Bürgerinformationssystem
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Antrag der Verwaltung
Der Ausschuss für Umweltschutz und Kreisentwicklung nimmt vom Bericht Kenntnis.
Sachverhalt/Begründung
Entsprechend dem Beschluss des Kreistages vom 12.03.2013 berichtet das EKO-Energieberatungszentrum „Energiekompetenz Ostalb e.V.“ jährlich im Ausschuss für Umweltschutz und Kreisentwicklung über den Geschäftsverlauf.
In 2018 war die Hauptaufgabe des Energiekompetenz Ostalb e.V., kurz EKO genannt, wie auch in den Jahren zuvor, die Aufrechterhaltung und Erweiterung des flächendeckenden Beratungsangebots für die Bürgerinnen und Bürger des Ostalbkreises, sowohl im EKO-Energieberatungszentrum in Böbingen, als auch in den Beratungsstützpunkten in der Fläche des Landkreises. Zudem wurde die positive öffentliche Wahrnehmung des EKO in der Fläche des Landkreises durch Präsenz auf Messen und Leistungsschauen in verschiedenen Städten und Gemeinden des Ostalbkreises erweitert und sichergestellt.
Im Rahmen des European-Energy-Award-Prozesses (EEA) der Landkreisverwaltung des Ostalbkreises wurde dieser umfänglich betreut und auf die Schlusszertifizierung vorbereitet. Parallel dazu wurde die bestehende Medien- und Projektarbeit verstetigt. Zeitgleich galt es weiterhin, ordentliche und fördernde Mitglieder für den Verein Energiekompetenz Ostalb e.V. zu gewinnen.
Der Vereinsvorstand setzte sich im Jahr 2018 unverändert wie folgt zusammen:
1. Vorsitzende:Katja Maier, Kreishandwerksmeisterin, 2. Vorsitzender:Tilo Nitsche, Vorsitzender Architektenkammergruppe Ostalb, Schriftführer:Jürgen Langer, Ingenieurbüro, Kassierer:Joachim Mayer, Kämmerer, VG Rosenstein 1. Beisitzer: Edgar Horn, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft 2. Beisitzerin:Beate Kessler, Firma Holzbau Kessler, 3. Beisitzer:Ulrich Weigmann, Klimaschutzmanager der Stadt Aalen.
In 2018 erfolgte durch das Finanzamt Schwäbisch Gmünd die turnusmäßige Überprüfung des Vereins im Hinblick auf Gemeinnützigkeit und Steuerbefreiung für die drei zurückliegenden Kalenderjahre. Es gab keine Beanstandungen und die Steuerbefreiung und der gemeinnützige Zweck des Vereins Energiekompetenz Ostalb e.V. wurden erneut bestätigt.
Die Gesamtmitgliederzahl des Vereins ist zum Ende des Jahres 2018 mit einem Mitgliederstand von 107 Mitgliedern angewachsen. Die Nettomitgliederveränderung bilanziert sich aus fünf Vereinsbeitritten und zwei Austritten.
Die Vereinsmitglieder werden in 85 ordentliche und 22 fördernde Mitglieder unterschieden, wie das folgende Diagramm aufzeigt:
Bild 1: Mitgliederentwicklung
Aktuell sind neben dem Ostalbkreis unverändert weitere 22 Städte und Gemeinden des Ostalbkreises Mitglied im EKO. Die Stadt Oberkochen wird dabei gemäß ihres Gemeinderatsbeschlusses nicht als ordentliches Mitglied betrachtet, sondern als Förderer eingestuft.
Über die Hälfte der Kommunen im Ostalbkreis können somit direkt durch die dauerhafte Unterstützung des EKO in seiner Funktion als regionale Energieagentur von höheren Fördersätzen im Rahmen des Klimaschutz-Plus-Programms des Landes profitieren.
Die nachfolgende Grafik zeigt, welche Kommunen Mitglied im EKO sind:
Bild 2: Kommunale EKO-Mitglieder
Im Jahr 2018 wurden durch das EKO insgesamt 2.079 Energieberatungen durchgeführt. Diese Summe setzt sich aus den gezählten Messeberatungen, den Kurzberatungen per Telefon (< 15 Minuten) und E-Mail sowie den detaillierteren Basisberatungen (persönlich, telefonisch, Dauer ca. 1 Stunde), wie folgt, zusammen:
Basisberatungen: 582 Kurzberatungen: 229 Messeberatungen: 1.268
Somit konnte das hohe Niveau der Beratungszahlen aus den Vorjahren nochmals gesteigert werden. Seit der Gründung des EKO haben nun mehr als 16.000 energetische Erstberatungen stattgefunden. Nachfolgend sind die Beratungszahlen der letzten acht Jahre im Vergleich dargestellt:
Bild 3: Beratungszahlen
Bei den Kurz- und Basisberatungen wurde wiederholt erhoben, ob es sich um Neubauvorhaben oder um Bestandssanierungen von Gebäuden handelt. Hier kann als Ergebnis für 2018 festgehalten werden, dass sich 86% der Beratungen auf Altbau- und 14% auf Neubauprojekte beziehen. Dieses Ergebnis liegt in der Größenordnung des Vorjahres.
In 2018 wurden rd. 6% der zahlenmäßig erfassten Beratungen ehrenamtlich durch Mitglieder des Vereins erbracht.
Wie schon in den letztjährigen Jahresberichten dargestellt, ist zur Vereinbarung von Beratungsterminen die Geschäftsstelle des EKO vormittags durchgehend besetzt. Die Beratungstermine selbst finden dann über den ganzen Tag verteilt statt. Hier hat sich in den zurückliegenden Jahren bewährt, dass das EKO bei Bedarf Beratungstermine in den frühen Abendstunden und am Freitagnachmittag anbietet. Sämtliche Beratungen erfolgen nach einer konkreten Terminvereinbarung. Im EKO selbst gibt es nahezu keine „Laufkundschaft“. Auch in 2018 wurde im Rahmen der statistischen Erfassung der Beratungsgespräche ausgewählte Themengruppen und Beratungsinhalte festgehalten. Diese setzen sich im Vergleich zu den beiden Vorjahren wie folgt zusammen:
2016 2017 2018
Aus der nachfolgenden Grafik ist ersichtlich, dass auch in 2018 der Schwerpunkt der Beratungstätigkeit weiterhin im Bereich von Altbausanierungen, Heizungsmoder- nisierungen und Neubauvorhaben, verbunden mit den jeweiligen Förderprogrammen, lag.
Bild 4: Beratungsthemen
Regelmäßig wurden durch das EKO, zusätzlich zu den Beratungen im Energieberatungszentrum in Böbingen, in folgenden Städten und Gemeinden Beratungen angeboten:
Die Präsenz des EKO mit den monatlichen Beratungsstützpunkten in der Fläche des
angeboten. Insgesamt gesehen wird das Beratungsangebot des EKO in der Fläche des Landkreises gut in Anspruch genommen.
Die nachfolgende Karte zeigt die räumliche Verteilung der Beratungsstützpunkte im Berichtsjahr:
Bild 5: Beratungsstützpunkte
In diesem Zusammenhang ist noch erwähnenswert, dass es 2018 zum ersten Mal seit Bestehen des EKO gelungen ist, dass Ratsuchende aus allen 42 Städten und Gemeinden das Beratungsangebot des EKO genutzt haben.
Neben den eigentlichen Beratungsterminen bot das EKO im Rahmen der Öffentlichkeits- und Informationsarbeit verschiedene Veranstaltungen mit Kooperationspartnern im und außerhalb des EKO-Energieberatungszentrums an.
Im Jahr 2018 fanden dabei im EKO-Energieberatungszentrum in Böbingen insgesamt sieben Informations- bzw. Fortbildungsveranstaltungen mit insgesamt 117 Teilnehmern statt.
Außerhalb des EKO wurden 23 Veranstaltungen mit Vorträgen und/oder Informations-ständen durchgeführt. Dabei war das EKO in 2018 auf folgenden Messen/Leistungs-schauen präsent:
Ausgehend von den bereits genannten Beratungszahlen (vgl. Bild 3) lässt sich ableiten, dass das EKO deutlich mehr Bürger erreicht, wenn die Präsenz des EKO auf Veranstaltungen in der Fläche des Landkreises wirksam wird. Der finanzielle Aufwand für die Teilnahme an Messen und Leistungsschauen war dabei für das EKO auch in 2018 nachgeordnet, da auf Grund des gemeinnützigen Charakters des EKO (Non-Profit-Organisation) die meisten Messeleitungen letztlich auf die vollumfängliche Erhebung von Standgebühren verzichteten, dafür aber im Gegenzug Fachvorträge und Beratungs-leistungen während der Messe einforderten.
Die nachfolgende Karte zeigt, dass es dem EKO in den letzten Jahren nachhaltig gelungen ist, zusätzlich zu den festgelegten Beratungssstützpunkten, flächendeckend im Ostalbkreis mit Beratungsleistung und Information auf Messen und Leistungsschauen präsent zu sein.
Bild 6: Veranstaltungsorte
Über das ganze Jahr hinweg wurde die Internetpräsenz des EKO aktuell und informativ gestaltet und bot für Ratsuchende aktuelle Informationen zu Terminvereinbarung, Fördermitteln und zur Energieberatersuche im gesonderten Downloadbereich an.
Monatlich wurde ein „Energiespartipp des Monats“ veröffentlicht, der einerseits auf der EKO-Homepage abrufbar war und auf der anderen Seite über den Presseverteiler des Landratsamtes an die Tageszeitungen und die Mitteilungsblätter der Städte und Gemeinden im Ostalbkreis zur weiteren Veröffentlichung gestreut wurde. Zudem ist es gelungen die Beratungsangebote des EKO in den Städten und Kommunen über den o.g. Presseverteiler regelmäßig und zeitgerecht anzukündigen.
Insgesamt hat das EKO im letzten Jahr zwölf themenspezifische Pressemitteilungen sowie neun Newsletter und aktuelle Informationen (Mailing) herausgegeben. Einmal war das EKO auch im RegioTV Ostwürttemberg mit einer kleinen Reportage vertreten.
Neben den o.g. Beratungen und Messen war das Jahr 2018 zudem geprägt von einer Vielzahl von unterschiedlichen Projekten, die durch das EKO bearbeitet bzw. umgesetzt wurden. Nachfolgend sind einige Beispiele von solchen Einzelprojekten aufgeführt:
Die Umsetzung unserer Vorhaben ist oft nur in Verbindung mit geeigneten Partnern möglich. In 2018 und in den Jahren davor hat das EKO von der engen Kooperation mit folgenden Partnern profitiert:
Die Kooperation mit der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg (VZBW) bei den Bürgerenergieberatungen wurde in 2018 weiter intensiviert. Alle haupt- und ehrenamtlichen Energieberater/-innen des EKO, die die energetischen Erstberatungen (stationäre Beratungen, nicht vor Ort) durchführen, sind bei der Verbraucherzentrale akkreditiert.
Nach ersten Angaben der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg haben sich bei nahezu allen Regionalen Energieagenturen, mit denen die VZBW kooperiert, die Beratungszahlen rückläufig entwickelt. Ausnahme ist das EKO, hier konnte 2018 eine weitere Zunahme bei den stationären Beratungen verzeichnet werden, was zur Folge hat, dass das EKO in 2018 aus Sicht der VZBW im Bereich der stationären Beratungen die beratungsstärkste Energieagentur in Baden-Württemberg ist.
Durch die Kooperation mit der Verbraucherzentrale ist es dem EKO möglich, Einnahmen zu generieren. In 2018 wurden hierbei ein Betrag von rd. 25.000€ erzielt. Hierbei handelt es sich im engeren Sinn um Fördergelder des Bundes, da die Energieberatung der Verbraucherzentrale über das Bundeswirtschaftsministerium gefördert wird.
Die Durchführung von sogenannten „Stand-by-Projekten“, bei welchen der Energieberater des EKO vor Ort in die Schule kommt und den Schülern Grundkenntnisse zu Energie und Energieerzeugung vermittelt, fanden 2018 an sieben Schulen mit insgesamt 20 Klassen statt.
Im praktischen Teil des Unterrichts wurde mit Verbrauchsmessgeräten jeweils der Stand-by-Verbrauch von alltäglichen Gerätschaften gemessen, um damit die Potentiale einer Energieeinsparung und den Nutzen im Hinblick auf den Klimaschutz (Reduzierung CO2-Ausstoß) verdeutlichen zu können. Diese Projekte wurden von den Schulen und den Schülern positiv angenommen. Bei der Durchführung der Unterrichte wird das EKO durch Herrn Markus Lägeler, einem Energieberater mit pädagogischem Hintergrund, der ordentliches Mitglied im Verein ist, maßgeblich unterstützt.
Die Mittel zur Durchführung der Stand-by-Projekte wurden zu 100% aus dem Klimaschutz-Plus-Programm des Landes gefördert. Alle Interessenten aus dem Ostalbkreis konnten auch in 2018 berücksichtigt werden. Diese Schulprojekte stellen für das EKO eine zusätzliche Einnahmequelle dar.
Die nachfolgende Grafik zeigt, welche Schulen im vergangenen Jahr an diesen Stand-by-Unterrichten teilgenommen haben:
Bild 7: Schulprojekte
Die neutralen und unabhängigen Beratungsleistungen des EKO, verbunden mit der räumlichen Präsenz im Landkreis, sind fester Bestandteil der Klimaschutzaktivitäten für die Bürgerschaft im Ostalbkreis.
Zur systematischen Unterstützung von Kommunen und Betrieben im Klimaschutz ist mit Frau Dettweiler eine zum Klimaschutz-Coach und zur Klimaschutzmanagerin für Kommunen qualifizierte Ansprechpartnerin im EKO vorhanden. Sie ist fachlich in die Lage, für KMU und kleinere Kommunen die geförderten Einstiegsberatungen im Klimaschutz durchzuführen. Für die Stadt Heubach wurden in 2018 die Förderantragsunterlagen für ein „Klimaschutz-Coaching“ mit vorbereitet.
Das EKO organisierte zusammen mit dem EUROPoint das 10. KlimaFORUM OSTALB, welches am 15.11.2018 im Landratsamt in Aalen stattfand. Dieses Mal war die Hochschule Aalen Mitveranstalter und stellte anhand von verschiedenen Präsentationen nachhaltige Projekte aus unserer Region vor, welche im Anschluss an entsprechenden Projektständen vertieft diskutiert und betrachtet werden konnten.
Der Prozess des European Energy Awards (EEA) als Instrument zur Umsetzung des Klimaschutzkonzepts des Ostalbkreises wurde 2018 zielgerichtet durch das Energieteam der Ostalbkreisverwaltung fortgesetzt. Dieser über drei Jahre angelegte Prozess des EEA wird durch eine EEA-Beraterin begleitet und fachlich unterstützt. Für den Ostalbkreis ist dies Frau Astrid Kloos vom EKO.
Sie hat in 2018 das Energieteam begleitet und die externe Zertifizierung maßgeblich vorbereitet.
Die Durchführung des Externen Audits durch eine externe Auditorin erfolgte am 18.04.2018 durch Frau Dr. Zink-Ehlert aus Berlin. Bei der Auditierung wurden 57,3% der möglichen Punkte erreicht und das erforderliche 50%-Kriterium deutlich überschritten. Somit hat der Ostalbkreis in 2018 die EEA-Zertifizierung erfolgreich bestanden und wird nach Abschluss der Formalien seit November 2018 als EEA-zertifizierter Landkreis geführt. Die öffentliche Auszeichnung des Ostalbkreises erfolgte am 18.02.2019 durch Herrn Minister Franz Untersteller MdL, Minister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, in Tübingen.
Der landesweite Wettbewerb „Leitstern Energieeffizienz“ für Landkreise wurde in 2018 zum vierten Mal durchgeführt. Dieses Mal belegte der Ostalbkreis den 20. Platz und bewegt sich in der zweiten Hälfte der teilnehmenden Stadt- und Landkreise.
Im August 2018 erschien der erste Statusbericht kommunaler Klimaschutz Baden-Württemberg, den die Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH (KEA) im Auftrag des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft erstellt hat.
Aus Sicht der Landesregierung nehmen die Gemeinden, Städte und Landkreise eine Schlüsselrolle beim Klimaschutz ein. Der nun erstellte Statusbericht ergibt einen zusammenfassenden Überblick zu den kommunalen Klimaschutzaktivitäten im Land. An Hand der dazu erhobenen statistischen Daten war es der KEA möglich, landesspezifisch für jeden Landkreis eine zusammenfassende Betrachtung vorzunehmen.
Das EKO-Energieberatungszentrum „EnergiekompetenzOstalb e.V.“ in seiner Eigenschaft als regionale Energie- und Klimaschutzberatung des Ostalbkreises hat das damit verbundene Angebot der KEA aufgegriffen und für alle Kommunen des Ostalbkreises einen eigenen Klimaschutz-Steckbrief erstellen lassen.
Dieser Klimaschutz-Steckbrief enthält für die Kommunen relevante und prägnate Daten, jeweils im Bezug zur Einwohnerzahl,
zu den CO2-Emmissionen von Haushalten und Wirtschaft, zur Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien, zum Flächenverbrauch für Wohnnutzung, zur Einwohnerdichte pro Wohneinheit, zur PKW-Dichte und Mobilität.
Die zugehörige Bewertung dieser Ergebnisse orientiert sich dabei an zwei Wegmarken. Einmal wird der Landesdurchschnitt als Vergleichskriterium herangezogen, andererseits werden die ermittelten Ergebnisse im Hinblick auf die von der Landesregierung formulierten Klimaschutzziele betrachtet. Zudem wird aufgeführt, inwieweit sich die Kommunen an verschiedenen Klimaschutz- und Energieeffizienzprojekten aus Landessicht beteiligen.
Die einzelnen Klimaschutz-Steckbriefe für die Kommunen des Ostalbkreises liegen dem EKO in digitaler Form (pdf-Datei) vor. Mittlerweile wurden allen Oberbürgermeistern und Bürgermeister/innen der jeweils betreffende Klimaschutz-Steckbrief zusammen mit einem Anschreiben des EKO zugesandt.
Zudem hat die KEA auf Anforderung des EKO landkreisbezogene Kennzahlen für den Ostalbkreis übermittelt.
Führt man nun Aussagen aus dem Integrierten Klimaschutzkonzept des Ostalbkreises (2012), dem neuesten Energiebericht des Landes (Juli 2018) und dem aktuellen Statusbericht kommunaler Klimaschutz (August 2018) zusammen, so lassen sich folgende Kernaussagen für den Ostalbkreis herleiten:
Auf Bundesebene stagnieren die CO2-Emmissionen bei rd. 10 Tonnen CO2 pro Einwohner und Jahr. Der Landesdurchschnitt liegt aktuell bei ca. 6 t CO2/EW/a. Im Ostalbkreis lagen die CO2-Emmissionen in 2010 (Datenbasis Klimaschutzkonzept 2012) auf dem Niveau des Bundes bei rd. 10 Tonnen CO2 pro Einwohner und Jahr. Für 2017 wurde ein Wert von 6,4 CO2/EW/a ermittelt, welcher eine Reduktion der CO2-Emmissionen im Ostalbkreis von rd. einem Drittel im Betrachtungszeitraum darstellt.
Die Bruttostromerzeugung auf Bundesebene liegt nach den o.g. Unterlagen in der Größenordnung von 30%, während die Landesebene bei rd. 25% zu liegen kommt. Im Hinblick auf den Verbrauch bedeute dies, dass in 2016 (Betrachtungsjahr) der Stromverbrauch im Land zu 21% aus erneuerbaren Energien (EE) gedeckt wurde.
Dieser Deckungsanteil liegt nach Abschätzungen der KEA im Ostalbkreis bei ca. 28%. Die erneuerbaren Energieträger unterteilen sich hierbei auf Photovoltaik (45%), Biomasse (30%) und Windkraft (25%). Stromerzeugung aus Wasserkraft spielt im Ostalbkreis eigentlich keine Rolle.
Ausgehend von den im Klimaschutzkonzept des Landkreises dargestellten Anteilen erneuerbarer Energie am Gesamtstromverbrauch von ca. 11% in 2010 und 15% in 2012 bedeuten die momentanen 28% EE-Strom eine markante Erhöhung dieses Anteils. Ob der im Klimaschutzziel des Ostalbkreises formulierte 50%-Stromanteil aus EE bis 2025 erreicht werden wird, ist momentan fraglich.
Betrachtet man die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien (EE) einwohnerbezogen, so liegt der Landesdurchschnitt bei 1.138 Kilowattstunden pro Einwohner und Jahr (kWh/EW*a). Im Ostalbkreis liegt die durchschnittliche Stromerzeugung aus EE mit 1.576 kWh/EW*a darüber. Dies bedeutet bei einem bundesdurchschnittlichen jährlichen Stromverbrauch einer vierköpfigen Familie von rd. 4.000 kWh/a, dass der „private“ Stromverbrauch im Ostalbkreis rechnerisch vollständig über die erneuerbaren Energieträger abgedeckt wird.
Die Bundesrepublik Deutschland stellt über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW-Förderbank) und das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) staatliche Fördermittel für energieeffizientes Bauen und Sanieren sowie zur Modernisierung von Haus- und Heizungstechnik in Verbindung mit erneuerbaren Energien (MAP-Marktanreiz-programm) zur Verfügung.
Aus dem Statusbericht kommunaler Kimaschutz ist für das Jahr 2016 ersichtlich, dass im Ostalbkreis pro Einwohner 244,29 € Fördermittel generiert wurden. Somit sind in diesem Jahr über 76 Millionen Euro Fördergelder des Bundes in den Ostalbkreis gelangt.
Das EKO-Energieberatungszentrum des Ostalbkreises hat durch seine neutralen und unabhängigen Beratungsleistungen seinen Anteil an dieser Wertschöpfung beigetragen. Somit zeichnet sich wieder ab, dass das Engagement des Ostalbkreises im EnergiekompetenzOstalb e.V. nachhaltig Früchte trägt. Stellt man die generierten Fördersummen ins Verhältnis zum finanziellen Beitrag des Landkreises für das EKO, so bewegt sich dieser im Promillebereich (0,4%).
Die weitere Reduzierung der CO2-Emmissionen im Ostalbkreis und die Zunahme des Anteils an erneuerbaren Energien beim Stromverbrauch weisen für den Ostalbkreis in die richtige Richtung und zeigen, dass die bisherigen Maßnahmen im Bereich Energieversorgung und Klimaschutz im Sinne der Energiewende Wirkung erzielen.
Ob dies letztendlich ausreichend ist, das selbst gesteckte Klimaschutzziel von 50% Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien bis 2025 zu erreichen, ist fraglich, zumal es für den Wärmesektor derzeit keine zuverlässigen Aussagen und Datengrundlagen gibt. Dennoch ist die grundsätzlich positive Entwicklung Anlass, die Anstrengungen mit dem Ziel fortzusetzen, eine weitere Reduzierung der CO2-Emmissionen im Ostalbkreis und die Zunahme des Anteils an erneuerbaren Energien beim Stromverbrauch zu erzielen.
Die Trägerschaft des Ostalbkreises für das EKO-Energieberatungszentrum ist daher nicht nur eine Serviceleistung für die Bürger/Innen und Kommunen im Sinne des Klima-schutzes, sondern auch ganz konkret Wirtschaftsförderung.
Wie schon in den Vorjahren war das EKO auch in 2018 unter der Produktnummer 56100701 wieder eigenständig im Haushalt des Ostalbkreises abgebildet. Der Haushaltsansatz (Nettoressourcenbedarf) für 2018 wurde mit 297.459 € beziffert. Hierin sind Personalkosten in Höhe von ca. 263.813 € enthalten. Dem gegenüber steht die Verpflichtung des Vereins, eine jährliche Zahlung in Höhe von mindestens 50.000 € an die Landkreisverwaltung zu bezahlen, was auch in 2018 problemlos geleistet werden konnte. Ergänzend trägt der Verein vollständig die Leasingkosten für den Dienstwagen des EKO in Höhe von ca. 2.600 € pro Jahr.
Bild 8: Auszug Teilergebnishaushalt EKO
Weitergehende Betriebskosten für den Dienstwagen (Kraftstoff, Versicherung, etc.) werden direkt dem EKO von Seiten der Landkreisverwaltung in Rechnung gestellt.
Als Einnahmen in 2017 konnte der Verein Energiekompetenz Ostalb e.V. neben den Mitgliedsbeiträgen in Höhe von 52.745 € auch durch das EKO-Team generierte Einnahmen aus Projekten und Beratungsleistungen für die Verbraucherzentrale, sowie Spenden und Sonstiges in Höhe von 31.488 € verbuchen. Dies ergibt einen Gesamteinnahmenbetrag von 84.233€, wie die nachfolgende Grafik zeigt:
Bild 9: Einnahmenübersicht
Diese Zahlen zeigen, dass es in 2018 wiederholt gelungen ist, die verpflichtende Abgabe an den Ostalbkreis in Höhe von 50.000€/Jahr vollständig durch Mitgliedsbeiträge zu decken. Dies hat zur Folge, dass die Einnahmen aus der operativen Arbeit des EKO vollständig dem Verein zufließen und diesem den notwendigen finanziellen Spielraum offen halten, weiterhin außerhalb des Haushaltsplans vereinsinterne und -gestützte Projekte und Vorhaben (z.B. Öffentlichkeitsarbeit, Internetauftritt, Werbung, Ausstattung, Betrieb) zu ermöglichen. Auch die fälligen Gebühren- und Lizenzzahlungen für die durch den Verein beschaffte Fachsoftware und Online-Zugänge sowie die Zahlungen an Kooperationspartner (Schulprojekte, Öffentlichkeitsarbeit, IGrEA BW) werden hierüber getragen.
Mit Ende des Jahres 2018 sind alle Stellen im EKO mit Voll- oder Teilzeitkräften unverändert besetzt. Die aktuelle Stellenbesetzung im EKO stellt sich wie folgt dar:
Geschäftsführer:Ralf Bodamer Geschäftsstelle/Sekretariat:Madeleine Kluge (25%) Sandra Eller (25%)
Energieberaterin 1a:Astrid Kloos (49%) Energieberaterin 1b:Iris Dettweiler (51%) Energieberater 2:Helmut Kaltenmark (Heizungs-/Gebäudetechnik)
Zusammenfassend lässt sich das Jahr 2018 aus Sicht des EKO wie folgt bewerten:
Der Ausschuss für Umweltschutz und Kreisentwicklung wird gebeten, den vorgelegten Jahresbericht des EKO für das Jahr 2018 wohlwollend zur Kenntnis zu nehmen.
Finanzierung und Folgekosten
Im Haushaltsplan 2019 ist ein Nettoressourcenbedarf von 323.598 € ausgewiesen.
Anlagen
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Sichtvermerke
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