten Eigenstrom auf dem gesamten Klinikareal einspeisen und verwenden zu können (unabhängig vom PV-Konzept). Ziel: Abschluss Netzentflechtung Mitte 2021 - Stufenweiser Ausbau der PV-Anlagen in Abhängigkeit des gewünschten Investitionsvolumens (siehe Priorisierung); Realisierung ab 2022 - Gesamtinvestition: bis zu ca. 1,5 Mio. € - Betriebskosten: bis zu ca. 0,53 Mio. € (über 25 Jahre) - Einsparpotential Stromkosten: bis zu ca. 4,9 Mio. € über 25 Jahre - Einsparpotential CO2-Emissionspreis 0,6 Mio. € (über 25 Jahre) - Überschuss: bis zu ca. 3,6 Mio. € (über eine Gesamtlaufzeit von 25 Jahren)
Das Gesamtinvestitionsvolumen beläuft sich nach aktueller Potentialanalyse auf bis zu
Maßnahmen der Priorität 1 (grüne Dachflächen) sollen im Zeitraum 2021 bis 2022 realisiert werden (Planung und Ausführung im laufenden Krankenhausbetrieb). Die Wirtschaftlichkeit wird durch den nahezu vollständigen Eigenverbrauch des erzeugten Stroms im Klinikbetrieb erhöht. Da die Stromerzeugung und die Hauptlast des Energieverbrauchs im Klinikbetrieb tagsüber bestehen, sind Stromspeicher nicht erforderlich. Diese Anlagen ergänzen sinnvoll das Eigenstromkonzept der Kliniken Ostalb.
Priorität 2 – Photovoltaikanlagen auf den Klinikgebäuden mit mittelfristigem Potential (gelb markierte Flächen)
Maßnahmen der Priorität 2 (gelbe Dachflächen) können im Zeitraum 2022 bis 2024 realisiert werden. Das Gesamtinvestitionsvolumen der Maßnahmen der Priorität 2 beläuft sich nach aktueller Potentialanalyse auf bis zu 1 Mio. €, bei einer Realisierung aller Einzelprojekte der Priorität 2 über einen Zeitraum von zwei Jahren. Die Einsparungen bei den Energiekosten liegen gesamt bei bis zu 3,4 Mio. €. Bei laufenden Kosten für die PV-Anlagen von ca. 0,37 Mio. € ergibt sich ein Gesamtüberschuss von bis zu 2,5 Mio. € über eine Gesamtlaufzeit von 25 Jahren gerechnet. Die Einsparung an CO2-Emissionen in diesem Zeitraum würde bei bis zu 8.090 t liegen.
Bereits Ende 2016 wurde auf dem Parkhaus in Ellwangen eine PV-Anlage in Betrieb genommen. Die Einsparung an Stromkosten für die Jahre 2017-2019 lag in Summe bei ca. 125.000 €, bei 290 t reduzierter CO2-Emissionen. Die Eigenverbrauchsquote liegt bei ca. 98%. Die Refinanzierung beträgt ca. 6,6 Jahre. Außerdem wurden zwei Elektrotankstellen/-plätze in Zusammenarbeit mit Fa. EnBW errichtet. Im Rahmen der Konzeption werden die Dachflächen der Parkhauses P2 in Aalen und Stauferklinikums ebenfalls entsprechend genutzt.
Finanzierung und Folgekosten
Aus steuerrechtlichen Gründen sind Investitionen in Photovoltaikanlagen von der Kliniken Ostalb gkAöR zu tätigen. Vor der Umsetzung werden auch Fördermöglichkeiten (z. B. Klimaschutz Plus etc.) überprüft. Die Kliniken Ostalb gkAöR trägt die erforderlichen Investitionen im Wege einer Kreditaufnahme (z.B. KfW-Mittel), die in den Wirtschaftsplänen der Jahre 2021-2024 zu berücksichtigen ist.
Durch die Photovoltaikanlagen ist gegenüber dem Status quo eine signifikante Reduzierung der jährlichen Stromkosten über eine Laufzeit von 25 Jahren an den einzelnen Standorten zu erwarten. Über diese Einsparung können die jährlichen Kosten der Investition (20 Jahre Abschreibung lt. Bundesministerium für Finanzen zuzüglich Zinsen) sowie die Betriebskosten der Anlagen über die Gesamtlaufzeit refinanziert und wie beschrieben zusätzlich ein erheblicher Deckungsbeitrag erwirtschaftet werden. Bilanziell übersteigen vom ersten Betriebsjahr an die Erträge aus Einsparungen die Aufwendungen (Abschreibungen, Zinsen und Betriebskosten). Fördergelder oder Tilgungszuschüsse im Rahmen einer KfW-Finanzierung würden die Wirtschaftlichkeit weiter erhöhen.
Anlagen
Anlage 1: Präsentation Potentialanalyse Photovoltaikanlagen auf Klinikgebäuden
Sichtvermerke
gez. Heisig, Assistenz Vorstandsvorsitzender gez. Schneider, Vorstand gez. Pavel, Verwaltungsratsvorsitzender
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