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Vorlage - 021/2019  

 
 
Betreff: Neubau eines zweiten Verwaltungsstandorts auf dem Union-Areal
a) Vergabe der Planung an das Architekturbüro
b) Durchführung der Fachplanerauswahlverfahren
c) Projektverlauf
Status:öffentlich  
Federführend:Geschäftsbereich Hochbau und Gebäudewirtschaft   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Bildung und Finanzen Vorberatung
26.02.2019 
Sitzung des Ausschusses für Bildung und Finanzen (offen)   
Kreistag Entscheidung
12.03.2019 
Sitzung des Kreistags ungeändert beschlossen   

 

 

Antrag der Verwaltung

 

Der Ausschuss für Bildung und Finanzen empfiehlt / Der Kreistag beschließt:

 

  1. Das Büro Hirner und Riehl Architekten und Stadtplaner BDA PartG mbB (München) wird als erster Preisträger des gemeinsam mit der Stadt Aalen durchgeführten Ideen- und Realisierungswettbewerbs „Aalen-Süd/UNION-Aral“ mit der Planung für den zweiten Verwaltungsstandort der Landkreisverwaltung auf dem Gelände der ehemaligen UNION-Werke in der Wilhelm-Merz-Straße 20 in Aalen beauftragt.

 

  1. Die Beauftragung zur Objektplanung der Leistungsphasen 1-5 HOAI erfolgt stufenweise zunächst bis Leistungsphase 3 als Grundlage für einen Baufreigabebeschluss.

 

  1. Die Verwaltung wird mit der Durchführung der Fachplanerauswahlverfahren beauftragt, um das Planungsteam aus Objektplaner (Büro Hirner und Riehl) und den notwendigen Fachplanern (Tragwerk, Elektro, Heizung/Lüftung/Sanitär) zusammenzustellen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Sachverhalt/Begründung

 

A - Vergabe der Planung an das Architekturbüro

 

Der Ostalbkreis beabsichtigt auf dem Gelände der ehemaligen UNION-Werke in der Wilhelm-Merz-Straße 20 einen zweiten Verwaltungsstandort der Landkreisverwaltung in Aalen zu errichten. Die derzeit neben dem Ostalbkreishaus bestehenden vier Dienststellen im Stadtgebiet von Aalen sollen räumlich auf dem UNION-Areal konzentriert und die bestehenden Mietverhältnisse deshalb aufgelöst werden.

 

Die Stadt Aalen und der Ostalbkreis haben im Juli 2017 durch Beschlüsse des Gemeinderats der Stadt Aalen und des Kreistags des Ostalbkreises die Durchführung des gemeinsamen Ideen- und Realisierungswettbewerbs „Aalen-Süd/UNION-Areal“ vereinbart.

 

Durch den gemeinsamen Wettbewerb konnten sowohl städtebauliche Ideen für das Entwicklungsgebiet „Aalen-Süd“ wie auch Realisierungsvorschläge für den Neubau des zweiten Verwaltungsstandortes gesammelt und durch das gemeinsame Preisgericht am 25.09.2018 in der Festhalle in Aalen-Unterkochen bewertet und den Gremien und der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt werden.

 

 

Der Ideen- und Realisierungswettbewerb „Aalen-Süd/UNION-Areal“ wurde auf Grund seiner Bedeutung und Qualität für den öffentlichen Raum und das Umfeld im innerstädtischen Gebiet „Aalen-Süd“ nach der Richtlinie für Planungswettbewerbe (RPW 2013) als dreistufiges Verfahren mit integriertem Planungswettbewerb durchgeführt.

 

 

Stufe 1: Präqualifikation / Teilnahmewettbewerb

Auswahl der Arbeitsgemeinschaften aus Objekt- (Hochbau)

und Städteplanern nach Ausschluss- und Auswahlkriterien

 

Stufe 2:Planungswettbewerb mit städtebaulichem Ideenteil

Auswahl von drei Preisträgern und zwei Anerkennungen

durch das Preisgericht am 25.09.2018

 

Stufe 3:Verhandlungsverfahren Objektplanung mit Präsentation

der drei aus Stufe 2 hervorgegangenen Preisträgern

Auswahl nach den in der Auslobung definierten Zuschlagskriterien

durch die Bewertungskommission am 17.01.2019

 

 

Im Rahmen der Präqualifikation in Stufe 1 wurde die Teilnehmerzahl auf 25 Gesamtteilnehmer für das EU-weite Bewerbungsverfahren begrenzt. Da mit 23 Interessenten die mögliche maximale Gesamtteilnehmeranzahl nicht überschritten wurde, musste keine Vorauswahl getroffen werden.

 

Die eigentliche Bearbeitungsphase des Wettbewerbs dauerte vom 18.05.2018 bis zum 20.08.2018. Es wurden 19 Wettbewerbsarbeiten durch Arbeitsgemeinschaften abgegeben. Diese 19 Arbeiten inklusive Wettbewerbsmodellen und erläuternden Plänen wurden vom Preisgericht am 25.09.2018 bewertet. Es wurden drei Preise vergeben.

 

Der Kreistag hat am 16.10.2018 die Entscheidung des Preisgerichts (Stufe 2) bestätigt und den Eintritt mit den drei Preisträgern in das Verhandlungsverfahren Objektplanung (Stufe 3) beschlossen.

Am 17.01.2019 fand das Verhandlungsverfahren mit Präsentation durch alle drei Preisträger statt. In Stufe 2 hatten sich qualifiziert:

 

1. Preis:Hirner und Riehl, München

2. Preis:Hascher Jehle Design, Berlin

3. Preis:Ackermann und Raff, Stuttgart

 

Die Bewertung der Bieterpräsentationen erfolgte durch eine Bewertungskommission mit sieben stimmberechtigten Teilnehmern. Neben Herrn Landrat Pavel und dem Vorsitzenden des Preisgerichts, Herrn Wolfgang Riehle, waren die fünf Mitglieder des Begleitgremiums UNION stimmberechtigt.

 

Im Rahmen des Verhandlungsverfahrens erhielt jeder der Preisträger die Möglichkeit, sein vorgesehenes Projektteam zu präsentieren. Dabei wurden folgende Punkte bewertet:

 

  • Organisation des Projektteams
  • Berufliche Qualifikation des Projektteams
  • Erfahrung des Projektteams
  • Projektorganisation (Qualität, Kosten, Termine)

 

Auch der schriftlich im Vorfeld einzureichende Honorarvorschlag wurde bewertet.

 

Die Gesamtbewertung für den Zuschlag setzt sich jeweils zur Hälfte aus dem Wettbewerbsergebnis (A) und den Zuschlagskriterien (B und C) zusammen.

 

AWettbewerbsergebnis (Stufe 2) 50 %

B Projektumsetzung mit folgenden Unterkriterien

B.1Organisation des Projektteams 10 %

B.2Berufliche Qualifikation des Projektteams   5 %

B.3 Erfahrung des Projektteams 15 %

B.4 Projektorganisation (Qualität, Kosten, Termine) 10 %

C Honorarvorschlag auf Grundlage des Vertragsentwurfs 10 %

Summe:      100 %

 

Die Preisgerichtssitzung fand am 25.09.2018 in der Festhalle Aalen-Unterkochen statt. Das Preisgericht bewertete die Arbeiten und vergab einen ersten, einen zweiten und einen dritten Preis. Damit stand das Wettbewerbsergebnis (Buchstabe A) fest und die zweite Stufe des Gesamtwettbewerbs war abgeschlossen. Das Wettbewerbsergebnis fließt mit maximal 200 Punkten zu 50 % in das Gesamtergebnis (A, B und C) ein.

Die Zuschlagskriterien (B und C) wurden durch die Bewertungskommission am 17.01.2019 bewertet. Für diese dritte Stufe des Gesamtwettbewerbs konnten ebenfalls maximal 200 Punkte erreicht werden.

 

Nach der Gesamtwertung von Stufe 2 und Stufe 3 haben die drei Preisträger von 400 möglichen Punkten folgende Punktzahlen erreicht:

 

 

Platz 1:Hirner und Riehl, München 385 Punkte

Platz 2:Hascher Jehle Design, Berlin 320 Punkte

Platz 3:Ackermann und Raff, Stuttgart 295 Punkte

 

 

Die Bewertungskommission entscheidet sich nach der Gesamtbewertung für den erstplatzierten Bieter, das Büro Hirner und Riehl (München), und empfiehlt dessen Beauftragung.

 

Auf Grundlage des Gesamtergebnisses des nach RPW 2013 durchgeführten dreistufigen Wettbewerbsverfahrens schlägt die Verwaltung vor, das Büro Hirner und Riehl aus München als Erstplatzierten mit der Objektplanung der Leistungsphasen 1-5 nach HOAI für den Neubau des zweiten Verwaltungsstandortes auf dem UNION-Areal zu beauftragen.

Die stufenweise Beauftragung erfolgt zunächst bis einschließlich Leistungsphase 3 als Grundlage für einen Baufreigabebeschluss.

 

 

B - Fachplanerauswahlverfahren zur Zusammenstellung des Planerteams

 

Im kombinierten Wettbewerb wurden die Themen Städtebau und Hochbau (Realisierungsanteil für den Neubau eines Verwaltungsgebäudes) bearbeitet. Die Arbeitsgemeinschaften setzten sich deshalb aus Architekten und Städteplanern zusammen. Für den Realisierungsteil wurde kein Generalplaner gesucht, weshalb nach der Ermittlung des Objektplaners (Hochbau) das Planerteam um die notwendigen Fachplaner (Tragwerk, Elektro, Heizung/Lüftung/Sanitär) ergänzt und dadurch komplettiert werden muss.

 

Für die Ermittlung der vorgenannten Fachplaner ist auf Grund der Überschreitung des Schwellenwertes für EU-weite Verfahren (221.000 € netto) ein Wettbewerbsverfahren durchzuführen. Der Geschäftsbereich Hochbau und Gebäudewirtschaft hat im Vorfeld der Sitzungen von mehreren Wettbewerbsbetreuern Angebote zur Durchführung der drei rechtlich selbstständigen, jedoch im Zusammenhang zu behandelnden Planerauswahlverfahren eingeholt.

 

Die Verwaltung empfiehlt, dass die Planerauswahlverfahren als zweistufige Verfahren mit Präqualifikation (Stufe 1) und Präsentation der Bieter/Interessenten (Stufe 2) durchgeführt werden.

 

Zu einem späteren Zeitpunkt könnte die Durchführung weiterer Planerauswahlverfahren (z.B: für die Gestaltung der Außenanlagen) notwendig werden.

 

 

C - Gesamtprojektverlauf „Zweiter Verwaltungsstandort“ und „UNION-Areal“

 

Das aus einem Wettbewerbsverfahren für die Erkundung des UNION-Areals Anfang des Jahres 2017 hervorgegangene Ingenieurbüro Geotechnik Aalen hat eine sehr ausführliche und genaue Untersuchung der Boden-, Grundwasser- und Gebäudesubstanzverhältnisse auf dem Gelände der ehemaligen UNION-Werke durchgeführt. Über die Ergebnisse und vor allem die erfolgreich durchgeführte Grundwasserreinigung des Vorbesitzers wurde der Ausschuss für Bildung und Finanzen am 04.10.2017 informiert (vgl. Vorlage Nr. 156-1/2017).

 

Auf der Grundlage dieser genauen Untersuchungsergebnisse haben das Büro Geotechnik Aalen und der Geschäftsbereich Hochbau und Gebäudewirtschaft gemeinsam die Ausschreibung zum Abbruch der ehemaligen UNION-Werke vorbereitet. Mit der Stadt Aalen (Kocherrenaturierung), dem Polizeipräsidium Aalen (Verkehrsführung), den Stadtwerken Aalen (Medientrennung von Strom, Wasser und Erdgas) sowie weiteren Beteiligten wurde die Abbruchmaßnahme abgestimmt.

Die Vergabe der Abbrucharbeiten ist für die Sitzung des Kreistags am 09.04.2019 vorgesehen.

 

Der Abbruch der Gebäude ist im Zeitraum Mai-Dezember 2019 geplant, sodass zum Jahresbeginn 2020 Ausweichparkplätze für die Erneuerung der Parkplätze am Ostalbkreishaus bereitgestellt werden können.

 

Die Geschäftsbereiche Hochbau und Gebäudewirtschaft sowie Wasserwirtschaft befinden sich in intensiver Abstimmung mit dem Tiefbauamt der Stadt Aalen zur gemeinsamen Vorbereitung zur Umgestaltung (Verfüllung des Triebwerkskanals; Beseitigung des „Knicks“ im Flussverlauf) und Renaturierung des Kochers. Die Stadt Aalen als „Eigentümerin“ des Kochers bereitet die Planungen und Zuschussanträge zur Förderung der Renaturierung des Kochers vor.

 

 

Grobterminplan für das Projekt „Zweiter Verwaltungsstandort UNION-Areal

 

Unter Berücksichtigung der üblichen Dauer von zweistufigen Planerauswahlverfahren mit rund 5-6 Monaten geht die Verwaltung davon aus, dass das Planerteam „Landratsamt auf dem UNION-Areal“ bis November 2019 zusammengestellt werden kann.

 

Die Zeit bis zur Komplettierung des Planerteams soll gemeinsam mit dem Begleitgremium UNION, dem Ausschuss für Bildung und Finanzen und dem Kreistag genutzt werden, um die planungsrelevanten Grundsatzentscheidungen vorzubereiten.

 

Beispielhaft sollen genannt werden:

 

  • Lage des Neubaus auf dem Grundstück
  • Erweiterungsoptionen
  • Parkierungslösungen
  • Baukonstruktion

 

Die Entwurfsplanung könnte dann bis Ende des Jahres 2020 vorliegen, sodass in diesem Zeitraum auch ein Baufreigabebeschluss durch den Kreistag erfolgen könnte.

 

Nach der voraussichtlich im Jahr 2020 stattfindenden Umgestaltung und Renaturierung des Kochers, dem Vorliegen der Baugenehmigung (Leistungsphase 4 HOAI) sowie der Detailplanung, Ausschreibung und Vergabe der notwendigen Baumaßnahmen könnte dann im Jahr 2021 ein Baubeginn erfolgen.

 


Finanzierung und Folgekosten

 

Im Zuge der Entwurfsplanung wird eine qualifizierte Kostenberechnung für den zweiten Verwaltungsstandort auf dem UNION-Aral erstellt und dem Begleitgremium UNION, dem Ausschuss für Bildung und Finanzen sowie dem Kreistag vorgelegt.

 

Bislang sind im Haushaltsplan 2019 Investitionsmittel von 19.500.000 € bereitgestellt, von denen optional 15.500.000 € zur Finanzierung mit Kreditaufnahme zur Sicherung des niedrigen Zinsniveaus geplant sind. In der mittelfristigen Finanzplanung der Jahre 2020 bis 2022 sind jeweils weitere 3.000.000 € vorgesehen.

 

 

 

 

 


Anlagen

 

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Sichtvermerke

 

 

Geschäftsbereichsleiter

 

 

Dezernent I

 

 

Dezernat II

 

 

Landrat

 

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Bihr

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Wolf

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Kurz

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Pavel