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Vorlage - 009-1/2020  

 
 
Betreff: Neubau eines zweiten Verwaltungsstandorts auf dem Union-Areal -
Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien
Status:öffentlich  
  Bezüglich:
009/2020
Federführend:Geschäftsbereich Hochbau und Gebäudewirtschaft   
Beratungsfolge:
Begleitgremium "Union-Areal" Vorberatung
Ausschuss für Bildung und Finanzen Vorberatung
18.02.2020 
Sitzung des Ausschusses für Bildung und Finanzen zur Kenntnis genommen   
Kreistag Entscheidung
10.03.2020 
Sitzung des Kreistags ungeändert beschlossen   
Anlagen:
Kurzübersicht Nachhaltiges Bauen in Baden-Württemberg

 

 

Antrag der Verwaltung

 

  1. Bei der Planung und Umsetzung des zweiten Verwaltungsstandorts der Landkreisverwaltung in Aalen erfahren die Themen nachhaltiges Bauen, Energieeffizienz, Einsatz erneuerbarer Energien und die Lebenszykluskostenbetrachtung eine besondere Beachtung.

 

  1. Die Verwaltung legt diese Themen jeweils mit einer Empfehlung den zuständigen Gremien als Diskussions- und Entscheidungsgrundlage vor.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Sachverhalt/Begründung

 

Aus der Mitte des Kreistags wurde im Rahmen der Beratungen zum Haushaltsplan 2020 die Anfrage gestellt, auf welche Weise die „Nachhaltigkeitskriterien im staatlich geförderten kommunalen Hochbau“ (Nachhaltiges Bauen in Baden-Württemberg (NBBW)) beim geplanten Neubau eines zweiten Verwaltungsstandorts der Landkreisverwaltung in Aalen auf dem ehemaligen Union-Areal berücksichtigt werden können.

 

Neben diesem Programmsystem des Umweltministeriums Baden-Württemberg[1] wurde vom Bundesbauministerium[2] der „Leitfaden Nachhaltiges Bauen - Zukunftsfähiges Planen, Bauen und Betreiben von Gebäuden“ herausgegeben.

 

Bund und Land haben sich mit ihren jeweiligen Leitfäden Ziele zu einer nachhaltigen Entwicklung gesetzt, um in besonderem Maße ihrer Vorbildfunktion gerecht zu werden.

 

Der Ostalbkreis verfügt für seine Verwaltungs-, Schul- und Klinikgebäude bisher nicht über vergleichbare Leitlinien zu Hochbauvorhaben.

 

Gleichwohl werden durch die Verwaltung bei allen Baumaßnahmen und auch im laufenden Gebäudebetrieb Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt und soweit technisch möglich umgesetzt. Im jährlichen Energiebericht stellt die Kreisverwaltung beispielsweise ausführlich durchgeführte Maßnahmen zur Energieeinsparung in den Kreisgebäuden dar.

 

Bei größeren Modernisierungsmaßnahmen wie der Erneuerung von Heizanlagen (in letzter Zeit beispielsweise an den Kreisberufsschulzentren Schwäbisch Gmünd und Aalen sowie am Ostalb-Klinikum in Aalen) werden die Umweltauswirkungen dargestellt und entsprechende Empfehlungen ausgesprochen und in den Gremien diskutiert.

 

Die bestehenden Leitlinien von Bund und Land dienen der Kreisverwaltung als Richtschnur und Orientierungshilfe bei eigenen Maßnahmen.

 

 

Im Programmsystem „Nachhaltiges Bauen in Baden-Württemberg“ werden beispielsweise folgende 10 Kriterien benannt (vgl. auch die beigefügte Anlage):

 

  • Umweltwirkungen im Lebenszyklus – Ökobilanzierung
  • Ressourcenschonung im Hinblick auf nicht erneuerbare Energie
  • Nachhaltige Ressourcenverwendung bei Holz- und Betonbauteilen
  • Gesundheits- und umweltverträgliche Baustoffe
  • Gebäudebezogene Kosten im Lebenszyklus
  • Thermische und akustische Behaglichkeit in Innenräumen
  • Qualität der Innenraumluft
  • Reinigungs- und Instandhaltungsfreundlichkeit
  • Qualität der Projektvorbereitung
  • Qualität der Bauausführung

 

 

 

 

Die verschiedenen Themen sollen dabei ineinander greifen.

 

 

 

Zweiter Verwaltungsstandort der Landkreisverwaltung in Aalen

 

Bei der Vorbereitung des Ideen- und Realisierungswettbewerbs „Aalen-Süd/UNION-Areal“ wurde mit Vertretern des Kreistags und Herrn Prof. Aldinger bereits das Thema „Zertifizierung des Neubaus anhand der Kriterien der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB)“ diskutiert. Es bestand Einvernehmen, dass eine solche sehr aufwändige Zertifizierung nicht durchgeführt werden soll.

 

Stattdessen wurden im Realisierungsteil des Wettbewerbs bewusst Nachhaltigkeitsaspekte wie das Bauen mit Holz und die Betrachtung der Lebenszykluskosten aufgenommen.

 

Eine weitere Vorgabe für den Wettbewerb war die Realisierung einer schlanken Haustechnik. Dabei wurde darauf hingewiesen, dass der Ostalbkreis als Bauherr innovative Energiekonzepte unter Einbindung erneuerbarer Energien (Solarthermie, Photovoltaik, Geothermie) oder energieeffiziente Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen besonders begrüßt.

 

Ganz konkret wird seit Ende des Jahres 2019 mit Unterstützung des Geschäftsbereichs Wasserwirtschaft eine Temperaturmessung des Kocherwassers im Bereich UNION-Gelände durchgeführt. Es ist denkbar, dass über eine Wasser-Wärme-Pumpe dem gegebenenfalls zu warmen Kocher Temperatur zur Gebäudebeheizung entzogen werden könnte. Die Diskussion des eigentlichen Lüftungs- und Energiekonzeptes steht jedoch noch in Abhängigkeit verschiedener Festlegungen beim Hochbau wie z.B. der Thematik Innenhöfe. Erst wenn diese Rahmenbedingungen feststehen, können verschiedene Varianten erarbeitet und den Gremien zur Diskussion und Entscheidung vorgelegt werden.

 

Ein besonderer Wert wurde im Wettbewerb auch auf das Thema Nachhaltigkeit gelegt. Im Zuge der weiteren Planung soll vor allem die CO2-Bilanzierung von Baustoffen sowie die Bewirtschaftungs- und Bauunterhaltskosten im Lebenszyklus des Verwaltungsgebäudes einen hohen Stellenwert einnehmen.

 

Im Rahmen der weiteren Planung und Projektentwicklung wird die Verwaltung die relevanten Nachhaltigkeitsthemen in die Planungsprozesse einbeziehen und in Abstimmung mit der Planergemeinschaft für die zuständigen Gremien zur Diskussion und Entscheidung vorbereiten.

 

Diese Themen umfassen beispielsweise das Gebäudetechnik- und Energiekonzept inklusive möglicher energetischer Nutzung von Fassaden- und Dachflächen, die Materialauswahl unter Berücksichtigung von Lebenszykluskosten und den Einsatz von erneuerbaren Energien.

 


[1] Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg (Hrsg.), Nachhaltiges Bauen im staatlich geförderten kommunalen Hochbau, abrufbar unter www.um.baden-wuerttemberg.de

[2] Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (Hrsg.), Leitfaden Nachhaltiges Bauen, abrufbar unter www.bmi.bund.de


Finanzierung und Folgekosten

 

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Anlagen

 

Kurzübersicht Nachhaltiges Bauen in Baden-Württemberg     

 

 

 

Sichtvermerke

 

gez. Bihr, Geschäftsbereichsleiter

gez. Wolf, Dezernent I

gez. Kurz, Dezernat II

gez. Pavel, Landrat

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Kurzübersicht Nachhaltiges Bauen in Baden-Württemberg (64 KB)    
Stammbaum:
009/2020   Neubau eines zweiten Verwaltungsstandorts auf dem Union-Areal - Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien   Geschäftsbereich Hochbau und Gebäudewirtschaft   Bericht
009-1/2020   Neubau eines zweiten Verwaltungsstandorts auf dem Union-Areal - Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien   Geschäftsbereich Hochbau und Gebäudewirtschaft   Bericht