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Vorlage - 024/2019  

 
 
Betreff: Medienentwicklungsplan 1.0 der Beruflichen Schulen in Trägerschaft des Ostalbkreises
Status:öffentlich  
Federführend:Geschäftsbereich Bildung und Kultur   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Bildung und Finanzen Entscheidung
26.02.2019 
Sitzung des Ausschusses für Bildung und Finanzen ungeändert beschlossen   
Anlagen:
Broschüre Medienentwicklungsplan 1.0

Antrag der Verwaltung

 

  1. Der Ausschuss für Bildung und Finanzen nimmt vom beiliegenden MEP 1.0 der Beruflichen Schulen in Trägerschaft des Ostalbkreises Kenntnis.
     
  2. Die Verwaltung wird beauftragt den MEP 1.0 weiter zu entwickeln, den aktuellen Anforderungen und Entwicklungen anzupassen und es zur ständigen Aufgabe als Schulträger zu machen.

 

 


Sachverhalt/Begründung

 

Allgemein

 

Das Kultusministerium Baden-Württemberg fordert für alle Schulen einen Medienentwicklungsplan (MEP), welcher den Einsatz von digitalen Geräten, Endgeräten, LAN, WLAN etc. an den Schulen beschreibt. Ein MEP ist ein Instrument, mit dem die Schulleitungen in Abstimmung mit dem Schulträger systematisch den Medieneinsatz der Schule planen und die dafür erforderlichen Voraussetzungen beschreiben kann. Dabei werden die finanziellen Möglichkeiten des Schulträgers mit den pädagogischen Wünschen und Erfordernissen der Schule und ihrer Lehrkräfte in Übereinstimmung gebracht. Nur dann kann auch der Schulträger die Gewissheit haben, dass die getätigten Investitionen in die mediale Ausstattung der Schule zur Unterstützung eines zeitgemäßen Unterrichtes führen. Der MEP dient daher zudem als Anschaffungsgrundlage für die Medien.

 

Der Geschäftsbereich Bildung und Kultur erarbeitete bereits 2017 gemeinsam mit dem Geschäftsbereich IUK und den Schulleitungen ein Gesamtkonzept IT für die Beruflichen Schulen, welchem der Bildungs- und Finanzausschuss am 04.12.2017 zustimmte. Dieses Konzept stellte den ersten Schritt dar, um durch einheitliche Strukturen Mehrwerte wie ein flächendeckendes WLAN über den gesamten Schulcampus, damit verbunden die zentrale Administration der Netzwerke oder die zentrale Bereitstellung und Verwaltung von Geräten, zu schaffen.

 

Medienentwicklungsplan 1.0

 

Das Gesamtkonzept-IT stellt nun in groben Zügen eine Säule des MEPs dar - den Medientechnikplan. In diesem wird vom Schulträger der Ist-Zustand der technischen Ausstattung beschrieben und eventuelle Entwicklungsmöglichkeiten werden definiert.

Die zweite Säule des Medienentwicklungsplans bildet ein pädagogisch-didaktisches Konzept, welches von der Schule zu erstellen ist. Das pädagogisch-didaktische Konzept ist im MEP 1.0 noch sehr allgemein gehalten, sodass den Schulen die Möglichkeit gegeben werden kann, individuell für ihre Schule weitere Zielsetzungen festzulegen.

 

Der nun vorliegende MEP 1.0 wurde in Zusammenarbeit mit den Schulen, dem Geschäftsbereich IuK sowie dem Kreismedienzentrum erstellt. Er stellt einen ersten allgemeinen Aufschlag dar, den jede der sieben Beruflichen Schulen individualisieren kann und der stets fortzuschreiben ist.

Die Erstellung eines Medienentwicklungsplans ist als Prozess zu verstehen, der nie abgeschlossen werden kann. Deshalb ist dieser MEP 1.0 stets weiter zu entwickeln, an geänderte Rahmenbedingungen anzupassen und wird als ständige Aufgabe für den Ostalbkreis als Schulträger verstanden.

Da das Land Baden-Württemberg im laufenden Doppelhaushalt Fördermittel für die Erarbeitung und Umsetzung von Medienentwicklungsplänen eingestellt hat, ist der Ostalbkreis nun ideal für die Beantragung eventueller Fördermittel in 2019 vorbereitet. Diese Förderung soll über eine Pro-Kopf-Pauschale ausgezahlt werden.

Für den sogenannten Bund-Länder-Digitalpakt, der ebenfalls 2019 eingesetzt werden soll, ist ein MEP sogar die Fördervoraussetzung.

 

Medienentwicklungsplan Baden-Württemberg

 

Von Landesseite gibt es noch keine Standards oder Vorlagen für einen MEP. Über ein Online-Portal (MEP-Online) des Landesmedienzentrums können allgemein bildende Schulen in Zusammenarbeit mit ihrem Schulträger einen MEP erstellen, für Berufliche Schule war die Nutzung dieses Online-Portals bisher nicht möglich. Aus diesem Grund haben sich die Technische Schule Aalen und das Kreisberufsschulzentrum Ellwangen bereit erklärt, an einer Pilotphase „Applikation MEP-BW“ teilzunehmen und ein entsprechendes Online-Tool für Berufliche Schulen zu testen. Koordiniert wird das Pilotprojekt vom Landesmedienzentrum.

 

Im November 2018 hat deshalb ein gemeinsames Gespräch zwischen dem Landesmedienzentrum, dem Kreismedienzentrum, der Technischen Schule Aalen, dem Kreisberufsschulzentrum Schwäbisch Gmünd und dem Geschäftsbereich Bildung und Kultur stattgefunden, um die Erstellung eines bis ins Detail ausgearbeiteten Medienentwicklungsplans für die Beruflichen Schulen insgesamt zu diskutieren. Bei diesem Gespräch konnte dem Landesmedienzentrum aufgezeigt werden, dass die Erstellung eines Medienentwicklungsplans für die Beruflichen Schulen sehr viel komplexer und vielschichtiger ist als bei sonstigen allgemeinbildenden Schulen. Es wurde daher vereinbart, dass im Rahmen dieses Pilotprojektes nur einzelne Bildungsgänge so intensiv bearbeitet werden, dass ein umfassendes pädagogisch-didaktisches Konzept erarbeitet wird, das bildungsgangspezifisch dann auch umgesetzt werden kann.

Der Start der Pilotphase war im Dezember 2018. Der Medienentwicklungsplan (MEP BW), angeboten vom Landesmedienzentrum Baden-Württemberg, ist eine webbasierte Anwendung mit deren Hilfe Schulen und Schulträger gemeinsam den vorstrukturierten Prozess der Konzeptentwicklung durchlaufen können. Der MEP BW begleitet beide Partner Schritt für Schritt und liefert ihnen Informationen und Material zur Planung, Finanzierung und Organisation des individuell passenden Medienkonzepts. Dieser Medienentwicklungsplan ist nun in sieben Phasen aufgeteilt und beinhaltet die Phasen Vorklärung, Iststand-Analyse, Ziele, Maßnahmenplanung, Umsetzung, Evaluation, Konsequenzen und eine Anleitung.

Beratend unterstützt werden die Schulen und der Schulträger durch das Kreismedienzentrum des Ostalbkreises. Derzeit werden die Startvereinbarungen formuliert.

 

Sowohl für das Kreisberufsschulzentrum Ellwangen als auch für die Technische Schule in Aalen sollen die Bereiche Technisches Gymnasium  sowie ein Berufsfeld aus dem Berufsschulbereich über diesen MEP BW bzgl. der Digitalisierung vorangebracht werden.

 

Ziel dabei ist, dass der Unterricht am Technischen Gymnasium zunehmend digitalisiert werden soll. Er soll fächerübergreifend durch digitale Medien unterstützt werden und zunehmend papierlos stattfinden. Jeder Lehrer soll zumindest teilweise in jeder Stunde mit Hilfe eines digitalen Endgerätes und auch die Schüler vermehrt mit iPads, welche die Schulbücher, Ordner und Arbeitsblätter in digitaler Form sukzessive ersetzen, arbeiten. Jegliche Verwaltung in der Schule soll digital stattfinden, neben dem Klassenbuch sollen auch Notenverwaltungs-Apps und Classroom-Tools eingesetzt werden. Das Konzept soll von allen an der Klasse unterrichtenden Kolleginnen und Kollegen ausnahmslos angewendet werden, um verschiedene Strategien einzuführen, zu implementieren und immer wieder nutzen zu können.

 

Für den Bereich Elektronik, Teilzeitbereich, Elektroberufe, IT-Berufe, ist die Beschaffung eines IT-Trägers mit mobilen Endgeräten (Laptop) zur Unterstützung des Lernens im Unterricht vorgesehen. Die Geräte sollen flexibel in den verschiedenen Berufen eingesetzt werden. Die Hardware-Ausstattung der Geräte sollte so gewählt werden, dass branchenspezifische Software aus den Berufsfeldern Elektro und IT sinnvoll genutzt werden kann.

 

Dieser MEP BW für die speziellen Berufsfelder sieht vor, dass durch eine gemeinsame Absichtserklärung von Schule und Schulträger für beide Seiten verbindliche Absichten verschriftlicht werden, um gemeinsam die Schritte eines strukturierten Medienentwicklungsplans unter Zuhilfenahme des MEP 2.0-Tools zu durchschreiten und die bereits beschriebenen Punkte bestmöglichst zu realisieren. Deshalb werden auch im Rahmen dieses Erprobungszeitraums rein exemplarisch zwei konkrete Medienentwicklungsprojekte vorangetrieben.

 

Dieses Pilotprojekt endet voraussichtlich Mitte März 2019 und wird dann vom Landesmedienzentrum, das den ganzen Vorgang unterstützend begleitet, evaluiert. Ziel des Landesmedienzentrum ist es, dieses Tool für alle Beruflichen Schulen in Baden-Württemberg ab dem Schuljahr 2019/2020 anzubieten.

 

Nach Abschluss dieser Pilotphase wird der Geschäftsbereich Bildung und Kultur die erarbeiteten Medienentwicklungsprojekte dem Ausschuss für Bildung und Finanzen vorstellen.

 

Einsatz mobiler Endgeräte für die Berufsschulen

 

Die Bewegung hin zur smarten Schule nimmt immer mehr zu und wird sich in den nächsten Jahren etablieren. Um den sinnvollen und sicheren Einsatz von mobilen Endgeräten im Unterricht gewährleisten zu können, haben bereits erste Gespräche mit den Schulleitungen der Gewerblichen Schulen des Ostalbkreises, der Kreishandwerkerschaft, der Handwerkskammer Ulm sowie der IHK Ostwürttemberg stattgefunden. Ziel ist es, den sinnvollen Einsatz von mobilen Endgeräten in der Berufsschule, jeweils getrennt nach einzelnen Berufsfeldern, zu regeln und die Möglichkeit zu eröffnen, im Detail Vereinbarungen zwischen den beteiligten Akteuren und den Innungen zu formulieren.

 

Zu Beginn soll pilothaft das Berufsfeld Elektrotechnik gewählt und damit begonnen werden. Gemeinsam sollen Lehrerinnen und Lehrer, die Schulleitungen der jeweiligen Berufsschule, Vertreter der einzelnen Innungen, Kreishandwerkerschaft, Handwerkskammer Ulm, IHK sowie der Ostalbkreis als Schulträger den Einsatz von Tablets oder Notebooks definieren. Es soll eine enge Vernetzung zwischen Betrieb und Berufsschule erfolgen und intelligente Schnittstellen definiert werden.


Finanzierung und Folgekosten

 

Für die Ausstattung der Beruflichen Schulen mit LAN und WLAN sowie zur Errichtung eines Rechenzentrums sind im Haushalt 2019 Finanzmittel in Höhe von insgesamt 1.239.400 € eingestellt.

 

 


Anlagen

 

Medienentwicklungsplan 1.0 für die Beruflichen Schulen in Trägerschaft des

Ostalbkreises

 

 

Sichtvermerke

 

Stellv. Geschäftsbereichsleiterin

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Freytag

 

 

Dezernat II

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Kurz

 

 

Landrat

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Pavel

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Broschüre Medienentwicklungsplan 1.0 (1328 KB)