Bürgerinformationssystem
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Antrag der Verwaltung
Anmerkung:
Der Ausschuss für Bildung und Finanzen hat in seiner Sitzung am 20.11.2018 dem Kreistag einstimmig empfohlen dem Antrag der Verwaltung zuzustimmen.
Sachverhalt/Begründung
1. Allgemeines Der Ostalbkreis hat sich zum Ziel gesetzt, die Qualität der Bildungsangebote im Landkreis dauerhaft sicherzustellen. Ein zentrales Instrument, um das Bildungswesen kontinuierlich und datengestützt zu beobachten und zu analysieren, ist das Bildungsmonitoring. Ein wichtiges Element des Bildungsmonitorings ist dabei der regionale Bildungsbericht. Der zweite Bildungsbericht des Ostalbkreises wurde in der Sitzung des Kreistages am 24.07.2018 eingebracht. Das Bildungsbüro wurde beauftragt, Handlungsmöglichkeiten zur Weiterentwicklung der Bildungslandschaft im Ostalbkreis unter Einbezug der Akteure aus diesem Bereich zu formulieren und diese dem Kreistag zur Beschlussfassung vorzulegen.
2. Inhalte des Bildungsberichts 2.1 Ziel Mit der Erstellung des Bildungsberichts ist das Ziel verbunden, die Entwicklung des Bildungswesens im Ostalbkreis systematisch und wissenschaftlich abgesichert zu beschreiben und daraus geeignete Maßnahmen abzuleiten. Alle im Bildungsbereich Engagierten können sich somit über die bestehenden Bildungsangebote – Bildungseinrichtungen, Maßnahmen und Projekte – informieren. Sie bekommen eine Broschüre an die Hand, die es ihnen ermöglicht, die Bildungsangebote vor Ort, die die Bildungsteilhabe und die damit verbundenen Bildungsentscheidungen maßgeblich mitbestimmen, mit regionalspezifischen Daten zu betrachten, einzuschätzen und bei Bedarf weiterzuentwickeln. Der zweite Bildungsbericht wurde federführend vom Bildungsbüro des Ostalbkreises erstellt. 2.2 Aufbau des Bildungsberichts Bei seiner Gliederung orientiert sich der Bildungsbericht an den erhobenen Kennziffern und Indikatoren sowie Strukturen der Bundesbildungsberichte sowie der Bildungsberichte des Landes Baden-Württemberg und thematisiert indikatorengestützt Bildungsprozesse in der Perspektive des Lebenslaufs. Bildung im Ostalbkreis 2018 gliedert sich dementsprechend in folgende sieben Kapitel:
Um den Ostalbkreis in seinen Facetten abbilden zu können, wurden ausgewählte Kommunen nochmals intensiver betrachtet. Damit Vergleiche mit dem ersten Bildungsbericht möglich sind, fiel die Wahl wie beim ersten Bildungsbericht auf die drei bevölkerungsreichsten Städte Aalen, Ellwangen und Schwäbisch Gmünd sowie stellvertretend für die Raumschaften auf Bopfingen und Heubach, deren Größe und Strukturen weitere Auswahlkriterien waren.
Kreistag – 24. Juli 2018: Einbringung des Bildungsberichts
Lenkungs- und Steuergruppensitzung – 19. Oktober 2018: In der Lenkungs- und Steuergruppe wurden die Ergebnisse des Bildungsberichtes analysiert. Dabei standen im Mittelpunkt der Diskussion der Förderbedarf sowie die Sprachförderung in den Kindertageseinrichtungen, die personelle Ausstattung in den Kindertageseinrichtungen, die Lehrerversorgung im Ostalbkreis, das Leistungsniveau der SchülerInnen in Abhängigkeit von der sozialen Herkunft in den allgemein bildenden Schulen, die Übertrittsentscheidungen nach der Grundschule, die Akademisierung der Gesellschaft und die Attraktivität der dualen Ausbildung, das Studienangebot und die Arbeitsmarktsituation für AkademikerInnen sowie die Qualität und die Attraktivität der Bibliotheken. In diesem Zusammenhang wurden von der Steuer- und Lenkungsgruppe folgende Fragen formuliert: Wie schaffen wir es, dass sich junge Menschen nach ihren Fähigkeiten und nicht nach dem Geschlecht für einen Ausbildungsberuf entscheiden (geschlechtsneutrale Berufswahl, „Frauenberufe“, „Männerberufe“)? Wie kann der Ausbau von Sprachfördermaßnahmen vorangebracht werden? Welchen Beitrag können Eltern hier leisten? Wie kann es gelingen, dass mehr Eltern (vor allem mit Migrationshintergrund) das U3-Angebot und Angebote zum Spracherwerb wahrnehmen?
Bildungskonferenz: 24. Oktober 2018 Die Ergebnisse des Bildungsberichts wurden ebenfalls auf der 8. Bildungskonferenz zum Thema „Bildungsgerechtigkeit“ diskutiert und von BildungsexpertInnen – Prof. Dr. Kai Maaz, Sprecher der Autorengruppe des nationalen Bildungsberichts, Schulpräsidentin Claudia Rugart, Oberbürgermeister Thilo Rentschler, Prof. Dr. Claudia Vorst, Rektorin der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd sowie Sabine Fath, Schulleiterin der Gewerblichen Schule Schwäbisch Gmünd – bewertet und eingeordnet. Herr Prof. Maaz zeigte auf, dass Ungleichheit im Bildungssystem ein Stück soziale Realität sei und vor allem individuelle Hilfen für das einzelne Kind wirksam seien, um die Bildungsteilhabe gerechter zu gestalten. So könnten auch familiär bedingte Herkunftseffekte bei der Bildungsteilhabe und den Schulleistungen besser ausgeglichen werden. Intensiver diskutiert wurden des Weiteren die relativ geringen Betreuungsquoten im U3-Bereich im Ostalbkreis. Dabei verwies Oberbürgermeister Rentschler auf die für einen ländlichen Raum nicht untypischen Zahlen, war aber der Meinung, dass es hier Verbesserungsbedarf gibt, zeigte sich aufgrund der Entwicklungen des Platzangebots aber zuversichtlich, dass in den nächsten Jahren die Betreuungsquoten steigen und mehr Kinder Betreuungs- und Bildungsangebote im U3-Bereich nutzen werden. Dabei werde auch der Bedarf an Fachkräften im frühkindlichen Bereich steigen. Frau Rugard verwies im Zusammenhang mit der frühkindlichen Bildung auf die Wichtigkeit der Sprachförderung und nannte Beispiele aus anderen Bundesländern, wie Förderung von Kindern gut gelingen kann. Ebenfalls ein wichtiges Thema waren für die BildungsexpertInnen Fragen, wie gegen den Lehrermangel vorgegangen werden kann sowie die Gestaltung des Übergangs von Grundschule in die weiterführenden Schulen. Frau Vorst und Frau Fath formulierten dabei den Gedanken, dass ein längeres gemeinsames Lernen für den Bildungserfolg jedes Kindes besser sei und zu einem gerechteren Bildungssystem beitragen könne. Als Ergebnis der Bildungskonferenz kann formuliert werden, dass Themenfelder wie die „Frühkindliche Bildung“, die „Sprachförderung“, die „Bildungsförderung“ und der „Fachkräftemangel“ zukünftig eine größere Bedeutung in der Bildungsregion spielen werden.
4. Handlungsfelder und weiteres Vorgehen Die Bewertungen seitens der Steuer- und Lenkungsgruppe sowie der Bildungskonferenz fasste das Bildungsbüro des Ostalbkreises in möglichen Handlungsfeldern und Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Bildungslandschaft zusammen. Die auf Basis der zentralen Ergebnisse des Bildungsberichts (Anlage 1) erstellten Vorschläge für die möglichen Handlungsfelder liegen als Anlage 2 bei. Diese Fragestellungen wurden nun vom Bildungsbüro bearbeitet und den Gremien zur Beratung vorgelegt.
Anlagen
Anlage 1: Zentrale Ergebnisse des Bildungsberichts Anlage 2: Mögliche Handlungsfelder und Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Bildungslandschaft
Bildungsbericht wurde bei der Einbringung im Kreistag am 24.07.2018 ausgehändigt.
Sichtvermerke
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