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Vorlage - 040/2019  

 
 
Betreff: B 29 Schwäbisch Gmünd - Aalen
Planung, Bauvorbereitung, Realisierung
- Sachstandsbericht
Status:öffentlich  
Federführend:Geschäftsbereich Verkehrsinfrastruktur   
Beratungsfolge:
Kreistag Kenntnisnahme
12.03.2019 
Sitzung des Kreistags ungeändert beschlossen   
Anlagen:
Darstellung zum aktuellen Stand B 29 Schwäbisch Gmünd - Aalen - A7

Antrag der Verwaltung

 

  1. Der Kreistag nimmt den Bericht zum aktuellen Sachstand des vierspurigen Ausbaus der B 29 zwischen Schwäbisch Gmünd und Aalen zur Kenntnis.
     
  2. Der Kreistag bittet das Land Baden-Württemberg, die Planungen für den vierspurigen Ausbau der B 29 zwischen dem Einhorntunnel in Schwäbisch Gmünd und der Ortsumgehung Mögglingen rasch zur Baureife zu führen.
     
  3. Der Kreistag spricht sich im Bereich Böbingen für eine Lösung aus, die den berechtigten Interessen der Gemeinde Böbingen und ihrer Bürger nach

 

  • bestmöglichen Immissionsschutz
  • einer städtebaulich verträglichen Einpassung in das Orts- und Landschaftsbild
  • einer Vermeidung von Zerschneidungswirkungen und Umwegigkeiten für den innerörtlichen Fußgänger-, Rad- und KFZ-Verkehr
  • verkehrssicheren Verkehrsführungen
  • geringstmöglicher nachteiliger Betroffenheit von Anwohner
  • sparsamen Flächenverbrauch

 

am ehesten gerecht wird.

 

Gleichzeitig muss die gewählte Lösung für den Wirtschaftsraum Ostalbkreis sicherstellen, dass die Verkehrsbehinderung auf der B 29 als verkehrliche Lebensader während der Bauzeit so gering wie möglich ausfallen.

 

Dabei wird der Wunsch der Gemeinde Böbingen nach einer Trog-/Tunnellösung unterstützt.

 

 

 

 


Sachverhalt/Begründung

 

 

B 29 Ortsumfahrung Mögglingen vor der Fertigstellung

 

Das Regierungspräsidium Stuttgart hat über die letzten 9 Jahre hinweg die 6,9 km lange Ortsumfahrung Mögglingen mit einem Kostenaufwand von rund 119 Mio. € realisiert. Nach Vorwegmaßnahmen zur Sicherung des Baurechts fand der feierliche Baubeginn für die Hauptbaumaßnahmen am 27. Juli 2015 statt. Die offizielle Verkehrsfreigabe wird am 27. April 2019 erfolgen.

 

Die Maßnahme umfasst neben der vierspurigen Strecke mit Standstreifen 2 Anschlussstellen, 11 Brückenbauwerke, 4 Regenklärbecken, 5 Regenrückhaltebecken, 14 Stützwandabschnitte und 2 Durchlassbauwerke. Über 550.000 m³ Boden mussten bewegt werden, um Einschnitte und Dämme herzustellen.

 

Auf der neuen Ortsumfahrung wird mit einer Verkehrsbelastung von knapp 25.000 KFZ/Tag mit einem Schwerverkehrsanteil von 20 - 22 % gerechnet. Die Ortsdurchfahrt Mögglingen wird von heute über 25.000 KFZ/Tag auf später je nach Abschnitt nur noch 5.000 - 9.000 KFZ/Tag entlastet. Der verbleibende Verkehr in Mögglingen besteht dann überwiegend aus innerörtlichem Verkehr und aus Quell- und Zielverkehr. Die Reisezeit von Aalen nach Schwäbisch Gmünd bzw. Stuttgart wird sich verkürzen, was die Erreichbarkeit der Region deutlich verbessert. Die Staus vor Mögglingen sollten dann der Vergangenheit angehören.

 

 

 

B 29 vierspuriger Ausbau Essingen - Aalen in Bauvorbereitung

 

Die Hauptbaumaßnahmen des seit April 2003 rechtskräftig planfestgestellten Projektes befinden sich derzeit in der Bauvorbereitung. Das schon fertiggestellte Bauwerk 1, die Überführung der Gemeindeverbindungsstraße über die B 29 bei der Gärtnerei Welzel, war bereits 2008 begonnen worden, um das Baurecht nicht verfallen zu lassen. Mit einem ersten Bauabschnitt, der vom Ausbauende der B 29 Ortsumfahrung Mögglingen bis kurz nach der Einmündung der L 1165 von Essingen herkommend beim Essinger Bahnhof reicht, soll nun noch in 2019 begonnen werden. Es wird mit einer Bauzeit von 2 Jahren gerechnet. Daran unmittelbar anschließend soll die Reststrecke, Bauzeit ebenfalls 2 Jahre, bis zum Aalener Dreieck realisiert werden, so dass für 2023 die Gesamtfertigstellung zu erwarten ist.

 

Das Regierungspräsidium Stuttgart hat die Ausführungsplanung fertigen lassen und bereitet die Ausschreibung vor. Für die Bauablaufplanung hat es ein begleitendes Verkehrsgutachten erstellen lassen, um gravierende Verkehrsbehinderungen zu vermeiden.

 

Für die 3,6 km lange Strecke ging das Regierungspräsidium Stuttgart bislang von Kosten von knapp 35 Mio. € aus. Derzeit läuft eine Kostenfortschreibung. Die genannten Baukosten basieren auf Kostenermittlungen früherer Jahre, die aufgrund der allgemein starken Kostensteigerungen im Baugewerbe der letzten Jahre und des mittlerweile detaillierteren Planungsstandes angepasst werden müssen.

 

 

 

 

 

B 29 Schwäbisch Gmünd - Böbingen in der Planung

 

Für den Abschnitt zwischen dem Gmünder Einhorntunnel und der Ortsumfahrung Mögglingen betreibt das Regierungspräsidium Stuttgart derzeit die Vorplanung. Die Planung für die insgesamt rund 10 km lange Strecke erfolgt in einem Stück. Sie ist jedoch modular aufgebaut. So können Variantendiskussionen in den einzelnen Teilabschnitten unabhängig voneinander geführt werden. Die Teillösungen können dann zu einer Gesamtplanung zusammengeführt werden.

 

Aktuell wird an der Fertigstellung der Umweltverträglichkeitsstudie, der Festlegung der Anzahl und Lage der Verknüpfungen mit dem untergeordneten Straßennetz gearbeitet. Ferner erfolgt die generelle Abstimmung mit dem Bundesverkehrsministerium als Bauherr.

 

Die Information der Öffentlichkeit und der Beginn einer Anhörung der Träger öffentlicher Belange zur Vorplanung ist für die 38. KW, also nach der Sommerpause, vorgesehen. Dann sollen in Schwäbisch Gmünd und Böbingen öffentliche Planungsvorstellungen durch das Regierungspräsidium Stuttgart erfolgen.

 

Für den Bereich vom Einhorntunnel bis in den Bereich Hussenhofen gibt es ein sehr enges Korsett für Trassenalternativen.

 

Für die Ortslage Böbingen werden vom Regierungspräsidium Stuttgart derzeit mehrere grundsätzliche Varianten, die alle im Bereich der bestehenden B 29 verlaufen, untersucht:

 

a)      Verbreitung und Erhöhung des bestehenden Walls

b)      Ähnliche Trassenlage und Sicherung beidseits durch Stützmauern statt einer Anböschung

c)       Hochbrücke

d)      Trog mit kurzem Tunnel

 

Eine weiträumigere Ortsumfahrung scheidet aus Gründen der Topographie und wegen der vorhandenen Siedlungsflächen aus.

 

Wesentliche Gesichtspunkte für eine Bewertung der Varianten im Bereich Böbingen müssen sein, inwieweit eine Lösung den berechtigten Interessen der Gemeinde Böbingen nach

 

  • bestmöglichen Immissionsschutz
  • einer städtebaulich verträglichen Einpassung in das Orts- und Landschaftsbild
  • einer Vermeidung von Zerschneidungswirkungen und Umwegigkeiten für den innerörtlichen Fußgänger-, Rad- und KFZ-Verkehr
  • verkehrssicheren Verkehrsführungen
  • geringstmöglicher nachteiliger Betroffenheit von Anwohner
  • sparsamen Flächenverbrauch

 

am ehesten gerecht wird.

 

Gleichzeitig muss die gewählte Lösung für den Wirtschaftsraum Ostalbkreis sicherstellen, dass die Verkehrsbehinderung auf der B 29 als verkehrlicher Lebensader während der Bauzeit so gering wie möglich ausfallen.

 

Die Gemeinde Böbingen sieht diese Aspekte am ehesten von einer Lösung mit einem kurzen Tunnel als erfüllt an und fordert sie deshalb vehement. Sie hat mit Gemeinderatsbeschluss vom 28.01.2019 eine entsprechende Resolution verabschiedet.

 

Auch der Regionalverband hat in seiner Planungsausschusssitzung am 13.02.2019 einer solchen Lösung seine Unterstützung ausgesprochen.

 

Eine ebensolche Forderung durch den Kreistag, dass die berechtigen Interessen der Gemeinde Böbingen und ihrer Bürger in größtmöglicher Weise gewahrt werden, könnte ein Signal sein, dass für die Bevölkerung in Böbingen aber auch für den Ostalbkreis eine optimale Lösung gefunden wird.

 


Finanzierung und Folgekosten

 

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Anlagen

 

Darstellung zum aktuellen Stand B 29 Schwäbisch Gmünd - Aalen - A7

 

 

Sichtvermerke

 

Geschäftsbereich Straßenbau     

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Weiß

 

 

Dezernat II

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Kurz

 

 

Landrat

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Pavel

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Darstellung zum aktuellen Stand B 29 Schwäbisch Gmünd - Aalen - A7 (3691 KB)