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Vorlage - 230/2018  

 
 
Betreff: Unterstützung der Gemeinschaftsinitiative "1000 Schulen für unsere Welt"
Status:öffentlich  
Federführend:D e z e r n a t V   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Soziales und Gesundheit
06.12.2018 
Sitzung des Ausschusses für Soziales und Gesundheit ungeändert beschlossen   

Antrag der Verwaltung

 

Im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative „1000 Schulen für unsere Welt“, fördert der

Ostalbkreis den Bau eines Ausbildungszentrums durch die Deutsch-Mosambikanische Gesellschaft in Mangol/Mosambik mit 40.000 €.

 

 

 


Sachverhalt/Begründung

 

I. Ausgangssituation und Allgemeines

 

Bildung ist die zentrale Schlüsselressource. Bildung zu fördern heißt Armut zu verringern und Perspektiven vor Ort zu schaffen. Bildung bedeutet, Kindern eine Zukunft, Menschen Chancen auf Beschäftigung, auf Verbleib in der Heimat und auf freie Gestaltung ihres Lebens zu bieten.

 

Bei der Flüchtlingsintegration haben Städte, Landkreise und Gemeinden bewiesen, wie viel Kraft, Energie und Einsatzbereitschaft im kommunalen Zusammenhalt mobilisiert werden kann. Mit der Strategie „Global denken, lokal handeln“ wollen deutsche Kommunen im Zusammenwirken mit dem Ehrenamt vor Ort und gemeinsam mit ihrer Bürgerschaft einen wirksamen Beitrag zur Entwicklungszusammenarbeit, zur Bekämpfung von Fluchtursachen und zur Verbesserung der Lebenssituationen in Ländern des globalen Südens leisten.

 

Der Landkreis Donau-Ries geht mit gutem Beispiel voran und hat begonnen, gemeinsam mit einer Stiftung bis 2020 zwanzig Schulen in Afrika zu bauen. Die Schulbauprojekte des Landkreises werden ausschließlich durch Bürgerspenden und Sponsoring der lokalen Wirtschaft realisiert.

 

Die Kommunalen Spitzenverbände Deutscher Landkreistag, Deutscher Städtetag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund setzen sich mit ihrer Gemeinschaftsinitiative „1000 Schulen für unsere Welt“ unter Schirmherrschaft des Bundesministers für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Dr. Gerd Müller, dafür ein, dass das gute Beispiel des Landkreises Donau-Ries bundesweit Schule macht. Die Gemeinschaftsinitiative will erreichen, dass Menschen durch Bildung eine Zukunft in ihrer Heimat ermöglicht und Perspektiven vor Ort geschaffen werden. Durch Bildung wird die Grundlage gelegt, um als Erwachsener den Lebensunterhalt für sich und seine Familie sicher und zuverlässig in der eigenen Heimat erwirtschaften zu können. Für die Gemeinschaftsinitiative greifen die Vebände den „Marshall Plan mit Afrika“ und die Bildungsstrategie des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung auf, durch die Bildung als wesentliche Säule zur Förderung der eigenen Entwicklungskräfte gestärkt werden soll.

 

Der Start der Gemeinschaftsinitiative durch den Schirmherrn Bundesminister Dr. Gerd Müller erfolgte am 06.11.2018 in der Hauptgeschäftsstelle des Deutschen Städtetages in Berlin.

 

Der Landkreistag Baden-Württemberg bezeichnet das Gemeinschaftsprojekt als vorbildlich und bittet die Landkreise ihrerseits, sich aktiv in die Initiative einzubringen.

 


II. Förderung eines Ausbildungszentrums in Mosambik

 

Seit vielen Jahren leistet die Deutsch-Mosambikanische Gesellschaft in vielfältiger Weise Unterstützung für junge Menschen in Mosambik. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, Jugendliche ohne ausreichende schulische Kenntnisse und Kinder aus ärmsten Verhältnissen, die von ihren Familien keine Unterstützung bekommen, bei der Aus- und Weiterbildung zu fördern. Derzeit trägt die Gesellschaft wesentlich dazu bei, dass in Schulen, die in Eigenregie geführt werden, jährlich etwa 2.500 Jugendliche ausgebildet werden können. Darüber hinaus ist die Gesellschaft unter anderem Mitgründerin der medizinischen Fakultät der Katholischen Universität Bira.

 

Vor einigen Monaten erläuterten Vertreter der Deutsch-Mosambikanischen-Gesellschaft den Herren Landräten Klaus Pavel, Ostalbkreis und Stefan Rößle, Landkreis Donau-Ries, die neueren Planungen zum Ausbau der Bildungsinfrastruktur in Mosambik. Unter anderem soll in Mangol ein Ausbildungszentrum gebaut werden. In diesem Zentrum, mit einer Fläche von ca. 10 Hektar sollen junge Menschen in technischen Berufen und in der landwirtschaftlichen Produktion ausgebildet werden. Sie sollen soweit befähigt werden, dass sie sich selbstständig machen können, um mit eigenem Einkommen ihren Lebensunterhalt zu sichern. Die Ausbildung erfolgt in Form eines Kurssystems, das von einer technischen Grundausbildung an Maschinen und Produktionswerkzeugen, über Grundlagen der Viehzucht, der Obst- und Gemüseverarbeitung bis hin zu Bienenzucht reicht.

 

Neben der Ausbildung sollen in diesem Zentrum auch landwirtschaftliche Produkte angebaut und Tiere gezüchtet werden. Die Produktion soll an Supermärkte in nahe gelegenen Städten verkauft werden. Die Deutsch-Mosambikanische Gesellschaft geht davon aus, dass ab dem 3. Jahr der größte Teil der Unterhaltskosten des Ausbildungszentrums durch den Verkauf von Produkten finanziert werden kann.

 

Der Finanzierungsaufwand für die 1. Phase (Baukosten und Einrichtung des Zentrums) beträgt ca. 40.000 €. Für den Kauf von Maschinen, Düngemitteln und anderen Ausrüstungsgegenständen muss mit weiteren 30.000 € gerechnet werden.

 

Die Verwaltung schlägt vor, den Bau dieses Ausbildungszentrums mit 40.000 € zu fördern. Zur Verfügung stehen dazu Restmittel aus 2017 in Höhe von 20.000 € und derselbe Betrag unter dem Titel „Hilfsprojekte in Krisengebieten“ im laufenden Haushalt 2018. Damit würde der Ostalbkreis einen beispielhaften Beitrag zur Gemeinschaftsinitiative „1000 Schulen für unsere Welt“ der Kommunalen Spitzenverbände leisten.

 


Finanzierung und Folgekosten

 

s. o.

 

 


Anlagen

 

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Sichtvermerke

 

 

 

Dezernat V

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Rettenmaier

 

 

Dezernat II

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Kurz

 

 

Landrat

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Pavel