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Antrag der Verwaltung
Der Kreistag beschließt zur Komplettierung des Planerteams aus Objektplaner (Architekturbüro Hirner und Riehl, München) und Fachplanern die Vergabe der Fachplanerleistungen nach den drei Wettbewerbsverfahren im EU-Oberschwellenbereich an folgende Ingenieurbüros:
Sachverhalt/Begründung
Die Beauftragung zur Objektplanung der Leistungsphasen 1-5 HOAI erfolgt stufenweise zunächst bis zur Leistungsphase 3 als Grundlage für einen Baufreigabebeschluss.
Gleichzeitig hat der Kreistag am 12.03.2019 die Verwaltung mit der Durchführung der Fachplanerauswahlverfahren beauftragt, um das Planungsteam aus Objektplaner (Büro Hirner und Riehl) und den notwendigen Fachplanern (Tragwerk/Statik, Elektro, Heizung/
Durchführung der drei Fachplanerauswahlverfahren
Im kombinierten Wettbewerb „Aalen-Süd/UNION-Areal“ wurden die Themen Städtebau und Hochbau (Realisierungsanteil für den Neubau des zweiten Verwaltungsstandorts) bearbeitet. Die Arbeitsgemeinschaften setzen sich aus Architekten und Stadtplanern zusammen. Für den Realisierungsanteil wurde kein Generalplaner gesucht, weshalb nach der Beauftragung des Objektplaners Hirner und Riehl am 12.03.2019 noch die Fachplanerleistungen ausgeschrieben wurden.
Da die drei Fachplanungen Tragwerk/Statik, Elektro und Heizung/Lüftung/Sanitär hinsichtlich der Honorierung über dem Schwellenwert für EU-weite Verfahren (221.000 € netto) liegen, waren Wettbewerbsverfahren nach der Vergabeverordnung (VgV) durchzuführen. Die drei rechtlich selbstständigen Wettbewerbe wurden als zweitstufiges Verfahren mit Präqualifikation (Stufe 1) und Bieterpräsentationen mit Verhandlungsgesprächen (Stufe 2) durchgeführt.
Zur Durchführung der drei aus rechtlicher und organisatorischer Sicht sehr aufwändigen VgV-Verfahren hat sich die Verwaltung für die Beauftragung eines Wettbewerbsbetreuers entschieden. Dazu wurden mehrere Angebote eingeholt und nach interner Auswertung das Büro Klotz und Partner (Stuttgart) beauftragt.
Die Grundlage für die Beschreibung der Wettbewerbsaufgabe wurde durch den Geschäftsbereich Hochbau und Gebäudewirtschaft erarbeitet und mit dem Büro Klotz und Partner abgestimmt. Die Rahmendaten zu den VgV-Verfahren konnten im Mai 2019 finalisiert und veröffentlicht werden.
Stufe 1: Präqualifikation (Bewerbungs- und Auswahlverfahren)
Die Abwicklung der VgV-Verfahren erfolgte über eine digitale Vergabeplattform. Darauf hat die Verwaltung durch öffentliche Bekanntmachungen in den regionalen Zeitungen, dem Staatsanzeiger Baden-Württemberg sowie auf digitalen Plattformen hingewiesen.
Interessierten Bewerbern war es bis 16.09.2019 möglich, einen Teilnahmeantrag im VgV-Verfahren zu stellen. Diese Teilnahmeanträge wurden vom Büro Klotz und Partner als Wettbewerbsbetreuer geprüft und mit einer Punktzahl bewertet. Die Bewertung erfolgte nach den Kriterien
- Anzahl der Beschäftigten des Ingenieurbüros - Referenzen des Ingenieurbüros (je nach Fachdisziplin)
Nach der Reihenfolge der Punktzahl wurden mindestens drei und maximal fünf Ingenieurbüros zur Stufe 2 der Planerauswahlverfahren eingeladen. Bei Punktgleichheit hätte ein Losverfahren unter notarieller Aufsicht entschieden. Dies war jedoch bei keinem der drei Verfahren notwendig.
Stufe 2: Bieterpräsentationen mit Verhandlungsgesprächen und Entscheidung
In der Stufe 2 wurden mit den ausgewählten Ingenieurbüros strukturierte Verhandlungsgespräche geführt und mit der Bewertung der einzelnen Zuschlagskriterien abgeschlossen. Die Zuschlagskriterien lauteten:
Die Bewertung wurde im Entscheidungsvorschlag dokumentiert.
Wettbewerbsergebnis bei der Fachdisziplin Tragwerksplanung / Statik
Bei der Fachdisziplin Tragwerksplanung / Statik haben 26 Büros die Unterlagen digital über die Vergabeplattform abgerufen. Zur Bewerbungsfrist 16.09.2019 wurden elf Teilnahmeanträge gestellt. Von diesen elf Büros haben vier die volle Punktzahl und ein Büro nahezu die volle Punktzahl erreicht. Deshalb wurden diese fünf Büros zur Stufe 2 (Bieterpräsentationen mit Verhandlungsgesprächen) eingeladen. Kurz vor der Bieterpräsentation am 12.11.2019 haben zwei Büros aus Kapazitätsgründen (Übernahme von anderen Projekten) ihre Teilnahme zurückgezogen. Die Verhandlungsgespräche wurden deshalb mit drei Büros geführt.
Nach der Einreichung des finalen Honorarangebotes zum 27.11.2019 wurde das Gesamtergebnis aus den vier Kategorien ermittelt.
Die höchste Punktzahl hat das Büro KREBS + KIEFER Ingenieure GmbH aus Karlsruhe erreicht. Die Verwaltung empfiehlt die Vergabe der Tragwerksplanung an dieses Ingenieurbüro vorzunehmen.
Wettbewerbsergebnis bei der Fachdisziplin Elektroplanung
Bei der Fachdisziplin Elektroplanung haben elf Büros die Unterlagen abgerufen. Es wurden drei Teilnahmeanträge gestellt. Alle drei Büros wurden zur Stufe 2 eingeladen.
Die höchste Punktzahl hat das Ingenieurbüro Kummich & Weißkopf GmbH aus Bopfingen erreicht. Die Verwaltung empfiehlt die Vergabe der Elektroplanung an dieses Ingenieurbüro vorzunehmen.
Wettbewerbsergebnis bei der Fachdisziplin Heizungs-/Lüftungs-/Sanitärplanung
Bei der Fachdisziplin Heizungs-/Lüftungs-/Sanitärplanung haben fünf Büros die Unterlagen abgerufen. Es wurden drei Teilnahmeanträge gestellt. Alle drei Büros wurden zur Stufe 2 eingeladen. Ein Büro hat kurzfristig seinen Teilnahmeantrag zurückgezogen, weshalb die Verhandlungsgespräche mit zwei Büros geführt wurden.
Die höchste Punktzahl hat das Ingenieurbüro RÖWAPLAN AG aus Abtsgmünd erreicht. Die Verwaltung empfiehlt die Vergabe der Elektroplanung an dieses Ingenieurbüro vorzunehmen.
Fachplanerleistungen im EU-Unterschwellenbereich
Parallel zur Durchführung der drei VgV-Verfahren im EU-Oberschwellenbereich hat die Verwaltung ein Angebotsverfahren für Fachplanerleistungen im EU-Unterschwellen-bereich durchgeführt, die für die Konzepterstellung bis Leistungsphase 3 erforderlich sind.
Die eingegangenen Angebote wurden durch den Geschäftsbereich Hochbau und Gebäudewirtschaft sowie die Rechnungsprüfung geprüft und die Vergabeempfehlungen erarbeitet. Die Vergaben dieser Fachplanerleistungen liegen im Zuständigkeitsbereich der Verwaltung und ergeben sich wie folgt:
Für diese fünf Fachdisziplinen entstehen für die Leistungsphasen 1-3 (HOAI - Honorarordnung für Architekten und Ingenieure) Kosten von zusammengefasst rund 95.000 €.
Im Zuge der Ausführungsplanung müssen noch weitere Planerauswahlverfahren im Unterschwellenbereich durchgeführt werden (z.B. Sicherheits- und Gesundheitskoordinator, Vermesser, Fassadenplaner, Geologe (Aushub und Gründung ab Leistungsphase 4)).
Gesamtprojektverlauf „Zweiter Verwaltungsstandort in Aalen“ und Grobterminplan
Im Folgenden werden wichtige Projektschritte und Rahmenbedingungen dargestellt.
Abbruch der ehemaligen UNION-Werke
Der Kreistag hat am 09.04.2019 die Abbrucharbeiten an die Fa. Max Wild (Berkheim) vergeben. Die Arbeiten haben mit der Einrichtung der Baustelle im Mai 2019 begonnen. Zunächst wurden die Gebäude im Anschluss an das benachbarte ehemalige Mühlich-Areal abgebrochen, um eine Zwischenlagerfläche für die Bauschutthaufwerke zu schaffen. Anschließend wurde die sog. Flutmulde erstellt, damit nach der Verschließung und dem Rückbau des ehemaligen Triebwerkskanals der Hochwasserschutz interimsweise bis zur Umgestaltung und Renaturierung des Kochers durch die Stadt Aalen gewährleistet werden kann. Die Abbrucharbeiten wurden mit den Gebäuden entlang des Kochers und im Inneren entlang des Triebwerkskanals fortgesetzt. Im Oktober wurden schließlich auch die Gebäude entlang der Wilhelm-Merz-Straße sowie das markante Verwaltungsgebäude abgerissen. Die Ausführung der Arbeiten wurde durch den Geschäftsbereich Hochbau und Gebäudewirtschaft zusammen mit der Fachbauleitung des Ingenieurbüros Geotechnik Aalen sehr eng in mindestens wöchentlichen Abstimmungsterminen vor Ort begleitet. Die Abbrucharbeiten wurden sehr professionell und ohne Zwischenfälle durchgeführt.
Zum Jahresbeginn 2020 stehen für die anstehende Erneuerung der Fahrbahnen- und Stellplatzflächen am Landratsamt in der Stuttgarter Straße 41 rund 200 Ausweichparkplätze auf dem UNION-Gelände zur Verfügung.
Umgestaltung und Renaturierung des Kochers durch die Stadt Aalen
Die Stadt Aalen ist für den Kocher als Gewässer erster Ordnung im Stadtgebiet zuständig. Zur Renaturierung des Kochers im Abschnitt zwischen Maschinenfabrik Seydelmann und UNION-Gelände hat die Stadtverwaltung externe Ingenieurbüros mit der Planung von Hydraulik und ökologischer Durchgängigkeit beauftragt. Auf dem UNION-Gelände selbst soll der durch den ehemaligen Triebwerkskanal vorhandene Knick im Flusslauf entfernt und der Kocherverlauf in Richtung des neuen Radwegs umgestaltet werden.
Federführend ist das städtische Tiefbauamt unter Einbindung des Grünflächen- und Umweltamtes tätig. Von Seiten der Landkreisverwaltung sind die Geschäftsbereiche Wasserwirtschaft und Hochbau und Gebäudewirtschaft in regelmäßiger Abstimmung mit der Stadtverwaltung.
Bei der letzten großen Abstimmungsrunde am 05.09.2019 wurde folgender Zeitplan aufgestellt:
- November 2019 Finale Rechenläufe zur hydraulischen Berechnung - Dezember 2019 Einreichung des Wasserrechtsantrags - März 2020 Einreichung des Förderantrags beim Land - Mai 2020 Bewilligung / Förderbescheid - Juni/Juli 2020 Baubeschluss im Gemeinderat mit Darstellung Finanzierung - bis Jahresende 2020 Ausschreibung, Vergabe - Herbst 2020 Vorbereitende Maßnahmen, Erdbau (wegen Fischschonzeiten von Okt.-Feb. kein Flussbau) - ab April 2021 Flussbau - Herbst 2021 Fertigstellung
Durch die Umgestaltung und Renaturierung des Kochers wird neben den ökologischen Zielen und der Durchgängigkeit des Flusses auch eine Verbesserung des Hochwasserschutzes für die Innenstadt von Aalen erzielt sowie das UNION-Gelände HQ 100-frei (hundertjährliche Hochwasserereignisse).
Überlassung des Dampfkesselhauses an die Stadt Aalen
Eine Aufgabe des Realisierungsteils für den Neubau eines zweiten Verwaltungsstandortes der Landkreisverwaltung auf dem Gelände der ehemaligen UNION-Werke war die mögliche Einbindung des Dampfkesselhauses.
Bei Abstimmungsgesprächen zwischen der Verwaltung und dem beauftragten Objektplaner Hirner und Riehl in der Sitzung des Ausschusses für Bildung und Finanzen am 26.02.2019 und in der Klausursitzung des Begleitgremiums UNION-Areal am 28.05.2019 wurde die Lage des neuen Verwaltungsgebäudes auf dem Grundstück und das Zusammenwirken mit dem ehemaligen Dampfkesselhaus diskutiert.
Nach zwei Vor-Ort-Begehungen des Dampfkesselhauses zur Inaugenscheinnahme des Gebäudezustandes und des Zustandes der Kaminanlage haben sich das Begleitgremium UNION-Areal am 23.09.2019 und der Kreistag am 24.09.2019 darauf festgelegt, dass der Ostalbkreis als Grundstücks- und Gebäudeeigentümer kein Interesse an einer Nutzung des Dampfkesselhauses hat. Daraufhin hat die Stadtverwaltung Aalen die Initiative ergriffen und sich für den Erhalt und die dauerhafte Nutzung des Dampfkesselhauses als prägenden Bau der Aalener Industriekultur ausgesprochen.
Nach der Zustimmung des Gemeinderats an 24.10.2019 hat der Kreistag am 05.11.2019 beschlossen, das Dampfkesselhaus der Stadt Aalen zu überlassen. Die Stadtverwaltung wird ein Sanierungs- und Nutzungskonzept erstellen und dieses eng mit der Landkreisverwaltung abstimmen.
Diskussion und Festlegung von Grundsatzfragen
In der Klausursitzung des Begleitgremiums UNION-Areal sowie des Ausschusses für Bildung und Finanzen am 28.05.2019 wurden grundsätzliche Themen zur Ausgestaltung des zweiten Verwaltungsstandorts diskutiert. Insbesondere die Themenfelder Parkierung, Baukonstruktion und Erweiterungsmöglichkeiten wurden bearbeitet.
Im Rahmen des Architektenvertrages mit dem Objektplaner Hirner und Riehl wurden als separate Leistungen die Untersuchung einer ein- bis zweigeschossigen Tiefgarage sowie die Erweiterungsmöglichkeit durch das Aufstocken um ein Vollgeschoss beauftragt.
Mit der Zusammenstellung des Planerteams kann mit diesen Untersuchungen im Januar 2020 begonnen werden, so dass auf Grundlage der Kostenschätzungen für Tiefgarage und Aufstockung die Gremien über das weitere Vorgehen entscheiden können.
Grobterminplan
Das Planerteam wird im Januar 2020 zusammengestellt sein. Die Entwurfsplanung könnte bis Jahresende 2020 vorliegen, sodass im Frühjahr 2021 ein Baufreigabebeschluss des Kreistags gefasst werden könnte. Nach der Schaffung des Baurechts, dem Vorliegen der Baugenehmigung und der Ausschreibung könnte dann Anfang 2022 ein Baubeginn erfolgen und das Verwaltungsgebäude bis Mitte des Jahres 2024 bezogen werden.
Finanzierung und Folgekosten
Bisher sind für den Zweiten Verwaltungsstandort in Aalen folgende Kosten angefallen:
Mit der Beauftragung der zum jetzigen Stand notwendigen Objekt- und Fachplanerleistungen werden folgende Honorarkosten in den Leistungsphasen 1-3 HOAI anfallen:
Die Honorarkosten wurden auf Grundlage der im Realisierungswettbewerb genannten anrechenbaren Kosten ermittelt. Durch zusätzliche Leistungen (z.B. Realisierung einer Tiefgarage oder Aufstockung von Gebäudeteilen) oder notwendige Umplanungen können sich weitere Honorarkosten ergeben.
Zusammenfassend sind bisher rund 6.563.462 € für den Zweiten Verwaltungsstandort in Aalen auf dem UNION-Gelände angefallen. Die bis einschließlich Leistungsphase 3 HOAI anfallenden Planungskosten werden rund 1.041.798 € betragen.
Im Haushaltsplanentwurf 2020 wurden im Finanzhaushalt für das Projekt Zweiter Verwaltungsstandort in Aalen 2.000.000 € vorgesehen. In der mittelfristigen Finanzplanung sind 2.000.000 € für das Jahr 2021 und jeweils 3.000.000 € für die Jahre 2022 und 2023 vorgesehen.
Anlagen
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Sichtvermerke
gez. Bihr, Geschäftsbereichsleiter gez. Wolf, Dezernat I gez. Kurz, Dezernat II gez. Pavel, Landrat
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