Bürgerinformationssystem
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Antrag der Verwaltung
Kenntnisnahme.
Sachverhalt/Begründung
1. Ausgangslage:
Als Fortführung der 2006 begonnenen Information über die Entwicklung der Schülerzahlen im Vollzeit- und Teilzeitbereich an den Beruflichen Schulen im Ostalbkreis wird auch 2018 diese Sitzungsvorlage dem Ausschuss für Bildung und Finanzen zur Kenntnis gegeben. Zum vierten Mal werden auch die Schülerzahlen der vier Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ), der früheren Sonderschulen, zur Kenntnis gegeben.
Welche wichtige und große Aufgabe die schulische Bildung in Baden-Württemberg darstellt, verdeutlichen u.a. zwei Zahlen. Rund 1,5 Mio. Schülerinnen und Schüler werden in Baden-Württemberg in diesem Schuljahr in etwas mehr als 69.000 Klassen beschult.
2. Schülerzahlen der Schulen in der Trägerschaft des Ostalbkreises:
a) Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ)
Die Schülerzahlen haben sich vom Jahr 2010 an wie folgt entwickelt:
Der Trend der steigenden Schülerzahlen im Bereich der SBBZ hält weiter an. Die Schulleitungen unserer SBBZ stellen fest, dass die Eltern die Fördermöglichkeiten für ihre Kinder in einem SBBZ erkennen und deshalb die Beschulung in einem SBBZ der inklusiven Beschulung bevorzugen. Der Schüleranstieg bei der Klosterbergschule erfolgte durch Kinder, welche den Schulkindergarten durchlaufen haben und durch Kinder mit Migrationshintergrund. Der erneute Anstieg der Schülerzahlen bei der Heideschule ist auf den verbesserten Erstkontakt mit den Eltern durch die Arbeit der vor wenigen Jahren eingerichteten Frühförderung zurückzuführen.
b) Berufliche Schulen
Die Schülerentwicklung im Teilzeit- und Vollzeitbereich hat sich vom Jahr 2000 an wie folgt entwickelt:
Siehe hierzu auch die beigefügte Grafik.
Teilzeitbereich Nach mehreren Jahren des kontinuierlichen Anstiegs der Schülerzahlen im Teilzeitbereich musste im Jahr 2010 erstmals ein Rückgang in diesem Bereich verzeichnet werden. Dieser Trend hat sich bis heute stabilisiert. Die Schülerzahlen im Teilzeitbereich sind erstmalig unter 6.000 Schüler gefallen.
In allen Bereichen der Wirtschaft wird aktuell auf einem hohen Niveau ausgebildet. Immer mehr haben die Betriebe Schwierigkeiten, geeignete Bewerber zu finden. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen können ihre Ausbildungsplätze immer schwerer besetzen. Dies zeigen auch die Ausbildungszahlen im Bereich der IHK und im Bereich des Handwerks. In Zusammenarbeit mit den Beruflichen Schulen und der Agentur für Arbeit Aalen führt der Ostalbkreis jährlich Ausbildungsplatzmessen in Aalen, Ellwangen und Schwäbisch Gmünd durch. Von Seiten der ausstellenden Betriebe erfahren diese Messen eine immer größer werdende Nachfrage. Auch viele Städte und Gemeinden, allgemein bildende Schulen und Betriebe führen Veranstaltungen zur Berufsorientierung und zur Kontaktaufnahme mit den Ausbildungsbetrieben und den Beruflichen Schulen durch. All diese Maßnahmen tragen dazu bei, dass sich die Schulabgänger rechtzeitig über Ausbildungsmöglichkeiten und Ausbildungsangebote informieren können. Durch Schnupperpraktika wird den Schülern darüber hinaus die Möglichkeit gegeben, ihre Fähigkeiten und Neigungen auszuloten.
Der einjährige, vollschulische Bildungsgang im Übergangsbereich der Beruflichen Schulen mit der Bezeichnung AV dual (duale Ausbildungsvorbereitung) wird seit dem vergangenen Schuljahr flächendeckend im Ostalbkreis angeboten. Zielgruppe von AV dual sind Jugendliche, die im Anschluss an die allgemeine Schulpflicht noch Förderbedarf haben, um eine Ausbildung beginnen zu können. AV dual soll im Wesentlichen die bisherigen Bildungsgänge VAB bzw. BVJ und BEJ ersetzen. Die Schülerzahlen im AV dual sind insgesamt auch in diesem Schuljahr stabil.
Änderungen bei den Bildungsangeboten Die Beruflichen Schulen des Ostalbkreises haben wiederum flexibel auf die veränderte Situation reagiert und neue Ausbildungsgänge eingerichtet bzw. Änderungen vorgenommen:
Justus-von-Liebig-Schule Aalen Einrichtung einer Fachschule für Sozialpädagogik alternierend mit PiA in Kooperation mit St. Loreto. Zum Schuljahresbeginn ist diese Kooperation gestartet und umfasst die Ausbildung zum/zur ErzieherIn in zweijähriger Vollzeitform. Die Kooperation ist mit alternierendem Schulbetrieb „PiA“ (Praxisintegrierte Ausbildung) und vollschulischer Ausbildung vereinbart. St. Loreto hat im September mit der PiA-Ausbildung begonnen und an der Justus-von-Liebig-Schule Aalen wird hingegen die vollschulische Ausbildung angeboten. Die Angebote werden dann im Folgejahr umgedreht.
Kreisberufsschulzentrum Ellwangen Am Kreisberufsschulzentrum Ellwangen wird in Kooperation mit dem Kolping Bildungswerk erstmals das Sozialwissenschaftliche Gymnasium mit dem Profil Gesundheit und Pflege angeboten. Zum Start wird das Profilfach überwiegend von Lehrpersonen des KBSZ unterrichtet. Da die Genehmigung des RP S erst im Juli vorgelegen hat, haben sich etliche Schüler noch einmal anders orientiert, so dass Kolping jetzt mit 3 Schülern in einer Klappklasse gestartet ist.
Vollzeitbereich Die Schülerzahlen im Vollzeitbereich sind im Vergleich zum Vorjahr um 190 Schüler auf 4.423 Schüler zurückgegangen. Damit liegen sie mit 569 Schülern unter dem Spitzenwert von 2007 mit 4.992 Vollzeitschülern.
Zum Teil konnten nicht mehr so viele Eingangsklassen an den Beruflichen Gymnasien im Ostalbkreis gebildet werden wie im Vorjahr. Auch sind in einigen Profilen nicht alle Plätze belegt. Für die Bewerber für die Beruflichen Gymnasien wurde wiederum das neue „Online-Bewerberverfahren (BewO) als Pilotverfahren im Ostalbkreis (neben Göppingen und Heidenheim) durchgeführt. So wurden bereits im Frühjahr die Halbjahreszeugnisse der Bewerber gesichtet und bei Vorliegen der Voraussetzungen eine vorläufige Zusage an die Bewerber heraus gegeben. Nach Vorlage der Abschlusszeugnisse wurden Ende Juli die endgültigen schriftlichen Zusagen an die Bewerber versandt.
Berufsschulzentrum Aalen
1) Es haben sich nur 4 Schüler/innen mit Priorität 1 über das BewO-Verfahren für das Profil Finanz- management angemeldet, die im BewO-Verteillauf gleich den Priorität 2-Profilen/Schulen zuge- ordnet wurden. Die Schulen haben keinen Einfluss auf das Verteilverfahren. Profil wird nicht mehr angeboten.
Berufsschulzentrum Ellwangen
2) Diese Form der Kooperation mit der Mittelhofschule gibt es mit Gemeinschaftsschulen nicht mehr.
Berufsschulzentrum Schwäbisch Gmünd
Von Seiten der Agentur für Arbeit Aalen wird mitgeteilt, dass in der Summe im Ost-albkreis in diesem Vermittlungsjahr 2.957 Ausbildungsplätze zur Verfügung stehen. Dies sind 41 Ausbildungsplätze weniger (- 1,4 %) als im Vorjahr. Derzeit gibt es noch 793 (Vorjahr: 659) nicht besetzte Ausbildungsstellen. Die Zahl der Bewerber (2.135) verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 174 (- 7,5 %). Daraus ergibt sich ein Verhältnis der gemeldeten Ausbildungsstellen zu gemeldeten Bewerbern von 1,39 : 1. Den 793 noch offenen Ausbildungsstellen stehen 111 Bewerber gegenüber (Verhältnis 7,14 : 1). Durch ein anhaltend hohes Angebot an Ausbildungsstellen und das Angebot der Arbeitsagentur an überbetrieblichen Ausbildungsplätzen und an Plätzen für die Einstiegsqualifizierung ist es in den letzten Wochen insgesamt gelungen, die Zahl der nicht versorgten Bewerber deutlich zu verringern. Die Arbeitsagentur geht davon aus, dass bis zum Ende des Vermittlungsjahres das sehr gute Ergebnis des Vorjahres wieder erreicht wird und alle Bewerber in ein entsprechendes Angebot vermittelt werden können. Dieses Ergebnis konnte auch dadurch erreicht werden, dass aufgrund der positiven wirtschaftlichen Entwicklung weitere Ausbildungswillige in der letzten Phase vermittelt werden konnten. Dies auch deshalb, da noch einige Bewerber durch die Agentur für Arbeit in Berufsqualifizierungsmaßnahmen vermittelt werden. Nach Einschätzung der Agentur für Arbeit werden voraussichtlich rd. 700 offene Ausbildungsstellen nicht besetzt werden können. Ein endgültiges Ergebnis kann jedoch erst Ende Oktober vorgelegt werden.
Mit Beginn des neuen Ausbildungsjahres, Anfang September, berichtet die IHK Ostwürttemberg, dass die bei ihr eingetragenen Ausbildungsverträge für den Bereich des Ostalbkreises um 45 (+ 3,7 %) auf 1.258 (Vj.1.213) angestiegen sind. Die IHK ist mit der aktuellen Entwicklung zufrieden, da nach jahrelangen Rückgängen dieser positive Trend nun im zweiten Jahr in Folge anhält. Viele Unternehmen sind jedoch noch auf der Suche nach Auszubildenden und haben daher ihre Anstrengungen nochmals verstärkt. Auch in Zukunft wird es eine Herausforderung bleiben, die offenen Ausbildungsplätze mit Fachkräften zu besetzen.
Wie die Kreishandwerkerschaft Ostalb berichtet, sind für den Bereich des Ostalbkreises bei der Handwerkskammer Ulm insgesamt 522 neue Ausbildungsverträge eingegangen. Im vorangegangenen Ausbildungsjahr beliefen sich die neueingetragenen Ausbildungsverhältnisse zu diesem Zeitpunkt auf 534. Dies stellt einen leichten Rückgang um 2,2 % gegenüber dem Vorjahr dar. Darüber hinaus ist aber nicht auszuschließen, dass zum Ende des Vermittlungsjahres, Ende September 2018, noch in geringem Umfang weitere Ausbildungsverhältnisse eingegangen werden. Diesen 522 neu eingegangenen Ausbildungsverhältnissen stehen aktuell noch 223 (Vj. 159) offene Stellen im Handwerk gegenüber.
Bereits im vergangenen Jahr hat die Bertelsmann-Stiftung einen deutlichen Anstieg der Schülerzahl ab dem Jahr 2025 angekündigt. Auch das Statistische Landesamt Baden-Württemberg rechnet für das Schuljahr 2025/2026 mit einem Anstieg der Schülerzahlen im Grundschulbereich um 14 Prozent im Vergleich mit dem Schuljahr 2016/2017. Dies bedeutet, dass auch für die Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) mit einem weiteren Anstieg der Schülerzahlen in den kommenden Jahren zu rechnen ist. Entsprechend verzögert kommt dieser Schülerzuwachs dann auch bei den Beruflichen Schulen an.
3. Lehrerversorgung:
Zu Beginn des neuen Schuljahres führte die Verwaltung bei den Beruflichen Schulen des Ostalbkreises eine Umfrage bezüglich der Lehrerversorgung durch. Von den Schulen wurden die in der Anlage 2 aufgeführten Zahlen zur Lehrerversorgung mitgeteilt. Aus der Übersicht ergibt sich, dass aufgrund der Stellenzuweisungen sich das Deputatedefizit im neuen Schuljahr, im Vergleich mit dem Vorjahr, erneut leicht verringert hat. Insgesamt fehlen noch 8,7 Deputate (Vorjahr: 9,0 Deputate) an den Beruflichen Schulen des Ostalbkreises für eine vollständige Unterrichtsversorgung.
Die vier Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren des Ostalbkreises berichten von einer Lehrerversorgung im aktuellen Schuljahr, die weitgehend den Pflichtbereich abdeckt. Dies wird durch die Aussage des Staatlichen Schulamtes Göppingen, dass es einen besonderen Fachkräftemangel an Sonderpädagogen gebe, unterstrichen.
Allgemein haben die Schulen nach wie vor Probleme, geeignete Bewerber zu finden. Es stehen nicht genügend ausgebildete Lehrer zur Verfügung, da junge Lehrer vermehrt Anstellungen in den Ballungsräumen suchen und Spezialisten für Technik, Gewerbe oder Betriebswirtschaftslehre häufig in die Wirtschaft abwandern. Ähnlich trifft dies bei den beiden SBBZ mit dem Förderschwerpunkt Sprache zu. Hier können, wenn überhaupt, die Stellen zum Teil nur mit befristet eingestellten oder abgeordneten Grundschullehrern besetzt werden. Von Junglehrern wird der ländliche Bereich als Arbeitsort immer weniger gewählt.
4. Fazit:
Nach den vorliegenden Zahlen hat sich die Ausbildungsplatzsituation für Ausbildungsplatzsuchende im Ostalbkreis erneut weiter verbessert. Erfreulicherweise ist festzustellen, dass die Zahl der nicht vermittelten Bewerber voraussichtlich wieder auf nahezu Null zurückgehen wird und dass durch die weitsichtige und vorausschauende Planung des Ostalbkreises und seiner Beruflichen Schulen alle Schüler in schulischen Angeboten versorgt und einer verbesserten Qualifizierung zugeführt werden können.
Leider muss aber auch festgestellt werden, dass die Betriebe noch mehr Schwierigkeiten haben, die angebotenen Ausbildungsplätze mit geeigneten Bewerbern zu besetzen. Auch zukünftig ist es immens wichtig, dass Sondermaßnahmen aller, an der beruflichen Bildung beteiligten Akteure, greifen, um einen Fachkräftemangel entgegen zu wirken.
Auch zukünftig wird der Ostalbkreis in enger Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit, den Kammern, den Innungen und den Schulleitungen dafür Sorge tragen, dass die Jugendlichen einen Ausbildungs- bzw. einen Schulplatz erhalten, um eine erfolgreiche Ausbildung starten zu können.
Finanzierung und Folgekosten
Keine.
Anlagen
Anlage 1: Schülerentwicklung im Teilzeit- und Vollzeitbereich im Ostalbkreis Anlage 2: Übersicht über die Lehrerversorgung
Sichtvermerke
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