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Antrag der Verwaltung
Die Arbeiten zum Ausbau der Kreisstraße 3253 zwischen Ruppertshofen und Hönig werden an den wirtschaftlichsten Bieter, die Firma Haag-Bau GmbH, zum nachgerechneten Bruttoangebotspreis von 2.761.651,34 € vergeben. Gleichzeitig wird der Kostenvoranschlag des Landratsamtes Ostalbkreis Geschäftsbereich Straßenbau vom 28.11.2019 mit Gesamtkosten von 3.130.000 € genehmigt.
Sachverhalt/Begründung
Der Kreistag hatte bereits im Jahre 2008 im Rahmen seiner Haushaltsberatungen zur mittelfristigen Finanzplanung 2008-2013 erstmals den Ausbau der Kreisstraße 3253 ins Programm mit einem Betrag von 1.000.000 € konkret für das Jahr 2012 aufgenommen.
Der Ostalbkreis hat sich mit dem Ausbau der K 3253 von Ruppertshofen nach Hönig einem der schwierigsten und kostenintensivsten Maßnahmen der letzten Jahre im Straßennetz des Landkreises angenommen.
Die K 3253 weist in ihrem Verlauf in diesem Teilbereich sehr starke Verdrückungen und extreme Rissbildungen in den Asphaltschichten auf. Außerdem liegt in dem Teilabschnitt ein etwa 350 m langer Rutschhang, der sich aufgrund des Knollenmergels im Untergrund bei Wasserzutritt dauerhaft in Bewegung befindet. Es kommt an den verschiedensten Stellen immer wieder zu Setzungen, die bisher von der Straßenmeisterei mit immensem Unterhaltungsaufwand notdürftig instand gehalten werden müssen. Für die Planung der Maßnahme wurden umfangreiche Untersuchungen im Rahmen eines geologischen Gutachten erstellt. Hierdurch wurden weitere Bodenkennwerte wie Schichtenabfolge, Wassergehalt und Verdichtbarkeit des Bodens im Verlauf der Straße ermittelt.
Unter Berücksichtigung dieses Gutachtens wurden während der Planungsphase folgende Festlegungen für den Ausbau getroffen:
Die K 3253 soll auf einer Baulänge von 1.860 m zwischen Ruppertshofen und Hönig ausgebaut werden. Es ist vorgesehen, die Fahrbahn auf eine Breite von 6,00 m zu verbreitern und den vorhandenen Straßenaufbau komplett zu erneuern. Diese erhält einen neuen Aufbau von 65 cm. Hierbei wird auf dem Niveau des Erdplanums eine ca. 16 cm starke Frostschutzschicht einbaut. Darüber erfolgt der Einbau des alten Straßenkoffers, der aufgrund der pechhaltigen Bestandteile mit Zement vermischt als hydraulische Tragschicht (20 cm stark) wiederverwendet wird. Als Abdeckung erhält diese HGT eine 15 cm starke Schottertragschicht. Die Asphaltschichten bestehen aus 10 cm Asphalttragschicht und 4 cm Asphaltdeckschicht. Die Trasse verläuft weitestgehend auf der bestehenden Straße, im Bereich der engen Kurven werden zur Verbesserung der Sichtverhältnisse größere Radien angeordnet. Die Verbreiterung der Straße erfolgt ausschließlich hangseitig. Durch den Eingriff in die vorhandenen Böschungen, insbesondere im Bereich der Kurvenentschärfungen, sind 1 - 3 m hohe Stützwände erforderlich. Hierdurch wird der Eingriff in die Böschungen möglichst gering gehalten und rutschgefährdete Hänge zusätzlich gestützt. Das anfallende Oberflächenwasser und Hangsickerwasser wird entlang der gesamten Trasse mit Hilfe eines hangseitig straßenparallel angelegten Entwässerungskanals abgeleitet. Außerdem wird zur geordneten Regulierung des Wasserabflusses am bergseitigen Fahrbahnrand eine Bordrinnenanlage eingebaut. Insbesondere im Bereich des Knollenmergels werden zusätzlich Maßnahmen (Schotterstützscheiben, HDD-Horizontalbohrungen) getroffen, um den Hang zu entfeuchten. Zusätzlich müssen zur Verbesserung der Tragfähigkeit im Bereich des Knollenmergels und der alten Rutschmasse umfangreiche Bodenverbesserung durchgeführt werden. Dies kann im Mixed-in-place-Verfahren ausgeführt werden, bei dem ein Kalk-Zementgemisch direkt in das Erdplanum eingebracht wird. Hierdurch wird das unter dem Erdplanum anstehende Bodenmaterial um weitere 35 cm in die Tiefe verbessert, sodass insgesamt ein neuer frostsicherer Fahrbahnaufbau von ca. 1,0 m entsteht. Für die Maßnahme sind umfangreiche Waldrodungsarbeiten erforderlich. Diese werden unter Vollsperrung im Februar 2020 unmittelbar vor der eigentlichen Baudurchführung durchgeführt. Für die Sicherheit des Kraftfahrzeugverkehrs ist nach den „Richtlinien für den passiven Schutz an Straßen durch Fahrzeugrückhaltesysteme, RPS 2009) die Anordnung von Schutzplanken erforderlich. Diese werden auf der Talseite im Bereich der Außenkurven angeordnet.
Bis zum jetzigen Zeitpunkt ist es nicht gelungen, den Grunderwerb von einem Anlieger zu tätigen. Dieser hat unglücklicherweise beidseits der K 3253 Grundstücke, was dazu führt, dass die Straße auf einer Länge von ca. 300 m nicht auf 6,0 m verbreitert werden kann und somit nur in ihrer Bestandsbreite ausgebaut wird.
Anfang September 2019 wurde entschieden, die Maßnahme im Herbst auszuschreiben, so dass eine Vergabe durch den Kreistag noch im Jahr 2019 erfolgen kann.
Der Geschäftsbereich Straßenbau hat daher die Arbeiten für die Belagssanierung am 25.10.2019 im Staatsanzeiger öffentlich ausgeschrieben. Die Angebotseröffnung fand am 19.11.2019 statt.
Zusammenstellung der Angebote:
Nebenangebote wurden nicht zugelassen.
Nach Prüfung und Wertung der Angebote hat der Geschäftsbereich Straßenbau vorgeschlagen, den Auftrag der Fa. Haag-Bau Neuler zum nachgerechneten Bruttoangebotspreis von 2.761.651,34 € zu erteilen. Die Firma ist in der Lage, die Arbeiten fachgerecht und ordnungsgemäß auszuführen.
Auf der Grundlage des Ausschreibungsergebnisses wurden die Gesamtkosten ermittelt. Sie betragen nach dem Kostenvoranschlag vom 28.11.2019 insgesamt 3.130.000 €. Gegenüber dem Haushaltsansatz ergeben sich Mehrkosten i. H. v. 780.000 €.
Finanzierung und Folgekosten
Im Haushalt sind unter der Kostenstelle 754208325302 Sachkonto 78720000 Anlage 40000023 Mittel in Höhe von 2.350.000 € für den Ausbau vorgesehen. Diese Kosten werden somit um 780.000 € überschritten
Die Mehrkosten sind einerseits bedingt durch die seit Jahren sehr gute Konjunktur in der Baubranche und der damit verbundenen Auslastung der anbietenden Unternehmen.
Die außerplanmäßigen Mehrkosten für den Ostalbkreis in Höhe von 780.000 € werden im Haushaltsjahr 2020 durch Einsparungen bei anderen Haushaltsstellen und durch eine Finanzierung in der MifriFi 2020-2024 finanziert.
Anlagen
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Sichtvermerke
gez. Weiß, Geschäftsbereich Straßenbau gez. Kurz, Dezernat II gez. Pavel, Landrat
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