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Vorlage - 228/2018  

 
 
Betreff: Förderung von Projekten in der Dritten Welt und Osteuropa
Status:öffentlich  
Federführend:D e z e r n a t V   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Soziales und Gesundheit
06.12.2018 
Sitzung des Ausschusses für Soziales und Gesundheit ungeändert beschlossen   

Antrag der Verwaltung

 

  1. Kenntnisnahme zu den Ziffern I. und II.
     
  2. Zustimmung zu den Verwaltungsvorschlägen unter Ziffer III.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Sachverhalt/Begründung

 

I. Ausgangssituation und Allgemeines

 

Der Ostalbkreis fördert seit 1992 jedes Jahr Hilfsprojekte in der sogenannten Dritten Welt und Osteuropa. Bis 2017 wurden dafür jährlich 50.000 € bereit gestellt. Erstmals hat der Kreistag im vergangenen Haushaltsjahr 60.000 € zusätzlich als Sonderzuwendungen für 3 Projekte beschlossen. Im Einzelnen handelt es sich dabei um

 

-         ein Berufsförderungsprojekt für benachteiligte Jugendliche in Armenien (Küche der Barmherzigkeit)
 

-         ein Schulprojekt für Antakya in der Türkei (Stadt Aalen) und
 

-         die Unterstützung der Europäischen Ausbildungs- und Transferakademie (EATA) in Ellwangen.

 

Das Berufsförderungsprojekt in Armenien, das vom DRK-Landesverband Baden-Württemberg e. V. konzipiert wurde und vor Ort begleitet wird, ist im Dezember 2017 angelaufen. Die Zuschussmittel in Höhe von 20.000 € wurden rechtzeitig zum  Projektstart ausbezahlt. Die Stadt Schwäbisch Gmünd hat dankenswerterweise mit weiteren 5.000 € diese Maßnahme unterstützt.
 

Das Schulprojekt in Antakya (Türkei) der Stadt Aalen, konnte zwischenzeitlich abgeschlossen werden. Den Spendenbetrag des Ostalbkreises in Höhe von 20.000 € hat Oberbürgermeister Thilo Rentschler bei einem Delegationsbesuch in Antakya im September 2017 an die Verantwortlichen vor Ort überreicht.

 

Die zur Unterstützung der EATA in Ellwangen bereit gestellten Mittel sind bislang nicht ausbezahlt worden. Die Summe steht weiterhin als Ermächtigungsrest zur Verfügung.

 

II. Aktuelles

 

Im Kreishaushalt 2018 sind zur Förderung von Hilfsprojekten in der Dritten Welt und Osteuropa erstmals 60.000 €, statt bisher 50.000 € eingestellt. Daneben hat der Kreistag unter dem Haushaltsansatz „Hilfsprojekte in Krisengebieten“ 20.000 € Spendenmittel für Armenien (Küche der Barmherzigkeit) vorgesehen und weitere 20.000 € für ein zweites Sonderprojekt.

 

 

Geförderte Hilfsprojekte in der Dritten Welt und Osteuropa

 

Unter Berücksichtigung von Restmitteln aus dem Vorjahr in Höhe von 150 €, standen zum Jahresbeginn 2018 unter dem o. a. Haushaltstitel insgesamt 60.150 € an Fördermitteln zur Verfügung. Der Kreissozialausschuss hat in seiner Sitzung am 04.07.2018 Zuschüsse an folgende Träger bewilligt:

 

  1. Heuchlinger Helferkreis e. V. (4.000 € für ein Ausbildungsprojekt für Jugendliche in Bihar/Indien)
     
  2. Frau Christine Seifert, Aalen (4.000 € für eine Blindenschule in Kamerun)
     
  3. Freundeskreis Indische Mission Aalen (5.000 € für ein Schulprojekt in Nandyal in Indien)
     
  4. Stiftung „pro Vita“ Schwäbisch Gmünd (4.000 € für ein Integrationsprojekt für benachteiligte Mädchen in Nepal)
     
  5. Katholische Kirchengemeinde St. Otmar Neresheim-Elchingen (4.000 € für ein Schulprojekt in Indien)
     
  6. Marktcafé Mutlangen (4.000 € für ein Kinderheim in Simbabwe)
     
  7. Verein El Pueblo Unido, Mutlangen (4.000 € für ein Schulprojekt in Peru)
     
  8. Frau Helga Schranz (4.000 € für ein Kinderheim in Ecuador)

 

Im September 2018 war Frère Joseph der Koordinator eines Entwicklungshilfeprojektes in Burkina Faso zu Besuch in Hüttlingen bzw. im Ostalbkreis. Seit vielen Jahren unterstützt Frau Christel Trach-Riedesser mit beispielhaften Spendenaktionen Schul- und Ausbildungsprojekte in Burkina Faso. Frère Joseph und Frau Trach-Riedesser informierten bei einem Besuch im Landratsamt Landrat Pavel über die aktuelle Situation der Hilfsprojekte. Bereits im April 2018 hatte Frau Trach-Riedesser 1.000 € für laufende Maßnahmen bzw. Hilfsprojekte in Burkina Faso erhalten.

 

Vom 27.09. bis 01.10.2018 war Landrat Pavel zu Besuch in Armenien, wo er sich insbesondere über die Hilfsaktivitäten der „Küche der Barmherzigkeit“ informierte. Seit nun mehr 25 Jahren werden von dieser Hilfsorganisation bedürftige Menschen in Armenien begleitet und unterstützt. Die Speisung älterer, behinderter und bedürftiger Menschen im „Haus der Hoffnung“ in Yerevan, die Betreuung von benachteiligten Kindern und Jugendlichen und Hausbesuche bei Kranken und Schwerstkranken, sind die „Herzstücke“ des Hilfsprojektes.

 

Die Stadt Yerevan beging in diesem Jahr ihre 2800 Jahr-Feier. Landrat Klaus Pavel als Schirmherr der „Küche der Barmherzigkeit“ schenkte der Stadt zu diesem Runden Jubiläum 2.800 Fichtensetzlinge als „Symbol für Zukunft und Wachstum“ und als Zeichen der Verbundenheit mit dem Ostalbkreis. Die Kosten in Höhe von 1.198,40 € wurden über den Haushaltstitel „Hilfsprojekte in der Dritten Welt und Osteuropa“ finanziert.

 

Landrat Pavel übergab bei seinem Besuchsaufenthalt auch die vom Kreistag zur Verfügung gestellten Sondermittel in Höhe von 20.000 €.

 

Unter Berücksichtigung der o. a. Zuwendungen stehen unter der Haushaltsstelle „Projekte in der Dritten Welt und Osteuropa“ noch 24.581 € zur Verfügung.

 

Unter dem Haushaltstitel „Hilfsprojekte in Krisengebieten“ können einschließlich des o. a. Ermächtigungsrestes aus 2017 noch 40.000 € bewilligt werden. Einen entsprechenden Vorschlag enthält die gesonderte Sitzungsvorlage Unterstützung der Gemeinschaftsinitiative „1000 Schulen für unsere Welt“.  

 

III. Neue Förderanträge
 

Derzeit liegen der Verwaltung folgende neue und entscheidungsreife Zuwendungsanträge vor:

 

1. Förderantrag der Kolpingsfamilie Abtsgmünd

Seit 1982 unterstützt die Kolpingsfamilie Abtsgmünd soziale und medizinische Projekte in Peru. Neben dem finanziellen Engagement werden regelmäßig Hilfsgüter an verschiedene Kindertagesstätten und medizinische Stationen nach Arequipa, Lima und in das südliche Hochland von Peru geschickt.
 

Eine Schwerpunktaufgabe sieht die Kolpingsfamilie Abtsgmünd im Ausbau der medizinischen Versorgung. Zwischenzeitlich wurden mit ihrer Unterstützung mehrere Polikliniken eingerichtet, die oft die einzige Möglichkeit für die Bevölkerung darstellen, ärztliche Hilfe preiswert oder kostenlos zu erhalten. In diesen Kliniken befinden sich Behandlungs- und Untersuchungsräume von Allgemeinärzten, Fachärzten, Röntgeneinrichtungen, Labore, OP-Räume und Apotheken unter einem Dach. Oftmals werden täglich mehr als 1.000 Patienten behandelt. Die Stationen wurden zwischenzeitlich auf Grund steigender Nachfrage mehrmals umgebaut und erweitert. Motor- und Mitbegründer der Hilfsprojekte ist Pater Josef Schmidpeter, der frühere Leiter der Comboni-Missionare in Ellwangen. Pater Schmidpeter war von 1981 bis 1991 das erste Mal in Peru. Seit 2009 arbeitet er wiederum in seiner „zweiten Heimat“ unermüdlich, um die Lebenssituation der Armen zu verbessern.
 

Für das jüngste Projekt, einen Neubau einer medizinischen Station in Lima, bittet die Kolpingsfamilie Abtsgmünd um Unterstützung. Konkret geht es um die Finanzierung der Einrichtung für 9 Arztpraxen. Die Gesamtkosten liegen bei rund 30.000 €. Der Ostalbkreis wird um einen Zuschuss gebeten. Der Restbetrag soll durch private Spenden und weitere Aktionen aufgebracht werden.
 

Die Verwaltung schlägt vor, einen Zuschuss in Höhe von 5.500 € zur Verfügung zu stellen.

 

 

2. Antrag des Vereins Hilfe für Togo e. V.

 

Hilfe für Togo e. V. ist ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Waldstetten, der sich die Unterstützung von Entwicklungsprojekten in Togo (Westafrika) zum Ziel gesetzt hat. 1994 offiziell gegründet zählt der Verein inzwischen über 140 Mitglieder und rund 1.800 Helfer, Förderer und Sponsoren. Die Mitglieder kommen schwerpunktmäßig aus dem Ostalbkreis und dem nördlichen Baden-Württemberg.

 

Der Schwerpunkt der Vereinsarbeit liegt im Bereich Bildung und Ausbildung, in der medizinischen Grundversorgung und Hygiene, der Landwirtschaft und Aufforstung, sowie der Trinkwasserversorgung. Der Verein hat verlässliche Ansprechpartner und Verantwortliche vor Ort. Jedes Jahr reist mehrmals eine Abordnung des Vereins nach Togo, um sich vor Ort ein detailliertes Bild von der Arbeit und den Projekten zu machen.

 

Seit 1995 betreibt der Verein ein Ausbildungszentrum in Kpalime. Dort werden verschiedene Ausbildungsberufe angeboten, wie z. B. Schreiner, Flaschner, Automechaniker, Schweißer, Dreher und Elektriker. Im Ausbildungsrestaurant werden zudem Restaurantfachkräfte und Köche ausgebildet. Bis zum heutigen Tage wurden bereits 800 Berufsausbildungen ermöglicht. Die Ausbildung erfolgt nach dem Prinzip des Dualen Systems, wie es in Deutschland praktiziert wird. Nach 3 Jahren und erfolgreicher Prüfung erhalten die Auszubildenden einen staatlich anerkannten Abschluss.

 

Das Ausbildungszentrum verursacht dem Verein Hilfe für Togo e. V. jährlich Kosten in Höhe von ca. 18.000 € und ist nur eines unter mehreren Hilfsprojekten. Der Verein bittet den Landkreis um einen Zuschuss, um dieses nachhaltige Projekt weiter halten zu können.

 

Der Verein Hilfe für Togo e. V. zeichnet sich durch eine Vielzahl bemerkenswerter Hilfsaktivitäten aus. Die Verwaltung schlägt deshalb vor, den Verein mit 5.500 € zu unterstützen.
 

 

3. Förderantrag des Vereins zur Förderung des Nebas Children Centre in

 Mombasa, Kenia e. V.

 

Mit Freunden, Verwandten und Bekannten gründeten im Jahr 2009 Senta und Markus Ladenburger aus Unterschneidheim-Zöbingen einen Verein, der sich das Ziel gesetzt hat, ein Waisenhaus in Mombasa, der zweitgrößten Stadt Kenias, zu unterstützen. Das „Nebas Children Centre“ liegt in einem der ärmsten Stadtteile Mombasas, mitten im Slumgebiet. Es erhält keinerlei staatliche Subventionen und beherbergt derzeit 51 Kinder im Alter von bis zu 16 Jahren. Alle Kinder haben durch teilweise tragische Umstände ihre Eltern und/oder ihre Familie verloren.

 

Durch Spendengelder aus Deutschland und insbesondere mit Unterstütztung des Vereins zur Förderung des Nebas Children Centre aus Unterschneidheim-Zöbingen, war es in den letzten Jahren möglich, das Waisenhaus von Grund auf zu renovieren. Die Kinder müssen nicht mehr auf dem kalten Betonboden schlafen, sondern haben nun Betten. Außerdem wurden Bänke, Tische, Spielzeug und Unterrichtsmaterialien gekauft. Es wurde eine Stromversorgung installiert und ein Wassertank für Frischwasser. Außerdem wurden das Dach und die Sanitäranlagen renoviert.

 

6 Betreuerinnen sind im Heim beschäftigt und sind den Kindern feste Ansprechpartnerinnen und Bezugspersonen.
 

Im kommenden Jahr plant der Verein verschiedene Anschaffungen, unter anderem Schuluniformen, Schulbücher und andere Unterrichtsmaterialien.

 

Frau Senta Ladenburger, die 1. Vorsitzende des Vereins, rechnet mit Anschaffungskosten von rund 2.000 €. Pro Monat bringt der Verein für den laufenden Betrieb des Waisenhauses rund 1.500 € auf.

 

Die Verwaltung sieht in dem Verein zur Förderung des Nebas Children Centre in Mombasa eine vorbildliche Privatinitiative, die Waisenkindern nicht nur ein „Dach über dem Kopf“ bietet, sondern auch Bildung, Ausbildung und damit echte Lebensperspektiven. Es wird vorgeschlagen, den Verein mit 4.000 € zu unterstützen.
 

 

4. Förderantrag der Peru-Gruppe Heubach e. V.

 

Im Jahr 1996 reiste eine kleine ökumenische Gruppe aus Heubach nach Peru. Eines der Ziele der Reise war es, Kontakte zu den Frauenorganisationen im Armenviertel in Laderas, am Rande von Lima zu knüpfen. Die gewonnenen Eindrücke waren so tief und bewegend, dass daraus bis heute ein ständiges Engagement der Solidarität mit den Menschen in Laderas geblieben ist. Aktuell unterstützen die Peru-Gruppe Heubach ca. 600 Freunde und Förderer.

 

Durch vielfältige Aktivitäten der  Mitglieder, der Freunde, Förderer und Organisationen, konnte eine Vielzahl von Projekten realisiert werden. Die Hilfen werden ohne Verwaltungskosten umgesetzt. Die wichtigsten Projekte der Peru-Gruppe Heubach sind u. a. die Volksküche, die jeden Tag Hunderte von Essen an Kinder, alte und pflegebedürftige Menschen ausgibt, die Herberge, die ausgestoßene schwangere Mädchen und Waisen aufnimmt, eine Kinderkrippe und Unterstützungsmaßnahmen für behinderte Kinder. Die kontinuierlichen Projekte machen einen Kostenaufwand von mehr als 70.000 € pro Jahr aus.
 

„1.000 Lichter für Laderas“, heißt das neueste Hilfsprojekt der Peru-Gruppe Heubach. Immer wieder wurde bei den Besuchen vor Ort deutlich, wie die Armut in den Hütten durch fehlendes Licht bzw. Strom noch „armseliger“ wird. Die Hütten im Armenviertel von Laderas haben kaum Fenster. Um 18 Uhr geht die Sonne unter. Die Menschen sitzen in ihren Hütten im Dunkeln. Die Kinder können keine Hausaufgaben machen und wenn die Eltern am Abend aus Not in die Stadt müssen, so trauen sie sich nicht, da die Bergpfade von den Hütten ohne Licht abenteuerlich sind. Die Lösung wäre einfach: Sonne gibt es genug und die Technik mit Solarstrom ist zwischenzeitlich ausgereift. Viele von uns kennen  Zeltbeleuchtungen, die standardmäßig angeboten werden. Auch als Kombination aus Zelt-Lampe und Taschenlampe.

 

Die Peru-Gruppe Heubach will im Rahmen eines Zweijahresprogramms 1.000 Lichter in den Hütten, die ohne Strom sind, installieren. Zur Zeit werden in einem ersten Schritt Solargeräte verschiedener Hersteller getestet. Die ersten Ergebnisse sind vielversprechend.

 

Der Verein rechnet mit einem Kostenvolumen für die Anschaffung von rund 1.000 Solarleuchten in Höhe von 30.000 € und bittet den Landkreis um Unterstützung bei der Umsetzung dieses ehrgeizigen Vorhabens.

 

Die Peru-Gruppe Heubach e. V. leistet in Lima/Peru bemerkenswerte humanitäre Beiträge, von denen viele arme, bedürftige und behinderte Menschen profitieren. Die Verwaltung schlägt vor, das Projekt „1.000 Lichter für Laderas“ mit 4.000 € zu unterstützen.

 

 

5. Förderantrag des Vereins Charis e. V., Böbingen

 

Zusammen mit ihrem Mann und einigen Freunden hat Frau Inge Heinz aus Böbingen im Jahr 2008 den Verein Charis e. V. - Chancen für Kinder auf dem Indischen Subkontinent- gegründet. Hauptanliegen des Vereins ist die Unterstützung von Mädchen und jungen Frauen, denen eine qualifizierte Ausbildung ermöglicht werden soll.

 

Charis arbeitet in den Indischen Bundesstaaten Kerala und Andhra Pradesh. Durch Schulbildung, Ausbildung und Therapie sollen die ansonsten chancenlosen Mädchen und Frauen in die Lage versetzt werden, die besonders schwierigen Herausforderungen ihres Lebens zu meistern.
 

Aktuell bittet der Verein den Ostalbkreis um Unterstützung eines Wohnheimes für behinderte Mädchen mit Namen Kutumba in der Nähe von Bangalore. Kutumba ist zwischenzeitlich Mittelpunkt der Arbeit des Vereins Charis geworden. In dem Heim leben aktuell 35 Mädchen und junge Frauen, die alle im Rahmen einer Ausbildung begleitet werden. In Kutumba haben sie ein Zuhause mit voller Verpflegung, mit Transport zum Ausbildungsplatz und vor allem eine persönliche Begleitung und Beratung. Charis e. V. finaniert die Einrichtung mit ca. 6.000 € pro Jahr. Hinzu kommen weitere ca. 4.000 € für den Betrieb der Kindertagesstätten.
 

Die Verwaltung schlägt vor, das Projekt Kutumba des Vereins Charis e. V. mit 2.500 € zu fördern.

6. Förderantrag des Vereins „Zukunft für Nepal-Ostwürttemberg“

 

Nepal ist eines der ärmsten Länder der Welt. Jedes zehnte nepalesische Kind stirbt vor dem fünften Lebensjahr auf Grund von Krankheit und Unterernährung. Besonders schlecht gestellt sind die Halbwaisen und Vollwaisen, deren Zahl sich durch die instabile soziale und politische Situation in den letzten Jahren drastisch erhöht hat. 75 % der Menschen haben keinen Zugang zu Berufsausbildung.

 

Frau Petra Pachner und Herr Herwig Jantschick gründeten 2010 ein Kinderdorf in der Region Dhading, nachdem ein Waisenhaus in Kathmandu geschlossen werden musste und rund 30 Waisenkinder Gefahr liefen obdachlos zu werden.

 

Der von Frau Pachner und Herrn Jantschick gegründete Verein „Zukunft für Nepal-Ostwürttemberg“ arbeitet derzeit intensiv an der Schaffung von Berufsausbildungsstätten. Das Bildungssystem in Nepal ist defizitär und der daraus resultierende Bildungsstand im Vergleich zu Europa deutlich niedriger. Zusätzlich hat der über 10 Jahre dauernde Bürgerkrieg zwischen 1996 und 2006 das marode Bildungssystem weiter in Mitleidenschaft gezogen. Jeden Tag verlassen mehr als 1.000 Jugendliche ohne Ausbildung das Land, um in Billiglohnländern unter teils menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen ihre Existenz zu sichern.

 

Das derzeit im Bau befindliche Ausbildungszentrum in der Region Dhading soll zukünftig eine duale Ausbildung für Industriemechaniker, Elektriker, Holzdesigner und Schneider anbieten. Die dafür benötigte Metallwerkstatt wurde in enger Kooperation mit der Firma Voith gebaut. Eine Holzwerkstatt, ein Wohnhaus für Auszubildende und ein Verwaltungsgebäude wurden aus Spendenmittel des Vereins finanziert. Zur Realisierung des Projektes wird eine allgemeinbildende und berufliche Schule benötigt. Das bisherige Schulgebäude wurde durch das Erdbeben 2015 stark beschädigt und ist mittlerweile nicht mehr nutzbar.

 

Zur Finanzierung dieses Projektes hatte der Verein „Zukunft für Nepal-Ostwürttemberg    e. V.“ bereits im Herbst 2017 um einen Zuschuss des Ostalbkreises gebeten. Die Verwaltung hatte daraufhin signalisiert, dass man dem Kreissozialausschuss einen Zuschuss in Höhe von 5.000 € vorschlagen werde. Nachdem nicht mehr ausreichend Mittel zur Verfügung standen, konnten im Dezember nur 3.000 € bewilligt werden.

 

Angesichts der Größe des Projektes, das allein in der ersten Bauphase rund

100.000 € Kosten verursachen wird, wird vorgeschlagen, weitere 2.500 € Zuschuss zu bewilligen.


Finanzierung und Folgekosten

 

Die Zuwendungen werden aus dem laufenden Kreishaushalt 2018 finanziert.

 

 

 

 

 

 

 

 


Anlagen

 

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Sichtvermerke

 

 

 

Dezernat V

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Rettenmaier

 

 

Dezernat II

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Kurz

 

 

Landrat

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Pavel