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Vorlage - 287/2019  

 
 
Betreff: Teilnahme des Ostalbkreises am Pilotprojekt
"Regionalmanager/in Kultur"
Status:öffentlich  
Federführend:Geschäftsbereich Bildung und Kultur   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Bildung und Finanzen
02.12.2019 
Sitzung des Ausschusses für Bildung und Finanzen ungeändert beschlossen   

Antrag der Verwaltung

 

Der Ausschuss für Bildung und Finanzen stimmt der Einrichtung einer Stelle „Regionalmanager/in Kultur“ im Sachgebiet Kultur zu.

 

 


Sachverhalt/Begründung

 

Hintergrund

 

Der Landkreis ist Träger des Projektes „Lernende Kulturregion Schwäbische Alb“, das seit 2016 im Rahmen des Programms „TRAFO Modelle für Kultur im Wandel“ der Kulturstiftung des Bundes an der Stärkung kultureller Einrichtungen und Akteure in ländlichen Regionen arbeitet. Im Verlauf des Projektes ist deutlich geworden, dass es für einen positiven und nachhaltigen Veränderungsprozess neben engagierten Kulturakteuren einen kompetenten Kulturmanager auf Ebene des Landkreises braucht, der Impulsgeber ist und die regionale Kulturentwicklung verantwortet.

Die „Lernende Kulturregion“, das „Programm TRAFO Modelle für Kultur im Wandel“ der Kulturstiftung des Bundes sowie das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst haben daher ein Pilotprojekt entwickelt, an dem ab November 2019 bis Dezember 2023 sechs Regionen aus Baden-Württemberg teilnehmen werden. Ziel ist es, in der Verwaltung der teilnehmenden Landkreise einen „Regionalmanager Kultur“ zu etablieren, der auf die konkreten regionalen Bedürfnisse der Kulturakteure in der Region reagieren kann. Dabei ist es sowohl möglich, vorhandene Stellen in der Verwaltung inhaltlich neu auszurichten als auch eine neue Stelle zu schaffen.

 

Teilnahme

 

Der Ostalbkreis hat sich für eine Teilnahme an der Pilotprojekt beworben und am 29.10.2019 die Zusage erhalten. Neben dem Ostalbkreis werden die Landkreise Hohenlohe, Rems-Murr, Reutlingen, Waldshut sowie die KulturRegion Karlsruhe an dem Pilotprojekt teilnehmen.
Der Ostalbkreis wird die Teilnahme nutzen, um das Sachgebiet Kultur zu erweitern und eine neue Stelle des/r „Regionalmanagers/in Kultur“ schaffen.

 

Beratung, Vernetzung und Weiterentwicklung der regionalen Kulturarbeit

 

Das Aufgabengebiet des/r „Regionalmanagers/in Kultur“ lässt sich prinzipiell in die drei Schwerpunkte Beratung, Vernetzung und Weiterentwicklung der regionalen Kulturarbeit gliedern.

 

So soll der/die „Regionalmanager/in Kultur“ für Kultureinrichtungen, Vereine und Initiativen, Städte und Gemeinden eine Beratungsfunktion übernehmen. Dies umfasst: Fördermittelberatung, Beratung hinsichtlich von Fachfragen, Beratung hinsichtlich alternativer Formen bürgerschaftlichen Engagements, Beratung hinsichtlich eines zeitgemäßen Kulturangebots, neuer Akteure und künstlerischer Formate, Qualifizierungsangebote und Weiterbildungsseminare (z. B. Strategien der Öffentlichkeitsarbeit, Steuerfragen und Veranstaltungsrecht im Verein, Fundraising, Nachwuchsgewinnung im Ehrenamt), Unterstützung und Beratung hinsichtlich der Zukunftsfähigkeit von Vereinen/ Institutionen (Nachwuchsarbeit, Ausrichtung, Weiterentwicklung, Begleitung von Veränderungsprozessen).

Im Rahmen des Aufgabenschwerpunkts Vernetzung sollen Kultureinrichtungen, Vereine und Initiativen, Städte und Gemeinden sowie Akteure aus den Bereichen Bildung und Wirtschaft bei der Initiierung von Kooperationen und neuer Formen der nachhaltigen Zusammenarbeit unterstützt werden. Zugleich soll das regionale Kulturangebot koordiniert werden. Auch soll es zur Entwicklung kultureller Projekte und Aktionen kommen unter Berücksichtigung der Bedürfnisse vor Ort, von Veränderungsprozessen und der Förderung bürgerschaftlichen Engagements.

Mit diesen Aufgabenbereichen trägt der/die „Regionalmanager/in Kultur“ zur Weiterentwicklung der regionalen Kulturarbeit bei. Des Weiteren sollen diesbezüglich folgende Schwerpunkte gesetzt werden: Konzeptionierung regionaler Veranstaltungen, Definierung eines zielgruppenspezifischen Angebots, kulturpolitische Verortung, Schaffung „neuer Räume“ für Kunst und Kultur, Sensibilisierung hinsichtlich des regionalen Kulturangebots, Weiterentwicklung des Kulturangebots im ländlichen Raum, Festlegung der Rahmenbedingungen des regionalen Kulturangebots (Stichwort Kulturentwicklungsplan).

 

Dazu veranstaltet der/ die „Regionalmanager/in Kultur“ einmal jährlich eine Regionalkonferenz Kultur, die sich an Kultureinrichtungen, Vereine und Initiativen, Städte und Gemeinden richtet. Diese Regionalkonferenz soll Plattform sein, um über den Sachstand der regionalen Kulturentwicklung zu informieren, bietet die Möglichkeit des Austauschs sowie ein Forum, um die Chancen und Grenzen der Vernetzung zu diskutieren.

 

Förderung aus Bundes- und Landesmitteln

 

Entwicklungsphase im Jahr 2020

 

Der Ostalbkreis erhält im Jahr 2020 eine Förderung aus den TRAFO-Mitteln der Lernenden Kulturregion i. H. v. insgesamt bis zu 50.000 EUR für folgende Maßnahmen:

Bis zu 10.000 EUR für eine Moderation / Prozessbegleitung

Bis zu 30.000 EUR zur Kofinanzierung der Personalkosten des Regionalmanagers Kultur

Bis zu 10.000 EUR für Sachkosten in der Netzwerkarbeit (z.B. Veranstaltungskosten) und für die „Regionalkonferenz Kultur“

 

Umsetzungsphase in den Jahren 2021 bis 2023

 

Der Ostalbkreis erhält in den Jahren 2021 bis 2023 eine degressive Förderung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg i.H.v. insgesamt bis zu 60.000 EUR zur Etablierung der Stelle des/r „Regionalmanagers/in Kultur“.


Finanzierung und Folgekosten

 

  1. Neuschaffung einer Personalstelle (100 %) für die Aufgaben des/r „Regionalmanagers/in Kultur“ ab Februar 2020 bis mindestens Dezember 2023.

Bei einer Eingruppierung in E 10, Stufe 3 betragen die Arbeitgeberkosten rd. 60.000 EUR pro Jahr. Hierfür stehen Zuschüsse aus den TRAFO-Mitteln zur Verfügung.

 

  1. Sachkosten in Höhe von bis zu 20.000 EUR. Hierfür stehen ebenfalls Zuschüsse aus den TRAFO-Mitteln zur Verfügung.

 

  1. Prozessbegleitung für den Zeitraum Januar 2020 bis Dezember 2020.

Hierfür stehen Fördermittel in Höhe von bis zu 10.000 EUR zur Verfügung.

 

 


 

Sichtvermerke

 

gez. Mangold-Walter, Geschäftsbereich 21

gez. Kurz, Dezernat II

gez. Pavel, Landrat