Antrag der Verwaltung

Der Betriebsausschuss des Eigenbetriebs Kliniken Ostalb beschließt:

1. Die Erneuerung der elektrotechnischen Anlage im Heizhaus des Ostalb-Klinikums Aalen wird an den günstigsten Bieter, die Fa. Heldele, zum Preis von
   301.235,05 € inkl. MwSt vergeben.

2. Die Erneuerung der HT/NT Kesselanlage im Heizhaus des Ostalb-Klinikums Aalen wird an den günstigsten Bieter, die Fa. Nikolaus Gebäude- & Anlagentechnik GmbH, zum Preis von 1.116.816,04 € inkl. MwSt. vergeben.

3. Die Verwaltung wird ermächtigt, zur Finanzierung dieser Investition einen Kredit aufzunehmen.

Sachverhalt/Begründung

Der Betriebsausschuss des Eigenbetriebs Immobilien Kliniken Ostalb hat in seiner Sitzung am 05.12.2017 und der Kreistag in seiner Sitzung am 19.12.2017 folgendes beschlossen:
 

1. Die künftige Wärme- und Stromversorgung des Ostalb-Klinikums Aalen wird auf Basis des von der eproplan GmbH vorgeschlagenen Konzeptes umfassend ertüchtigt und auf den neuesten technischen Stand gebracht sowie optimiert. Hierzu gehören folgende Maßnahmen:

• Ertüchtigung des bestehenden Heizwerks mit Erneuerung von Wärmeerzeugungsanlagen, zugehörigen Nebeneinrichtungen, Errichtung eines Blockheizkraftwerkes in Eigenregie und Fernwärmeversorgung (Restwärme durch Stadtwerke Aalen (SWA)) einschließlich Entflechtung der Stromversorgung (Mittelspannung) gemäß Variante 5.
• Dachsanierung des Heizwerkes
• Ertüchtigung der NT(Niedertemperatur)-Wärmeverteilanlagen in älteren Klinikgebäuden (Bauteile BT03, BT05, BT06)
• Ertüchtigung der HT(Hochtemperatur)-Wärmeverteilanlagen und Dampferzeugungsanlagen

2. Alle Maßnahmen werden durch den Eigenbetrieb Immobilien Kliniken Ostalb in Eigenregie durchgeführt. Der Eigenbetrieb trägt die erforderlichen Investitionen im Wege einer Kreditaufnahme (z.B. KfW-Mittel) und ggf. Fördermitteln. Die Kliniken Ostalb gkAöR als Nutzer erstattet dem Eigenbetrieb die Kreditannuitäten, welche sich durch geringere Betriebskosten refinanzieren.
3. Im Jahr 2018 werden bereits zwingend notwendige Sofortmaßnahmen (Erneuerung bzw. Neubau von Heiß- und Warmwasserkesselanlagen, Druckhaltung Heißwassernetz, Kaminanlage, Heißwasserleitung vom Heizwerk bis Bauteil 11, Anlagensteuerung und niederspannungsseitige Elektroverteilung Heizwerk) ergriffen, um eine für den Klinikbetrieb ausreichende Versorgungssicherheit bei der Wärmeversorgung sicher zu stellen. Die SWA werden mit der ingenieurtechnischen Planung dieser Sofortmaßnahmen beauftragt (bestehender Energieliefer- und Nutzungsvertrag bis Ende 2018).
4. Die Gesamtmaßnahmen werden im Zeitraum von 2018 bis 2020 realisiert (Planung und Ausführung im laufenden Krankenhausbetrieb).
5. Die Investitionskosten belaufen sich nach aktueller Kostenschätzung der eproplan GmbH auf rund 7,5 Mio. €. Die Verwaltung wird beauftragt, gemeinsam mit den SWA und eproplan GmbH die Kostenschätzung weiter zu konkretisieren und mögliche Fördermittel (z.B. Krankenhausmodernisierungsgesetz, Klimaschutz Plus) und günstige Finanzierungsvarianten (z.B. KfW-Bank) zu prüfen. Die notwendigen Investitionsmittel wurden in die Wirtschaftsplanung 2018-2020 des Eigenbetriebs eingebracht.
6. Die Verwaltung wurde beauftragt,

• die weiteren Planungen und erforderlichen Ausschreibungen für Sofortmaßnahmen unter Berücksichtigung des noch bis Ende 2018 laufenden Wärmelieferungsvertrags und zur Entflechtung der Stromversorgung (Mittelspannung) in Zusammenarbeit mit den SWA durchzuführen und so zu gestalten, dass die Sofortmaßnahmen im Jahren 2018 und die Maßnahmen zur Entflechtung der Stromversorgung bis Ende 2020 umgesetzt werden können.
   
• die weiteren Planungen und erforderlichen Ausschreibungen zur Ertüchtigung von NT(Niedertemperatur)-, HT(Hochtemperatur)-Wärmeverteilanlagen, Dampfversorgungsanlagen sowie weitere Ertüchtigungsmaßnahmen im Heizwerk einschließlich Errichtung eines BHKW in Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro eproplan GmbH, Stuttgart, durchzuführen und so zu gestalten, dass die Maßnahmen in den Jahren 2018 bis 2020 umgesetzt werden können.

Nachfolgend geht es um die Vergabe zur Erneuerung elektrotechnischen Anlage sowie die Erneuerung der HT/NT Kesselanlage im Heizhaus des Ostalb-Klinikums Aalen.

Im bestehenden Heizwerk sind neben der von SWA installierten Fernwärmeübergabestation (3 MW Wärmeleistung) vier mit Erdgas/Heizöl EL befeuerte Heißwasserkessel (3 x 4,07 MW Wärmeleistung, Bj. 1978 und 1 x 1,6 MW Wärmeleistung, Bj. 1986) vorhanden. Bei diesen Kesselanlagen mit zugehörigen Nebenanlagen handelt es sich weitestgehend um Anlagen, die im Jahr 2004 durch SWA übernommen wurden. Diese Anlagen weisen zahlreiche Mängel und Schwachstellen auf. Die wesentlichen Mängel und Schwachstellen sind:

• Veraltete Kessel- und Nebenanlagen: 3 Kessel nahezu 40 Jahre alt, 1 Kessel 30 Jahre alt, übliche Nutzungsdauer von 25 Jahren nach VDI 2067 weit überschritten
• Geringe Energieeffizienz bei Wärmeerzeugern (Strahlungsverluste, Abgasverluste)
• Kessel teilweise nicht mehr betriebsbereit, HT/NT-Wärmeübertrager außer Betrieb, Heizölversorgung stillgelegt
• Erhöhte Wärmeverluste, Undichtigkeiten und Schäden bei Rohrleitungsanlagen, Armaturen usw.
• Nebenanlagen z. B. Pumpen, Druckhaltung, Wärmeübertrager HT/NT, Rohrleitungsanlagen, Armaturen, Isolierung überwiegend alt und erneuerungsbedürftig
• Veraltete und erneuerungsbedürftige MSR-Technik und Schaltanlagen
• Erneuerungsbedarf NS-Anlagen (NSHV, Trafoanlage, Verkabelung, Netzersatzanlage)
• Hohe Ausfallrisiken, erschwerte Ersatzteilbeschaffung
• Undichtigkeiten im Dachbereich

Die Wärmeerzeugungsanlagen im Heizwerk mit den zugehörigen Nebenanlagen sind aufgrund ihres Alters und Zustand weitestgehend zu erneuern bzw. zu ertüchtigen, um eine ausreichende und zuverlässige Wärmeversorgung der Klinik im Weiteren sicher zu stellen. Das Dach des Heizwerkes ist zu sanieren, um bestehende Undichtigkeiten zu beseitigen.

Ergebnis der Ausschreibung

1. Elektrotechnik:

Zum Ende der Angebotsfrist wurden für die Elektrotechnik drei gültige Angebote abgegeben. Diese wurden auf ihre Vollständigkeit und Richtigkeit geprüft. Im Rahmen der Ausschreibung werden auch qualitative Anforderungen formuliert, so dass das wirtschaftlichste Angebot vergeben werden kann. Bei den Bietern handelt es sich um namhafte und etablierte Firmen.

Die Prüfung und Wertung der Angebote erbrachte folgendes Ergebnis:

Für die Erneuerung der Elektrotechnik wurde in der Kostenschätzung ein Betrag in Höhe von 314.509,46 € brutto berücksichtigt. Demnach liegt das günstigste Angebot 13.274,41 € unter der Kostenschätzung.

2. Erneuerung der Kesselanlage:

Zum Ende der Angebotsfrist wurden für die Erneuerung der Kesselanlage vier gültige Angebote abgegeben. Diese wurden auf ihre Vollständigkeit und Richtigkeit geprüft. Im Rahmen der Ausschreibung werden auch qualitative Anforderungen formuliert, so dass das wirtschaftlichste Angebot vergeben werden kann. Bei den Bietern handelt es sich um namhafte und etablierte Firmen.

Die Prüfung und Wertung der Angebote erbrachte folgendes Ergebnis:

Für die Erneuerung der Heizkesselanlage wurde in der Kostenschätzung ein Betrag in Höhe von 1.121.194,85 € brutto berücksichtigt. In der Kostenberechnung waren aber keine Wartungskosten berücksichtigt. Das vorliegende Angebot beinhaltet auch Wartungskosten in Höhe von 58.488,50 € brutto, die in einem Zeitraum über 5 Jahre anfallen werden. Die reinen Investitionskosten liegen somit 62.867,31 € unter der Kostenberechnung. Bei Berücksichtigung der Wartungskosten liegt das Angebot der Fa. Nikolaus immer noch 4.378,81 € unter den geplanten Werten.

Finanzierung und Folgekosten

Die Investitionskosten des Gesamtprojekts „Modernisierung der Wärme- und Stromversorgung am Ostalb-Klinikum Aalen“ belaufen sich nach aktueller Kostenschätzung der eproplan GmbH auf rund 7,5 Mio. €.

Beim Sozialministerium wurde ein Förderantrag für diese Maßnahme nach § 12 LKHG gestellt. Eine Entscheidung über die Förderfähigkeit bzw. die Fördersumme steht noch aus. Das Sozialministerium hat dem Eigenbetrieb aber bestätigt, dass förderunschädlich mit den dringend notwendigen ersten Maßnahmen begonnen werden kann.

Neben eventuellen Fördergeldern soll die Maßnahme über Kredit finanziert werden. Im Wirtschaftsplan 2018 des Eigenbetriebs ist hierfür eine erste Kreditermächtigung in Höhe von 4,5 Mio. € eingestellt.

Anlagen

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Sichtvermerke