Bürgerinformationssystem
Antrag der Verwaltung
Sachverhalt/Begründung
Kurz nach dem Erwerb der Industriebrache „UNION-Werke Aalen“ in der Wilhelm-Merz-Straße 20 im Jahr 2016 fanden intensive Begehungen zur Sicherung von historisch bedeutsamen Maschinen, Einrichtungsgegenständen und Schriftgut statt.
Eine Überprüfung durch das Regierungspräsidium Stuttgart ergab, dass keines der oberirdischen Gebäude im Sinne des Denkmalschutzes schützenswert ist.
Bei der Vorbereitung des mit der Stadt Aalen gemeinsam durchgeführten Ideen- und Realisierungswettbewerbs „Aalen-Süd/UNION-Areal“ wurde gemeinsam beschlossen, dass eine mögliche Integration und Nutzung des Dampfkesselhauses samt Kamin als Wettbewerbsaufgabe definiert wird. In der Auslobung ist bei der Beschreibung der Wettbewerbsaufgabe unter „Denkmalschutz“ (Kapitel 3.1.5) dazu vermerkt:
„In Anbetracht der vorhandenen besonderen Bausubstanz und der damit verbundenen Wahrung des historischen Bezugs zur langjährigen industriellen Nutzung, soll der Erhalt des Dampfkesselgebäudes (Backsteingebäude mit Kamin) als Option überprüft werden.“
Nach Abschluss des dreistufigen Wettbewerbsverfahrens nach der Richtlinie für Planungswettbewerbe (RPW 2013) am 17.01.2019 sowie einer möglichen Bestätigung und Beschlussfassung des Kreistags am 12.03.2019 über die Beauftragung eines Objektplaners steht voraussichtlich im Zeitraum von Mai-Dezember 2019 der Abbruch der ehemaligen UNION-Werke und die Freimachung des Geländes zwischen Kocher und Wilhelm-Merz-Straße an.
Bei der Vorbereitung der Abbruchmaßnahme ergab sich die Fragestellung, wie eine Sicherung des Dampfkesselhauses technisch funktionieren könnte und mit welchen Kosten dafür zu rechnen sei. Auf Empfehlung des Ingenieurbüros Geotechnik Aalen wurde zur Beurteilung dieser Sonderthematik ein Statikbüro, welches auf die Sicherung von historischen Gebäuden und vor allem Kaminanlagen spezialisiert ist, eingebunden.
Nach Vor-Ort-Terminen und überschlägigen Berechnungen wurde festgestellt, dass eine Sicherung des Dampfkesselhauses und des Kamins rund 600.000 € kosten würde. Diese hohen Kosten ergeben sich dadurch, dass das Betriebsgebäude und die damit verbundene Kaminanlage stark in ihrer Konstruktion und im Mauerwerk geschädigt sind. Der Kamin weist bereits seit langem eine Neigung auf. Die Sicherung beider Gebäudeteile würde aus einer sehr aufwändigen aussteifenden Stahlkonstruktion und einem dazu notwendigen Gerüst der Klasse 6 bestehen.
Trotz dieser Sicherungsmaßnahmen könnte nicht vollständig ausgeschlossen werden, dass während der Abbrucharbeiten auf dem UNION-Gelände das Dampfkesselhaus und der Kamin weitere Schäden erleiden würden.
Eine spätere Sanierung des Dampfkesselhauses wäre mit einem hohen Investitionsaufwand verbunden. Für die Nutzung als Gastronomiefläche müssten beispielsweise Küchen-, Sanitär- und weitere Nebenräume sehr aufwändig angebaut und integriert werden. Dadurch könnte der gewiss vorhandene Charme des Backsteingebäudes leiden.
In Anbetracht der hohen Sicherungs- und Erhaltungskosten empfiehlt die Verwaltung unter Gesamtwürdigung der Wettbewerbsergebnisse und der technisch sehr komplizierten und damit kostenintensiven Sicherungsmaßnahmen den Abbruch des Dampfkesselhauses und der Kaminanlage.
Finanzierung und Folgekosten
Die Vergabe der Abbrucharbeiten für die Gebäude der ehemaligen UNION-Werke ist für die Sitzung des Kreistags am 09.04.2019 vorgesehen.
Anlagen
---
Sichtvermerke
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||