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Antrag der Verwaltung
Der Ausschuss für Umweltschutz und Kreisentwicklung nimmt vom Bericht Kenntnis.
Sachverhalt/Begründung
Entsprechend dem Beschluss des Kreistages vom 12.03.2013 berichtet das EKO-Energieberatungszentrum „Energiekompetenz Ostalb e.V.“ jährlich im Ausschuss für Umweltschutz und Kreisentwicklung über den Geschäftsverlauf.
In 2019 war die Hauptaufgabe des Energiekompetenz Ostalb e.V., kurz EKO genannt, wie auch in den Jahren zuvor, die Aufrechterhaltung und Erweiterung des flächendeckenden Beratungsangebots für die Bürgerinnen und Bürger des Ostalbkreises, sowohl im EKO-Energieberatungszentrum in Böbingen, als auch in den Beratungsstützpunkten in der Fläche des Landkreises. Zudem wurde die positive öffentliche Wahrnehmung des EKO in der Fläche des Landkreises durch Präsenz auf Messen und Leistungsschauen in verschiedenen Städten und Gemeinden des Ostalbkreises erweitert und sichergestellt.
Zeitgleich galt es weiterhin, ordentliche und fördernde Mitglieder für den Verein Energiekompetenz Ostalb e.V. zu gewinnen.
Der Vereinsvorstand setzte sich im Jahr 2019 wie folgt zusammen:
1. Vorsitzende: Katja Maier, Kreishandwerksmeisterin, 2. Vorsitzender: Tilo Nitsche, ehem. Vorsitzender Architektenkammergruppe Ostalb, Schriftführer: Jürgen Langer, Ingenieurbüro, Kassierer: Joachim Mayer, Kämmerer, VG Rosenstein 1. Beisitzer: Edgar Horn, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Ostalb- kreis, 2. Beisitzerin: Beate Kessler, Firma Holzbau Kessler.
Als 3. Beisitzer wurde im Rahmen der Mitgliederversammlung am 21.05.2019 Herr Robin Hecker, Klimaschutzmanager der Stadt Schwäbisch Gmünd, gewählt, da der bisherige Amtsinhaber, Herr Ulrich Weigmann, Klimaschutzmanager der Stadt Aalen, auf Grund von beruflicher Veränderung nicht mehr zur Verfügung stand.
Die Gesamtmitgliederzahl des Vereins ist zum Ende des Jahres 2019 auf einen Mitgliederstand von 102 Mitgliedern gesunken. Die Nettomitgliederveränderung bilanziert sich aus drei Vereinsbeitritten und acht Austritten.
Die Vereinsmitglieder werden in 80 ordentliche und 22 fördernde Mitglieder unterschieden, wie das folgende Diagramm aufzeigt:
Bild 1: Mitgliederentwicklung
Aktuell sind neben dem Ostalbkreis weitere 23 Städte und Gemeinden des Ostalbkreises Mitglied im EKO. In 2019 ist die Gemeinde Spraitbach dem Energiekompetenz Ostalb e.V. beigetreten. Die Stadt Oberkochen wird dabei gemäß ihres Gemeinderatsbeschlusses nicht als ordentliches Mitglied betrachtet, sondern als Förderer eingestuft.
Über die Hälfte der Kommunen im Ostalbkreis können somit direkt durch die dauerhafte Unterstützung des EKO in seiner Funktion als regionale Energieagentur von höheren Fördersätzen im Rahmen des Klimaschutz-Plus-Programms des Landes profitieren.
Die nachfolgende Grafik zeigt, welche Kommunen Mitglied im EKO sind:
Bild 2: Kommunale EKO-Mitglieder
Im Jahr 2019 wurden durch das EKO insgesamt 2.116 Energieberatungen durchgeführt. Diese Summe setzt sich aus den gezählten Messeberatungen, den Kurzberatungen per Telefon (< 15 Minuten) und E-Mail sowie den detaillierteren Basisberatungen (persönlich, telefonisch, Dauer ca. 1 Stunde), wie folgt, zusammen:
Basisberatungen: 672 Kurzberatungen: 134 Messeberatungen: 1.310
Somit konnte das hohe Niveau der Beratungszahlen aus den Vorjahren nochmals leicht gesteigert werden. Seit der Gründung des EKO haben nun mehr als 18.000 energetische Erstberatungen statt gefunden. Nachfolgend sind die Beratungszahlen der letzten neun Jahre im Vergleich dargestellt:
Bild 3: Beratungszahlen
Bei den Kurz- und Basisberatungen wurde wiederholt erhoben, ob es sich um Neubauvorhaben oder um Bestandssanierungen von Gebäuden handelt. Hier kann als Ergebnis für 2019 festgehalten werden, dass sich 86% der Beratungen auf Altbau- und 14% auf Neubauprojekte beziehen. Dieses Ergebnis entspricht dem des Vorjahres.
In 2018 wurden rd. 3% der zahlenmäßig erfassten Beratungen ehrenamtlich durch Mitglieder des Vereins erbracht.
Wie schon in den letztjährigen Jahresberichten dargestellt, ist zur Vereinbarung von Beratungsterminen die Geschäftsstelle des EKO vormittags durchgehend besetzt. Die Beratungstermine selbst finden dann über den ganzen Tag verteilt statt. Hier hat sich in den zurückliegenden Jahren bewährt, dass das EKO bei Bedarf Beratungstermine in den frühen Abendstunden und am Freitagnachmittag anbietet. Sämtliche Beratungen erfolgen nach einer konkreten Terminvereinbarung. Im EKO selbst gibt es nahezu keine „Laufkundschaft“.
Auch in 2019 wurde im Rahmen der statistischen Erfassung der Beratungsgespräche ausgewählte Themengruppen und Beratungsinhalte festgehalten. Diese setzen sich im Vergleich zu den beiden Vorjahren wie folgt zusammen:
2017 2018 2019
Aus der nachfolgenden Grafik ist ersichtlich, dass auch in 2019 der Schwerpunkt der Beratungstätigkeit weiterhin im Bereich von Altbausanierungen und Heizungsmodernisierungen, verbunden mit den jeweiligen Förderprogrammen, lag. Bild 4: Beratungsthemen
Regelmäßig wurden durch das EKO, zusätzlich zu den Beratungen im Energieberatungszentrum in Böbingen, in folgenden Städten und Gemeinden Beratungen angeboten:
Aalen, Abtsgmünd, Bopfingen, Ellwangen, Hüttlingen, Lorch, Neresheim, Oberkochen, Schwäbisch Gmünd, Westhausen. Die Präsenz des EKO mit den monatlichen Beratungsstützpunkten in der Fläche des
Gschwend, Jagstzell, Lauchheim, Unterschneidheim, Rainau und Rosenberg
angeboten. Insgesamt gesehen wird das Beratungsangebot des EKO in der Fläche des Landkreises sehr gut in Anspruch genommen.
Die nachfolgende Karte zeigt die räumliche Verteilung der Beratungsstützpunkte im Berichtsjahr:
Bild 5: Beratungsstützpunkte
Neben den eigentlichen Beratungsterminen bot das EKO im Rahmen der Öffentlichkeits- und Informationsarbeit verschiedene Veranstaltungen mit Kooperationspartnern im und außerhalb des EKO-Energieberatungszentrums an.
Im Jahr 2019 fanden dabei im EKO-Energieberatungszentrum in Böbingen insgesamt drei Informations- bzw. Fortbildungsveranstaltungen mit insgesamt 51 Teilnehmern statt.
Außerhalb des EKO wurden 21 Veranstaltungen mit Vorträgen und/oder Informationsständen durchgeführt. Dabei war das EKO in 2019 auf folgenden Messen-/Leistungs-schauen präsent:
Besonders erwähnenswert ist hierbei, dass das EKO zusätzlich zu den o.g. Veranstaltungen jeweils innerhalb der sogenannten Highlightwochen der Remstalgartenschau mit seinem Infostand in nachstehend genannten Remstalgartenschau-Kommunen des Ostalbkreises jeweils an zwei Tagen (donnerstags und sonntags) vor Ort präsent war:
Dies führte dazu, dass Mitarbeiter des EKO insgesamt an 14 Wochenenden im Jahr 2019 im Ostalbkreis als Ansprechpartner unterwegs waren.
Ausgehend von den bereits genannten Beratungszahlen (vgl. Bild 3) lässt sich ableiten, dass das EKO deutlich mehr Bürger/Innen erreicht, wenn die Präsenz des EKO auf Veranstaltungen in der Fläche des Landkreises wirksam wird. Der finanzielle Aufwand für die Teilnahme an Messen und Leistungsschauen war dabei für das EKO auch in 2019 nachgeordnet, da auf Grund des gemeinnützigen Charakters des EKO (Non-Profit-Organisation) die meisten Messeleitungen letztlich auf die vollumfängliche Erhebung von Standgebühren verzichteten, dafür aber im Gegenzug Fachvorträge und Beratungsleistungen während der Messe einforderten.
Die nachfolgende Karte zeigt, dass es dem EKO in den letzten Jahren nachhaltig gelungen ist, zusätzlich zu den festgelegten Beratungsstützpunkten, flächendeckend im Ost-albkreis mit Beratungsleistung und Information auf Messen und Leistungsschauen präsent zu sein.
Bild 6: Veranstaltungsorte
Über das ganze Jahr hinweg wurde die Internetpräsenz des EKO aktuell und informativ gestaltet und bot für Ratsuchende aktuelle Informationen zu Terminvereinbarung, Fördermitteln und zur Energieberatersuche im gesonderten Downloadbereich an.
Monatlich wurde ein „Energiespartipp des Monats“ veröffentlicht, der einerseits auf der EKO-Homepage abrufbar war und auf der anderen Seite über den Presseverteiler des Landratsamtes an die Tageszeitungen und die Mitteilungsblätter der Städte und Gemeinden im Ostalbkreis zur weiteren Veröffentlichung gestreut wurde. Zudem ist es gelungen die Beratungsangebote des EKO in den Städten und Kommunen über den o.g. Presseverteiler regelmäßig und zeitgerecht anzukündigen.
Insgesamt hat das EKO im letzten Jahr zwölf themenspezifische Pressemitteilungen sowie neun Newsletter mit aktuellen Informationen herausgegeben.
Auf den meisten der vorab genannten Messen und Leistungsschauen bot das EKO regelmäßig Vorträge über „Staatliche Fördermittel bei Neubau und Sanierung“ an.
Im Rahmen der Bauherrenabende der Kreissparkasse Ostalb in Lauchheim, Schwäbisch Gmünd und Mutlangen, die im April 2019 stattfanden, trug das EKO zum Thema „Gesetze & Energieeffizienz“ vor.
Am 10. April 2019 fand im EKO-Energieberatungszentrum in Böbingen ein Informationsabend zur „Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) - die stromerzeugende Heizung“ statt.
In Kooperation mit der Firma Weishaupt wurde im Mai 2019 im Innovationszentrum am Berufschulzentrum Ellwangen ein Informationsabend für Heizungsfachbetriebe veranstaltet.
Ebenfalls im Mai 2019 fand im Kundenzentrum der Stadtwerke Aalen ein Vortragsabend des EKO unter dem Motto „Was muss man beim Heizungstausch beachten?“ statt.
In Zusammenarbeit mit der Akademie der Ingenieure wurde am 24.10.2019 eine fachspezifische Fortbildungsveranstaltung für Architekten, Ingenieure, Planer und Energieberater zu den Neuerungen der Energie-Einspar-Verordnung (EnEV) und zum neuen Gebäude-Energie-Gesetz (GEG) durchgeführt.
Die Durchführung von sogenannten „Stand-by-Projekten“, bei welchen der Energieberater des EKO vor Ort in die Schule kommt und den Schülern Grundkenntnisse zu Energie und Energieerzeugung vermittelt, fanden 2019 an fünf Schulen mit insgesamt 8 Klassen statt.
Im praktischen Teil des Unterrichts wurde mit Verbrauchsmessgeräten jeweils der Stand-by-Verbrauch von alltäglichen Gerätschaften gemessen, um damit die Potentiale einer Energieeinsparung und den Nutzen im Hinblick auf den Klimaschutz (Reduzierung CO2-Ausstoß) verdeutlichen zu können. Diese Projekte wurden von den Schulen und den Schülern positiv angenommen. Bei der Durchführung der Unterrichte wird das EKO durch Herrn Markus Lägeler, einem Energieberater mit pädagogischem Hintergrund, der ordentliches Mitglied im Verein ist, maßgeblich unterstützt.
Die Mittel zur Durchführung der Stand-by-Projekte wurden zu 100% aus dem Klimaschutz-Plus-Programm des Landes gefördert. Alle Interessenten aus dem Ostalbkreis konnten auch in 2019 berücksichtigt werden.
Die nachfolgende Grafik zeigt, welche Schulen im vergangenen Jahr an diesen Stand-by-Unterrichten teilgenommen haben:
Bild 7: Schulprojekte
Die neutralen und unabhängigen Beratungsleistungen des EKO, verbunden mit der räumlichen Präsenz im Landkreis, sind fester Bestandteil der Klimaschutzaktivitäten für die Bürgerschaft im Ostalbkreis.
Zu Beginn des Jahres erfolgte am 18.02.2019 in Tübingen die offizielle Auszeichnung des Ostalbkreises mit dem European Energy Award (EEA) durch Herrn Franz Untersteller, Minister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landes Baden-Württemberg. Zum Jahresende 2019 hat der Ostalbkreis den formalen Prozess des European Energy Awards (EEA) verlassen. Die Arbeit des Energieteams der Landkreisverwaltung wird nun in Eigenregie fortgesetzt.
Das EKO organisierte zusammen mit dem EUROPoint das 11. KlimaFORUM OSTALB, welches am 20.11.2019 im Landratsamt in Aalen stattfand. Dieses Mal war die GOA, die Gesellschaft im Ostalbkreis für Abfallbewirtschaftung Mitveranstalter. Ihr Geschäftsführer Herr Forster führte in einem spannenden Vortrag den zahlreichen Gästen das Thema „Ressourcenschutz statt Abfall“ plastisch vor Augen.
Anschließend trugen die Vertreter der Fridays-for-Future-Ostalb-Bewegung ihre Klimaschutzforderungen dem Publikum vor, bevor Schülerinnen des St.-Gertrudis-Gymnasiums aus Ellwangen ihre Forschungsergebnisse zu Mikroplastik in Fließgewässern des Ostalbkreises und zu Moos als „Feinstaub-Killer“ vorstellten.
Eine abschließende Diskussionsrunde und ein „Projekt-Marktplatz“ rundeten den informativen Abend ab.
Wie schon in den Vorjahren war das EKO auch in 2019 unter der Produktnummer 5610070001 wieder eigenständig im Haushalt des Ostalbkreises abgebildet. Der Haushaltsansatz (Nettoressourcenbedarf) für 2019 wurde mit 323.598 € beziffert. Hierin sind Personalkosten in Höhe von ca. 276.625 € enthalten.
Dem gegenüber steht die Verpflichtung des Vereins Energiekompetenz Ostalb e.V., eine jährliche Zahlung in Höhe von mindestens 50.000 € an die Landkreisverwaltung zu bezahlen, was auch in 2019 problemlos geleistet werden konnte. Zudem trägt der Verein vollständig die Leasing- und Betriebskosten für den Dienstwagen des EKO.
Bild 8: Auszug Teilergebnishaushalt EKO
Als Einnahmen in 2019 konnte der Verein Energiekompetenz Ostalb e.V. neben den Mitgliedsbeiträgen in Höhe von 52.410 € auch durch das EKO-Team generierte Einnahmen aus Projekten und Beratungsleistungen für die Verbraucherzentrale sowie Spenden und Sonstiges in Höhe von 48.058 € verbuchen. Dies ergibt einen Gesamteinnahmebetrag von 100.468 €, wie die nachfolgende Grafik zeigt:
Bild 9: Einnahmenübersicht
Diese Zahlen zeigen, dass es in 2019 wiederholt gelungen ist, die verpflichtende Abgabe an den Ostalbkreis in Höhe von 50.000 €/Jahr vollständig durch Mitgliedsbeiträge zu decken.
Dies hat zur Folge, dass die Einnahmen aus der operativen Arbeit des EKO vollständig dem Verein zufließen und diesem den notwendigen finanziellen Spielraum offen halten, weiterhin außerhalb des Haushaltsplans vereinsinterne und -gestützte Projekte und Vorhaben (z.B. Öffentlichkeitsarbeit, Internetauftritt, Werbung, Ausstattung, Betrieb) zu ermöglichen. Auch die fälligen Gebühren- und Lizenzzahlungen für die durch den Verein beschaffte Fachsoftware und Online-Zugänge sowie die Zahlungen an Kooperationspartner (Schulprojekte, Öffentlichkeitsarbeit, REA BW) werden hierüber getragen.
Im Jahr 2019 waren alle Stellen im EKO mit Voll- oder Teilzeitkräften unverändert besetzt. Die aktuelle Stellenbesetzung im EKO stellt sich wie folgt dar:
Geschäftsführer: Ralf Bodamer Geschäftsstelle/Sekretariat: Madeleine Kluge (25%) Sandra Eller (25%)
Energieberaterin 1a: Astrid Kloos (49%) Energieberaterin 1b: Iris Dettweiler (51%)
Energieberater 2: Helmut Kaltenmark (Heizungs-/Gebäudetechnik)
Zusammenfassend lässt sich das Jahr 2019 aus Sicht des EKO wie folgt bewerten:
Der Ausschuss für Umweltschutz und Kreisentwicklung wird gebeten, den vorgelegten Jahresbericht des EKO für das Jahr 2019 wohlwollend zur Kenntnis zu nehmen.
Finanzierung und Folgekosten
Im Haushaltsplan 2020 ist ein Nettoressourcenbedarf von 337.334 € ausgewiesen.
Anlagen
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Sichtvermerke
gez. Bodamer, EKO gez. Seefried, Dezernat IV gez. Kurz, Dezernat II gez. Pavel, Landrat
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