Bürgerinformationssystem
Antrag der Verwaltung
Sachverhalt/Begründung
Die Landkreisverwaltung stellte in der Sitzung des Ausschusses für Umweltschutz und Kreisentwicklung vom 25. Oktober 2016 und der Vorlage 175/2016 Umsetzungsperspektiven für eine dynamische Fahrgastinformation des ÖPNV im Ostalbkreis vor. OstalbMobil als Verbundorganisation wurde gebeten, einen aktuellen Sachstandsbericht zu geben und mit der Erarbeitung vorliegender Sitzungsvorlage betraut.
Für die Fahrgäste im ÖPNV sind detaillierte und aktuelle Informationen ein grundlegender Bestandteil im Kundenservice. Dies gilt nicht nur im Regelfall, sondern gerade bei Verspätungen und Betriebsstörungen. Bei den Kundenwünschen und Anforderungen an einen zeitgemäßen ÖPNV genießt dieses Thema neben betrieblicher Zuverlässigkeit mittlerweile höchste Priorität. Es beinhaltet somit auch Potenzial für perspektivische Fahrgastzuwächse. Mit DFI werden Fahrgäste an ausgewählten Standorten durch stationäre Anzeiger über die augenblicklich angebotenen Fahrten des ÖPNV und eventuelle Verspätungen bzw. Störungen informiert. Dies sind vornehmlich stark frequentierte Haltestellen bzw. Umstiegshaltestellen, können aber auch „Points of Interest“ wie beispielsweise Krankenhäuser, Einkaufszentren oder Freizeiteinrichtungen sein. Darüber hinaus werden die Daten den Kunden heutzutage mobil via Internet bzw. Smartphone-App bereitgestellt (vgl. Anlage 1).
a) Datenquellen:
b) Sammlung, Prüfung und ggf. Veredelung der Daten:
c) Verwaltung bzw. Bereitstellung der Daten:
d) Veröffentlichung:
a) Zu Datenquelle: Aktuell kann außer der DB kein Verkehrsunternehmen Ist-Daten liefern, da den Fahrzeugen die entsprechende Technik fehlt. Kurzfristig stellt nur die RBS eine Lieferung von Ist-Daten in Aussicht (voraussichtlich ab 2019). Bei der ersten Beratung des Themas im Oktober 2016 wurde davon ausgegangen, dass mehr Verkehrsunternehmen diese Daten früher liefern können.
b) Zu Sammlung und Prüfung/Veredelung der Daten: Eine „regionale Datendrehscheibe“ muss erst aufgebaut oder eingekauft werden. Mögliche Standorte für die Datendrehscheibe sind der Verbund, ein Verkehrsunternehmen, der Landkreis oder ein Dienstleister (z.B. VVS). Die NVBW hat bereits signalisiert, hierfür nicht zur Verfügung stehen zu können.
c) Zu Verwaltung bzw. Bereitstellung der Daten: Hierzu wurden erste Kontakte mit der NVBW bzw. mit potenziellen Dienstleistern aufgenommen.
d) Zu Veröffentlichung: Aktuell gibt es stationäre Anzeiger am ZOB Aalen (Soll-Daten Bus) und am ZOB Schwäbisch Gmünd (Ist-Daten Bahn). Die Datenversorgung der Anzeiger am ZOB Aalen erfolgt direkt durch die NVBW. Diese Daten können auch mobil über www.efa-bw.de abgerufen werden. Eine verbundweite Prioritätenliste zum Aufbau von stationären Anlagen besteht noch nicht. Diese wird auf Basis der Rahmenbedingungen des Nahverkehrsplans mit Fokus auf Fahrgastfrequenz und Umstiegs-Bedeutung der einzelnen Haltestellen aufgebaut.
Die Verkehrsunternehmen können nicht verpflichtet werden, die notwendigen Investitionen in Hard- und Software vorzunehmen. Hierbei besteht vor dem Hintergrund der unsicheren Zukunftsaussichten große Zurückhaltung in der Unternehmerschaft.
Hinzu kommt ein erheblicher Betreuungsaufwand zu Beginn des Projekts sowie im laufenden Betrieb. Davon betroffen sind hauptsächlich die Verkehrsunternehmen (Datenpflege, Störungsmanagement, etc.), aber auch der Verbund (Koordination). Hierzu müssen die entsprechenden Ressourcen bereitgestellt werden.
Die Gesamtkosten bzw. die jeweilige Kostenübernahme sind zum jetzigen Zeitpunkt aufgrund der noch zu großen Variablen nicht abschließend zu ermitteln. Es kann aber hierbei festgehalten werden, dass nach einer Grobschätzung alleine die erste geplante Ausbaustufe in Aalen ca. 500.000 Euro kostet (Anzeiger und Hintergrundsystem für 15 Haltestellen/25 Anzeiger). Insofern ist eine wichtige Voraussetzung für eine Umsetzung des Vorhabens neben der Ertüchtigung der Fahrzeugtechnik das Signal der betroffenen Kommunen hinsichtlich einer Übernahme der finanziellen Verantwortung, gefördert mit Hilfe von LGVFG-Mitteln. Zusätzlich ist es sinnvoll, den Aufbau eines Förderprogramms seitens des Landkreises, wie in der Vorlage von Oktober 2016 in Aussicht gestellt, weiter zu verfolgen.
Hinsichtlich der Ertüchtigung der Fahrzeugtechnik (Fahrscheindrucker) sind außer den Planungen der RBS kurzfristig keine Investitionen der übrigen Verkehrsunternehmen zu erwarten. Als Übergangslösung können Handgeräte (Smartphone/Tablet) in Betracht gezogen werden, die die notwendigsten Daten liefern (Standort, Zeitpunkt und Kennung). Diese Geräte kosten mit entsprechender Software ca. 500 Euro, bringen aber zusätzlichen Aufwand für den Fahrer und in der Datenverarbeitung im Nachgang mit sich. Auch hier ist die Kostenträgerschaft zu klären (ca. 100-150.000 Euro für alle Fahrzeuge außer RBS). Dieser erste Projekt-Baustein ist jedenfalls als Knackpunkt anzusehen. Auf dieser Basis sind die weiteren Strukturen aufzubauen. Im Zuge der weiteren Bearbeitung ist eine enge Abstimmung zwischen den wichtigsten Akteuren vorgesehen. Dies sind die Verkehrsunternehmen, die beteiligten Kommunen, der Verbund sowie der Landkreis. Insgesamt ist festzuhalten, dass OstalbMobil in der aktuellen Struktur und mit der momentanen Personalausstattung derzeit nicht in der Lage ist, das Projekt in der gebotenen Tiefenschärfe zu betreuen. Finanzierung und Folgekosten
Zum derzeitigen Zeitpunkt keine
Anlagen
Anlage 1:Beispiele für die Anzeige dynamischer Fahrgastinformationen Anlage 2:Systemskizze „Grobschema DFI-Datenfluss“
Sichtvermerke
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